Amboseli Nationalpark

 

Amboseli Nationalpark

Safari - Amboseli NationalparkNun befinden wir uns im Amboseli Nationalpark, der Park liegt im Südwesten Kenias, direkt an der Grenze zu Tansania. Die Landschaft dieses nur 390 Quadratkilometer großen Amboseli-Park ist geprägt von sodahaltigem grauen Staub. Akazienwälder, Sümpfe und offene Savanne wechseln sich ab. Der große Amboseli See bedeckt rund ein drittel der Parkfläche, ist aber nur saisonal ganz mit Wasser gefüllt. Die Landschaft ist flach und bietet durch seine großen Unterschiede idealen Lebensraum für eine Vielzahl von Großwild.
Der Tierbestand ist auch deshalb so groß und reichhaltig, weil Wilderei im Amboseli nie ein großes Thema war. 
Der Grund hierfür ist simpel, das Land um den Nationalpark gehört den Massai und die dulden keine fremden Jäger in ihrem Territorium. Das bedeutet, wer hier Wilderei betreibt, geht das Risiko ein selbst gejagt zu werden. :-))
Gepard - Amboseli NationalparkUnsere ersten Tiere im Amboseli Nationalpark waren gleich etwas ganz besonderes, Geparden. Der völlig andere Körperbau der Geparden im Vergleich zu anderen Katzenarten fällt uns sofort auf. Die langen, dünnen Beine, der extrem schlanke Körper und der schmale Kopf lassen den Geparden sehr ästhetisch aussehen. Ein Gepard erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 150 cm, hinzu kommen 70 cm Schwanz. Die Schulterhöhe beträgt 80 cm. Trotz dieser stattlichen Größe bringt er es nur auf ein Gewicht von 60 kg. Das ist die ideale „Figur“ um sehr schnell laufen zu können, um nicht zu sagen sehr schnell! Der Gepard ist ein Sprinter, er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 115km/h und ist damit das schnellste an Land lebende Tier der Welt. Allerdings kann er diese Geschwindigkeit nur über 400m durchhalten.

Gepard - Amboseli NationalparkDiese Tatsachen bestimmen auch sein Jagdverhalten. Der Gepard pirscht sich bis auf 50-100m an seine Beute heran, um sie dann mit einem kurzen Sprint zu erlegen. Der Gepard läuft dabei in die Beine seiner Beute und erstickt sie dann mit seinen Zähnen. Wenn der Gepard erfolgreich war, muss er sich beeilen, den seine körperlich überlegenen Gegner: Löwen, Hyänen oder Leoparden sind nicht weit und bedienen sich gerne am reichlich gedecktem Tisch. Bedingt durch den Körperbau ist die Auswahl an Beute nicht gerade groß, Thomson-Gazellen, Grant-Gazellen und Impalas stehen ganz oben auf der Speiseliste. Ausgewachsene Gnus oder Zebras sind für Geparden zu groß und zu stark. Um der starken Konkurrenz der Löwen und Tüpfelhyänen zu entgehen, jagen die Geparden gerne am Tage, während sich die anderen zwei auf die Abendstunden beschränken.
Geparden Männchen und Weibchen kommen nur zur Paarung zusammen, sonst sind sie meistens zu zweit oder dritt unterwegs. Oft sind es Geschwister aus dem gleichen Wurf.
Gnu - Amboseli NationalparkSowohl im vorher besuchten Tsavo Nationalpark, als ich im Amboseli Nationalpark sind Gnus allgegenwärtig. Gnus haben eine gewisse Ähnlichkeit mit unseren Rindern, vor allem der Kopf und die Hörner. Sie leben in der offenen Savanne. Wenn man immer Bilder von den Gnuwanderungen sieht, denkt man Gnus sind immer in solch riesigen Herden zusammen, deshalb waren wir zunächst über die kleinen Gruppen erstaunt. Doch unser Guide erzählt uns, dass die Gruppen völlig unterschiedlich groß sind. Weibchen und Jungtiere leben alleine in Herden. Im Alter von etwa einem Jahr verlassen männliche Jungtiere diese Herden und bilden eigene Herden. Diese verlassen sie später wieder, um als Einzelgänger eigene Reviere zu bilden. Betritt eine Weibchenherde einen solchen Eigenbezirk, übernimmt das Männchen die Kontrolle über sie, verteidigt sie und paart sich mit ihnen, bis sie das Revier wieder verlassen. Dieses komplizierte Sozialverhalten wird während der Wanderung der Gnus, die als auffälligste Landtierwanderung der Welt gilt, völlig vernachlässigt. Zu Beginn der Trockenzeit, Anfang Juni, sammeln sich die gesamten Gnus der Serengeti Tansanias. Das Gras verwelkt und die Nahrung wird knapp. In einer riesigen Herde ziehen sie dann Richtung Norden, in die Masai-Mara-Ebene im südlichen Kenia. Um dorthin zu gelangen, muss die Herde den Mara-Fluss durchqueren, dabei werden hunderte Gnus von Krokodilen gerissen. Mit Beginn der Regenzeit wiederholt sich das Schauspiel in umgekehrter Richtung.

