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 Die Fahrt ins Umland von Lissabon beginnen wir in Queluz und seinem Rokokoschloss Palacio Real de Queluz. Das Schloss wurde für Pedro III. zwischen 1747 und 1755 zunächst in U-Form gebaut. Erst später wurde der Westflügel und die Löwentreppe hinzugefügt.
 Auch das Schloss wurde von dem Erdbeben 1755 in Mitleidenschaft gezogen und musste sehr aufwendig restauriert werden. Der Eingang wirkt nicht gerade wie der Eingang zu einem Schloss. Eine graue Mauer mit einem Kassenhäuschen, dass ist alles. Die Innenräume wirken gut erhalten und perfekt restauriert. Allerdings sind nicht alle Räume zugänglich.
Die Säle haben alle Blick in den hübschen Garten. Ein Raum ist über und über mit Kachelwandbildern ausgestattet. Die Bilder sollen die Kontinente darstellen. Insgesamt sind die Innenräume sehr interessant.
 
 
Am Ende des Rundgangs gelangen wir direkt zur Löwentreppe, die in den hoch gelobten Rokoko-Garten führt. Aber was ist das? Ist der Gärtner gestorben? Alles verwildert und verrottet. Der als zauberhaft angepriesene Kanal Ribeira de Jamar ist mit Gestrüpp überwuchert und die Kachelbilder sind mit Moos überwachsen oder kaputt gebrochen. Der Rest des Gartens ist ebenfalls verwildert. Erst als wir in den Bereich des hufeisenförmig um das Schloss herum angelegten Garten kommen, ist von der beschriebenen Schönheit etwas zu sehen.
Hier sind Grotten, Wasserbecken, Statuen und ein schöner azulejoverzierter Neptunbrunnen zu sehen. Das Schloss ist auf jeden Fall ein Abstecher wert, aber Maler und Gärtner dürften unbedingt mal wieder Hand anlegen, zurzeit schreitet der Zerfall mächtig voran.
 Gut wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, also geht es weiter nach Sintra. Sintra und Umgebung wurde 1982 zur "Kulturlandschaft Sintra" zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt und gilt somit auch offiziell als schützenswert. Bereits vor 200 Jahren schwärmten Dichter, Poeten und diverse Persönlichkeiten von Sintra. Auch auf uns macht das kleine Örtchen schon bei der Ankunft einen guten Eindruck.
Nett anzusehen die Festung Castelo dos Mouros direkt auf dem Berg über Sintra. Von den Mauern hat man einen schönen Blick auf die Umgebung Sintras. Wer die Burg mal erbaut hat verrät ja bereits der Name. Die Mauren waren um 850 die Bauherren der Anlage. 1147 eroberte der portugiesische König Alfons I. die Burg und ließ eine christliche Kapelle errichten. Von dem Moment an ging es allerdings bergab mit der Burg. Die Portugiesen nutzten sie kaum und der Zahn der Zeit nagte heftig an ihr. Um 1860 wurde die Anlage renoviert, aber verlor dabei leider seine Ursprünglichkeit. Erreichen kann man die Burg von Sintra aus über eine kurvenreiche Straße.
 
Auf dem Hauptplatz in Sintra erhebt sich breit und mächtig der Palacio Nacional de Sintra. Das Schloss, das auch Paco Real heißt dominiert die ganze Stadt. Auffällig und ungewöhnlich sind die zwei riesigen konischen Schornsteine. Dadurch wirkt das Schloss fast wie ein maurisches Bauwerk. Allerdings ist das ehemalige Maurenschloss bis auf die Grundmauern zerstört worden.
Der Kern des Schlosses reicht bis König Diniz l. zurück. Umgebaut haben es die Könige Dom Joaol. und Dom Manuel I.. Die Innenräume sind mit Mosaikböden, Wandvertäfelungen, Decken im Mudejarstil und schönen Fliesen ausgestattet. Fast alle Räume besitzen hervorragende Azulejos. Deshalb gillt der Palast heute als das schönste historische Azulejo-Monument Portugals. Ins Schloss rein wollten wir nicht, ein Schloss von innen hatten wir ja gerade. Die Fotos vom Vorhof sind nicht ganz ideal, denn wir bekommen das Schloss gar nicht richtig aufs Bild. Also werden wir auf dem Weg in die Stadt mal schauen ob wir nicht irgendwo einen schönen Blick auf das Schloss erhaschen können. Wir schlendern durch die engen Gassen und finden oben auf Höhe des auffällig roten Gebäudes einen idealen Spot, um das Schloss und die Umgebung Sintras zu fotografieren. Nach einer kurzen Pause geht es für uns weiter, wir haben ja noch ein paar Spots auf dem Zettel.
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