Massai, Maasai, Maassai oder Masai

 

Massai, Maasai, Maassai oder Masai

Massai StammMassai, Maasai, Maassai oder Masai, wie hättet ihr es gerne? Es ist alles richtig. Die Massai sind ein Nomadenvolk, das um 1550, samt Vieh, aus dem Niltal nach Kenia und Tansania kam und weitestgehend in der Serengeti lebt. Sie sind die bekannteste Volksgruppe Afrikas, wozu sicher auch der Film „Der weiße Massai“ beigetragen hat. Der Inhalt des Films beruht auf den authentischen Erlebnissen von Corinne Hofmann. Beeindruckend schildert sie die Lebenswelt und die Gebräuche der Massai aus Sicht einer Weißen. Wie ein Fremdkörper bewegt sie sich zwischen den stolzen Kriegern, den Frauen des Dorfes und den überall präsenten Ziegen- und Rinderherden.
Wie viel von dem gezeigten, „echten“ Massai-Dorf und den menschlichen Verhaltensregeln allerdings noch real existiert ist schwer zu sagen.

Es gibt etwa eine Millionen Massai, von denen etwa die Hälfte in Kenia lebt. Die Massai schaffen es sehr geschickt ihre Kultur zu vermarkten, ohne die alten Lebensweisen aufzugeben. Wobei wir uns immer die Frage gestellt haben: Leben die Massai wirklich in diesen Hütten, oder ist das alles nur noch Show und die haben ihre Ziegelhäuser 1km weiter um die Ecke stehen. :-)) Nein sie leben schon in diesen Hütten, der Gedanke kam nur hoch, weil die Vermarktung eigentlich nicht so ganz zu dem stolzem Volk passt.


Massai HütteDie Hütten sind aus getrocknetem Kuhdung. In ihnen stickt es erbärmlich, denn auch Kleintiere leben und schlafen in den Hütten. Um die Hütten sind oft Zäune, in deren Schutzbereich nachts Rinder und Ziegen  kommen. Sowohl als Schutz gegen Diebstahl, als auch zum Schutz vor Wildtieren.
Der Massai war früher Krieger und Rinderhirte, seit dem die Tätigkeit als Krieger nicht mehr gefragt ist, hat er sich auf sein Vieh und die einfallenden Touristen beschränkt. Ein richtiger Massai hat mindestens 50 Rinder.
Nach dem Glauben der Massais gehören alle Rinder dieser Welt ihnen, sie können sich also überall und bei jedem bedienen. Alle Rinderbesitzer sind in ihren Augen also Viehdiebe, denen sie die Rinder zur Not auch mit Gewalt entwenden können. Dadurch kommt es natürlich dann immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Nachbarn und sogar Kriege mit anderen Völkern. Dieser Glaube beruht auf dem Regengott Ngai, der auf dem Gipfel des Mount Kenia thront.  Ahhh ja…..


Massai TänzeEin wichtiger Bestandteil der Massaikultur sind die vielen Zeremonien. Die Bekannteste wird auch uns vorgeführt, dass springende Tanzen der Männer. Die jungen Massai, die Morani, springen dabei auf der Stelle so hoch wie möglich und beweisen so ihre Stärke. Früher mussten die jungen Massais einen Löwen töten bevor sie eine Frau haben durften.
MassaiSchon mit 35 Jahren gibt es eine Zeremonie, mit der die Morani in die Altersklasse der Senioren übergehen. Hmm die sollten mal drüber nachdenken ob das noch zeitgemäß ist, auch die Massais werden immer älter, na gut sie haben aber kein Kindermangel, somit mag sich das wieder ausgleichen. Der Ältestenrat übernimmt die Funktion des Häuptlings, denn den gibt es ja bei den Massais nicht.
Neben der Anzahl der Rinder ist die Anzahl der Frauen genauso wichtig. Häufig haben Massais fünf Frauen. Die Frauen leben mit den Kindern in eigenen Hütten und der Mann überlegt sich dann am Abend mit welcher Frau er die Nacht verbringen will. Wem das noch nicht reicht, der geht einfach zu seinem Nachbarn und fragt ob er bei einen seiner Frau übernachten darf. Ablehnen gilt als unhöflich, da Kondome nach wie vor abgelehnt werden, kann sich jeder vorstellen wie es mit AIDS aussieht.
Uns hat der Besuch in dem Massaidorf nicht besonders gefallen, wir hatten nicht das Gefühl willkommen zu sein und irgendwie wirkte auf uns alles sehr gestellt. Wie gesagt, es hätte mich nicht gewundert, wenn die Massais nach dem wir weg waren in ihre Autos gestiegen wären und in ihre Ziegelhaussiedlung gefahren wären. :-))

Auf geht es in die Stadt...