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Daintree Nationalpark - Cape Tribulation

 

Hwy Richtung MssmanWir starten heute Morgen von Cairns in Richtung Port Douglas. Zunächst fahren wir vorbei an den vielen schönen Stränden und Aussichtspunkten nördlich von Cairns direkt zu unserem heutigem Hotel in Port Douglas. Dort stellen wir nur unsere Koffer ab und fahren weiter Richtung Daintree Nationalpark. Port Douglas und die Northern Beach nördlich von Cairns schauen wir uns morgen an. Heute wollen wir genug Zeit für den Daintree Nationalpark und das Cape Tribulation haben. Nachdem wir die Koffer los sind folgen wir der A44 weiter bis zur Abbiegung Mossman.

Hinweisschild zur Fähre über den Daintree River

 

 

 

 

In diese Richtung biegen wir ab, aber kurz danach fahren wir rechts in Richtung Daintree Ferry. Richtung Mossman geht es in den ersten Teil des Daintree Nationalparks. Der Daintree Nationalpark besteht nämlich aus zwei von einander getrennten Bereichen. Da ist zum einen der 565 km² große Bereich nordwestlich der Stadt Mossman mit der Mossman Gorge. In der Mossman Gorge gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen über die man die Gorge erkunden kann.

Daintree River Wildlife Cruise Solar WhisperDiesen Abschnitt lassen wir im wahrsten Sinne des Worte links liegen. Wir wollen uns den mit 170qm² deutlich kleineren, aber abwechslungsreicheren Bereich zwischen den Flüssen Daintree und Bloomfield ansehen.
Wir folgen der Ausschilderung zur Fähre Richtung Cape Tribulation und kommen kurz danach zum Daintree River. Hier steht unser erstes Highlight des Tages an, wir wollen an einer Bootstour auf dem Daintree River teilnehmen. Auf dem Parkplatz links von der Straße, etwa 300 Meter vor der Fähre, befinden sich die Buden von zwei Anbietern. Einmal Crocodile Express und außerdem Solar Whisper. Laut Internet Bewertungsportalen sind beide recht gut bewertet. In unserem Reiseführer wird Solar Whisper besonders empfohlen. Bedingt durch den Elektroantrieb des Bootes ist man nicht nur umweltschonend unterwegs, sondern auch leise, was für die Sichtung der Tier natürlich sehr gut ist. Außerdem wirbt Solar Whisper damit eine Kamera an Bord zu haben, mit deren Hilfe Tier groß auf einem Monitor herangezoomt werden können. Hört sich gut an. Wir fragen nach der nächsten Tour und haben Glück, Abfahrt ist in 5 Minuten und es sind noch sechs Plätze frei. Okay vier buchen wir und die letzten zwei stehen bereits hinter uns in der Schlange, so dass wir direkt starten können.

Daintree River BootstourHolger und Ela auf der Daintree River Bootstour

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Anlegestelle fahren wir recht zügig Flussaufwärts. Zunächst sehen wir keine Tiere, aber der Guide erzählt interessante Fakten zum Daintree River. Dann tauchen die ersten Vögel auf den Bäumen am Ufer des Daintree Rivers auf, ohne das der Guide darauf eingeht. Nanu … hat er ein Date?

Daintree River BootstourIbis am Daintree River

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kann man fast so sagen, denn zielgerichtet steuert der Guide das Boot in Richtung einer Sandbank am Ufer des Daintree Rivers. Wow jetzt sehen wir warum. Am Ufer liegt ein stattliches Leistenkrokodil. Dieses Salzwasser Krokodil oder auch Saltie genannt ist dem Guide wohl schon bei der letzten Tour aufgefallen, deshalb die zügige und zielgerichtete Anfahrt. Es handelt sich um ein männliches Exemplar und hat eine Länge von etwa 4,5 Metern. Der Guide ist es aufgrund seiner vielen Narben bekannt und trägt den wenig charmanten Spitznamen „Scarface“. Wir haben wenig Zeit um Bilder zu machen, denn das nächste Boot wartet schon. Aber es reicht gerade so.

Salzwasser Krokodil am Daintree RiverSalzwasser Krokodil am Daintree River

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach fahren wir deutlich langsamer in einen Seitenarm. Nun, so hoffen wir kommt die Bordkamera zum Einsatz. Aber weit gefehlt. Der Guide zeigt mit dem Arm ein Tier, das kaum einer sieht. Angeblich hat er dafür die Kamera, aber die bleibt leider aus. So geht es bei diversen Vögeln weiter. Wer Glück hat sieht die kleinen Vögel bevor sie flüchten. Bei einem im Busch liegenden Krokodil haben wir mehr Glück. Durch die Büsche können wir das deutlich kleinere Krokodil gut beobachten.

