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Curacao

Sonnenaufgang CuracaoWelcome to Curacao

Auch heute Morgen sind wir sehr früh wach, so dass wir auch diesmal die Einfahrt in den Hafen und das Anlegemanöver beobachten können. Ganz nebenbei erleben wir noch einen herrlichen Sonnenaufgang über Willemstad. Ein Wow-Erlebnis am frühen Morgen.
Curacao ist "C" der ABC-Inseln, zu denen Aruba, Bonaire und Curacao zählen. Mit einer Länge von ca. 60 Kilometern und einer Breite maximal 15 Kilometern ist Curacao größer als ihre Schwestern Aruba im Westen und Bonaire im Osten.

Blick von der Mein Schiff 2 auf Willemstad

 

Alles was ich zu Aruba im Bezug auf die Niederlanden geschrieben habe trifft auch auf Curacao so oder so ähnlich zu. Also früher gehörte Curacao zu den Niederländischen Antillen. Dieses Überseegebiet wurde am 10. Oktober 2010 aufgelöst und die politische Situation des Königreichs der Niederlande neu organisiert. Neben den ABC-Inseln gehören in der Karibik noch St. Maarten, Saba und St. Eustatius zum Königreich der Niederlande.
Auch Curacao gehört zu den Inseln unter dem Winde, was bedeutet, dass es wenig regnet und dass hier die Wahrscheinlichkeit eines Hurrikans sehr gering ist.

 

Blick von der Mein Schiff 2 auf Willemstad


Es leben ca. 155000 Menschen auf Curacao, von denen wiederum 85%, also ca. 132000 in der Hauptstadt Willemstad.
Da wir schon bei Daten und Fakten von Curacao sind, hänge ich ein paar Geschichtsdaten auch noch an. Keine Angst geht auch schnell, denn auch der geschichtliche Verlauf ähnelt dem Arubas. Auch Curacao wurde 1499 von den Spaniern entdeckt. Auch hier folgten Sklaverei und die Eroberung der Niederländischen Westindien-Kompanie. Auf Curacao war das im Jahre 1634. Während der napoleonischen Kriege besetzten die Briten die Insel, im Jahre 1816 wurde Curacao wieder niederländisch. Die nächsten 100 Jahre ging es Curacao finanziell nicht besonders gut, bis 1918 die Caribbean Petroleum Kompanie auf Curacao eine Raffinerie baute. Im Gegensatz zu Aruba ist die Erdölindustrie durch die große Raffinerie immer noch ein wichtiger Wirtschaftszweig auf Curacao.
 

Mein Schiff 2 - TUI Cruises


Welcome / Willkommen auf CuracaoSo wir haben das Schiff bereits verlassen und ihr wisst noch gar nicht was wir eigentlich machen. Nachdem wir die ersten zwei Tage etwas ruhiger angehen lassen haben, möchten wir Curacao gerne auf einer Inselrundfahrt erkunden. Zwar hat auch Curacao nicht gerade ein Überangebot an touristischen Highlights, aber ich denke es wird sich trotzdem lohnen.
Da stellt sich wieder die Frage auf welche Art und Weise erkunden wir die Insel. Ein TUI-Cruises Ausflug muss nicht sein. Zu laut, zu viele Leute, zu lange Pausen zwischendurch. Das öffentliche Bussystem ermöglicht keine Inseltour, bleiben Taxi, private Tour oder Mietwagen. Im Forum habe ich über Christiane Martiena gelesen. Eine Deutsche die seit 13 Jahren auf Curacao lebt und private Touren anbietet. Der Mailverkehr war sehr nett und somit haben wir uns für die Tour mit Christiane entschieden. Die Tour dauert 7-8 Stunden, somit bleibt uns Dank der tollen Liegezeiten der Mein Schiff 2 noch ausreichend Zeit, um die Hauptstadt Willemstad auf eigene Faust zu erkunden.
Blick von der Königin Juliana BrückePünktlich um 9:00 Uhr empfängt Christiane uns vor dem Schiff. Insgesamt sind wir 11 Personen. Eine überschaubare Gruppe, was uns auch sehr wichtig war. Der Bus ist für über 20 Personen ausgelegt, so dass wir ein riesen Platzangebot haben. Wir fahren zunächst über die große Königin Juliana Brücke. Die Brücke wurde am Geburtstag der damaligen Königin Juliana am 30. April im Jahre 1974 offiziell eröffnet. Die Brücke führt immerhin 60m über den Meeresarm St. Anna Bay hinweg. Damit rangiert die Brücke im Ranging der höchsten Brücken der Welt recht weit oben. Die Brücke musste so hoch gebaut werden, damit die großen Tankschiffe den Hafen und die Raffinerie anlaufen können. Auf der Brücke erleben wir eine Enttäuschung. Christiane wollte gerne am Ende der Brücke in eine Parkbucht fahren, damit wir schöne Fotos auf die Mein Schiff 2 und die links und rechts von der St. Anna Bay liegenden Stadtteile Punda und Otrobanda machen können. Aber leider ist die rechte Spur komplett gesperrt und rechts ranfahren ist nicht möglich. Schade, somit bleibt nur dieses eine Bild, aus dem fahrenden Bus, auf die Mein Schiff 2.

