Kuranda und Atherton Tablelands

Zwischen Trinity Beach und Cairns, im Kreisel wo die A44 endet, zweigt die von Süden kommende A1 in Richtung Kuranda und Atherton Tablelands ab. Direkt nach dem Kreisel kommt man zur Skyrail Station der 7,5 km langen Seilbahn nach Kuranda. Die Seilbahn führt über dem Blätterdach des Regenwalds mit zwei Zwischenstationen in die Stadt Kuranda und ist eines der touristischen Highlights der Kleinstadt. Wir fahren vorbei und ein Schild zeigt uns schon an was nun kommt. Über 12 Kilometer windet sich die Straße nach oben. Schon bald hat man zwischen den Bäumen durch einen schönen Blick zurück auf die Küste. Aber anhalten ist hier unmöglich. Aber keine Problem, denn kurz nachdem wir oben angekommen sind kommen wir zu einem Lookout, von dem wir auf die Küste nördlich von Cairns schauen können. In der Ferne ist der internationale Flughafen von Cairns zu erkennen.

Nett aber uns zieht es weiter nach Kuranda. In der Stadt angekommen parken wir direkt im Zentrum und folgen dann den Schildern zur Kuranda Railway Station. Die Kuranda Scenic Railway ist die zweite große Touristen Attraktion mit der Kuranda wirbt. Kurz vor dem Bahnhof befindet sich das Kuranda Hotel aus dem Jahre 1890. Das könnte locker in jedem Film über die ersten Siedler Australiens mitspielen.

Dem Hotel gegenüber befindet sich der Eingang zum Bahnhof aus dem Jahre 1915. Auf dem Bahnhofsgelände hat man wirklich das Gefühl im Jahre 1915 zu sein. Alles hübsch anzusehen aber wir haben uns trotzdem gegen eine Fahrt mit der Kuranda Scenic Railway entschieden. Vor allem weil dafür ein kompletter Urlaubstag eingeplant werden muss.

Die 37 Kilometer lange Fahrt auf der 1891 fertiggestellten Strecke von Cairns nach Kuranda dauert 1 ¾ Stunden. Der Zug schlängelt sich in Serpentinen den Berg hinauf und überwindet dabei 328 Meter Höhenunterschied. Unterwegs stoppt er an der Barron Falls. Dann ist man aber ohne Auto in Kuranda und muss ja auch wieder zurück.

Dazu könnte man gut die Skyrail Rainforest Cableway nutzen die von Kuranda zur Talstation kurz vor Cairns fährt. Um nun das Problem der Anreise zum Bahnhof und von der Talstation zu lösen könnte man ein Kombiticket buchen, in dem die Anreise zum Bahnhof mit dem Bus geregelt wird. Das klang jetzt wie ein Werbebeitrag, sollte aber eigentlich zeigen warum wir uns gegen diese Tour entschieden haben. :-)
Davon abgesehen das uns sowohl die Seilbahn als auch die Kuranda Eisenbahn uns ein wenig zu touristisch sind, ist auch der Preis mit über 130$ pro Person für ein solches Combiticket ganz schön heftig. Über diese Punkte hätten wir vielleicht noch hinweggesehen, denn landschaftlich sind beide Fahrten bestimmt sehr schön, aber einen kompletten Tag haben wir dafür einfach nicht über. 
Auf dem Rückweg vom Bahnhof schauen wir noch kurz an der Station der Skyrail Rainforest Cableway vorbei. Auffällig schön ist der Garten um die Seilbahn Station herum.
Für uns wird es Zeit die Stadt zu verlassen. Kuranda mal gesehen zu haben war okay, aber Kuranda ist die touristischste Stadt die wir auf unseren Australien Reisen kennen gelernt haben.
Hinter Kuranda erreichen wir das Plateau der Atherton Tablelands. Die Höhe der Atherton Tablelands beträgt zwischen 600 und 1000 m. Auf dem Atherton Tablelands liegen mit um die 1600m auch die zwei höchsten Berge Queenslands. Die ersten Siedler kamen in den 1870er Jahren um Bodenschätze wie Gold und Zinn abzubauen. Später kamen Holzfäller und Viehhirten wie John Atherton, dem Namensgeber der Tablelands. Inzwischen gelten die Atherton Tablelands als eines der fruchtbarsten Gebiete in ganz Australien. Aus diesem Grund gehören die Tablelands auch zu den landwirtschaftlich am vielfälligsten genutzten Gebieten in Australien. Das können wir im Laufe des Tages auch so bestätigen. Wir kamen an unzählig vielen unterschiedlichen Feldern vorbei und das war auf der ganzen Reise sonst nicht der Fall. An der Küste Queenslands haben wir tagelang nur Zuckerrohrfelder gesehen.