Daintree River BootstourKleines Krokodil auf der Daintree River Bootstour

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz danach drehen wir um und fahren zurück Richtung Anleger. An der Sandbank halten wir noch einmal und wecken „Scarface“ offensichtlich auf. Jetzt wird die ganze Schnelligkeit und Kraft deutlich. Blitzschnell dreht er sich um und gleitet ins Wasser.

Salzwasser Krokodil während der Daintree River Bootstour

 

Saltie im Daintree RiverSalzwasser Krokodil im Daitree River

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Salzwasser Krokodil im Daitree River

 

Wir verfolgen das Krokodil noch ein gutes Stück und fahren dazu parallel neben her. Als es abtaucht sind wir auch schon wieder fast an dem Anleger angekommen. Nach 50 Minuten ist die Tour beendet, obwohl sie eine Stunde gehen soll. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Wenn „Scarface“ nicht dort zu einen Nickerchen gelegen hätte, wäre ich bestimmt enttäuscht gewesen. Klar es ist Natur und man hat keine Garantie auf Tiersichtungen, aber ich hatte auch den Eindruck des wir nicht den besten Guide hatten. Wie dem auch sei, dank Scarface hat sich die Tour schon gelohnt und der Daintree River war die einzige Chance auf unserer Rundreise Krokodile in freier Wildbahn zu erleben.

 


Kassenhäuschen an der Daintree River FähreZurück am Auto stellen wir uns in die Schlange für die Fähre über den River. Auf dem Schild das genau vor uns steht wird eine Wartezeit von 30 Minuten angezeigt. Na das lässt sich aushalten. Am Kassenhäuschen muss die Gebühr für die Fähre bezahlt werden. Man kann zwischen einer einfachen Fahrt, einem Return Ticket oder einem Multi Pass, der 5 Return Tickets beinhaltet, wählen.

Daintree River Fähre

 

 

 

 

 

Für uns ist das Return Ticket die richtige Wahl, denn schließlich wollen wir heute noch zurück in unser Hotel nach Port Douglas. Auf die Fähre passen maximal 40 Fahrzeuge und die Fahrt dauert nur 5 Minuten. Die Fährmannschaft ist ein eingespieltes Team, deshalb geht das be- und entladen ruckzuck. Entsprechend schnell sind wir an der Reihe.

Daintree River FerryAuf der anderen Seite angekommen wird die Straße schnell schmaler und führt durch dichten Regenwald des 1967 gegründeten Daintree Nationalparks. Der Regenwald des Daintree Nationalparks ist mit 135 Millionen Jahren der älteste bekannte Regenwald der Welt. Seit 1988 ist der Daintree Nationalpark UNESCO Weltkulturerbe. Hier in diesem Teil des Daintree Nationalparks liegt mit dem 1375 Meter hohem Thornton Peak auch der höchste Berg des Nationalparks. Als ich das im Reiseführer las, war ich doch überrascht. Solch einen hohen Berg hätte ich in Queensland gar nicht erwartet.

Entfernung bis zum Cape Tribulation 35 km


 

 

 

Die Flora und Fauna in Daintree Nationalpark ist enorm. Auf nur 0,01 Prozent der australischen Landfläche leben über 30 Prozent aller Säugetierarten Australiens. Das Problem nur, durch den dichten Wald bekommt man die meisten Tiere nur schwer zu Gesicht. Wobei man manche auch gar nicht unbedingt treffen möchte. Kasuare sind so ein Beispiel. Wirklich schöne Tiere mit ihrem bunten Kopf.

 

Schmale Straße im Daintree Nationalpark

 

Schild Achtung Kasuare

 

Aber auch wenn man es ihnen nicht ansieht, sie können extrem aggressiv werden. Vor allem wenn sie mit Jungtieren unterwegs sind. Kasuare können 1,5 Meter hochspringen und haben 12 cm lange Krallen mit denen sie Menschen böse Verletzungen zuführen können. Also sehen würde ich sie schon gerne, aber nur wenn sie gut ausgeschlafen haben und sie mich nicht als Bedrohung wahrnehmen. :-)

 


Nach 8 Kilometern sind wir nun am kurzen Abzweig zum Alexandra Lookout angekommen. Den nehmen wir natürlich mit. Von hier haben wir einen tollen Blick hinunter auf den Regenwald des Daintree Nationalparks. Direkt am Aussichtspunkt wachsen riesige Blätter. Von unten ranken riesige Baumfarne nach oben. Wirklich sehr schön anzusehen. In die Ferne ist bei den genialem Wetter das Delta des Daintree River gut zu erkennen. Ein wunderschöner Blick!

