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 Der erste Hafen auf unserer Kreuzfahrt ist Labadee an der Nordküste von Haiti. Mit einem Kreuzfahrtschiff einen Hafen im von Bürgerkrieg zerrütten Haiti anlaufen? Geht eine Kreuzfahrtgesellschaft da etwa ein großes Risiko ein? Nein natürlich würde Royal Caribbean so ein Risiko niemals eingehen. Bereits seit 1986 hat Royal Caribbean Cruise Line den Hafen und ein Teil der Halbinsel Labadee gepachtet.
 Auf der Homepage von Royal Caribbean wirbt die Cruise Line mit der Exkusivität: Nur mit Royal Caribbean bekommt man diese einzigartige Kultur, unglaubliche Landschaften und unberührte Strände zu sehen. Entdecken sie haitianisches Leben, seine Küsten, Flora und Fauna auf einer unserer spannenden Landausflüge und Touren.
Soweit die Werbung auf der Homepage der Royal Caribbean Homepage. Nun ist ja bekanntlich Werbung und Realität nicht immer das Gleiche. Aber dazu komme ich im Laufe dieser Seite noch mal zurück.
Wir verlassen zum ersten Mal die Oasis of the Seas und schauen uns wieder fasziniert um. Man ist das ein Riesenkutter. Als wir das Ende des Steges erreichen gehen wir nach rechts, an einem Infostand vorbei, an dem man noch Touren buchen kann. Wir gehen direkt zum Bootssteg von Labadee, denn wir haben bereits an Bord eine Bootstour entlang der Nordküste Haitis gebucht.
Da sind wir wieder beim Thema Labadee ist exklusiv nur für Royal Caribbean Gäste. Genau weil das so ist, ist man auch gezwungen eine Tour bei Royal Caribbean zu buchen, sofern man überhaupt etwas von Haiti zu sehen bekommen möchte. Nun gut, ist schon okay, auf eigene Faust möchte ich in Haiti auch nichts unternehmen. 
Auf dem Katamaran suchen wir uns einen Platz vorne auf dem Oberdeck. Los geht die Fahrt, zunächst im großen Bogen von der Küste weg, vorbei an dem Ort Labadee. Nun den werden wir doch hoffentlich auf der Rückfahrt noch ansteuern. Zunächst fahren wir an der überall grünen Küste entlang. Wir fahren geradewegs bis zum Endpunkt der Tour und fahren dann langsam an der Küste entlang zurück. Kaum ein Stück an dem die Natur nicht komplett bis zum Wasser reicht.
Der Bootsführer und seine Crew machen einen guten Job. Von Anfang bis zum Ende der knapp zweistündigen Tour werden wir mit vielen Informationen über die Küste rund um Labadee gefüttert. Die politischen und andere Probleme Haitis werden selbstverständlich nicht erwähnt. Dafür kennt der Skipper zu jedem Haus an der Küste die komplette Geschichte. Von reichen Franzosen die hier einmal im Jahr herkommen und in der Zwischenzeit einen Sicherheitsdienst auf das Gebäude aufpassen lassen, bis zu den Bauruinen Einheimischer, die sich den Bau letzten Endes doch nicht leisten konnten.
 
 
Wir kommen vorbei an schroffen Felsen, einsamen Häusern, einsamen Stränden, einsamen Inseln und sehen sehr viele Fischer in ihren abenteuerlichen Booten. Die Fischer kommen dicht an unserem Boot vorbei, um uns frische Fische und frisches Obst anbieten. Was sollen wir nur damit an Bord der Oasis of the Seas?
Insgesamt sind die Highlights der Tour doch sehr überschaubar, aber einen Eindruck von der Küste wollten wir auf jeden Fall bekommen und das haben wir. Kurz vor Ende der Toursteuert der Skipper dann schließlich doch noch die Bucht von Labadee an.
 Der Ort Labadee selber kann nicht besichtigt werden und ich glaube das ist auch besser so. Zwar sind die Häuser typisch karibisch angestrichen, aber sonst sieht alles selbst von hier, von Bord des Ausflugsboot sehr trist aus. Angeblich soll mit der Erhöhung der Pacht nun mehr Geld in den Ort Labadee fließen und nach und nach auch die Attraktionen von Labadee, wie die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Citadelle Laferrière oder der Palast Sans Souci in Milo zur Besichtigung ausgebaut werden.
