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Namibia - Etosha National Park - Der Osten

Zebrababy mit  Mama im EtoshaGiraffe - Etosha Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 

 

Im weiteren Verlauf der Strecke sehen wir mehr oder weniger gut zu fotografieren die üblichen Verdächtigen: Zebras, Gnus, Antilopen, Giraffen… Wir sehen ein, dass es zurzeit nicht besonders viel zu sehen gibt und entscheiden uns zunächst im Camp Namutoni einzuchecken. Das kostet ja auch Zeit und später wäre es schade um jede Minute. Aber zum Camp später mehr.

Giraffe - Etosha NationalparkBääähhhnnn

 

 

 

 

 

 

 

 


Als alles in afrikanischer Ruhe erledigt war, machen wir uns auf den Weg Richtung King Nehale Gate im Nordosten. Die ersten beiden Wasserlöcher denen wir einen Besuch abstatteten waren Klein Okevi und Great Okevi. Zwischen beiden Wasserlöchern gibt es einen Elefanten Highway und als wir Klein Okevi gerade verlassen wollen kommt ein mächtiger einzelner Elefantenbulle den Pfad entlang. Na den Jungen schauen wir uns natürlich in Ruhe an. Ich dachte er würde am Wasserloch seinen Durst löschen, aber er zieht vorbei.

Elefantenbulle im Etosha Nationalpark

Giraffe beim TrinkenWir fahren weiter in Richtung Adoni Plains, kurz vor dem King Nehale Gate. Zunächst kommen wir jedoch zum Wasserloch Tsumcor, welches unbedingt einen Stopp wert ist. An diesem langgezogenen Wasserloch sehen wir zwei Giraffen beim Trinken. Das ist immer wieder ein grandioses Schauspiel. Vorsichtig, sich ständig umschauend, senken sie ihren Hals. Meistens abwechselnd, so als wenn die eine Giraffe für die andere Wache hält. Eine trinkende Giraffe ist anfällig für Raubtierangriffe.

Schildkröte am Wasserloch...

 

 

Da inzwischen leichte Wolken aufgezogen sind, wird es schon ganz leicht schummrig. Ursprünglich hatten wir vor weiter Richtung Norden zu den Adoni Plains zu fahren. Da es sich bei den Adoni Plains aber um eine Graslandschaft handelt in der die Tiere nur sehr schwer auszumachen sind, entschließen wir uns als nördlichsten Punkt nur bis zum Wasserloch Tsumcor zu fahren. Stattdessen wollen wir unser Glück zum Abend lieber am Wasserloch Klein Namutoni südlich des Fort Namutoni versuchen.
Dikdik beim Fressen

 

Die Entscheidung war goldrichtig denn schon auf dem Weg dahin fahren wir ein Stück den Dikdik-Drive, der seinem Namen gleich alle Ehre macht. Wir entdecken zwei der scheuen Tiere direkt an der Straße. Die süßen kleinen Antilopen sind an den Büschen am Straßenrand auf Futtersuchen und recken sich um noch ein paar grüne Blätter zu erwischen. Na das war doch schon mal ein wunderschöner Start, der aber bei weitem noch getoppt werden sollte.

 

Elefant beim Tribken - Etosha

 

Als wir Klein Namutoni erreichen stand im Wasserloch ein Elefant, der sich duschte und einen kräftigen Schluck aus dem Wasserloch nahm. Auch eine Gruppe Giraffe stand dort und trank. Junge Giraffen trinken komplett anders als ausgewachsene Giraffen. Während ausgewachsene Giraffen ihre Vorderbeine weit spreizen müssen, können junge Giraffen einfach etwas in die Knie gehen und erreichen so die Wasseroberfläche. Das ist natürlich deutlich einfacher und ungefährlicher. Ein toller Anblick zum Abschluss des Tages.

