Istanbul - Marmarameer

 

Einfahrt ins MarmarameerDer erste Tag nach dem Start in Heraklion auf Kreta war ein Seetag, an dessen Ende wir die Dardanellen erreichten. Die Dardanellen zwischen der europäischen Halbinsel Gelibolu und dem asiatischen Nordwest-Anatolien sind nur zwischen 1,3 und 6 km breit und bilden die Einfahrt zum Marmarameer.

 

Türkische Stadt an der Meeresenge zum Marmarameer

 

 

Die Meerenge war eh und je eine umkämpfte Verbindung zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Bereits zur Bronzezeit lag südwestlich des Marmarameers die sagenumwobene antike Stadt Troja, heute Truva. Die Einwohner Trojas kontrollierten die Einfahrt zum Marmarameer und verdienten sich mit Wegezoll eine goldene Nase.

 

 
Festung an der Einfahrt zum MarmarameerIm Laufe der Jahrhunderte gab es, wegen der strategisch wichtigen Lage, immer wieder heftige Auseinandersetzungen um die Dardanellen. Im ersten Weltkrieg fand hier der Gallipoli-Feldzug mit hohen Verlusten auf beiden Seiten statt. Bei der Einfahrt sehen wir überall Denkmähler, die an diese heftige Schlacht erinnern. Seit 1936 regelt der Dardanellen-Vertrag die Durchfahrtsrechte durch die Meerenge. Die Sonne ist bereits versunken und es wird langsam dunkel. Wir haben genug gesehen und gehen zur 80er Jahre Party in die Anytime Bar.

 
Festung an der Einfahrt zum MarmarameerTrotz seiner klaren reliefbedingten Trennung gilt das Marmarameer nicht als eigenständiges Meer, sondern wird als ein Teil des Mittelmeeres angesehen. Der Name des 282 km langen und 80 km breiten Meeres, rührt von der 21 km langen und 10 km breiten Marmara-Insel. Der Name heißt auf Deutsch Marmorinsel, nach dem berühmten weißen Marmor, welches dort abgebaut wurde.
Das Marmarameer dient als eine Art Regulator für die Wassermengen zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Das Schwarze Meer wird von mehreren mächtigen Strömen gespeist und hat einen höheren Wasserstand als die Ägäis. Das leichtere, salzarme Wasser des Schwarzen Meeres fließt an der Oberfläche des Marmarameers nach Westen. Währenddessen fließt das schwere, mit mehr Salz versetzte Wasser aus der Ägäis nach Osten in das Schwarze Meer.
Ela zum Sonnenuntergang auf dem MarmarameerIm Osten des Marmarameers liegen die Prinzeninseln. Sie bekamen ihren Namen, weil osmanische Prinzen hier verbannt waren. Heute sind die Inseln ein beliebtes Erholungsgebiet für die Bewohner Istanbuls.

 

Sonnenuntergang auf dem Marmarameer

 

 


 

 

 

 

 

So genug von einem Meer, das wir kaum gesehen haben, weil es den größten Teil unserer Durchfahrt dunkel war. Wir gehen ins Bett, um am nächsten Tag frisch und ausgeruht zu sein, denn das wird sicher ein Hardcore Sightseeing Tag.
 

Quer durch Istanbul...