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Oman

Festung im Hafen von Muskat - OmanIm Oman legt die AIDA in der etwa 40000 Einwohner zählenden Hauptstadt Muskat an. Teilweise auch Muscat geschrieben. Muskat am Golf von Oman hat einen schönen halbkreisförmigen Naturhafen. Um diese Felsenbucht herum hat sich die Altstadt platziert. Vom Deck der AIDA bietet sich ein tolles Panorama. Auch das Mutrah Fort, eine von vier Festungen die es in Muskat gibt, liegt genau gegenüber der AIDA.

 

Muskat - Oman

 

 

Während der Reisevorbereitung haben wir lange hin und her überlegt was wir uns hier im Oman ansehen möchten. Bleiben wir in Muskat oder versuchen wir etwas mehr vom Oman zu sehen. Beim Lesen diverser Reiseführer und im AIDA-Forum habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Oman sehr vielfältig ist und das es schade wäre wenn wir uns auf Muskat beschränken würden. Zumal der Funke beim Lesen der  Muskat Highlights nicht so richtig übersprang.


Dhau im Hafen von MuskatEin echtes Highlight ist sicher die Große Moschee im Westen von Muskat. Die Moschee ist auch für nicht Muslime bis um 11:00 Uhr zu besichtigen. An einigen Tagen eingeschränkt, am besten schaut man nach den aktuellen Öffnungszeiten auf der Homepage der Moschee nach. Die im Jahre 2000 erbaute Moschee ist ein Geschenk von Sultan Qaboos zu seinem 30-jährigen Thronjubiläum an sein Volk. Der Gebetsraum ist 60x70 Meter groß, so dass dort 5000 Gläubige gleichzeitig beten können. Bestimmt sehr interessant anzusehen.

Große Moschee von Muskat

 

 

Des weiteren gibt es vier interessante Festungen.  Das weiße Bait al-Falaj Fort war früher gut bewachter Wohnsitz des Sultans und ist heute ein Militärmuseum. Das oben erwähnte Mutrah Fort ist ebenfalls nicht öffentlich zugänglich, da es noch heute ein Militärgebäude ist. Die anderen beiden Festungen liegen in der angrenzenden Bucht, der Muskat Bay. Aber auch das Mirani Fort und das lehmverputzte Jalali Fort sind nicht zugänglich. Dann bliebe als Highlight noch der AI-Alam Palace, der Stadtpalast des Sultans von Oman. Ihr ahnt es schon, auch der ist nicht öffentlich zugänglich. Wenn man ein Auge zudrückt klingt die Hauptstraße Mutrah Corniche, die sowohl zum Fischmarkt, als auch zum oft erwähnten Mutrah Souk führt.
Unterwegs im OmanAlso die Moschee wäre super, aber der Souk und die Forts sowie der Palast nur von außen? Nein das hat uns nicht überzeugt, also hielten wir Ausschau nach einer Tour ins Hinterland des Omans. Im AIDA-Forum wurden wir fündig. Dort wurden die Touren von Oliver Wensauer empfohlen. Seine Homepage www.lifetime-tours.com macht einen guten Eindruck und der E-Mail Kontakt war sehr nett.

Unterwegs in sHinterland des Omans

 

 

 

 

Auf der Homepage gibt es diverse Touren, die aber nur als Vorschlag zu sehen sind. Wenn man Oliver seine Wünsche vorträgt stellt er die Tour so um das möglichst viel berücksichtigt werden kann. Auch mit dem Fahrer vor Ort kann man jeder Zeit die Tour anpassen, das hat wirklich super geklappt. Wichtig die Touren werden pro Jeep berechnet, dass heißt also wenn möglich solltet ihr zu viert fahren. Wir haben im AIDA-Forum nette Mitreisende kennen gelernt und gemeinsam eine Route ausgearbeitet. Die Kosten für die Tour gingen somit durch vier und beliefen sich auf 65€ pro Person für eine Ganztagestour inkl. Getränke.
Fort Nizwa - OmanNach dem Anlegen haben wir uns sofort auf den Weg zum Hafenausgang gemacht. Dort waren wir verabredet, denn externe Tourveranstalter dürfen nicht in den Hafen. Als wir dort ankamen war unser Fahrer schon da. Also rein in den Jeep und los geht die Fahrt, denn unser erstes Ziel Nizwa, die alte Hauptstadt des Omans, ist 180 Kilometer entfernt.

Fort Nizwa - Oman

 

 

 

 

Die Oasenstadt Nizwa liegt am Südrand des Hadschar-Gebirges in der Nähe des Dschabal al-Achdar, dem höchsten Bergmassiv des Omans. Nizwa wurde bereits 793 Hauptstadt und bliebt es bis ins 12. Jahrhundert, ehe Bahla Hauptstadt wurde. Im 17. Jahrhundert wurde Nizwa noch einmal kurz Hauptstadt, heute ist es ja wie erwähnt Muskat.


Innenhof Fort Nizwa - OmanWährend der 180 km von Muskat nach Nizwa wird der Unterschied zu Dubai oder Abu Dhabi sehr schnell deutlich. Obwohl das Land schon immer, zunächst durch Weihrauch Export und seit 1967 auch durch Öl und Gas relativ wohlhabend war, sieht es hier noch verhältnismäßig ursprünglich aus. Die irren Prestigeobjekte fehlen im Oman.
Das mag auch mit der Geschichte des Omans zusammen hängen. Die Frühzeit mit der Hauptstadt Nizwa habe ich ja bereits oben erwähnt. Im 15. Jahrhundert kam die Seefahrernation Portugal und eroberte die Küstenregion des Omans. Nachdem der Oman sich befreit hatte, stieg das Land selber zu einer bedeutenden Seefahrer- und Handelsnation auf.