Jüdisches Viertel in Willemstad - CuracaoAuf der anderen Seite der Stadt zeigt uns Christiane zunächst das jüdische Viertel mit seinen vielen wunderschön restaurierten alten Häusern. In den Stadtteilen Scharloo und Pietermaai gibt es jede Menge solch renovierter Häuser.
Willemstad Downtown gehört eigentlich nicht mit zu der Tour, aber den schwimmenden Markt zeigt uns Christiane trotzdem, denn wenn wir nachher zurück kommen ist nicht mehr viel los. Mehr dazu erzähle ich euch nachher auf unserem Stadtrundgang, dann habe ich auch die Bilder dazu zur Hand.

Blue Curacao Destillerie Senior Co

 

 

 


Unser nächster Stopp ist das Landhuis Chobolobo, in dem seit 1946 die Blue Curacao Destillerie Senior Co
ihren Sitz hat. Vor 1946 war das 10 Hektar große Grundstück im Besitz unterschiedlicher Händler.

Landhuis Chobolobo - Curacao

 


Auf dem Bon Bini (Willkommen) Schild am Eingang steht Curacao of Curacao. Ist das nicht doppelt gemoppelt? Nein, denn man hat vergessen sich den Begriff Blue Curacao oder Curacao Likör als Herkunftsbezeichnung schützen zu lassen und so wird der Likör nun überall auf der Welt produziert. Um sich abzuheben heißt der Curacao Likör von der Insel also Curacao of Curacao. Seid ihr nun verwirrt? Dann erst einmal prost. :-)

Blue Curacao Destillerie Senior Co - Curacao

 

 

Blue Curacao Destillerie Senior Co - Curacao

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Erfindung des berühmten Likörs " Blue Curacao" geht auf einen (un)glücklichen Zufall zurück. NacBlue Curacao Destillerie Senior Co - Curacaohdem die Spanier die Insel entdeckt hatten wollten sie die großen freien Flächen für diverse Pflanzen aus ihrer Heimat nutzen. Unter anderem auch die Orange. Doch die Orangenzucht musste aufgrund der wenigen Niederschläge und des schlechten Bodens wieder aufgegeben werden, denn die Orangen von Curacao waren ungenießbar. Viele Jahre später wurden aus den wild wachsenden Bitterorangen die ersten gut riechenden Öle gewonnen. Es muss wohl jemand zu sehr an den Ölen gerochen haben, um auf die Idee zu kommen aus den Schalen der Bitterorange aus Curacao könnte man einen Likör gewinnen. Der Blue Curacao war erfunden. Heute gibt es ihn nicht nur in Blue, sondern auch in Grün, Orange, durchsichtig und Karamell. Wir haben sie nach der Führung natürlich alle probieren dürfen. :-))
Wir sind früh morgens hier, bevor die ganzen Busse der TUI kommen, es ist schön ruhig. Wer auf der Insel übernachtet, kann hier auch im Restaurant bei Musik und Likör sein Abendessen einnehmen.
Nachdem alle abgefüllt sind, fahren wir weiter. Nein abgefüllt natürlich nicht, ist doch viel zu früh. Unser nächster Stopp ist Spanish Water, im Osten der Insel.  Ursprünglich haben hier reiche Holländer ihre Häuser gebaut. Inzwischen ist das Baugebiet sehr International. Vor allem Amerikaner sind inzwischen gut vertreten. Wir fahren in so eine Feriensiedlung und schauen von oben auf den Yachthafen von Spanish Water. Wenn man im Internet nach Ferienwohnungen auf Curacao sucht, findet man einige schöne Häuser hier in der Gegend.

Spanish Water - Curacao

Shete Boka National Park - CuracaoEingangsschild Shete Boka National Park - CuracaoNach einem kurzen Stopp geht es auch schon weiter in den Westen der Insel. An der Nordküste liegt der Shete Boka National Park. Es handelt sich um den neuesten Nationalpark auf Curacao. Wir fahren zu dem Abschnitt Boka Tabla wo die Wellen gegen die raue Nordküste klatschen. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer, gut ausgebauter Weg zu einer Aussichtsplattform aus Holz. Dort haben wir einen guten Blick auf die raue und unbewohnte Nordküste Curacaos. Die Wellen rollen heran und die Gischt spritzt uns entgegen. Achtung Kopf weg.

 

Shete Boka National Park - CuracaoShete Boka National Park - Curacao

 

 

 

 

 

 

 

 

Ela an der wilden küste von CuracaoNachdem alle Bilder im Kasten sind gehen wir ein Stück zurück und dann eine Treppe hinab. Der Pfad führt zu einer Höhle, in die man krabbeln kann, um von dort die Wellen auf sich zurollen zu sehen. Hört sich toll an, ist es aber nicht.