Alexandra Lookout Daintree NationalparkDelta des Daintree River

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alexandra Lookout Daintree Nationalpark

 

Ela auf dem Jindalba Boardwalk Daintree NationalparkNachdem wir den Regenwald jetzt von oben betrachtet haben, wollen wir uns den mal genauer ansehen. Hier im nördlichen Teil des Daintree Nationalparks gibt dazu eine Reihe von Möglichkeiten. Zum einen ist dort das Daintree Discovery Centre mit einem 23 Meter hohem Aussichtsturm und Stegen die in den Regenwald hinein führen. Unterwegs gibt es eine Reihe von Infotafeln. Man kann das Daintree Discovery Centre getrost als Visitorcenter des nördlichen Daintree Nationalparks bezeichnen. Nur mit dem Unterschied das ein Visitorcenter kostenlos ist und das Daintree Discovery Centre als wir unterwegs waren 23$ Eintritt kosten sollte. Das finde ich ziemlich unverschämt. Vor allem wenn man bedenkt, dass es von der Fähre bis zum Cape Tribulation verteilt drei kostenlose Boardwalks gibt, die bis auf dem Aussichtsturm das gleiche bieten.

Jindalba Boardwalk Daintree Nationalpark

Pflanzen Vielfalt im Daintree NationalparkBei den Boardwalks handelt es sich um den Jindalba Boardwalk, den Marrdja Boardwalk und den Dubuji Boardwalk der bis zum Myall Beach führt.
Da wir uns nicht ganz sicher sind ob wir es zeitlich bis zum Cape Tribulation schaffen, entscheiden wir uns gleich für den ersten, den Jindalba Boardwalk. Die Zufahrt ist die gleiche wie zum Daintree Discovery Centre, nur das sich der Parkplatz 50 Meter weiter befindet.

Pflanzen Vielfalt im Daintree Nationalpark

 

 

 

 

 

Auf der Infotafel am Beginn des Startpunkts werden zwei Trails beschrieben. Zum einen der 700 Meter lange Boardwalk und zum anderen ein 2,7 Kilometer langer Trail ohne Boardwalk. Der geht über Stock und Stein und wird nur mit Wanderschuhen empfohlen. Die haben wir nicht dabei und uns fallen sofort wieder die Bilder von den Schlangen ein. Hier sollte man schon mit richtigen Wanderschuhen unterwegs sein. Also ist klar, wir gehen den Jindalba Boardwalk. Der Steg führt uns trockenen Fußes und sicher durch den Daintree Forrest. Der Steg ist um die Bäume herum gebaut. Teilweise im wahrsten Sinne des Wortes. Kleine Bäume gehen direkt durch die Planken des Boardwalks. Unterwegs hören wir sehr viele verschiedene Vogelstimmen. Nur zu Gesicht bekommen wir nur wenige der 430 verschiedenen Vogelarten die im Daintree Nationalpark leben. 13 dieser Vogelarten leben nirgendwo sonst auf der Erde. Wir erhalten auf dem Jindalba Boardwalk einen guten Einblick in den Regenwald.
 

 

Enge Straßen im Daintree NationalparkZurück am Auto entscheiden wir uns doch noch bis zum Cape Tribulation weiter zu fahren. Unterwegs bin ich dann aber doch etwas irritiert als ich das Schild Daintree Ice Cream Factory lese. Ich habe zwar bereits im Reiseführer davon gelesen, aber beim Anblick dieses Schilds einer „Eisdiele“ mitten im Regenwald frage ich mich trotzdem nach dem Sinn. Vor allem für den Betreiber, denn so viele Touristen verirren sich ja nicht hier her.

 

Oneway Brücke im Daintree Nationalpark

 

 

 

 

Geworben wird mit der Aufschrift: „Supernatural Biodynamic Organic“ Oha! Wir fahren auf jeden Fall vorbei, genauso wie an weiteren sinnfreien Dingen wie Thai Massage, Kunst Galerien…
Da gefallen uns die schönen unberührten Strände an denen wir vorbei kommen schon deutlich besser. Das sind vor allem Thornton Beach, Noah Beach, Coconut Beach und Myall Beach zu nennen. Auf einem Strand steht sogar ein Auto und vor dem Auto schläft jemand einfach nur im Schlafsack, ohne Zelt.

