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Nitmiluk National Park

 

Katherine RiverNur zwei Stunden Fahrzeit vom Kakadu National Park wartet schon das nächste Highlight auf uns. Rund 30 km nordöstlich erstreckt sich der Katherine National Park. Nitmiluk nennen die Aborigines der Region die Schluchten schon seit Urzeiten, deshalb erhielt auch der ausgedehnte Nationalpark diesen Namen. Erst 1977 wurde der Nitmiluk National Park mit rund 1000km² in seiner heutigen Form geschaffen.
Der Katherine River hat diese Schluchten selber geschaffen. Vor 25 Mio. Jahren waren nur ein paar Risse in dem Ausläufer des riesigen Felsplateaus, das weiter nordöstlich das Arnhemland bildet. Aus diesen Rissen entstanden die bis zu 70 m hohen Wände des etwa 12km langen Durchbruchs. Hier reihen sich 13 Canyons hintereinander wie in einem langen, schmalen Schlitz, getrennt durch Untiefen, die in der Trockenzeit bestenfalls ein Rinnsal speist, in der Regenzeit aber nicht mehr zu erahnen sind.

 
Nitmiluk National ParkDer Katherine River verwandelt sich in der Regenzeit zu einen reißenden Strom mit tosenden Wasserfällen. Dann wird deutlich, wie die Kraft des Wassers diese Schlucht im Laufe von Jahrmillionen auswaschen konnte. Der Pegel des Katherine River steigt in der Regenzeit 10 bis 15m höher. Dann sind natürlich alle Büsche am Rand des Flusses bis über die Krone hinaus unter Wasser und die vielen Vögel, die in den Schluchten nisten, suchen Schutz auf der Hochebene, die während der trockenen Jahreszeit ein beliebtes Revier für Wanderer ist. Als wir am Ende der Regenzeit im Park waren, stand das Wasser noch rund 8m über dem Wasserstand in der Trockenzeit. Die schlimmste Regenzeit gab es Anfang 1998. Da wurde Katherine von einer großen Flutkatastrophe heimgesucht, bei der sich nicht nur braune Wassermassen durch die Stadt wälzten, sondern auch bis zu 4 m große Krokodile.


Krokodil im Nitmiluk National ParkStromaufwärts weitet sich die Schlucht zu einem breiten Tal, das den südlichsten Teil des Arnhem Land Plateau bildet. In der Trockenzeit fließt der von Sandbänken und Felsbrocken unterbrochene Fluss sachte dahin.
Am südlichen Parkeingang informieren wir uns zunächst in der Rangerstation über den Park und die zur Zeit angebotenen
Erkundungsmöglichkeiten. Diese Möglichkeiten variieren je nach Wasserstand in der Schlucht. Wir möchten gerne eine Ganztagesbootstour durch die Katherine Gorge unternehmen, aber leider werden diese Touren zur Zeit noch nicht angeboten, dass Wasser ist noch zu hoch. Also müssen wir mit der Halbtagestour vorlieb nehmen. Erst im März, werden die Aluminiumboote wieder zu Wasser gelassen, mit denen man die Schluchten erkunden kann, von daher sind wir froh das es überhaupt geklappt hat.
Das unterschiedliche Aussehen der Schlucht habe ich ja bereits angesprochen. Auf den Bilder könnt ihr gut sehen, wie hoch das Wasser noch steht, denn teilweise stehen die Bäume noch sehr hoch unter Wasser, andererseits sieht man aber auch Marken, an denen man erkennt, dass es schon um einiges zurückgegangen ist.

Nitmiluk National Park


Katherine Gorge

 

Wer auf diese Touristenboote verzichten möchte, kann sich ein Kanu am Bootssteg leihen. Mit Hilfe des Kanus sind die entlegenen Schluchten zu erreichen, jedoch nicht ohne Mühen und Anstrengungen. Wegen Wassermangel muss man das Boot oft durch ganze Schluchten oder um Felsblöcke tragen. Eine Reihe “basic camps” stehen für Übernachtungen an den Flussufern zur Verfügung. Eine vorherige Anmeldung ist wegen der begrenzten Zahl von Plätzen erforderlich.
Nur ein leichter Lufthauch liegt über dem Wasser. Ein Tauchvogel hockt wie erstarrt auf einem Stein und trocknet seine gespreizten Flügel. Rockwallabies springen mit dem Geschick von Artisten fast senkrechte Hänge hoch. Schön ist es hier...


