Million Dollar Highway
Den Million Dollar Highway haben wir auf unserer 2003 Tour von Montrose ins Monument Valley befahren. Die Strecke ist vor allem im Abschnitt bis Silverton überwältigend. Sie führt durch die Berge von Ouray nach Durango.
Die Strasse entstand Ende des 19. Jahrhunderts, als aus den Gold- und Silberminen dieser Region unglaubliche Reichtümer gezogen wurden, und soll mit goldhaltigem Erzgeröll gepflastert gewesen sein. Die Spuren der Schürfaktivitäten sind bis heute überall sichtbar. Neben einer letzten noch intakten Mine säumen zerfallendes Gerät und verlassene Schächte die Hänge über der #550.
In einem Talkessel der San Juan Mountains, eines westlichen Ablegers der Rockies, liegt mit Ouray eines der hübschesten Gebirgsstädtchen der USA.
Außer für die attraktive Lage zwischen Gipfeln und Steilwänden ist die einstige Mienenstadt bekannt für ihre Heißen Quellen. An der #550 gleich eingangs des Ortes kann man den großen öffentlichen Pool nicht verfehlen. Der Ort selbst ist bezaubernd. Es gibt alte verfallende und neu herausgeputzte Häuser. Wir sind die Hauptstraße entlanggebummelt und haben die Häuser und das Bergpanorama genossen.
Kurz hinter dem Ort in Richtung Silverton windet sich die Straße den Berg hinauf. Nach wenigen Serpentinen hat man links diesen herrlichen Blick auf Ouray.
Silverton ist eine ehemalige Silberminenstadt in einem 2700 m hoch gelegenen Tal. Der Ort besteht überwiegend aus restaurierten Fassaden im Wildwest-Look.
Sie gelten samt den hinter ihnen steckenden Shops und Restaurants im wesentlichen den täglich mit der Durango-Silverton Railroad für ein paar Stunden einfallenden Touristen. Die Durango-Silverton Railroad ist mit ihrer Streckenführung die beste historische Eisenbahn des US-Westens. Von Mai bis Oktober verkehrt sie je nach Saison 2-4 mal täglich.
Uns persönlich hat Silverton ganz gut gefallen, obwohl man den Unterschied zu Ouray schon deutlich merkt. Ouray ist ursprünglich und Silverton auf Kommerz ausgerichtet.
Den kommerziellen Höhepunkt der Südwestecke Colorados bietet Durango. Dank der beliebten nostalgischen Eisenbahn, vielfältiger sommerlicher Urlaubsmöglichkeiten und günstiger Wintersportbedingungen im Umfeld wurde der Tourismus zur Einnahmequelle Nummer 1. Hauptanziehungspunkt im Ortskern (am Ende der Hauptstraße) ist der Bahnhof der Durango-Silverton Narrow Gauge Railroad. Meiner Meinung lohnt sich ein Besuch des Bahnhofs nicht, weil man nur ins Gebäude kommt und sonst ist alles vergittert und man kann sich weder Züge noch Bahnsteige besichtigen. Auch die Stadt selbst ist mir zu plump auf Kommerz ausgerichtet. Fazit des Million Dollar Highway: Ouray und Silverton sowie die Landschaft drum herum sind toll, aber Durango muss nicht sein. Das mag ja anders sein, wenn man die Strecke mit dem Zug fährt und sich die Züge und den Bahnhof auch ansehen kann, aber da uns das nicht möglich war, waren wir von Durango enttäuscht.
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