Needles District - Horse Canyon Jeep Tour

Needles - Horse Canyon - Canyonlands National Park
Bei unseren letzten beiden Aufenthalten in Moab haben wir uns den Island in the Sky District ausgiebig angesehen. Sowohl die Aussichtspunkte als auch eine Jeep- und Jetboottour durch das Gebiet haben wir unternommen. Somit war klar, diesmal werden wir den Needles District unter die Lupe nehmen.
Anders als auf und im Island in the Sky geht es hier weniger um lange Distanzen und Ausblicke als um einen verwinkelten Steingarten. Needles bezeichnet ein Gewirr von steinernen Nadeln, Türmen, Rippen und Rücken, durch das man nur zu Fuß seinen Weg findet. Im Umfeld gibt es Fahrspuren, die durch die Canyons zu archäologischen Fundstellen führen. Die Straßen führen auf die nächste Mesa hinauf und gewähren Ausblicke auf das Labyrinth. Im Südteil findet man mehrere Arches. Überall wird das Gebiet von schönen Canyons durchzogen, die sich. z.B. am Chesler Park, mit kleinen Ebenen abwechseln.
Der Needles District wird nur von wenigen Meilen befestigter Straße berührt und ist daher in seiner vollen Schönheit mit dem normalen PKW kaum erkundbar.
NavtecDie Park Road führt über ca. 4 Meilen zum Big Spring Canyon Overlook. Dort und an einigen Halteplätzen zuvor hat man wenigstens einen Blick auf die sich in der Ferne erhebenden Felstürme der Needles. Außerdem gibt es zahlreiche 4-Wheel-Drive-Roads. Pisten und Pfade, die nur von geländegängigen Wagen befahren werden können. Diese Roads führen auch in die abgelegenen und zu vielen der besonders schönen Gegenden des Parks und haben mit dazu beigetragen, daß der Canyonlands National Park heute als Eldorado für Geländewagen-Fans gilt. Diese Pisten sind aber nur von erfahrenden 4WD Fahrern zu bewältigen. Da ich mich nicht zu diesen zähle und wir ja schon 1998 gute Erfahrungen mit Tag-A-Long gemacht haben, sind wir zunächst dort hin. Wir haben eine Tour zum Angel Arch gesucht. Aber da wurden wir zum ersten mal enttäuscht. Der Angel Arch darf von den Veranstaltern in Moab seit einigen Jahren nicht mehr angefahren werden, weil sich einige Touristen mal wieder nicht benehmen konnten. Mist, aber es gibt eine Alternative. Diese Tour führt auch in den Salt Creek und zweigt später in den Horse Canyon ab. Hörte sich gut an und auch die Bilder überzeugten uns. Also wollten wir buchen, aber da erlebten wir die nächste Enttäuschung. Die Tour wird erst ab drei Teilnehmer durchgeführt und wir waren ja nur zu zweit. Der freundliche Mitarbeiter schlug vor, wir könnten ja für drei bezahlen, dann würde es gehen.
Natürlich, alles klar..... Sonst geht es noch? Mir wurde es zu blöd und wir gingen.
Ich hatte mich schon in Deutschland über Internet nach Alternativen umgesehen. Meine Wahl viel auf Navtec, nur ein paar Meter südlich auf der anderen Straßenseite. Hier heißt die gleiche Tour Full Day 4WD Horse Canyon Trip in Canyonlands, sie wird täglich durchgeführt, Mindesteilnehmerzahl zwei! Na das passt ja gut.
Newspaper RockNächsten Morgen ging es los, neben uns noch ein Mann mit seiner Tochter aus Nebraska. Beide sehr nett, wir kamen schnell ins Gespräch. Unser erster Stop ist der Newspaper Rock.
Der Zeitungsfelsen steht neben der Straße und zeigt die bildlichen Hinterlassenschaften ganzer Generationen. Wer das Gewirr der teilweise ineinander verkeilten Figuren studiert, findet gleichermaßen Kurioses und Mysteriöses. Da gibt es Füße mit sechs Zehen, da tummeln sich von der Eidechse bis zum Dickhornschaf die Tiere der Wüste, und da sieht man allerlei unerklärliche Symbole und Gestalten, die Helme auf zu haben scheinen. Wegen der unterschiedlichen Inhalte und Stilformen gehen Wissenschaftler mittlerweile davon aus, dass diese Felswand tatsächlich über 2000 Jahre hinweg ein Freiluftstudio für Indianerkünstler gewesen ist.
Bei der Weiterfahrt zum Nationalpark passieren wir links zwei riesige Inselberge, letzte Reste einer einst mächtigen Sandsteinschicht. Die Form des einen muss einen Cowboy einst an seinen Revolver erinnert haben, denn die beiden von ihm geschaffenen, weithin sichtbaren Orientierungsmerkmale heißen seither Sixshooter Peaks erzählt uns John unser Fahrer. Erster Anlaufpunkt im Needles Park ist das kleine Besucherzentrum.

