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 In Melbourne haben wir uns noch mal ein schönes Apartment im Wyndham Hotel Melbourne, 99 William Street gegönnt. Eine wirklich sehr schöne Bude. Allerdings ist es durch seinen Schnitt nicht einfach zu fotografieren. Das 44m² große Apartment ist klimatisiert und bietet eine moderne Einrichtung. Sie verfügen über einen Flachbild-TV, eine Küchenzeile mit Kühlschrank sowie Tee- und Kaffeezubehör. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Die Lage im Herzen von Melbourne gelegen ermöglichte uns das Auto die ganze Zeit in der Garage stehen zu lassen. Melbournes pulsierende Cafés-, Restaurant- und Barszene ist nur eine paar Meter entfernt. Dazu komme ich nachher noch. Die Dachterrasse mit beheiztem Pool, das Fitnesscenter und die Bibliothek des Wyndham haben wir nicht besucht.
Unseren Melbourne Rundgang haben wir am Queen-Victoria-Markt begonnen. Seine Anfänge gehen bis 1850 zurück. Zunächst war es ein Markt für Großhändler, als die 1969 zu einem neuen Markt abwanderten, blieben nur noch die Endkunden übrig. Nichts desto trotz hat sich der Queen-Victoria-Market prächtig entwickelt. Er gilt für Touristen als „Must-See“ und wird von den Einheimischen sehr gut angenommen. Seine Fläche erstreckt sich über 7 Hektar und 600 Händler versammeln sich um ihre Waren anzubieten.
Unser erster Blick gilt den Souvenirständen. Die Souvenirs sollen laut vielen Beschreibungen günstiger sein als im Zentrum von Melbourne. Günstiger? Billiger trifft es wohl eher. Jede Menge Chinaware. Qualitativ nicht besonders hochwertig. Wir gehen weiter zu den Obst- und Gemüse Ständen. Hier ist es schon interessanter wie die Einheimischen mit den Anbietern um Preis und Qualität diskutieren.
Nett ist auch die extra Halle für Fleisch und Fisch. Die Vielfalt und Menge an frischen Fleisch und Fisch ist schon beeindruckend. Hier geht es teilweise zu wie auf dem Hamburger Fischmarkt. Jeder Anbieter preist lauthals seine Ware an.
 
Vom Queen-Victoria-Market haben wir nun 2 Kilometer zu laufen um zum Parlament House zu kommen. Das Parlament House wurde 1856 erbaut. Von 1901 bis 1927 residierte hier das Bundesparlament, dass danach in das Parlamentsgebäude von Canberra umzog. Nun ist es Sitz des Parlaments von Victoria. Auf der Treppe sitzt gerade eine Schulklasse, die das Parlamentsgebäude offensichtlich besucht hat.
 
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Princess Theatre ein hübsches Gebäude mit noch hübscheren Türmen.
 
 Uns zieht es aber weiter und wir gehen durch den Parliament Gardens zur zwischen 1845 und 1850 erbauten St. Peter's Church. Die Steine für diese Kirche wurden aus England importiert. Wir werfen einen kurzen Blick hinein. Die St. Peter's Church ist innen sehr schlicht gehalten, verfügt aber über eine sehr schöne Orgel.
 
Wir bummeln durch die Treasury Gardens und kommen danach zur Flinders Street. Hier biegen wir rechts ab und kommen auf den Federation Square zu. Den Federation Square gab es bei unserem letzten Besuch noch nicht. Genau ein Jahr später, nämlich 2002 eröffnete der Federation Square. Er hat sich zu DEM Treffpunkt in Melbourne entwickelt. Hier trifft man sich zum Public Viewing, verkleidet zu Halloween, zu Weinfesten…
 
