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 Abu Dhabi war bereits im letzten Jahr bereits Bestandteil unserer AIDA Orient Kreuzfahrt. Die Stadt und deren Highlights kennen wir somit bereits. Im letzten Jahr haben wir mit dem Big Bus die Stadt erkundet und waren auch in der sehr sehenswerten Sheikh Zayed Moschee. Auch eine Sonnenaufgangstour in die Wüste haben wir letztes Jahr unternommen. Somit bot sich eigentlich die Gegend um YAS-Island mit der Formel 1 Rennstrecke und dem Vergnügungspark Ferrari-World an. Aber die letzte Begeisterung für YAS-Island stellte sich bei uns irgendwie nicht ein. Da klang die TUI-Cruises Biketour schon viel interessanter. Fahrrad Ausflüge vom Schiff organisiert haben wir schon ein paar Mal gemacht und alle waren genial. Da wir eine Biketour gerne buchen wenn wir die Stadt bereits kennen, bot es sich auch diesmal in Abu Dhabi an. Die Biketouren sind so gestaltet, dass man die Städte aus einer ganz anderen Perspektive kennen lernt. Außerdem ist man selber aktiv, was ja auch nicht schaden kann. :-)
 Die Abu Dhabi Biketour von TUI-Cruises ist 35km lang und ist mit sechs Stunden angesetzt. Also eher eine lockere Spazierfahrt als eine sportliche Herausforderung. Bereits am Abend zuvor treffen wir uns mit allen Teilnehmern am Bikecounter, wo uns der Helm, eine Trinkflasche und ein Powerriegel ausgehändigt werden. Danach stellen sich die Guides vor und geben uns erste Instruktionen für den nächsten Tag.
Am nächsten Morgen treffen wir uns um acht auf der Pier, wo die Guides bereits auf uns warten. Bei der Tour Anmeldung mussten wir unsere Körpergröße angeben, somit bekamen wir von den Guides auf der Pier Fahrräder ausgehändigt, deren Rahmen bereits auf unsere Körpergröße angepasst waren. Nach einer kleinen Proberunde ging es dann auch gleich los. Zunächst quer durchs Hafengelände. Nach der Ausfahrt kommt gleich die erste Herausforderung, ein großer mehrspuriger Kreisel. Unser Guide fährt vor und erklärt uns das wir dicht hintereinander fahren und keine Lücke lassen sollen, dann würden die Autofahrer "gerne" anhalten. Wenn sie hinter dem Steuer dann wild gestikulieren sollen wir das als freundliches zuwinken interpretieren. Gesagt, getan und es funktioniert einwandfrei.
 Kurz danach biegen wir zum Fischmarkt ab. Wir fahren zunächst am Fischmarkt vorbei und stoppen hinter dem Gebäude, von dem wir einen schönen Blick auf den Fischerboothafen mit der im Hintergrund hervorschauenden Skyline haben. Leider etwas im Gegenlicht, aber trotzdem nett anzusehen. Unser Guide erklärt uns ein wenig den Spagat zwischen Tradition und Moderne mit dem sich Abu Dhabi herumschlägt und der hier besonders gut zur Geltung kommt.
Danach stellen wir unsere Bikes ab und haben Zeit selbstständig durch den Fischmarkt zu schlendern. Es ist immer wieder interessant die exotischen Fischmärkte dieser Welt zu besuchen. Die Händler preisen ihre Ware an und sind trotzdem nicht aufdringlich. Aber das ist in den Emiraten ja normal.
Die Vielfalt ist beeindruckend und die Waren sollen absolut frisch sein. So frisch, dass hier morgens oft die Köche aus den 5 Sterne Hotels einkaufen. Nach 15 Minuten sind wir durch und treffen uns wieder an den Fahrrädern.
Aufsatteln und weiter geht es. Wir kommen zur etwa 6 km langen Corniche Road, der Uferstraße und Promenade von Abu Dhabi. Da ist es wieder dieses Gefühl des Besonderen. Eine Tour mit dem Fahrrad mitten durch Abu Dhabi macht eben nicht jeder und es macht irre viel Spaß.
Abu Dhabis Entwicklung kann man hier besonders gut erkennen. Die Hochhäuser sind hier wie Pilze aus dem Boden geschossen. An vielen wird immer noch gebaut. Das sieht man wenn man mit dem Fahrrad vorbei kommt viel besser als wenn man, wie letztes Jahr, mit dem Bus fährt. Entlang der Corniche legen wir zwei Stopps ein, an denen unser Guide uns das eine oder andere mit auf dem Weg gebt. Geschichte, Hintergründe und auch Gerüchte werden von den Guides geschickt verpackt und interessant vorgetragen.
 