In Cape Tribulation angekommen werben ein paar einfache Unterkünfte um Gäste. Außerdem gibt es hier zwei Pubs, einen Souvenir-Shop und ein paar Touranbieter.

Cape Tribulation Daintree NationalparkOrtschaft Cape Tribulation Daintree Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir wollen zum Cape Tribulation Beach, zu dem uns ein Hinweisschild „Kulki“ den Weg weist. Am Parkplatz angekommen gehen wir zunächst den 300m langen Kulki Boardwalk zum Kulki Lookout. Laut Reiseführer hat man von hier einen tollen Blick auf den Cape Tribulation Beach bis hin zum Cape Tribulation. Das ist leider nur noch bedingt richtig, denn die Mangroven vor dem Kulki Lookout sind inzwischen so hoch, dass ein Teil des Cape Tribulation Beach verdeckt ist. Schade, aber immer noch ganz nett.

Kulki Lookout Cape Tribulation Daintree Nationalpark

Als nächstes gehen wir an den Cape Tribulation Beach. Hier erleben wir ein weltweit einzigartiges Phänomen. Wir stehen im Prinzip zwischen zwei UNSECO Naturerben. Hier am Cape Tribulation Beach trifft Daintree Regenwald auf das Great Barrier Reef! Solch eine Konstellation gibt es weltweit nur einmal. Cape Tribulation Krokodil Warnung Cape Tribulation Daintree Nationalparkheißt übrigens Kap des Trübsals. Aber von Trübsal kann bei dem Wetter keine Rede sein. :-)) Die schon tief stehende Sonne taucht den Strand in ein warmes Licht. Sehr schön anzusehen. Übrigens stehen auch hier am Eingang zum Cape Tribulation Beach Warnschilder vor Krokodilen.

Cape Tribulation Beach Daintree NationalparkCape Tribulation Beach Daintree Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So langsam wird es Zeit das wir uns auf den Weg Richtung Port Douglas machen. Aber vorher machen wir noch einen kurzen Abstecher auf den Bloomfield Track Richtung Cooktown. Wobei die Betonung auf kurz liegt. Dazu fahren wir von der Ortschaft Cape Tribulation in Richtung Norden. Wir kommen sehr schnell zu tiefen Flussdurchfahrten, was an den über 2 Meter hohen Überschwemmungsmarker vor der Rykers Bridge deutlich zu erkennen ist.

Floodind Warning Daintree NationalparkÜberschwemmungsmarker Daintree Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz danach endet der Asphalt und auf einem überdeutlichem Warnschild wird vor saisonalen Überschwemmungen, rutschigen Track Bedingungen, tiefen Löchern und umgefallene Bäume gewarnt. Für uns ist es an der Zeit umzudrehen. Von der Ortschaft Cape Tribulation bis zum Bloomfield River sind es 33 Kilometer. Bis Cooktown 106 Kilometer über den Bloomfield Track. Man braucht selbstverständlich einen 4-Wheel-Drive mit hoher Bodenfreiheit und natürlich eine große Portion Abenteuerlust. Falls ihr den Bloomfield Track fahren möchtet ist es unabdingbar das ihr aktuelle Informationen über den Pistenzustand einholt, die Gezeiten und den Wetterbericht gut im Auge behaltet. In der Regenzeit ist der Track eh oftmals gesperrt.

Rykers Bridge - Bloomfield Track Daintree NationalparkBloomfield Track Daintree Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Daintree River

 

Auf der Rückfahrt kommen wir zügig voran und das ist auch gut so. Eigentlich war es unser Ziel bei Helligkeit im Hotel in Port Douglas anzukommen. Das hat nicht ganz geklappt, dazu fehlten uns etwa 30 Minuten. Unser Abstecher in den Daintree Nationalpark war ein sehr guter Start in unsere Australien Rundreise. Vom zeitlichen Ablauf fast optimal und alles was uns wichtig war haben wir gesehen. Die Idee unser Gepäck vorher im Hotel abzustellen war auch perfekt, somit hatten wir es nicht mehr im Auto und im Hotel war abends schon alles geregelt.

Nach dem Schlafen geht es in die Stadt und an den Strand...