Kaffabüffel - Amboseli Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 


Hyämen - KeniaZum Schluss des Tages erwartet uns noch ein echtes Highlight. Wir sehen Hyänen vor ihrem Bau und das aus gutem Grund, aber schaut doch selbst….
Hyänen sind als Aasfresser bekannt und wenn man an schöne Tiere denkt fallen einen die Hyänen nicht unbedingt zuerst ein. Das liegt sicherlich an ihrem ungewöhnlichen Körperbau. Die Vorderbeine sind länger als die Hinterbeine. Dadurch entsteht eine abfallende Rückenlinie und dies wiederum führt zu ihren typischen, „komischen“ Gang.  Diese Art hier, die Tüpfelhyänen, erreichen eine Kopfrumpflänge bis zu 165 cm und eine Gewicht von 86kg. Alle Hyänen haben einen großen Kopf mit außergewöhnlich starken Kiefern. Die Zähne sind so kräftig, dass beispielsweise Fleckenhyänen den Oberschenkelknochen eines Zebras durchbeißen können.

Hyänenbabys - Amboseli Nationalpark

 

Ihr Lebensraum ist vorwiegend offenes Grasland und Buschgebiete. Im Gegensatz zur allgemeinen „Volksmeinung“ betätigt sich die Tüpfelhyäne auch als aktiver Jäger. Aber wer hat da gesagt Hyänen sind keine schönen Tiere? :-)) Schaut euch doch mal diese süßen kleinen Mini-Hyänen an, wie sie vorsichtig ihren Kopf aus dem Bau stecken. Ihr Fell ist als Baby noch dunkel und bekommt erst später den ocker-gelben Farbton. Eine wirklich schöne Begegnung mit den Kleinen.
Für uns wird es Zeit unser Nachlager zu suchen und dass ist die Kilimanjaro Buffalo Lodge im Amboseli National Park.


Kilimanjaro Buffalo Lodge - Amboseli Nationalpark

 

Unsere Nacht in der Kilimanjaro Buffalo Lodge war herrlich. In mitten einer traumhaften Landschaft ist jedes Zimmer in einer eigenen kleinen luxuriösen Hütte untergebracht. Die Hütten sind direkt um einen Pool herum angeordnet. Da wir abends bereits im Dunkeln an der Lodge ankamen, haben wir das Beste gar nicht mehr sehen können, umso schöner war der Anblick am nächsten Morgen. Aus unseren Hüttefenster fiel unser Blick direkt auf den Kilimanjaro! Genial!!!

 

 

Sonnenaufgang im Amboseli NationalparkEla im Safari Outfit :-))

 

 

 

 

 

 

 