Die Guides berichten von der sagenhaften Entwicklung, die Abu Dhabi in den letzten 50 Jahren genommen hat. Das der Auslöser das 1958 gefundene Öl ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Noch 1962 hatte Abu Dhabi nur 15000 Einwohner, heute sind es 1,6 Millionen. Allerdings nur 20% Einheimische. Bereits 1761 wurde hier etwas unglaublich Wertvolles entdeckt. Der Fund einer Süßwasserquelle auf der Halbinsel, auf der heute die Hauptstadt liegt, ermöglichte überhaupt erste eine ständige Besiedlung der Halbinsel.
 
 Wie überall im persischen Raum wurden auch hier Handelsbeziehungen zu den Oasen im Umfeld gepflegt. Aus Abu Dhabi wurden in erster Linie Salzwasserperlen exportiert. Spätestens als die Weltwirtschaftskriese ausbrach, ging es auch den Handelsleuten aus Abu Dhabi nicht besonders gut. Da kam Scheich Shakhbut bin Sultan al-Nahyan das Angebot einer britischen Ölfirma auf dem Staatsgebiet Abu Dhabis nach Öl zu bohren gerade recht. Bis die Firma Öl fand, dauerte es allerdings bis 1958. Weitere 4 Jahre dauerte es nun bis Öl exportiert werden konnte und Abu Dhabi zu den reichsten Ländern der Welt aufstieg. Abu Dhabi City, die Hauptstadt des Emirats Abu Dhabi, ist heute Verwaltungssitz der Vereinigten Arabischen Emirate.
Wir haben inzwischen den zweiten Stopp erreicht und haben hier einen tollen Blick auf Lulu Island, ein neues künstlich geschaffenes Erholungszentrum. Links davon schauen wir auf das Heritage Village und die Marina Mall mit ihrem markanten Turm. Ups was ist denn da schon wieder für ein großes Doppelgebäude entstanden? Letztes Jahr war davon noch gar nichts zu sehen und jetzt steht hier schon ein ausgewachsener Wolkenkratzer. Wieder ein Beispiel für den Bauboom und die Baugeschwindigkeit.
Der Blick zurück geht Richtung Hafen und Dhauhafen, der Blick nach vorne die Corniche entlang gibt erste Blicke auf das Emirates Palace Hotel frei, dem wir aber noch deutlich dichter kommen werden. Das ist wirklich ein schöner Platz hier.
Nach vielen Bildern geht es weiter die Uferpromenade Corniche entlang, vorbei an den öffentlichen Stränden von Abu Dhabi. Die Strände sind sehr lang, super sauber und menschenleer. Menschenleer, weil die Emiraties nicht gerne an öffentliche Strände gehen. Frauen dürfen ja eh nicht unverhüllt baden, was wollen sie denn dann dort.
 Wir fahren weiter über die Brücke auf Breakwater Island wo Marina Mall, Marina Village und Heritage Village liegen. Bereits während der Fahrt über die Brücke haben wir einen super Blick auf die Skyline von Abu Dhabi. Wir fahren zwar direkt auf die Marina Mall zu, biegen aber kurz vorher rechts ab und fahren am Heritage Village vorbei bis zur Spitze von Breakwater Island. Das Heritage Village ist ein Freilichtmuseum in dem das traditionelle Leben der Beduinen nachempfunden werden kann.
Hier am Ende von Breakwater Island hat man den besten Blick auf die Skyline von Abu Dhabi. Von hier schauen wir auf das Ende der 60 km2 Halbinsel, auf der Abu Dhabi City liegt. In Abu Dhabi City leben heute ca. 900000 Menschen. In Abu Dhabi insgesamt etwa 1,6 Mio. auf einer Fläche von 67340 km2. Auf einem 1/1000 der Landesfläche drängen knapp 60% aller Einwohner. Kein Wunder, der größte Teil des Landes ist natürlich Wüste. Mit seinen 67340 km2 ist Abu Dhabi das größte aller sieben Emirate.
Hier ist heute ganz schön was los.
Der nahegelegene Abu Dhabi International Marine Sports Club veranstaltet ein internationales Speedboot-Rennen. Links von uns sind goldene Plüschstühle unter einem Sonnendach aufgestellt, es wird also auch höherer Besuch erwartet. Fernsehteams zu Land, zu Wasser und aus der Luft in Hubschraubern sorgen für eine perfekte Fernsehübertragung. Die Speedboote sind eine nette Zugabe zu dem eh schon sehr schönen Blick auf die Skyline.
 
