Nach einer kurzen Mittagspause in einem typisch malaysischen Restaurant fahren wir weiter zu der Chew Jetty Kongsi. Auf dem Weg zur Jetty kommen wir an vielen Garküchen vorbei. Hier herrscht reges Treiben, es ist Mittag und viele Einheimische und asiatische Touristen nehmen ihre Mahlzeit ein.
Die Chew Jetty ist eine der sechs Clan Jetties in Penang. Hier leben sechs chinesische Clans auf je einem Pier. Streng zwischen den Clans getrennt stehen die Häuser auf wilden Konstruktionen im Wasser. Die Häuser sind hier gebaut worden, weil die Chinesen auf dem Wasser keine Steuern zahlen müssen. Sozusagen eine Steueroase mitten in Penang. Diese Regelung hat bis heute Bestand.
Die Clan Jetties sind ein schönes Ziel. Nichts spektakuläres, aber es ist schon interessant zu sehen wie die Clans hier leben. Oft stehen die Türen auf, so dass sich tiefe Einblicke in die "Wohnungen" der Clans bieten. Natürlich versuchen die Clans auch vom Tourismus zu profitieren und es werden Souvenirs und Getränke angeboten.
Unser nächstes Ziel ist Little India. Steve führt uns durch dieses hochinteressante Stadtviertel. Der Stadtteil ist typisch für seine Kultur, Lifestyle und Alltag der indischen und indisch muslimischen Bewohner. Die Geschäfte und Garstuben sind wirklich außergewöhnlich. Es gibt so viel zu entdecken, dass wir überall stehen bleiben könnten, aber wie immer läuft die Zeit uns davon.
Zum Schluss unserer Tour mit Steve erklärt er uns noch eine religiöse Tradition. In vielen Tempelanlagen befinden sich kleine Öfen. Wozu sollen die sein? Hier auf diesem Bild sind es drei gegenüber dem Tempeleingang. Steve geht mit uns in ein Geschäft gegenüber, in dem es viele Luxusartikel als Modell in Papierform zu kaufen gibt. Häuser, Auto, Geld, Uhren…
Steve erklärt, dass die Nachfahren der Verstorbenen diese Papierluxusartikel kaufen und dann im Ofen auf der Tempelanlage verbrennen, um den Verstorbenen die weltlichen Artikel die sie so geliebt haben zukommen zu lassen. Okay das lassen wir mal so im Raume stehen …
Die Tour mit Steve geht zu Ende und er setzt uns wieder am Hafen ab. Fast alle Mitreisenden gehen zurück aufs Schiff, weil sie unter der Hitze leiden. Wir aber machen uns direkt auf den Weg in das historische Stadtviertel von Georgetown. Zuerst kommen an dem Queen Victoria Memorial Clock Tower vorbei. Der im maurischen Stil erbaute Uhrenturm liegt in der Mitte des Kreisverkehrs direkt neben dem Fort Cornwallis.
Das Fort Cornwallis ist sehr geschichtsträchtig. Es steht an der Stelle wo Sir Francis Light, der Gründer von George Town, im Jahre 1786 landete. Zunächst aus Holz erbaut, wurden im Jahre 1894 dicke Steinmauern errichtet. Die Mauern sind das einzige was vom Fort noch übrig geblieben ist. Das Innere kann zwar gegen Eintritt besichtigt werden, aber außer ein paar Kanonen und ein Museum gibt es nicht viel zu sehen. Im Fort Cornwallis finden heutzutage auch noch Vorführungen in einem Freilichttheater statt.
Wir gehen nicht in das Fort hinein, sondern am Fort vorbei zum Meer. Wir kommen zum Kriegsdenkmal und dann zu den zwei schönsten Gebäuden der Stadt. Da ist zum Einen das ehemalige Rathaus, das heute als Verwaltungsgebäude genutzt wird und zum Anderen das aktuelle Rathaus. Das ehemalige Rathaus im typischen Kolonialstil war das erste Gebäude in Penang, das komplett mit Strom versorgt wurde.
Zwischen dem Fort Cornwallis und der Town Hall liegt der ehemalige Appellplatz Kota Lama. Wir umrunden die Grünfläche und machen noch ein paar Abstecher in die Seitenstraßen. Überall finden sich interessante Bauten aus der Kolonialzeit.
So für uns wird es nun aber Zeit zum Schiff zurückzukehren. Wir gehen zurück zum Swettenham Pier Cruise Terminal. Die Mein Schiff liegt inzwischen auf Reede, also fahren wir mit dem Tender zurück zum Schiff.
Wir kommen vorbei an der AIDAbella, die ebenfalls auf Reede liegt. Wunderbar von der Sonne angestrahlt liegt sie vor der Kulisse der 13,5 km langen, 1985 eröffneten Penang-Brücke. Die Brücke verbindet Penang mit dem Festland. Eine etwas weiter südlich gelegene Brücke mit einer Länge von 24 km wurde am 1. März 2014 eröffnet. Parallel dazu wird der Fährverkehr mit den interessant wirkenden doppelstöckigen Fähren weiter betrieben. Interessant wirken die Fähren ja, aber sicher? Die Fähren machen einen sehr alten Eindruck, also ich hätte da so meine Bedenken.
Wir laufen aus, vorbei an den inzwischen am Swettenham Pier Cruise Terminal liegenden Kreuzfahrtschiffen. Die Sonne versinkt gerade Hinter den Bergen von Penang, eine tolle Atmosphäre. Unsere Reise geht weiter zum Ausgangspunkt der Reise, Singapur. Wir haben Halbzeit und freuen uns auf die Nächste Woche der Kreuzfahrt …
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