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 In Abu Dhabi liegt AIDA über Nacht, denn wir legen bereits um 20:00 Uhr an und bleiben bis zum nächsten Tag um 17:00 Uhr in Abu Dhabi. Wenn man schon abends an einem neuen Ziel ist, dann möchte man auch abends noch von Bord. Gesagt getan. Wir drängen uns mit vielen anderen von Bord und stehen nun in einer langen Schlange, um in die Stadt zu kommen. Das Problem in allen Häfen auf dieser Tour, man liegt in Industriehäfen in denen man als Fußgänger nicht umhergehen darf. Im Oman gibt es deshalb ein Hafenshuttle der die Kreuzfahrer an den Hafenausgang bringt. Dieser Shuttle ist von der Hafenbehörde gestellt. In allen anderen Häfen ist man auf ein Taxi oder einen Mall-Shuttle angewiesen. In den letzten Jahren gab es immer einen Marina-Mall-Shuttle. Ideal, denn die Marina Mall ist sehr schön und von dort hat man auch einen schönen Blick auf die beleuchtete Skyline von Abu Dhabi. Die Marina Mall bietet diesen Service allerdings nicht mehr an. Die Bude läuft auch so gut und sie haben diese Art von Werbung nicht mehr nötig. Ein typischer Fall von wegen Reichtum geschlossen. Stattdessen bietet die Abu Dhabi Mall in diesem Jahr einen kostenlosen Shuttle an. Da wir gerne noch in die Stadt wollten haben wir uns in die lange Schlange gestellt und sind mit dem Shuttle zur Abu Dhabi Mall gefahren. Tja was soll ich sagen, dass hätten wir uns auch sparen können. Die Abu Dhabi Mall ist nicht sehenswert und die schön begrünte Corniche mit der Skyline ist auch weit weg. Also sind wir nur einmal durch die Abu Dhabi Mall und danach gleich wieder zurück zur AIDA. Um es klar zu sagen: AIDA kümmert sich weder hier noch anders wo darum wie die Gäste vom Schiff in die Stadt kommen. Klar sie wollen ja ihre überteuerten Ausflüge verkaufen. Die beleuchtete Skyline haben wir uns dann vom Deck der AIDA angesehen. Leider etwas weit weg.
 So nun aber ab ins Bett, schließlich haben wir für morgen FRÜH eine Sonnenaufgangstour bei Bakadi Dreams gebucht. Der Inhaber von Bakadi Dreams ist Dirk Bangard, der in Ägypten lebt und sich auf Kreuzfahrtausflüge ab Häfen in Ägypten, der Karibik, dem Orient und Asien spezialisiert hat. Es gab auch eine ähnliche Tour bei AIDA, die sollte aber bei gleicher Leistung 50% teurer sein. Die Erfahrungen anderer Kreuzfahrer mit Bakadi Dreams klangen im AIDA-Forum sehr überzeugend, also warum AIDA das Geld in den Rachen schmeißen? Zumal Bakadi Dreams die Möglichkeit bietet auf der Rückfahrt wahlweise am Schiff oder der Sheikh Zayed Moschee auszusteigen. Da die Moschee sehr weit außerhalb der Stadt liegt, ist das ein großer Vorteil, aber der Reihe nach.
Als der Wecker um 3:45 Uhr klingelt, dachte ich oh schon wieder arbeiten? Mitten in der Nacht aufstehen und das auch noch freiwillig? Na was tut man nicht alles, um einen traumhaften Sonnenaufgang in der Wüste erleben zu können. Um 4:30 stehen wir zur Abholung bereit und sind offensichtlich nicht die einzigen, die bei Dirk gebucht haben. Alle Gäste sind auch um diese Zeit pünktlich, typisch deutsch. :-)
 Insgesamt 16 Gäste werden in 3 Jeeps aufgeteilt. Da es sich um 7-Sitzer handelt ist das kein Problem, wobei die letzte Reihe nur für Gäste um die 1,60m zu empfehlen ist.
Los geht es in ruhiger Fahrt zunächst aus dem Hafen hinaus. Dann die Sheikh Zayed Road entlang, um die 20 Kilometer lange Halbinsel, auf der sich die Stadt Abu Dhabi befindet, zu verlassen. Als wir das Ende der Halbinsel erreichen fahren wir an der Sheikh Zayed Moschee vorbei und verlassen Abu Dhabi über die Mussaffah Bridge. Neben der Mussaffah Bridge gibt es mit der AI-Maqtaa Bridge und der neuen und sehr futuristischen Sheikh Zayed Bridge zwei weitere Brücken, die das Festland mit der 60 km2 Halbinsel, auf der Abu Dhabi City liegt, verbindet. In Abu Dhabi City leben heute ca. 900000 Menschen.