 Unsere Pause ist nicht lang und wir sitzen schon bald wieder auf den Bikes. Wir verlassen Breakwater Island, nur mit dem Unterschied das wir auf dem Hinweg fast die ganze Zeit auf einem Radweg fahren konnten und auf dem Rückweg mutig über eine viel befahrene Kreuzung auf der Autospur fahren müssen. Spannende Geschichte. Die Guides leiten uns an zu zweit nebeneinander zu fahren, damit die Auto hinter uns bleiben und wir nicht zwischen zwei Autos geraten. Klappt super!
Auf der anderen Seite der Kreuzung kommen wir wieder auf einen Radweg und gelangen zu einem Spot der einen tollen Ausblick auf das Emirates Palace Hotel, die Ethihad Towers und den Präsidentenpalast der Vereinigten Arabischen Emirate bietet.
Leider liegen das Emirates Palace Hotel und die Ethihad Towers im Gegenlicht. Nicht ideal, aber kann man nichts machen. Dieser Spot müsste am frühen Vormittag besucht werden, denn die Sonne steht hier bereits mittags sehr ungünstig zum Fotografieren.
 
 Trotzdem gefällt es uns die Aussicht hier sehr gut. Das Mega-Luxushotel Emirates Palace gehört zur Kempinski Gruppe und ist von der Regierung Abu Dhabis finanziert worden. Einfach reingehen und besichtigen ist nicht möglich. Wer rein möchte, kann sich zum Kaffee im Internet anmelden und kann sich dann im öffentlichen Bereich umsehen. Natürlich kann man sich auch im Restaurant zum Essen anmelden, was dann aber ein tieferer Griff in den Geldbeutel ist.
 Nach einer kurzen Pause fahren wir nun vorbei an dem weltbekannten Emirates Palace und und den Ethihad Towers. An der Ampel vor dem Emirates Palace Hotel stoppen wir erneut und unser Guide erzählt uns, dass das mächtige Eingangstor zum Emirates Palace ausschließlich für den Scheich des Emirates Abu Dhabi gebaut wurde. Nur wenn der Scheich mal ins Emirates Palace Hotel kommt ist diese Zufahrt in Betrieb, sonst ist das Tor verschlossen. Alle anderen Gäste müssen eine deutlich kleinere Einfahrt links von der Zufahrt des Scheichs nutzen.
 Wir fahren zunächst ein Stück in Richtung Süd-Osten, um uns dann über schmale Gassen und weniger befahrene Straßen der Innenstadt von Abu Dhabi zu nähern. Dabei kommen wir auch am Union Square oder auch Cannon Square genannt, vorbei. Den Platz zieren die sieben Symbole der Vereinigten Arabischen Emirate. Unter anderem eine überdimensionalen Kanone, die den Platz ihren zweiten Namen verlieh, eine Schnabelkanne, eine Tasse, ein Gefäß zum verbrennen von Weihrauch.
Unser nächster Stopp ist der Central Market oder Central Souk, laut Guides einer der modernsten Souk des Orients. Modern ja, aber uns ist es hier zu steril. Sieht eher aus wie eine Ausstellung, statt ein Souk. Aber die Händler wollen tatsächlich was verkaufen, sind also echt. :-))
 
Nach 45 Minuten treffen wir uns wieder an den Fahrrädern und nehmen das letzte Stück in Angriff. Wir fahren durch enge Gassen zurück zur Corniche und fahren auf Fahrradwege und durch Parkanlagen. Kaum zu glauben, dass man mitten in Abu Dhabi so viele grüne, ruhige Bereiche mit Grill- und Picknickplätzen findet. Trotzdem die sind die modernen Wolkenkratzer immer in Sichtweite.
An der Hafeneinfahrt müssen wir warten, denn im Hafen dürfen wir nur mit Begleitfahrzeug unterwegs sein. Als wir am Schiff ankommen sind wir wieder restlos begeistert. Wie schon weiter oben geschrieben lernt man die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Außerdem sieht man Winkel an die man sonst mit Sicherheit nicht gelangen würde. Bei einem Erfrischungsgetränk an der Außenalsterbar lassen wir den Tag ausklingen.
Hier ein Video unserer Bike-Tour durch Abu Dhabi
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