Die Einwohner von Labadee arbeiten fast alle direkt oder indirekt für Royal Caribbean Cruise Line. Bis zu sechs Tage in der Woche kommen Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean in der Hauptsaison. Wenn die Schiffe einlaufen muss alles vorbereitet sein. Liegen aufgestellt und gesäubert, Boote startklar, Shops sortiert, Bars gefüllt…
Wir verlassen die Bucht wieder und fahren zurück zum Bootsanleger. Auf dem Weg dahin umrunden wir die Oasis of the Seas regelrecht. Wir schauen zunächst von hinten in das Schiff, ein Anblick den man vom Wasser aus auch nicht so oft hat. Dann fahren wir noch ganz gemächlich am Schiff vorbei und haben einen schönen Blick seitlich auf die Oasis.
 Wieder zurück an Land gehen wir in den Strandbereich. Zum Empfang spielt natürlich eine haitianische Band, um den Besuchern direkt eine entspannte karibische Atmosphäre zu suggerieren. Wir kommen zur Dragon’s Plaza, dem kleinem Dorfplatz am Anfang des Strandbereichs sozusagen. Auf der linken Seite befindet sich der rustikale Essbereich bestehend aus langen Tischen / Bänken aus Holz. Um die Mittagszeit baut Royal Caribbean hier ein riesiges kostenloses Buffet auf. Auch Wasser und Säfte gibt es kostenlos.
Praktischer Weise ist auf der gegenüberliegenden Seite direkt ein Toilettenhäuschen. Hinter dem Essbereich geht es zum Dragon’s Lookout Point der einen schönen Ausblick aufs Meer bieten soll.
Aber Ausblick aufs Meer haben wir jeden Tag, also schauen wir uns um was es um die Dragon’s Plaza herum noch alles gibt. Da ist in erster Linie der Landepunkt von Dragon's Breath Flight Line, der Zip Line zu nennen. Wir haben auch einen solchen Zip Line Flug gebucht und freuen uns schon unglaublich auf die Tour. Es dauert auch nicht mehr lange, deshalb schauen wir schon mal wie die Landung so verläuft. Puh die Jungs und Mädels hauen mit einen ganz schönem Tempo gegen den Endanschlag. Uff war das wirklich eine gute Entscheidung?
 Zu spät, wir haben ja bereits zu Hause im Internet gebucht und gehen als nächstens zum Anmeldeschalter Dragon's Flightline Sign Up. Mal schauen wie der Ablauf so ist. Aha alle 30 Minuten wird oben über den Schaltern eine neue Gruppe aufgelistet. Ein kurzer Blick auf unser Ticket zeigt das wir in der übernächsten Gruppe bereits dran sind.
Okay dann werden wir mal in aller Ruhe die Formulare ausfüllen, die notwendig sind um am Labadee Zip Line Flight teilnehmen zu dürfen. Natürlich verzichtet man wie immer auf alle Rechte, war die letzten 200 Jahre nicht krank und hat auch sonst keine Probleme. Nun da denkt man lieber nicht drüber nach.
 Die Zeit verfliegt und wir sind an der Reihe. Am Schalter geben wir unser Ticket ab und es wird geprüft ob alles richtig ausgefüllt ist. Danach gehen wir in den Vorhof und warten bis wir in das Gebäude gerufen werden. Hier suchen die Guides die Haltegurte der Größe nach aus und jedem einzelnen werden diese von den Guides angelegt. Sehr akribisch achten die Guides darauf, dass alle Verschlüsse ordnungsgemäß verschlossen sind. Wer fertig "angezogen" ist geht raus und wartet auf den überdachten Bänken bis alle da sind. Dann folgt das Briefing der Guides.
 Eine Sicherheitsunterweisung und der weitere Ablauf wird genau erklärt. Danach gehen wir zu Fuß zur nur 100 Meter entfernten Übungsanlage "Little Dragon". Die "Teststrecke" ist deutlich kürzer und verläuft auch nur knapp über dem Boden, aber sonst ist der Ablauf genau der Gleiche wie beim großen Dragon's Breath Flight.
Vor allem ist es wichtig den Ablauf mit dem Sicherheitspersonal, sowie den Start genau durchzuspielen. Als alle die Plattform des Litte Dragon’s betreten haben folgt erneut eine Sicherheitsunterweisung und die Handhabung des „Sitzes im Haltegurt“ wird allen genau erklärt. Vor Betreten der Startplattform werden wir mit Drahtseilen an unseren Haltegurten gesichert. Uns wird eine Bahn zugewiesen und schon geht die Fahrt los. Selbst die nur 150 Meter lange Fahrt macht schon richtig Spaß und auch hier ist der Einschlag nicht ohne.