 Die markanten Gebäude um den Federation Square sind schon aus der Ferne zu erkennen. Mir persönlich ist die charakteristische Architektur aus bunten Dreiecken und viel Glas etwas „Too Much“. Ich mag moderne Bauten eigentlich, aber für meinen Geschmack passen diese Bauten hier nicht rein. Die Bauten beherbergen ein Theater, eine Kunstgalerie, ein Kino und natürlich jede Menge Restaurants und Kneipen. Der Federation Square selber ist mit ockerfarbenen Sandsteinblöcken gepflastert. Das wiederrum gefällt mir sehr gut. Hier tummeln sich Menschen in den Cafés und sitzen verteilt auf den Stufen des Platzes herum.
Das extrem moderne Design der Gebäude rings um den Federation Square finde ich schon deshalb so unpassend, weil auf den gegenüberliegenden Straßenseiten die altehrwürdige Flinders Street Station und die St. Pauls Cathedral liegen. Die St. Paul's Cathedral ist eine der schönsten Kirchen der Stadt. In neugotischem Stil wurde sie zwischen 1880 und 1891 errichtet. Der knapp 96 m hohe Turm kann sich rühmen, der zweithöchste aller anglikanischen Kirchen zu sein. Besonders gelungen sind die meisterhaft gearbeiteten Fenster.
Die weltberühmte Flinders Street Station aus dem Jahre 1854 ist ein viktorianischer Bahnhof mit Kuppeln und Ziegelfassade. Ihre Lage am Yarra River macht sie auch vom Fluss aus zu einem echten Blickfang. Der Bahnsteig Nr. l ist mit 700 Metern einer der längsten der Welt. Für mich ist die Flinders Street Station das sch![]() önste Gebäude in Melbourne.
So genug von Asphalt und Beton, uns zieht es jetzt ans Wasser. Dazu gehen wir ein paar Stufen an den Yarra River hinunter und stehen an der Promenade. Hier ist es schön ruhig und wir gehen ein Stück am Yarra River entlang. Schon wenige Schritte von der Treppe entfernt merkt man kaum, dass man in einer Großstadt ist.
 
Inzwischen sind wir schon eine Weile unterwegs und unsere Füße könnten mal eine Pause gebrauchen. Da bietet sich eine Bootsfahrt auf dem Yarra River geradezu an. Wir schauen uns die verschiedenen Angebote an und sind etwas enttäuscht, denn zur aktuellen Uhrzeit fahren alle Anbieter nur stadtauswärts. Wir wären natürlich sehr gerne durch die Stadt gefahren. Nun kann man nichts machen. Wir steigen ein und setzen uns draußen ganz hinten auf dem Schiff.
 