In Abu Dhabi insgesamt etwa 1,6 Mio. auf einer Fläche von 67340 km2. Auf einem 1/1000 der Landesfläche drängen knapp 60% aller Einwohner. Kein Wunder, der größte Teil des Landes ist Wüste. Mit seinen 67340 km2 ist Abu Dhabi das größte aller sieben Emirate. Wir fahren weiter durch die Dunkelheit, aber links und rechts lässt sich bereits die Wüste erahnen. Endlich biegen wir links ab und bereits nach wenigen hundert Metern endet die Straße. Wir stoppen und unser Fahrer lässt Lust aus den Reifen und schaltet den Allradantrieb zu, denn es geht nun mitten durch die Dünen. Es ist immer noch dunkel und der Fahrer scheint ein Nachtsichtgerät zu haben. Er bügelt mit uns über die Dünen, lässt den Jeep quer stehen und über die Dünen kippen, dass man befürchten muss, dass wir umkippen. Da man noch nicht sieht wo es lang geht, kann man sich auch nicht auf den nächsten Ruck vorbereiten. So langsam wird es heller und wir sehen in welche Richtung wir geschleudert werden. Jetzt macht es noch mehr Spaß, weil man vorher schon sieht wie steil es hoch und wieder runter geht.
 Nachdem wir etwa 30 Minuten durchgeschüttelt worden sind, halten wir an dem Platz, an dem wir eigentlich den Sonnenaufgang genießen wollten. Aber ihr seht schon, wir sehen nichts. Wir stehen mitten in der Wüste, es wird hell, aber die Sonne ist hinter dichtem Nebel versteckt. Tja so ungewöhnlich ist das zu dieser Jahreszeit gar nicht mal. Wir haben "Winter" da ist es nachts nochmal deutlich kühler als es sonst schon nachts in der Wüste ist. Tagsüber steigen die Temperaturen sehr hoch, erhitzen den Sand und durch die starke Abkühlung in der Nacht und die damit verbundenen Temperaturunterschiede bildet sich um diese Jahreszeit ab und zu über Nacht Nebel.
Tja da stehen wir nun und gucken doof. Nun da kann man nichts machen, wir lassen uns die Stimmung nicht verderben. Aber hier weiter auf ein Weltwunder warten macht auch keinen Sinn, also fahren wir weiter in ein Beduinencamp.
Hier bekommen wir arabischen Kaffee und Tee gereicht. Total landestypisch aus Styroporbechern. Danach gibt es noch die Möglichkeit auf einem Kamel zu reiten, allerdings hält sich das Interesse aller doch sehr in Grenzen und die Kamele können in Ruhe im Sand liegen bleiben. Wir machen uns auf den Rückweg und als Entschädigung für den verpassten Sonnenaufgang legt sich unser Fahrer noch mal richtig ins Zeug und lässt den Jeep noch mal kräftig über die Dünen tanzen.
Kaum haben wir die Wüste verlassen ist vom Nebel keine Spur mehr. Wir lassen uns, statt zum Schiff zurück zu fahren, direkt an der großen Moschee von Abu Dhabi, der Sheikh Zayed Mosque, absetzen.
 Für die weitere Erkundung von Abu Dhabi ist das ein großer Vorteil, da die Moschee etwa 20 Kilometer vom Centrum entfernt ist. Wir müssen also nicht hin und herfahren wodurch man in Anbetracht der oft herrschenden Staus viel Zeit verliert. Die auch als Grand Mosque bezeichnete Sheikh Zayed Moschee hat zwischen 9:00 und 11:00 Uhr für Besucher geöffnet. Da sich die Zeiten auch mal ändern solltet ihr vorher nochmal auf der Homepage der Sheikh Zayed Moschee nachschauen.
Wir sind genau 5 Minuten vorher dort und werden höflich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass noch geschlossen ist und wir die Treppe vor der Moschee noch nicht betreten dürfen. Aha, na gut, wir müssen eh noch einen geeigneten Standort suchen, um die Moschee komplett aufs Bild zu bekommen. Die Moschee ist so riesig, das man mit einem normalen 17mm Objektiv schon ein paar Meter zurück muss.
 
Nachdem alle Bilder gemacht sind gehen wir in Richtung Eingang. Direkt an den unteren Treppen steht ein Schild mit der Kleiderordnung. Wie in allen Moscheen sind diese für Frauen besonders streng. Für Männer heißt das Knie und Schultern bedeckt reicht, bei Frauen müssen Fuß- und Handknöchel, sowie das Haar bedeckt sein. Eine Kontrolle direkt unten, weit vor dem eigentlichen Eingang, weist auch Manuela darauf hin, dass sie so nicht reinkommt. Im Gegensatz zur Moschee in Muskat wird hier aber für ordnungsgemäße Kleidung gesorgt. Die Damen bekommen eine schwarze Abaya mit Schleier gestellt. Frisch verpackt gegen umgerechnet 10€ Leihgebühr. Bei Abgabe der Abaya kommt sie sofort in einen Behälter für die Wäscherei! Eine im wahrsten Sinne des Wortes saubere Lösung.