Ela vor dem KilimandscharoOft wird der 5895m hohe, höchste Berg Afrikas von Wolken verhüllt, aber heute Morgen zeigt er sich von seiner besten Seite. Ohne Wolken und die aufgehende Sonne beginnt den in Tansania liegenden Berg zu bescheinen. Welch ein Anblick.
Das Kilimandscharo-Massiv besteht aus drei so gut wie erloschenen Vulkanen Shira, Kibo und Mawenzi, deren letzte Eruption um 1700 stattgefunden hat. Wenn man von dem Kilimandscharo spricht, meint man eigentlich den Kibo, der höchste Berg im Massiv. Seinen 5895 m hohen Gipfel bezeichnet man als Uhuru Peak. Der Kibo ist der einzige schneebedeckte Berg im Kilimandscharo-Massiv. Deshalb hält man ihn fälschlicher Weise auch für DEN Kilimandscharo. Die Eismenge seines Gletschers nimmt auf Grund der Erderwärmung ständig ab. 
10 km östlich des Kibo, liegt der felsige 5.148 m hohe Mawenzi. Er ist mit dem Kibo über einen 4300m hohen Sattel verbunden. Der Shira ist mit 3.962 m der kleinste der drei Berge, er ist mit dem Kibo ebenfalls über einen Sattel verbunden.
Ein schneebedeckter Berg mitten in Afrika, das wollte lange keiner wahrhaben. Als der deutsche Missionar Johannes Rebmann 1849 nach Europa zurückkehrte und von einem Berg mit Eis und Schnee nur 350 km südlich des Äquators erzählte, wollte ihm niemand so recht glauben. Es gibt in Afrika sogar noch zwei weitere Gletscher Gebiete. Das Ruwenzori-Gebirge und das kaum noch vergletscherte Mount-Kenya-Massiv.
Die Besteigung des Kilimandscharo haben inzwischen einige Spezialanbieter in ihrem Programm. Des Kilimandscharo? Nein, natürlich des Kibo bzw. des Uhuru Peak. Die Besteigung bietet für echte Bergsteiger nur geringfügige technische Schwierigkeiten, deshalb ist es den Reiseveranstaltern möglich eine Art organisierte „Wanderung“ anzubieten. Zugegeben mit 55km eine lange Wanderung. :-)) Die größten Schwierigkeiten macht den meisten Wanderern die Höhe. Die Hälfte aller Wanderer muss das Ziel den Gipfel des Kibo zu erklimmen aufgeben. Die Wanderung sollte wegen der Anpassung an die Höhe 5-7 Tage dauern. Wer sich ohne Reiseagentur alleine auf den Weg macht, benötigt einen Jagga-Führer, sowie einheimische Träger.
Die am häufigsten gewählte Route ist die im Südosten des Massivs beginnende Marangu-Route. Es geht zunächst durch Regenwald zur Bismarckhütte auf 2.682 m. Danach geht es über die Petershütte (3.719 m), die sich rund 5 km südlich des Mawenzi befindet, auf den 4300m hohen Sattel, der zum Kibo führt. Die letzte Möglichkeit neue Kraft zu sammeln ist in 4694m die Kibohütte. Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Gilman’s Point auf dem Rand des Kibo-Kraters. Allerdings in vielen Serpentinen steil bergauf. Weitere 214m aufwärts ist, in 5895m Höhe, der Kibo-Gipfel, der Uhuru Peak erreicht. Als Belohnung für die Strapazen hat man vom Kraterrand des Kibo eine Aussicht über große Teile von Tansania und Kenia.
Giraffen vor dem Kilimandscharo
Wir sind früh auf, denn es geht heute zur Frühpirsch in den Amboseli. Nachdem der Blick auf den sonnen beschienenen Kilimanjaro schon genial war, schlägt das hier wirklich alles. Giraffen, in der tief stehenden Sonne vor dem Kilimanjaro! WOWWW!
Elefantenherde im Amboseli National Park

Elefant im Amoseli NPDas wir im Amboseli Nationalpark Elefanten sehen werden war fast klar, aber so eine schöne Herde, mit Baby Elefanten, ist schon etwas besonderes. Weil die Massai keine Wilderei in ihrem Gebiet dulden, ist der Amboseli Nationalpark einer der wenigen Parks in Afrika, in denen Elefanten über Generationen unversehrt blieben. Es gibt über 800 Elefanten im Amboseli, unten ihnen auch noch alte Kühe und Bullen, so dass sich das Sozialverhalten der Elefanten bestens beobachten lässt. Zu diesem Zweck wurde 1972 das Amboseli Elephant Research Project ins Leben gerufen. In diesem Projekt wird die Altersstruktur und die Populationsdynamik afrikanischer Elefanten untersucht.


Elefant im Amoseli National ParkElefanten sind die größten lebenden Landtiere. Sie wiegen, je nach Art, zwischen 2 und 5t  und werden bis zu 4 Meter groß, sowie über 10 Meter lang. Bereits bei ihrer Geburt wiegen sie über 100kg. Den Namen Dickhäuter tragen sie zu recht, ihre Haut ist 2cm dick.
Lange Zeit waren sie wegen Wilderei vom Aussterben bedroht. Die jagt auf ihre Stoßzähne aus Elfenbein wurde gnadenlos geführt. Durch verschiedene Schutzmaßnahmen, insbesondere durch das weltweite Verbot des Elfenbeinhandels, hat sich ihr Bestand erholt. In einigen Gebieten mussten schon Elefanten „exportiert“ werden, weil die Nahrung für die Elefanten nicht mehr ausreichte, so zum Beispiel im Chobe Nationalpark in Botsuana.