Shete Boka National Park - Curacao


 

 

 

 

 

Wir gehen zurück zum Bus, wer einen Geländewagen hat, kann von hier einen unbefestigten Weg entlang der Nordküste fahren und kommt an sechs weiteren Buchten vorbei. Es handelt sich um geschützte Buchten, denn es sind Schildkröten Brutplätze.
Wer gerne wandert findet hier im Shete Boka National Park zwei Wanderwege. Der einstündige Boka Pistol Trail führt an der Boka Brown vorbei, wo Meeresschildkröten an Land kommen, um Ihre Eier abzulegen. Außerdem gibt es noch den Boka Wandomi Trail der die wilde Küste noch mal deutlich zeigt.
Rancho El Sobrino Resort & RestaurantSo wir haben nun doch etwas Hunger und so trifft es sich gut, dass Christiane ein Restaurant ansteuert. Genauer gesagt das Rancho El Sobrino Resort & Restaurant. Das Resort steht unter deutscher Leitung, gekocht wird sowohl einheimisch als auch international.

 

Mittagspause im Rancho El Sobrino Resort & Restaurant

 

 

 

 

Während wir aufs Essen warten erzählt Christiane uns, wie eigentlich den ganzen Tag, über Land und Leute, sowie ihre eigene Geschichte. Eine nette Runde, das sind genau die Gründe warum wir gerne private Touren buchen. Nach dem guten Essen schauen wir uns noch etwas in der Anlage um. Wirklich nett gestaltet, mit einem grandiosen Ausblick von der Terrasse.

Steilküste von CuracaoNach der Pause fahren wir weiter Richtung Westen durch den Christoffel National Park, den wir bereits vor dem Essen erreicht hatten. Der Christoffel National Park wirkt beim durchfahren eher karg. Von seiner angepriesenen exotischer Flora und Fauna sehen wir nicht viel. Von überall im Park ist der höchste "Berg" der Insel und Namensgeber des Nationalparks, der 375 Meter hohe Christoffelberg, gut zu sehen. Es gibt im Park acht Wanderwege, von denen einige rund um und hinauf zum Mount Christoffel führen. Christiane weißt uns auf den hier besonders häufig vorkommenden Manzalina Baum hin und warnt uns vor den giftigen Früchten des Baums. Die Frucht des auch Manchinelbaum benannten Baums ist tödlich. Auch beim verbrennen des Baums besteht Vorsicht, der Rauch kann zur Erblindung führen.

Altes Kolonialgebäude auf Curacao

 


Unterwegs kommen wir immer wieder an alten Gutshäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorbei. Diese Kolonialgebäude sind teilweise auch zu besichtigen. Auch Christiane bietet uns die Besichtigung eines solchen Landhauses an. Allerdings würde eine Führung über eine Stunde in Anspruch nehmen und ohne Führung sieht man nicht viel. Christiane bietet an, diejenigen die lieber eine Strandpause einlegen wollen dort abzusetzen und mit den Anderen zu einem Landhaus in der Nähe vom Strand zu fahren. Wir machen es Christiane einfach, alle entscheiden sich für den Strand.

 

Grote Knip Strand Curacao

Ela am Grote Knip Strand Curacao

 

Christiane hat für uns den Grote Knip Strand ausgesucht. Der Grote Knip ist laut diversen Umfragen der schönste Strand auf Curacao. Vom Parkplatz aus sind es ein paar Schritte bis zu einer Art Plattform, von der wir einen herrlichen Blick auf den Strand und das wunderschön türkisfarbende Wasser haben. Liegen und Schirme kann man mieten, was sich für uns nicht lohnt, da wir ja nur gut eine Stunde hier bleiben werden. Außerdem sind Toiletten und Duschen vorhanden. Getränke und Snacks kann man kaufen. Also ist alles da was man so braucht. Wir gehen am Strand spazieren und Christiane versorgt uns mit Getränken.
 

Grote Knip Strand Curacao

 

Flamingos auf Curacao

 

 

Nach diesem netten Stopp fahren wir langsam zurück in Richtung Willemstad. Vorher machen wir uns aber noch auf die Suche nach den auf Curacao wild lebenden Flamingos. Bei St. Willibrordus an der Südküste liegen einige Brackwasserseen, ein Paradies für Krebse. Somit dann auch für Flamingos, denn Krebse stehen ganz oben auf deren Speisekarte. In dem flachen Wasser können sie ideal nach Krebsen wühlen. Wir finden auch Flamingos, leider etwas weit von der Straße entfernt, aber ist schon okay.

 

Das war unser letzter Stopp auf der Tour. Christiane fährt uns direkt in die Stadt und lässt uns an der Queen Emma Pontoon Bridge raus. Natürlich gibt uns Christiane vor der herzlichen Verabschiedung noch nützliche Tipps zur Erkundung der Stadt. Uns hat die Tour mit Christiane Martiena sehr gut gefallen und ich kann sie euch empfehlen.

Los geht es quer durch Willemstad …

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