Für mich ist der Testlauf auch sehr wichtig, so kann ich genau schauen ob es möglich ist die Kamera so zu halten wie ich mir das vorstelle um standesgemäße Filmaufnahmen hinzubekommen. Bei der Fahrt waren die Haltegurte im Bild, dass werde ich versuchen bei der großen Dragon Flightline über den Strand von Labadee besser hinzubekommen.
Nachdem wir unseren Testlauf absolviert haben, steht am Ausgang bereits ein LKW bereit. Wer fertig ist kann bereits Platz nehmen. Der LKW bringt uns den Berg hinauf zur Startplattform für den Dragon's Flight mit der Labadee Zip Line. Die Fahrt geht zunächst quer durch die Anlage bis zum großen Dorfplatz. Dort biegen wir ab und verlassen durch einen hohen Zaun das von Royal Caribbean gepachtete Grundstück. Hier endet also die heile Kreuzfahrer Welt. Vor dem Tor stehen Wachen, sogar offizielle Polizei kann ich im vorbeifahren ausmachen.
 
  Die Piste schlängelt sich steil den Berg hoch. Der LKW muss ganz schön kämpfen. Nach einigen engen Kurven erreichen wir eine Ebene. Über eine fest installierte Treppe können wir bequem den LKW verlassen. Es sind nur ein paar Meter bis zur Brücke, die uns zur großen Startplattform für den Dragon's Flight führt.
Puh das ist schon ganz was anderes. Alleine der Weg auf der Brücke zur Plattform ist nicht ohne. Der Blick fällt durch die Löcher in der Brücke direkt nach unten. Besonders deutlich wird uns vor Augen geführt, wie frei die Startplattform hier oben steht. Es handelt sich ausschließlich um ein Stahlgerüst, dass bei Wind ganz schön ins wackeln kommt.
Wir betreten die Plattform und haben direkt einen freien Blick nach vorne. WOWWW das ist echt grandios. Der ganze Strand von Labadee liegt vor uns und im Hintergrund sehen wir die Oasis of the Seas liegen. Ein toller Anblick! Wir haben genug Zeit uns in Ruhe umzusehen, denn noch sind die letzten Teilnehmer der vorherigen Gruppe an der Reihe. Seitlich nach unten sehen wir auf Dragon’s Tail Coaster eine andere Attraktion von Labadee und Royal Caribbean. Es handelt sich hierbei um eine Sommerrodelbahn als Bobbahn gestylt.
Nachdem die Gruppe vor uns durch ist, folgt noch einmal die Sicherheitseinweisung vom Personal hier oben auf dem Startdeck. Von hier oben kann ich euch leider keine Bilder anbieten. Die Spiegelreflex mitnehmen war nicht möglich, aber natürlich habe ich das alles im Film festgehalten. Könnt ihr euch ansehen wenn wir unten sind. :-))
 Der Ablauf ist mit dem Little Dragon Flight identisch. Es gibt fünf Seile, um fünf Teilnehmer gleichzeitig starten zu lassen. Bereits vor dem Betreten der Plattform sind wir gesichert. Die Angestellten helfen uns in den Sitz und überprüfen den Sitz und die Sicherheitsvorkehrungen. Nun sitzen wir hier, genießen den grandiosen Ausblick auf die Gesamte Halbinsel von Labadee. Als alle Startklar sind werden wir alle fünf fast synchron ausgeklinkt und ab geht die wilde Fahrt.
Die Zip Line starten auf dem Berg in 200 Meter Höhe, ist 800 Meter lang und gilt als eine der längsten Zip Line der Welt und ist die längste Zip Line der Welt über Wasser. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80km/h rasen wir nach unten. Es ist ein irres Gefühl und macht wahnsinnig viel Spaß. Die Aussicht auf den Strand, die Oasis of the Seas, die gesamte Halbinsel von Labadee und das Meer ist grandios und wir genießen sie in vollen Zügen.
 Nach nur 45 Sekunden schlagen wir am Ende des Strands gegen den Endanschlag der Zip Line. WWOW war das ein Erlebnis. Mit etwas wackeligen Beinen haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Wir werden losgeschnallt und gehen wieder zurück zum Dragon's Flightline Sign Up wo wir unsere Montur der Haltegurte wieder abgeben.
Wir sind restlos begeistert und können jedem die Teilnahme unbedingt empfehlen. Es gibt allerdings ein paar Voraussetzungen die ihr erfüllt haben müsst. Ihr müsst mindestens 34kg und maximal 113 kg wiegen und mindestens 150cm groß sein.