Southern RockholeUnser Führer ist ein Aborigine. Die Ureinwohner sind heute an der Verwaltung des Parks und an seinen Einnahmen beteiligt. Sie profitieren inzwischen auch von ihm, weil er interessante Arbeitsplätze als Ranger bietet. Für uns und die anderen Besucher ist dies eine Bereicherung, denn sie erfahren von den Aborigines nicht nur, wo die alten Felsmalereien in der Schlucht zu besichtigen sind, sondern auch, welche alten Mythen und Sagen mit dieser schönen Landschaft verbunden sind. Zur Hälfte der Tour stoppen wir an einer Sandbank. Wir steigen aus und gehen einen kurzen Trail zum Southern Rockhole. Ein kleiner Pool der aus einem herrlichen Wasserfall gespeist wird. Es handelt sich um einen der wenigen Krokodil freien Pools hier im Park. Wir legen einen kurzen Badestopp ein. Nach etwa einer Stunde sind wir wieder auf dem Wasser.

Southern Rockhole

 

 

 

 

 

 

 


Katherine GorgeSilberpapierrindenbäume, zu erkennen an ihrem silbrigglänzenden Laub, und die unverwechselbaren Schraubenpalmen säumen den Fluss. Blutharz Eukalyptus ist die häufigste Eukalyptusart; im feuchteren, geschützten Gelände wachsen Farne und Feigenbäume.
Im Nitmiluk National Park leben auffallend viele Vögel. Die auffallendsten sind mit Abstand Schmuckspint, Scharlachflügelsittich, Kragenlaubenvogel und Schwarzkopfsittich. Insgesamt wurden mehr als 160 Vogelarten im Park registriert, die mehr oder weniger leicht zu beobachten sind. Wasservögel wie Südsee-Nachtreiher, Silberreiher und Australien-Schlangenhalsvögel sind häufig am Fluss anzutreffen. Leider geht die kurzweilige Fahrt schnell zu Ende.

 

Vogelwelt in der Katherine Gorge

 

Im Besucherzentrum haben wir uns gleich bei der Ankunft nach Wanderwegen erkundigt. Die Wege sind dort sehr detailliert beschrieben. Es gibt Wege mit einer Gehzeit von einer Stunde bis zu fünf Tagen. Wichtig ist, dass man sich im Infocenter für eine Wanderung schriftlich anmeldet und sich natürlich auch wieder zurückmeldet. Außerdem werden hier die für mehrtägige Wanderungen erforderlichen Campinggenehmigungen erteilt. Nun gut, wir suchen aber einen kurzen Weg hinauf zur Schlucht.

 

Ela auf dem Barrawei Walk

 

 

 


Der Barrawei Walk erweist sich für uns als genau der richtige. Er ist 4km lang und beginnt am Parkplatz beim Bootsanleger in der Gorge und führt nach flachem Beginn steil über Treppen und Felsvorsprüngen auf das 70m hohe Plateau der Katherine Gorge. Von dort sind es nur noch ein paar Meter bis zu dem phantastischem Lookout, der uns einen Blick von oben in die Katherine Gorge bietet. Hier oben zeigt sich die große Vielfalt in der Vegetation
auf dem Sandsteinplateau, das den größten Teil des Parks ausmacht. In der Regenzeit von November bis März geben Heide, Akazien und Grevilleen ein farbenfrohes Bild ab. Wir genießen den Anblick, bevor wir gemütlich wieder zum Auto zurück gehen. Nach zwei Stunden sind wir wieder an unserem Ausgangsort zurück.

 

 

 

Barrawei Walk - Katherine GorgeBarrawei Walk - Nitmiluk National Park

Auf zu den Krabbeltieren...