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Litchfield National Park

 

Termitenhügel - Litchfield National ParkDer letzte National Park auf unserer Australienreise ist der Litchfield National Park. Da er nur 140km südlich von Darwin liegt, eignet er sich auch als Tagesausflug von dort aus.
Der Park bekam seinen Namen von Frederick Henry Litchfield, einem Mitglied der finnischen Expedition, die 1864 in Südaustralien aufbrach, um den Kontinent nordwärts zu durchqueren.
TermitenhügelDer Ureinwohnerstamm der Kungarakuni ist auch noch heute mit dem Gebiet des Nationalparks vor allem aus kultischen Motiven eng verbunden. Überlebende des Stammes sind bemüht, Verständnis für ihr kulturelles Erbe zu wecken und aufrechtzuerhalten. Erst 1986 bekam der Park seinen heutigen Status und wird seither von der Conservation Commission verwaltet.
Die Zufahrt zum Park von Batchelor aus ist geteert, und Finniss River, der bei Hochwasser die Strecke oft für Tage unpassierbar machte, ist seit Anfang 1996 über eine Brücke zu überqueren. Die nördliche Zufahrt über Berry Springs ist nur zur Trockenzeit zu empfehlen, da sie nicht geteert ist. In der Regenzeit ist sie oft wegen Unpassierbarkeit gesperrt.
Auch wir kommen über Batchelor in den Park, der in erster Linie durch seine Vielzahl an Termitenarten und entsprechend vielfältigen Nestbauweisen berühmt geworden ist. Schloss- und kathedralenähnliche Gebilde, Baumnester und die „magnetischen" Hügel der Kompasstermiten sind in dem Park zu bestaunen. Die Nord-Süd-Ausrichtung ihrer Behausungen dient der Klimatisierung des Hügels. Morgens und abends treffen die Sonnenstrahlen auf die breite Seite der Hügel und wärmen sie so auf; während der heißen Mittagszeit scheint die Sonne senkrecht auf den schmalen Grat des Hügels, wodurch eine Überhitzung ausgeschlossen ist und die Innentemperatur nahezu konstant bleibt. Sie heißen auch Magnetic Termite Mounds oder Magnetic Anthills.

Magnetic Termite Mounds - Litchfield National ParkMagnetic Anthills - Litchfield National Park

 


 

 

Bei diesen beiden Fotos handelt es sich um den gleichen Termitenbau, der Kompasstermiten. Einmal in Nord-Süd-Ausrichtung und einmal in Ost-West-Ausrichtung.

 

 

 

 

 

Litchfield National ParkHolger im Litchfield National Park

Termitenhügel sind überall im Norden Australiens anzutreffen - mal 30 Zentimeter, anderenorts bis zu sechs Meter hoch, je nach Farbe des Bodens gelblichweiß und schmutziggrau, oft leuchtend rot. In jedem Hügel, die ein Gewicht bis zu 6 Tonnen erreichen können, leben Millionen von "Soldaten", die sich um ihre "Königin", die abgelegten Eier und die Pflege der Brut kümmern. Es gibt Termitenhügel, die über hundert Jahre "bewohnt" sind. Als Baumaterial werden hauptsächlich Gras, Laub, Holz, Erde und Speichelsekret verwendet.
Rund 150 Termitenarten, die nicht mit der Ameise verwandt sind, sind in Australien vertreten. Sie ernähren sich unter anderem von Holz, Gras, Blättern, Borke. Darwins Termiten gelten als besondere Feinschmecker: Sie schrecken auch vor Plastik, isolierten Telefonkabeln und Autobatterien nicht zurück. Schon so manches Pionierhaus wurde von innen her aufgefressen. Heute werden Baustoffe entsprechend vorbehandelt.


Termiten werden oft als Holzfresser und gerade in Australien als Hauszerstörer bekämpft, doch wie alle Lebewesen haben sie einen wichtigen Platz im Ökosystem. Durch ihre Fresslust höhlen sie ganze Baumstämme aus und bieten damit vielen Tieren Schutz und Unterschlupf. Die Bäume aber sterben in der Regel ab und tragen somit zur Düngung des Bodens bei. Die Termiten erfüllen schließlich eine Funktion, die derjenigen der Erdwürmer in den Tropen vergleichbar ist.

Tolmer Falls - Litchfield National ParkFlorence Falls - Litchfield National Park

 

 

Neben den Termitenhügeln zählen etliche Wasserfälle zu den Anziehungspunkten im Litchfield National Park. Das Sandsteinplateau von Tabletop Range ist im Laufe der Jahrtausende durch mehrere Flüsse zerschnitten worden, an den Abbruchkanten des Plateaus gibt es mehrere schöne Wasserfälle, von denen Wangi-, Florence-, Tolmer-und Sandy Creek Falls auch während der Trockenperiode herabstürzen. Wir besuchen die schmalen Tolmer Falls, die sich ihren Weg in Kaskaden suchen und in einen tiefen Pool am Ende einer schmalen Schlucht fällt, sowie die Florence Falls, die in ein kleines Tal stürzen.


 

 

Zuletzt  gehen wir noch zu den Wangi Falls. Ebenfalls ein auch in der Trockenzeit rauschender Wasserfall, der in einen natürlichen Pool fällt. Im Wasserbecken kann man hervorragend schwimmen, wenn nicht gerade die Schilder aufgestellt sind, die vor Krokodilen warnen. Tatsächlich, direkt neben dem Pool liegt im Unterholz ein etwa 2m langes Freshie.

Wangi Falls - Litchfield National Park


Krokodil im Litchfield National ParkWir gehen einen Fußweg hinauf zu den Wasserfällen und können hier den Fluss kurz vor der Abbruchkante sehen.

Tabletop Range - Litchfield National Park

 

 

 

 

 

 

Litchfield National Park

 

Offener Wald aus Eukalypten, darunter der Woll-Eukalyptus, nimmt große Flächen im Park ein. Daneben kommen Banksien, Palmfarne und verschiedene Akazien und Crevilleen vor. Besonders schön ist die Landschaft hier an der Abbruchkante von Tabletop Range mit ihren Wasserfällen, die kleine Monsunregenwälder mit Kletterpflanzen, Farnen und Epiphyten versorgen. Das ganze Jahr über wachsen an Büschen und Sträuchern zum Teil auch essbare Früchte und Beeren.
Die auffälligsten Tiere im Park sind die Vögel. Pfeifweihen, Schwarzmilane und Keilschwanzadler sind nur drei der unzähligen Raubvogelarten, die am Himmel kreisen und nach Beute spähen. Das größte hier lebende Säugetier ist das Antilopenkänguru, das dem Roten Riesenkänguru in arideren Zonen gleicht. Auf der Fahrt aus dem Park sehen wir eine Kragenechse, die sich auf der Straße sonnt.

 

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