 

Turm Fort Nizwa - Oman

Die Handelsflotte des Omans pendelte zwischen Ostafrika, Indien und  China. Stützpunkt der Flotte war in erster Linie Muskat, was sie 1793 zur Hauptstadt werden ließ. Der Handel mit Weihrauch, Gold, Elfenbein, Gewürz und Sklaven blühte, bis 1865 ein verheerender Orkan Omans gesamte Handelsflotte zerstörte. 1869 wurde der Suezkanal eröffnet und die Europäer übernahmen die entstandene Lücke und beherrschten voran mit ihren neuen Dampfschiffen den Handel in der Region. Es folgten knapp hundert Jahre in denen der Oman zu knabbern hatte, bis der Sultan des Omans seinen Sohn auf eine westliche Schule schickte und dieser anschließend mit seinen westlichen Ansichten die Macht seines Vaters übernahm. Die Öl und Gas Exporte halfen ihm natürlich auch den Oman rasant weiter zu entwickeln.


Nizwa OmanIn Nizwa angekommen fahren wir direkt zum Fort Nizwa. Das komplett restaurierte Fort ist während der Yoruba-Dynastie in der Mitte des 17.Jahrhunderts erbaut worden. Zusammen mit unserem Führer betreten wir die Anlage. Auch der Eintritt ins Fort ist im Gesamtpreis der Tour enthalten. Unser Guide zeigt uns zunächst den Innenhof und die Ausstellungsräume zur Geschichte des Fort und der Stadt Nizwa. Auch Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände aller Art sind hier ausgestellt. Natürlich darf auch ein Blick ins dunkle Verlies nicht fehlen. Danach gehen wir auf den 30 Meter hohen Turm, der einen Durchmesser von 45 Meter hat. Der Turm ist das Prunkstück dieser ausgeklügelten Verteidigungsanlage, die für ihre Angreifer jede Menge Überraschungen bereit hielt. So wurden die Angreifer durch interne Schächte mit kochendem Dattelsirup übergossen, fielen durch Falltüren in Verliese und verliefen sich im Gassengewirr bis sie gefangen benommen werden konnten.

Nizwa Oman

Nachdem wir die Treppen des Turmes erklommen haben stehen wir in einem großen Innenhof, von dem aus wiederum drei Treppen zu verschiedenen Treppenausgucken. Warum hat man das eigentlich nicht ringsum gebaut? So müssen wir, nachdem wir den Blick in die jeweilige Richtung genossen haben, jedes Mal wieder in den Innenhof zurück, um über die nächste Treppe zum nächsten Treppenausguck nach oben zu steigen. Aber es ist die Mühen wert, denn von den Treppenausgucken sieht man jeweils völlig unterschiedliche Landschaften. An einem Aussichtspunkt blickt man auf den Souk und auf Nizwa Stadt, am nächsten auf die grüne Oase von Nizwa und von der dritten auf den Ort Nizwa, die große Moschee von Nizwa, dessen Kuppel fast an die Festung grenzt. Im Hintergrund die markante Berglandschaft des Hadschar-Gebirges.

Moschee und Stadt Nizwa Oman


Souk von Nizwa im OmanNachdem alle Bilder gemacht sind und wir Nizwa lange genug von oben betrachtet haben führt uns unser Guide durch den berühmten Souk von Nizwa. Um das richtige geschäftige Treiben in dem Souk beobachten zu können sind wir zu spät dran. Die meisten Händler sind bereits verschwunden, alle Geschäfte sind getätigt. Hier geht es morgens um 5:00 Uhr los.

 

Souk von Nizwa im Oman

 

 

 

 

Hier findet man Fisch, Fleisch, Gemüse, Keramik, Schmuck, Kunsthandwerk und Souvenirs, die in authentischen alten Markthallen verkauft werden. Neben dem Fort und dem Souk ist Nizwa für die Herstellung von Silberschmuck gekannt. Der Schmuck kann auch im Souk oder in der Stadt erworben werden. Auch die für den Oman typischen Krummdolche gehören natürlich zum Sortiment der Händler.

Ela probiert Daddelpaste im Souk von Nizwa im OmanBesonders sehenswert soll der Viehmarkt sein, der jeden Freitagvormittag abgehalten wird. Da kommen die Beduinen mit ihren Pickups und LKWs zum Teil von weither, um ihr Vieh zu verkaufen. In erster Linie wechseln Ziegen, Schafe, Rinder und Esel die Besitzer.

Arabischer Kaffee

 

 

 

 

 

Unser Guide  führt uns zu einem Stand an dem es verschiedene Daddelpasten gibt. Wir können sie probieren und bekommen zum Abschluss noch einen arabischen Kaffee, der sehr stark ist und deshalb auch nur in sehr kleinen Portionen getrunken wird. Nun ja unser Ding ist beides nicht, aber trotzdem war es eine interessante Erfahrung.
Insgesamt gefällt uns Nizwa sehr gut. Die Stadt ist lebendig und authentisch. Natürlich gibt es hier auch Touristen und die Einheimischen möchten mit diesen auch Geschäfte machen, aber es sind noch so wenige, dass sie das ursprüngliche Leben beeinflussen würden.

Weiter zum Jebel Shams, dem Grand Canyon des Omans…

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