Zum Beginn der Tour haben wir einen schönen Blick auf die Skyline von Melbourne. Wir kommen vorbei an der der Tennis Anlage für die Australien Open, sehen die Rod Laver Arena, den Melbourne Park und diverse Stationen. Aber alles nur hinter Bäumen versteckt. Das ist überhaupt das große Problem dieser Tour. Somit bleiben nur ein paar hübsche Brücken.
 Insgesamt hat sich diese Tour nicht gelohnt, aber unsere Füße sind wieder fit. Nach dem Ende der Tour starten wir den zweiten Teil unserer Erkundung Melbournes zu Fuß. Dazu gehen wir über die Princes Bridge und dann hinunter zum Princes Walk an dem der Southbank Complex liegt. Wie der Name schon sagt, liegt das Southbank Complex am Südufer des Yarra Rivers.
Rund um den Southbank Complex mit seinen Restaurants, Geschäften und Bars gibt es noch jede Menge Unterhaltung an der Uferpromenade. Da gibt es Wasserspiele, Straßenmusiker und das alles mit Blick auf den Yarra River. Auch der Eureka Tower mit der Aussichtsplattform Skydeck liegt an der Southbank Promenade. Im nahen Crown Entertainment Complex ist das größte Casino Australiens untergebracht.
 Hier ist Melbourne richtig schön. Das Problem von Melbourne ist Sydney. Besser gesagt, der ständige Vergleich mit Sydney.
Als 1835 John Batman, Sohn eines Sträflings, den Yarra River aufwärts segelte, um im Auftrag einer tasmanischen Interessentengruppe für einen Haufen billigen Tauschplunders Aborigines ein Riesenterritorium abzuschwatzen, in dem noch im selben Jahr die Anfänge Melbournes entstanden, existierte Sydney bereits ein Menschenalter. Die überrumpelte Kolonialverwaltung in Sydney erklärte diese Inbesitznahme zwar für illegal, leitete aber ihrerseits eine planmäßige Entwicklung der Stadt ein, die 1837 bereits 500 Einwohner hatte. 1851, nach der Loslösung von New South Wales, erhielt die neu geschaffene Kolonie, deren Hauptstadt Melbourne wurde, den Namen Königin Victorias. Gold löste noch im selben Jahr eine fast explosionsartige Veränderung aus. Melbournes Einwohnerzahl stieg in zehn Jahren von 30000 auf über eine halbe Million - damit war sie die größte in Australien.
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 Ihre Straßen wurden breit geplant und großzügig angelegt. Aus der ehemaligen Sträflingskolonie Australien, stach nun Melbourne und nicht mehr Sydney heraus. Doch Spekulationsakrobatik und unsolide Finanzpraktiken erschütterten die „Lady of the South“. 1893 schlossen Melbournes Banken, unfähig ihre Verpflichtungen zu erfüllen, für fünf Tage. Die Depression begann. Auch wenn im Jahre 1900 die noch heute beliebte Bahnlinie des Puffing Billy eröffnet wurde, der Zug war für Melbourne abgefahren.
Ihr Platz ist die Nummer zwei, hinter Sydney. Und das aus meiner Sicht mit großem Abstand. Aber vielleicht ist es auch nicht fair Melbourne mit Sydney zu vergleichen. Welche Stadt in der Welt kann es schon mit Sydney aufnehmen? Wir kreuzen den Yarra River über die futuristische Evan Walker Bridge und gehen dann am River entlang bis zur Queens Bridge.
 Nun wird es aber Zeit das wir mal die kostenlose City Circle Tram nutzen. Die City Circle Tram ist ideal für eine Sightseeing-Tour durch Melbourne. Die historischen Wagen der Linie 35 umrunden den Central Business District (CBD) und stoppen an wichtigen Punkten der Stadt. Man kann die die Tram wie einen "hop on hop off" Bus nutzen und das von 10 bis 18 Uhr alle 12 Minuten in beide Richtungen.
Melbournes Tram feierte 1985 ihr hundertjähriges Jubiläum. Es gibt zwei verschiedene Straßenbahntypen. Da sind die neuen, recht modern aufgemachten orange- und beigefarbenen Wagen, die auf den Schienen dahingleiten, aber auch die alten grünen Trams, in denen man meist auf Holzbänken sitzt und sich im Winter leicht erkältet, weil's kräftig zieht.
Aber gerade diese alten Bahnen, viele in buntem Outfit, sind die wahren Lieblinge der "Melbournians". Obwohl einige von ihnen reich an Jahren und reif fürs Museum sind, funktionieren sie bis zum heutigen Tag einwandfrei. Wir fahren mit einer der alten Bahnen.
Als alle anderen Großstädte Australiens die Straßenbahn als lahm und altmodisch abschafften, hat sich Melbourne der vermeintlichen Moderne verweigert. Es sollte nicht lange dauern, ehe dann Australier aus allen Ecken des Landes nach Melbourne reisten, um wieder einmal nostalgisch mit der Tram durch die Straßen zu schaukeln und ihren Kindern zu zeigen, was eine echte Straßenbahn ist. Die wahre Stunde des Triumphes kam aber erst Ende der 90er Jahre, als sich Experten aus Sydney in Melbourne nach den Vorzügen einer Straßenbahn erkundigten. Die ewige Rivalin plante tatsächlich die Wiedereinführung der Tram.
Wir genießen die Fahrt in der Tram. Wie ihr seht, haben wir einen Zwischenstopp am Yachthafen von Melbourne eingelegt. Ganz nett, aber muss man nicht gesehen haben. Direkt daneben liegt das Etihad Stadium. Vorher hieß es Marvel Stadium. Kommt halt darauf an wie der Sponsor gerade heißt. Ich hasse diese umbenennerei, aber egal…
 
 Wir fahren weiter bis zur Station Melbourne Central. Melbourne Central ein innovatives Einkaufszentrum. Eine Glaskuppel wurde über den alten Shot Tower, eine Kugelfabrik von 1889, gebaut. Hier wurden früher Gewehr- und Kanonenkugeln hergestellt. Allerdings hat es uns 2001 deutlich besser gefallen. Da war alles noch entspannter. Vor dem Schornstein war ein Cafe, es gab Künstler die etwas vorgeführt haben. Heute gibt es dort Autowerbung… Der Kommerz siegt leider überall.
 So nun sind wir aber lange genug auf den Beinen, es wird Zeit das wir uns auf den Rückweg machen und uns eine schöne Bar suchen um unseren Durst zu löschen. Aber vorher werfen wir noch einen Blick in die Royal Arcade, eine schöne nostalgische Einkaufspassage.
Okay ganz nett, aber nun wird es echt Zeit das wir was trinken. Wir erinnern uns, dass wir nach dem Start unserer Tagestour direkt neben unserem Hotel das Schild: „Happy Hour on the Rooftop - Slate Restaurant und Bar“ gesehen haben.
 
 Happy Hour zwischen 4:00 und 6:00 PM. Na das hört sich doch wirklich gut an. Das sieht man auch daran wie voll es hier ist. Die Bar ist jeden Abend gut gefüllt. Viele Melbournians gehen aus ihren Büros hierher in die Bar und trinken noch ein bis acht Bier, bevor es nach Hause aufs Sofa geht.
Wir kehren hier jeden Abend ein und genießen die Atmosphäre.
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