Hier das Video unseres Dragon’s Breath Flight
 So auf das Erlebnis müssen wir erst mal anstoßen. Mal schauen wo wir was Leckeres zu trinken finden. Wir gehen den Strand entlang und uns erwischt ein tropischer Regenschauer. Puh ganz schön heftig. Gut das wir nicht gerade an der Zip Line hängen. Nach 5 Minuten ist der Spuk vorbei und wir erreichen Labadee Town Square, einen Platz mit Souvenirshops aller Art. Von einfachem Trödel bis zu wirklich feinem Kunsthandwerk. Außerdem werden dem Kreuzfahrttouri in einem Amphitheater angeblich originale haitianische Tänze vorgeführt. Hmm nun ja das ist nicht unser Ding, aber endlich finden wir eine Bar.
Die Schooner Bar, na da fühlt man sich ja gleich wieder heimisch, denn die Schooner Bar gibt es ja auch an Bord eines jedem Royal Caribbean Schiffs. Wir bestellen einen Rumpunsch und machen es uns auf den Fässern die vor dem schiffsartigem Tresen aufgebaut sind gemütlich.
Von hier haben wir auch einen guten Blick auf den Adrenaline Beach wo sich auch der Dragon’s Tail Coaster Sign Up befindet. Es handelt sich hierbei um eine Art Achterbahn oder Sommerrodelbahn. Neben vielen Strandliegen gibt es am Adrenaline Beach auch noch ein paar Sportfelder für Fußball, Basketball und Beach-Volleyball.
Außerdem ganz am Ende eine weitere Bar. Das ist das richtige Stichwort. Auf einem Bein kann man nicht stehen, deshalb trinken wir noch einen Rumpunsch.
So nun aber los, bevor wir hier versacken. Wir wollen uns schließlich noch den Rest der Anlage ansehen bevor wir wieder an Bord müssen. Unser nächstes Ziel erreichen wir nur durch die Stände der Souvenirverkäufer hindurch. Ganz am Ende des Geländes liegt Columbus Cove.
 Columbus Cove liegt auf der geschützten Seite der Halbinsel von Labadee. Während auf der anderen Seite die Wellen ganz schön auf den Strand schlagen, ist es hier sehr ruhig. Es gibt einen schönen großen Schwimmbereich, es werden Luftmatratzen verliehen, Jetskis stehen für Touren bereit und viele andere Wasseraktivitäten werden angeboten.
Für Kinder gibt es eine beachtlich lange Wasserrutsche, ein Trampolin, "Eisberge" zum klettern und vieles mehr. Treffender Weise heißt der Bereich auch Wasserpark. Natürlich ist auch hier für Essen und Trinken gesorgt. Es gibt auch hier ein Mittagsbuffet und auch Getränkestände rings um den Strandbereich verteilt. Ein schöner Strandabschnitt, vor allem mit Kindern würde ich sagen, denn für Unterhaltung ist wie beschrieben gesorgt.
 
 Wir machen uns langsam auf den Rückweg. Unterwegs kommen wir noch am Barefoot Beach Club vorbei. Ein weiterer Strandabschnitt. Hier gibt es sogar Häuschen mit überdachten Sitzgelegenheiten und Liegen davor. Der gesamte Strandabschnitt ist nur für Suite Gäste zugänglich. Zusätzlich können Cabanas direkt am Meer gebucht werden. Das ist dann aber auch für alle anderen Gäste über das Ausflugprogramm von Royal Caribbean möglich.
Nun wird es aber Zeit das wir zurück an Bord gehen. Labadee war für uns Neuland. Man kann sicher geteilter Meinung über diese künstliche Destination sein, aber alleine durch den Zip Line Flug - Dragon's Flight wird Labadee für uns in positiver Erinnerung bleiben. Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass man sich in einem goldenen Käfig aufhält, aber wenn man woanders mal genauer hinschaut ist das nicht anders, nur ohne Zaun. Ein großer Unterschied ist allerdings das man zurzeit kaum die Chance hat was vom Land Haiti und deren Bewohner zu sehen. Angeblich soll sich das ändern, der neue Pachtvertrag den Royal Caribbean mit der Regierung von Haiti unterschrieben hat, beinhaltet solch Klauseln. Aber das habe ich ja oben schon erwähnt.
So nun aber den Steg entlang und rauf auf den Kutter, denn in 30 Minuten ist Abfahrt…..
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