Skyline Trail  - Cape Breton  National Park

 

Cape Breton National ParkNachdem wir Chetikamp hinter uns gelassen haben, erreichen wir ein paar Kurven später den Cape Breton National Park. Sowohl am Westeingang, als auch hier am Osteingang befindet sich ein Visitor Center. Das hier am Westeingang ist hervorragend sortiert und versorgt uns mit Kartenmaterial. Außerdem bietet es Ausstellungen und Filmvorträge, also ganz wie ein amerikanisches Nationalpark Visitor Center.

Peter im Cape Breton National Park

 

 

 

Das überrascht uns doch ein wenig, denn der Internet Auftritt ist nicht so besonders. Im Internet gibt es keine besonders gute Karte und auch die Wanderwege sind nicht gut beschrieben. Wir erkundigen uns beim Ranger auf welchen Wanderwegen wir die größten Chancen haben Elche zu sehen und freuen uns, dass der Ranger uns den Skyline Trail empfiehlt, denn den hatten wir auch schon ins Auge gefasst. So jetzt ab in den Park.


Landschaft im Cape Breton National Park

 

Der Cape Breton Highlands National Park ist der älteste Nationalpark der kanadischen Atlantikprovinzen. Sein Schutzgebiet umschließt knapp 1000km² und bietet uns bereits nach wenigen 100 Metern herrliche Ausblicke auf spektakuläre Steilküsten und grandiose Berglandschaften. Es reihen sich einige sehr schöne Aussichtspunkte aneinander und wir halten natürlich an allen. Leider hält das Wetter sicht überhaupt nicht an die Vorhersage. Dicke Wolken über der Küste, es hieß doch Sonne pur, was soll der Quatsch also? Nun da kann man nichts machen, der Blick ist auch so schön.

 

Landschaft im Cape Breton National Park

 

 

Der aufmerksame Leser wird längst festgestellt haben, wir fahren den Cabot Trail im Uhrzeigersinn. Eigentlich fährt man Küstenstraßen so, dass die Küste an der direkt neben der eigenen Fahrspur liegt. Erstens sieht der Fahrer dann besser und zweitens muss man beim Halten die Fahrbahn nicht kreuzen. Aber den Cabot Trail sollte man unbedingt im Uhrzeigersinn fahren, denn so hat man an fast allen Spots ideale Lichtbedingungen.

 


Nicole und Peter auf dem Skyline TrailDie Schönheit des Parks ist bei einer reinen Durchfahrt kaum zu erleben. Während der 100km bis Ingonish sieht man zwar viel grün, aber um die Schönheit der Natur zu erleben ist es zwingend notwendig einen der vielen gut beschilderten Wanderwege zu gehen oder eine Mountain-Bike-Tour zu unternehmen. Wir haben uns wie schon erwähnt den Skyline Trail herausgesucht, einen 7km langen Weg, der sowohl als Rundweg als auch als Stichweg gegangen werden kann. Gleich nachdem die Straße die Küste verlässt und ins Landesinnere abbiegt ist der Trailhead bestens ausgeschildert. Von Parkplatz aus starten wir mit einem großen Ziel, wir wollen einen Elch sehen….

 

Unser erster Elch

 

Schon beim Verlassen des Auto zeigts sich, dass der Wettermensch doch recht behalten sollte. Wenn auch etwas später als angekündigt, aber noch rechtzeitig genug für unsere Wanderung, sind die Wolken verschwunden und die Sonne strahlt mit all ihrer Macht vom Himmel. Prima, na dann fehlt jetzt nur noch ein Elch und der Tag ist unser Freund.

 

Ein junger Elchbulle im Cape Breton National ParkSchon nach wenigen Metern kommen uns Wanderer auf dem Rückweg entgegen und erzählen uns ganz aufgebracht, sie hätten einen Elch gesehen. Er sei ihnen auf dem Weg entgegen gekommen und sie mussten zusehen, dass sie ihm Platz machen. Ähhhh so dicht muss der Herr Elch nun auch wieder nicht an uns herankommen. Wir fragen wo das genau war, bedanken uns und gehen zügig weiter. Nur ein paar 100 Meter weiter soll es sein. Wir schauen sehr sorgfältig in die dichten Büsche hinein und tatsächlich, Nicole ist es, die den Elch als erstes entdeckt und uns somit in verzücken versetzt. Durch die Büsche hindurch können wir den Elchbullen klar erkennen. Es handelt sich um einen jungen Burschen, denn seine Schaufeln sind noch nicht so besonders groß. Sehr schön zu beobachten, nur leider ist das Buschwerk hier so dicht, dass mir kein richtig schönes Foto gelingt. Kaum zu glauben, denn teilweise ist der Kerl so dicht an uns dran, dass wir fast glauben ihn berühren zu können. Nach etwa einer halben Stunde verzieht sich der Elch dann langsam ins dichtere Buschwerk und wir sollten auch langsam mal weiter, denn die Uhr läuft und wir wollen noch das sehen, dass dem Trail seinem Namen gegeben hat.