Elefantenherde - Kenia

 


 

 

Elefanten leben in Herden. Diese werden nicht von einem Bullen, sondern von einer Leitkuh angeführt. Hierbei handelt es sich um eine 40 – 50 jährige erfahrene Elefantendame. In der Herde leben nur weibliche Elefanten mit ihren Jungen, männliche Elefanten werden im Alter von 12 Jahren aus der Herde verstoßen und leben von nun an alleine oder in losen Gruppen. Die Größe der Herde richtet sich immer nach dem Nahrungsangebot in dem Gebiet. Wenn genug Nahrung vorhanden ist, dann bilden sich große Herden. Genauso verhält sich das auch mit dem Wanderverhalten. Ist genug Nahrung im Gebiet, sind die Elefanten recht ortsansässig. Wenn das nicht der Fall ist, können Elefanten auch lange Strecken auf ihren hunderte von Jahren bestehenden Elefantenstraßen zurücklegen. Der Ausdruck Elefantengedächtnis kommt nicht von ungefähr. Elefanten sind in der Lage sich solch Wege zu merken. Überhaupt haben sie ein gutes Langzeitgedächtnis. Die finden über hunderte von Kilometern, Jahre später, noch Orte an denen sie gewesen sind. Insbesondere Orte an denen Artgenossen gestorben sind. Sie sind sogar in der Lage, Stoßzähne und Knochen von toten Artgenossen zu erkennen. Dies ergab eine Studie im Amboseli Nationalpark, die von der University of Sussex durchgeführt wurde.
 

Giraffen in KeniaSo langsam müssen wir uns auf den Rückweg zu unserem Strandhotel machen, aber nicht ohne noch einmal Giraffen beobachten zu können. Giraffen strahlen auf mich eine unglaubliche Eleganz aus. Die sanften, großen Tiere sind schon etwas ganz besonderes. Die männlichen Giraffen werden bis zu 5,50 m hoch und wiegen bis zu 900 kg, die Schulterhöhe beträgt zwischen 2,0 und 3,5 m.

Giraffe im Nationalpark in KeniaObwohl der Hals so lang ist, besteht er, wie beim Menschen nur aus sieben Halswirbeln. Um das Gehirn mit genügend Blut zu versorgen, ist der Blutdruck 3 Mal so hoch wie beim Menschen. Nach der Geburt ist die Giraffe schon 1,8 m hoch und 50 kg schwer. Schon innerhalb einer Stunde stehen Giraffen fest auf ihren Beinen und fangen nach wenigen Stunden an zu laufen. Allerdings werden die Kälber erst nach 2 bis 3 Wochen mit der Herde vereint. Ein Kalb bleibt etwa eineinhalb Jahre bei seiner Mutter.
Vor Raubtieren müssen sich ausgewachsene Giraffen kaum fürchten, denn sie werden wegen ihrer Größe und ihren heftigen Schlägen mit den Vorderhufen kaum angegriffen. Im Zweifelsfall können sie auch flüchten, denn Giraffen erreichen eine Geschwindigkeit von 55 km/h. Allerdings können sie sich nur auf festen Untergrund gut bewegen, sumpfige Gegenden und Flüsse bilden unüberwindbare Hindernisse für ihre langen dünnen Beine.

Giraffen im Amboseli Nationalpark

Ihr Körperbau ermöglicht den Giraffen an die von ihnen bevorzugten Blätter aus der Kronenregion der Bäume zu kommen. Am liebsten mag die Giraffe Akazien. Die Giraffe greift sich mit ihrer bis zu 45cm langen Zunge die Blätter und rupft sie durch Zurückziehen des Kopfes vom Baum. Die Dornen der Akazien können dabei weder der Zunge noch dem Rachen etwas anhaben, tja Abhärtung ist alles.

Giraffen im Amboseli Nationalpark

 

 

 

Eine Giraffe vertilgt täglich 30 kg Nahrung, um das zu schaffen muss sie täglich 15-20 Stunden fressen. Oh man was für ein hartes Leben, da bleibt ja kaum Freizeit. :-))) Zum Glück ist trinken in dieser Zeit weitestgehend schon intrigiert, denn der Flüssigkeitsbedarf würde fast komplett über die Nahrung abgedeckt. Trinken ist für Giraffen noch mehr Arbeit, dazu müssen sie die Vorderbeine spreizen, um den Kopf weit genug senken zu können. Die Weibchen leben in Herden von 4 bis über 30 Tieren zusammen. Allerdings ist die Bindung nicht so stark wie bei anderen Tieren. Die Zusammensetzung der Herden wechselt öfters und es kommt selten vor, dass ein Tier immer bei einer Herde bleibt. Junge Männchen bilden ebenfalls lose Verbände, nach der Geschlechtsreife werden sie allerdings zu Einzelgängern.
 

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