Delicate Arch

Delicate Arch TrailDie Wolfe Ranch Road führt von der Park Avenue über zwei Meilen zu zwei Blockhütten, die 1888 vom ersten Siedler des Gebietes, dem Kriegsveteranen John Wesley Wolfe aus Ohio, gebaut wurden. Wolfe zog zusammen mit seinem Sohn hierhin, nachdem ihm ein Arzt ein trockeneres Klima verordnet hatte. Um die Ranch bebauten sie den Boden und hielten etwas Vieh. Nach entbehrungsreichen Jahren gab Wolfe im Jahre 1910 auf und verkaufte das Anwesen. Die Straße ist hier aber noch nicht zu Ende, sondern führt zum Delicate Arch Viewpoint 1,2 Meilen hinter der Wolfe Ranch gelegen. Am Endpunkt muss man etwa 15 Minuten auf einen Bergkamm zum Viewpoint hinaufsteigen. Der Abstecher lohnt aber eigentlich nicht.

 

Delicate Arch Trail


 

Wir beginnen die Wanderung am Parkplatz bei der Wolfe Ranch. Obwohl der Aufstieg zunächst beschwerlich erscheint, kann ich jedem nur empfehlen diese Wanderung zu machen. Der insgesamt 3 Meilen lange Weg zum Delicate Arch überwindet 150 m Höhenunterschied und führt zunächst über Slickrock, der glatt und gebogen ist wie der Rücken eines Wals.

 

 

Delicate Arch Trail

 

 

Am Wege wachsen Wacholderbäume aus so schmalen Felsspalten, dass man meint, der Stamm stecke im nackten Fels.
Der Weg bietet nur wenig Schatten und man sollte reichlich trinken. Markiert ist der Weg wie fast über all im Südwesten mit kleinen Steinhaufen. Bitte nicht den Weg verlassen und das sensible Ökosystem der Hochwüste gefährden.

 

 Delicate Arch Trail

 

So bereitet die dunkle, aus Sporenpflanzen wie Algen. Pilzen und Flechten gebildete Bodenkruste Sorgen, die sich über den Sand des Parks ausbreitet. Fußspuren können sich hier jahrelang halten - das aride Klima konserviert sie. Das letzte Stück geht an einer Felskante entlang. Dann plötzlich endet rechts die Felswand. Nichts geht über den sich urplötzlich öffnenden Blick auf den schönsten aller Arches.

 

 

Delicate ArchDelicate Arch

 

 

 

 

 

 

 

 

Delicate Arch

 

 

Die Natur hat sich hier eine erlesene Stelle für ihren steinernen Triumphbogen ausgewählt. Wie ein Amphitheater weitet sich ein Sandsteinkessel, an dessen Rand der Delicate Arch thront, abgehoben gegen das 3800m hohe Massiv der La Sal Mountains im Hintergrund. Wir genießen zunächst das Panorama von der Kante des Kessels. Dann mach ich mich auf den Weg, den Arch aus allen möglich und auch (fast) unmöglichen Perspektiven abzulichten.

 

Delicate Arch mit Mond

 

 

Aus dem Kessel ist schon nicht ganz einfach, weil er recht steil ist. Es ist gar nicht so einfach heil nach unten zu gelangen, aber außen herum, am Arch vorbei geht das schon. Zufällig steht der Mond so, dass man ihn mit ein paar Verrenkungen mit aufs Bild bekommt.
Wie kam der Arch eigentlich zu seinem Namen?
 »Was für ein wunderbarer, delikater Bogen«, hatte 1934 Frank Beckwith, Leiter einer wissenschaftlichen Expedition in das noch wenig bekannte Gebiet, ausgerufen. Und schon stand der offizielle Name für den Delicate Arch fest, die mit der Höhe von 19m (eines vierstöckigen Hauses) und einigen tausend Tonnen Gewicht nicht von Pappe ist.
 

 

Delicate Arch

 

 

Nachdem ich schon unten im Kessel war, hab ich mich auch noch auf den Weg hinter den Bogen gemacht. Ich bin vom Kessel aus auf den hinter dem Arch liegenden Berg geklettert. Von hieraus hat man mal einen ganz anderen Blick und kann den ganzen Bereich des Delicate Arch inklusive Kessel fotografieren.
 

 

 

Delicate ArchDelicate Arch

 

 

 

 

 

 

 

 

Delicate ArchAuf dem Rückweg habe ich mir den Arch mal aus der Nähe angesehen.
Die Jahrzehnte scheinen gezählt, in denen man das Naturwunder noch sehen kann. Grund zur Sorge gibt der östliche Pfeiler des Bogens, der über die Jahrtausende sehr dünn geworden ist und schon 1947 zu ernsthaften Überlegungen über eine Stützkonstruktion Anlass gab.

Delicate Arch

 

 

 


 

 

Delicate Arch

 

 

 

 

Durchgesetzt hat sich jedoch der Gedanke, dass man im Nationalpark der Natur nicht ins Handwerk pfuschen sollte. Wenn die Erosion den Bogen am falschen Bein erwischt, dann hat der Mensch das eben zu akzeptieren. Doch bisher steht der Delicate Arch noch unerschütterlich, und er wird es wohl auch noch ein paar Jahre tun, oder doch nicht?

 

Delicate Arch - Sunset

 

In vielen Reiseführern steht, man soll so losgehen, dass man den Sonnenuntergang am Arch erlebt.
DAS IST QUATSCH!
Der Kessel verhindert einen Sonnenuntergang am Arch. Die Sonne ist schon ca. 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang am Fuß des Arch und selbst zu diesem Zeitpunkt wirkt der Arch durch den Schatten im Kessel nicht mehr so schön. Also der späte Nachmittag ist okay, aber nicht zu spät mit den Bilder beginnen.

 

 

Delicate Arch Trail

 

Wir machen uns auf den Rückweg und verlassen den Park. Wie gesagt, es ist schwierig immer zur optimalen Fotozeit an den verschiedenen Arches zu sein. Ich kann folgenden Ablauf empfehlen. Morgens in den Devils Garden, Mittags und früher Nachmittag die Windows Section, dann der Balanced Rock und zum späten Nachmittag die Wanderung zum Delicate Arch. So ist an einem Tag eine fast optimale Fotoausbeute möglich.

 

Wir fahren zu der Insel im Himmel. Kommt doch mit...