Wir sind inzwischen in Mareeba angekommen. Im Reiseführer haben wir gelesen das auf dem Golfplatz von Mareeba Kängurus leben sollen und das die Chance diese hier zu sehen sehr hoch sein soll. Auf unserer letzten Australien Rundreise haben wir in Anglesea einen Golfplatz besucht wo ebenfalls Kängurus auf dem Golfplatz gelebt haben. Das hat uns damals sehr gut gefallen, deshalb dachten wir es ist eine gute Chance unsere ersten Kängurus auf unserer diesjährigen Australien Rundreise zu sehen. Als wir am Golfplatz ankommen sehen wir vom Parkplatz aus auch schon die ersten Kängurus in der Ferne.

Kaum sind wir aus dem Auto ausgestiegen kommt eine Dame auf uns zu und erklärt uns das wie den Golfplatz nicht betreten dürften, das sei zu gefährlich wegen der herumfliegenden Bälle. Wir schauen auf dem Parkplatz und sehen außer uns kein weiteres Auto. Auch sehen wir weit und breit keinen Golfspieler. Wir fragen die Dame ob wir die Kängurus fotografieren dürfen. Die Damen sagt das sei kein Problem, wir müssten nur ein Golfcar für 50$ mieten und dürften damit zu den Kängurus. Ah ja nun wird ein Schuh daraus. Der Golfclub hat eine Möglichkeit zu einer Nebeneinnahme gefunden. Nein abzocken lassen wir uns nicht und verlassen den Golfplatz. Wie parken das Auto am Straßenrand und gehen an den Zaun des Golfplatzes von dem wir die Kängurus auch gut beobachten können. By the way in Anglesea ist der Versuch der Abzocke inzwischen sogar noch größer. Aber das habt ihr vielleicht schon in meinem Update zu Anglesea gelesen.
Als wir die Kängurus fotografieren sehen wir auch unseren ersten kleinen Roadtrain. Zugegeben es gibt deutlich größere, aber es ist ein Anfang. :-)

Die Zeit ist schon wieder ganz schön voran geschritten, deshalb machen wir uns nun auf den Weg, auch wenn wir die Kängurus noch eine ganze Weile beobachten könnten. Wir fahren vorbei an den oben beschriebenen unterschiedlichen Anbaugebieten und die Sonne wirft schon ziemlich lange Schatten.

Aber einen Spot gönnen wir uns auf den Atherton Tablelands noch und zwar den Millaa Millaa Fall. Bei dem Waterfall Circuit handelt es sich um eine 15 Kilometer lange Ringstraße die hinter der Ortschaft Millaa Millaa beginnt und an der sich 3 Wasserfälle befinden. Aufgrund seiner Nähe zu der Ortschaft heißt der erste Millaa Millaa Fall. Dieser 12 Meter hohe Wasserfall soll der meistfotografierte Wasserfall Australiens sein. Der Wasserfall selber ist ja nicht besonders spektakulär, aber in seiner Umgebung mit den saftig grünen Wäldern, den dunklem Fels im Hintergrund und dem dunklem Wasserbecken wirkt der Millaa Millaa Fall sehr anmutig. Ein Einheimischer der uns erzählt er badet jedem Tag in dem aktuell 12 Grad warmen Wasser berichtet uns das die Fälle zur Regenzeit deutlich mehr Wasser führen und zu der Zeit dann das ganze  Plateau auf dem wir jetzt stehen überflutet ist.

Inzwischen ist es wirklich spät geworden, so dass wir uns entscheiden die Zillie Falls und die Ellinjaa Falls des Waterfall Circuit auszulassen. Zumal man zu diesen Wasserfällen auch noch ein kurzes Stück wandern muss. Heute wollen wir gerne noch im hellen in unserem Hotel in Misson Beach ankommen. Also verlassen wir die Tablelands und fahren bei Innisfail wieder auf die A1 und sind bald danach in Mission Beach. Nachdem wir unser Hotel, das Mission Reef Resort, bezogen haben gehen wir noch in der Mission Beach Tavern Sports Bar und Grill etwas essen. Eine nette Erfahrung, aber dazu auf der Mission Beach Seite mehr…

Ab an den Strand...