Ela und Holger auf dem Skyline Trail

 

 

Zunächst führt der Trail jetzt aber leicht ansteigend durch flaches Buschland, hier hätte sich der Elch uns mal zeigen sollen, aber was nicht ist kann ja noch werden. Nach diesem Erlebnis gucken wir natürlich hinter jedem Busch, bis wir zu einer Stelle kommen die ich als Balkon bezeichne. Balkon weil wir vom Hauptweg einen kleinen Abstecher machen und dann treten wir nach vorne, wie auf einen Balkon. Plötzlich und unerwartet liegt uns der Cabot Trail zu Füssen.

 

 

Cabot Trail Panorama im Cape Breton National Park


Ela und Holger über dem Cabot Trail

 

 

Wow was für ein Blick, das Bild hat man schon öfter auf Bildern und in Reiseführern gesehen, aber wenn man dort steht ist das Panorama wirklich umwerfend. Wir können uns gar nicht satt sehen, aber der Weg ist noch weit.

 

 

Ela und Holger auf dem Skyline Trail

 

Nachdem wir den Hauptweg wieder erreicht haben, ist es nur ein kurzes Stück, bis wir zu einem spektakulären Abstecher auf die Landzunge, direkt über der Steilküste mit Blick auf den Cabot Trail gelangen. Über viele Treppen kämpfen wir uns gegen den Sturm nach unten. Das ist wirklich der absolute Wahnsinn. So etwas habe ich noch nicht erlebt, man muss sich fast aneinander festhalten um nicht wegzuwehen. Unten auf den Holzbänken ist der Name Skyline Trail dann wirklich Programm.

 

 

Ela und Holger im SturmCabot Trail - Cape Breton National Park

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicole und Ela werden durchgewuselt

 

 

Peter kämpft gegen den Sturm

 

In die eine Richtung schauen wir auf die spektakuläre Steilküste des Gulf of St. Lawrence und in die andere Richtung geht unser Blick wieder auf den Cabot Trail mit seinen grandiosen Berglandschaften. Hier lassen wir uns richtig Zeit und genießen die Blicke. Aber irgendwann haben wir genug Wind um die Nase bekommen und wir machen uns auf den Rückweg. Der ist etwas einfacher, weil der Wind uns regelrecht die Treppen hinauf bläst, wir müssen nur noch rechtzeitig die Füße heben. :-))


Unser zweiter Elch auf dem Skyline TrailOben am Rundweg stellt sich für uns nun die Frage, gehen wir den gleichen Weg zurück oder machen wir die etwas längere Runde um den Kreis zu schließen? Wir entscheiden uns den gleichen Weg zurück zu gehen, weil der andere Weg länger ist und uns die Zeit mal wieder im Nacken sitzt. Keine schlechte Entscheidung wie sich etwa auf halber Strecke zeigen sollte. Durch die Büsche sehe ich etwas Braunes leuchten. Das könnte doch…. oder habe ich mich getäuscht? Nein habe ich nicht! Es ist eindeutig der Rücken eines Elchs der da durch die Büsche schaut und was noch besser ist, die Elchkuh frisst sich genau in unsere Richtung durch die Büsche. Hmm was ist das? Versteckt sich die „blöde Kuh“ etwa hinter der Hecke?

 

 

Elch am Skyline Trail im Cape Breton National Park

Obwohl wir nur drei Meter vom Elch entfernt sind, sehen wir ihn nur durch die Büsche. Das kann ja wohl nicht sein…. als Frau Elch dann endlich durch die Büsche kriecht ,hat sie sich gedreht, so das wir nur ihren Hintern sehen. Was sollen wir denn davon halten? Totale Ablehnung gegenüber deutschen Touris? Oder einfach nur die ideale Position zum Fressen. Wir legen es zu ihren Gunsten als Fresssucht aus und überlegen wie wir sie doch noch ideal vor die Linse bekommen, zumal die Wanderer, die inzwischen von der anderen Wegseite gekommen sind die optimale Fotoposition haben. Hoffentlich verscheuchen sie den Elch nicht bevor wir auch mal einen ungestörten Blick drauf werfen konnten. Also was nun? Einfach in einem Meter Abstand an der Elchine vorbei gehen? Nein, das sollte man nicht tun, dafür sind die Tritte zu gefährlich. Also rechts rein in den Busch und in großzügigen Abstand um den Elch herum, wir wollen sie ja nicht verschrecken. Ahhhh nun haben wir freien Blick und eine ideale Fotoposition.

 

Elch am Skyline TrailElch im Cape Breton National Park

 

 

 

 

 

 

 

 

Elch beim fressenElch beim fressen im Cape Breton National Park

 

 

 

 

 

 

 

Ela auf dem Skyline Trail

 

 

Also los, schnell 1000 Bilder machen, bevor Frau Elch im wahrsten Sinne des Wortes die Schnauze voll hat und weiter geht. Aber zum Glück ist so ein Elchkörper groß und es passt viel Buschwerk hinein, so dass es bestimmt ein ¼ Stunde dauert bis Frau satt ist und sich über den Weg ins dichte Buschwerk verzieht. Nach diesem wunderschönen Erlebnis wird es aber Zeit das wir weiterkommen.

 

Zurück zum Auto und schauen was der Park noch zu bieten hat...