Korrekt gekleidet machen wir uns nun auf den Weg zum Haupteingang. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der punkvollen Seitenfassade vorbei. Die unzähligen Säulen spiegeln sich in den rings um die Moschee erbauten Wasserbecken. Durch diese Spiegelungen wirkt die Moschee noch größer und prachtvoller als sie eh schon ist. Die Außenmaße der Moschee betragen 224 x 174 Meter. Damit gehört die Sheikh Zayed Moschee zu den größten Moscheen der Welt. Genauer gesagt ist es die drittgrößte. Wenn man zum riesigen Parkplatz zurück schaut hat man eher das Gefühl man geht auf ein Konzert oder ein Fußballstadion. Aber klar in die Sheikh Zayed Moschee passen 40000 Gläubige und sie liegt weit außerhalb der Stadt, von daher muss der Parkplatz schon Platz für viele Autos bieten.
 
Am Haupteingang angekommen müssen wir noch einmal eine Kleidungsprüfung überstehen bevor wir den großen rechteckigen Innenhof der Moschee betreten dürfen. Problemlos bestehen wir den strengen Blick und schauen direkt auf den Dreikuppelbau, der als Eingang in den Gebetsraum der Moschee dient.
 
 
Rings um den Innenhof stehen vier je 115 m hohe Minarette. Neben den drei großen Kuppeln über dem Gebetssaal befinden sich noch über 50 kleinere Kuppeln rings um den Innenhof, sowie über dem Gebetssaal.
Der komplette Innenhof strahlt durch das Weiß des Marmors so hell, dass man ohne Sonnenbrille geblendet wird. Wir betrachten die vielen Details aus hochwertigem Marmor und Blattgold sehr ausgiebig. Eine Auswahl an Detailbilder habe ich hier dargestellt.
Vor dem Betreten der Gebetshalle müssen wir die Schuhe ausziehen und in ein Regal stellen.
 Vor dem eigentlichen Gebetssaal kommen wir durch eine Eingangshalle mit großen golden Türen. Rings um die Türen sind Blumen auf die Wände gemalt und an der Decke hängt ein riesiger Kronleuchter. Riesig dachten wir zumindest bis wir den Kronleuchter im Gebetssaal gesehen haben.
Als wir den Gebetssaal betreten fallen uns drei Dinge besonders ist Auge. Als erstes die großen schlichten Säulen, die aussehen als wenn sich in ihrer Mitte ein Messingbehälter befindet. Die Säulen sind unterhalb der drei großen Kuppeln angebracht und verlaufen nach oben sehr harmonisch zu den Kuppeln hin. Die Hauptkuppel hat eine Gesamthöhe von 75 Meter und einen Durchmesser von 32,2 Metern. Damit ist sie die größte Moscheekuppel der Welt.
Wobei wir auch schon bei der zweiten Auffälligkeit sind. In jeder Kuppel hängt ein Kronleuchter aus vergoldetem Messing und Edelstahl. Der Rohling stammt aus Deutschland. Der Kronleuchter unter der Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 10 Metern und einer Höhe von 15 Metern. Er wiegt über neun Tonnen und gilt als der größte Kronleuchter der Welt. Die von LEDs angestrahlten tropfenförmigen Kristalle glänzen in unzähligen Farben.
Auf der dritten Auffälligkeit stehen wir gerade, ein 5627 Quadratmeter großer handgeknüpften Teppich aus dem Iran. Das gute Stück ist 47 Tonnen schwer und gilt, ihr könnt es euch schon denken, als größter handgeknüpfter Teppich der Welt.
  Die Baukosten der 2007 eröffneten Scheich Zayed Moschee betrugen 545 Millionen US-Dollar. Namensgeber ist übrigens der Emir Zayid bin Sultan Al Nahyan, einem Mitgründer und erstem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate.
So wir sind einmal rum, ziehen unsere Schuhe wieder an und verlassen so langsam die Moschee. Das ist auch gut so, denn als wir kamen waren wir die ersten Gäste, aber inzwischen wird es hier richtig voll. Wir hatten die Moschee noch fast für uns und konnten uns in Ruhe umsehen. Auf dem Weg durch den Innenhof werfen wir noch einmal einen genauen Blick auf die vielen kleinen Details. Der Besuch der Sheikh Zayed Moschee hat sich absolut geloht. Wer in Abu Dhabi ist, der muss unbedingt in die Große Moschee gehen.
 Ela befreit sich nun wieder von ihrem hübschen Kleidungsstück und wir gehen zum Parkplatz zurück.
Von hier kann man nun mit einem der wartenden Taxis fahren oder in den Big Bus steigen, der natürlich auch hier hält. Nachdem uns in Dubai die Tour mit dem Big Bus wirklich sehr gut gefallen hat, entscheiden wir uns wieder für den Doppeldeckerbus. Der Big Bus bietet einfach die Möglichkeit sehr viel in kurzer Zeit zu sehen.
Wir kaufen die Tickets direkt im Bus und suchen uns wieder einen schönen Platz auf dem oben offenen Deck. Von der Sheikh Zayed Moschee geht die Fahrt auf der Sheikh Zayed Road nach Abu Dhabi Downtown. Das ist die gleiche Strecke wie heute Morgen im Dunkeln.
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