Canyon Ste Anne

 

Canyon de Chutes Ste AnneEtwa 80km nördlich der Montmorency Falls wartet das nächste Naturerlebnis auf uns. Fünf Kilometer östlich der Ortschaft Ste-Anne-de-Beaupre kommen wir zu der Stichstraße, von der #138, zum Grand Canyon de Chutes Ste Anne. Nun ja Grand ist sicher übertrieben, aber es handelt sich schon um eine schroffe, wilde Schlucht mit mehreren Wasserfällen.

Holger auf der Mestachibo Brücke

 

 

 

 

1965 kam Jean-Marie Mc Nicoll während eines Urlaubs auf die Idee das Gebiet Touristen zugänglich zu machen. Zusammen mit seinem Bruder Laurent bauten sie Brücken und Wege und 1973 kamen die ersten größeren Touristengruppen in das neu geschaffene Gebiet. Was aber nicht heißt, das vorher keine Touristen dort waren. Bereits 1850 war der amerikanische Philosoph Henry David Thoreau in dem Gebiet und meinte: Im Großen und Ganzen kann man nur sagen, dass dies eine der wildesten, schroffesten und imposantesten Schluchten ist, unglaublich eng und tief, durch deren Felswände sich ein Fluss seinen stürmischen Weg gebahnt hat. Nun ja eine philosophische Aussage eben.

 


Canyon  Ste AnneNachdem wir den doch recht heftigen Eintritt bezahlt haben, bringt uns ein Shuttle zur Mestachibo Brücke. Diese Brücke wurde 1974, ein Jahr nach der Eröffnung des Geländes gebaut und 1984 renoviert. Die Brücke ist 63m lang und 6,5m hoch. Ihr Name kommt aus der Indianersprache und bedeutet „der mit den vielen Stromschnellen“. Der Name ist Programm, denn während man die Brücke überquert sieht man schon wie sich der Sainte-Anne-du-Nord River verwirbelt, sich durch einen schmalen Spalt zwängt und schließlich die Sainte Anne Wasserfälle herunter fällt. Auf der anderen Seite der Brücke beginnt ein etwa 1 Kilometer langer Rundweg. Auf der anderen Seite der Brücke haben wir schon mal einen seitlichen Blick auf die Wasserfälle, aber so richtig rücken die erst am nächsten Aussichtspunkt ins Blickfeld.

Canyon de Chutes Ste AnneEla am Canyon de Chutes Ste Anne

 

 

 

 

 

 

 

 

Canyon Ste AnneNicole am Canyon de Chutes Ste Anne

 

 

Die Sainte Anne Wasserfälle sind 75m hoch und damit immerhin 15m höher als die Niagarafälle. Die Wasserdurchlaufmenge variiert während des Jahres stark. Im April und Mai beträgt sie 100000 Liter pro Sekunde, während sie im August und September nur 10000 Liter erreicht. Der Fluss nimmt seinen Ursprung in über 30 Seen, die im riesigen Naturschutzgebiet Faunique de Laurentides liegen. Bei Beaupre mündet er nach 90km in den St. Lorenz Strom.

 

 

Drei Brücken überspannen den Canyon Ste Anne

 

Was uns hier sofort auffällt, ist die braune Farbe des Sainte Anne Rivers. Die braune Farbe, alle Flüsse die ihre Quelle im Kanadischen Schild haben, ist ganz natürlich. Die Färbung entsteht durch die Säuren, die sich im Waldboden, dem Humus befinden und die durch viele Rinnsale in den Fluss gelangen. Auch spielen Metalle wie Eisen, Mangan eine Rolle. Die Humussäure und die Metalle geben dem Wasser zwar eine braune Farbe, beeinträchtigen aber nicht die Wasserqualität. Ähh nun wenn es so ist, okay, aber ich möchte das Wasser doch lieber nicht trinken.

 


Von diesem Spot hier blicken wir nicht nur auf die Fälle, sondern wenn wir in die andere Richtung blicken auch in die Schlucht hinab. Unser Blick fällt dabei sofort auf die 58m lange Mc Nicoll Brücke, die 1979 gebaut wurde. Wie man unschwer erkennen kann handelt es sich um eine Hängebrücke. Hier veranstaltet Roc Gyms wilde Spektakel. Direkt vor der Brücke kann man die Touren buchen. Man kann über Drahtseile, gesichert mit einem Karabiner, über den Canyon balancieren, sich in Sitzposition an Seilen in 55m Höhe über den Canyon ziehen lassen….. Hier ist es gelungen sowohl die Natur, als auch das Spektakel in Einklang zu bringen. Die Natur ist mit dem Kommerz nicht zerstört, sondern angereichert worden.

Klettern im Canyon Ste AnneKlettern im Canyon Ste Anne

 

 

 
 

 

 

 

 

Canyon Ste Anne


 

Holger, Ela und Nicole über dem Canyon Ste Anne

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der anderen Seite des Canyons kann man entweder direkt zum Startpunkt des Rundweges zurück gehen oder über 360 Stufen in den Canyon hinab steigen. Natürlich zieht es uns nach unten. Der Weg nach unten existiert noch gar nicht so lange. Im Herbst 1994 wurde die Treppe gebaut, die es uns ermöglicht tief in die Schlucht hinabzusteigen.

 

Holger und Ela auf der Laurent Mc Nicoll BridgeLaurent Mc Nicoll Bridge

 

 

 

 

 

 

 

Canyon Ste AnneKlettern im Canyon Ste Anne

 

 

 

Unten kommen wir zur neusten Brücke im Canyon, sie trägt den Namen Laurent Mc Nicoll. Er hatte die Idee zum Bau der Brücke, sie wurde 1995 fertig gestellt. Die Errichtung der Brücke war sehr mühselig, da alles zu Fuß transportiert werden musste, denn für Maschinen reichte der Platz nicht aus. Auch hier unten werden Klettertouren durchgeführt.
 

So, nun aber weiter, unser Ziel für heute lautet, Tadoussac! Euer auch?...