Salt Creek CanyonWährend wir uns umsehen besorgt John die Permits. Der Salt Creek Canyon ist Permit-Area. Man muss im Vistor Center 5$ entrichten und sich anmelden. Jetzt geht es endlich los. John hat im Visitor Center einen Schlüssel bekommen um das Gatter, dass den Salt Creek verschließt zu öffnen.

Salt Creek Canyon - Map

 

 

 

 

 

Es geht den gewundenen Salt Creek Canyon hinunter, den wir kilometerweit über losen Treibsand mit dem Geländewagen zu prähistorischen Felsritzungen und zu Steinbögen hochfahren. Nach einigen Meilen lustigen Geschaukel, durch dickes Buschwerk, geht es in das Seitental, den Horse Canyon.
Auf der Karte sehen wir staunend, dass alle Canyons in The Needles einheitlich nach Nordnordost verlaufen und von ordentlich ausgerichteten Felsbändern unterteilt sind. Wie im Arches Nationalpark hat auch hier ein hochquellender Salzdom Schichten gehoben und in parallele Risse aufplatzen lassen.
 

 

Paul Bunyan’s PottyUnser erster Stopp ist Paul Bunyan’s Potty. Ein Arch der wie ein Herz nach oben zum Himmel hin offen ist. Sehr schön anzusehen.

Paul Bunyan’s Potty

 

 

 

 

 

 

 

 

Needles TourEs geht weiter und die Straße wird nicht wirklich besser.
Den Canyonlands National Park bezeichnen viele als den zweiten Grand Canyon. Man meint, zusehen zu können, wie Schicht für Schicht in diesem geologischen Treppenhaus durch die Erosion abgetragen und in den Colorado verfrachtet wird, der auch diese Parade-Landschaft gestaltet hat.


Needles

 

 

 

 

Dies hat im Needles District zu jenen bizarren Felsformationen geführt, die kaum ihresgleichen finden. Im Süden bildet der Colorado River den Cataract Canyon, der sich durch eine schier endlose Aneinanderreihung von Stromschnellen auszeichnet. Westlich vom Colorado schließt sich der Maze District an, der noch schlechter zu erschließen ist.
 

Tower Ruins - NeedlesNach dem vielen geschaukel sind wir froh mal wieder aussteigen zu dürfen. Wir haben die Tower Ruins erreicht. Es handelt sich um beeindruckende Ruinen einer indianischen Felsbehausung. Der “Tower” selbst sieht wie ein Wachturm aus und wir fragen uns, wie sind die Anasazi da bloß hochgekommen?
Tower Ruins - Needles

 

 

 

 

 

 

 

Needles TourNach diesen Stop wird die „Straße“ richtig übel. Wir werden gerührt und geschüttelt, dabei haben wir gar keinen Martini dabei.

 

Needles

 

 

 

 

 

 

 

Castle Arch

 

 

 

Egal, heil erreichen wir den kurzen Trail zum Castle Arch. Er liegt schön am oberen Ende einer Felswand.

 

 

 

 

Needles Tour - LunchNeedles Tour - Lunch

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt wird es Zeit sich zu stärken. Unter einem Felsvorsprung, durch den wir nur mit viel können unseres Fahrers hindurchkommen, haben wir ein tolles Lunch. Sandwitch und frischen Salat. Nicht schlecht!
 

Mit neuen Kräften geht es weiter den Horse Canyon hinab....