 

Giraffen beim Trinken Junge Giraffe beim Trinken

 

 

 

 

 

 

 

 

Wobei wir beim einchecken an der Rezeption im Camp Fort Namutoni im Gästebuch gelesen hatten, dass in den letzten Tagen am Wasserloch Klein Namutoni abends einige Male ein Leopard gesichtet worden ist. In den Gästebüchern der Camps zu schauen wo, wann, welche Tiere gesichtet worden sind, ist übrigens immer ein guter Anhaltspunkt. Hmm heute scheint sich der Bursche nicht zeigen zu wollen. Das Auto neben uns startet und fährt davon. Wir schauen dem Treiben am Wasserloch fasziniert zu, als die kleine Gruppe Schwarznasenimpalas auf der gegenüberliegenden Seite das Wasserloch auffällig unruhig wird. Kurze Zeit später sehen wir den Grund. Ein Leopard schleicht aus dem Busch heraus.

Leopard im Etosha Nationalpark

 

Leopard beim Trinken

 

Majestätisch bewegt er sich auf das Wasserloch zu. Immer wieder schaut er nach links und rechts bevor er sich zum Wasser nach unten hockt. Genüsslich schlappert er vor sich hin. Ich freue mich unglaublich, schließlich habe ich doch bei meiner bisher einzigen Leopardensichtung im letzten Jahr im Kruger Nationalpark meine schwärzeste Stunde als Fotograf erlebt. Ausgerechnet in dem Moment hat mich meine Kamera im Stich gelassen. Das ist heute zum Glück nicht der Fall. Peter und ich lassen die Speicherkarten glühen. :-))


 

Leopard im Etosha Nationalpark

 

Leopard im Etosha Nationalpark
Nachdem der Leopard genug getrunken hat, macht er sich genauso lautlos wie er erschienen ist wieder auf den Rückweg in den Busch. Dabei geht er direkt an den Schwarznasenimpalas vorbei. Die schauen beobachten den Leoparden zwar aufmerksam, aber scheinbar ist ihnen klar das ihnen in diesem Moment keine Gefahr droht. Der Leopard hatte nur Durst, keinen Hunger. Seine Mahlzeit liegt möglicherweise bereits erlegt auf dem Baum, von dem er gekommen ist und zu dem er jetzt wieder auf dem Weg ist. Solch eine ähnliche Situation hatten wir ja heute Vormittag bereits mit den Löwen am Wasserloch Nebrownil erlebt.

 

Camp Namutoni

 


Nachdem der Leopard endgültig im Busch verschwunden ist, wird es auch für uns Zeit aufzubrechen, denn die Tore des Camp Namutoni schließen in 10 Minuten. Wenige Minuten später sind wir im Camp. Bevor wir etwas Essen gehen, müssen wir auf den Leoparden erst mal anstoßen gehen.

 

Festung Camp Namutoni

 

 

 

Dieses Erlebnis zeigt mal wieder wie viel Glück man benötigt um solch grandiose Tiererlebnisse genießen zu können. Wenn wir uns so wie das andere Auto am Wasserloch eine Minuten zu früh entschieden hätten ins Camp zu fahren, hätten wir den Leoparden nicht zu Gesicht bekommen. Ich war mit diesem Leoparden schon sehr zufrieden, noch konnte ich ja nicht ahnen, dass wir im Chobe Nationalpark in Botswana einen Leoparden aus nächster Nähe erleben sollten.

 


Restaurant Camp NamutoniJetzt wird es aber Zeit das ich euch mal das Camp Namutoni etwas genauer zeige. Das Camp Namutoni ist ein ehemaliges Fort der kaiserlichen deutschen Schutztruppen. Das Fort wurde um 1900 herum errichtet und dient seit 1958 zur Übernachtung von Touristen. Wenn man Beschreibungen über das Camp Namutoni liest, dann hört sich das immer so an, als wenn sich das gesamte Camp in den Fortmauern befindet, das ist aber bei weitem nicht so. Nachdem mach das Tor passiert hat kommt man zunächst zu einem Parkplatz an dem sich die Rezeption befindet.

Pool Camp Namutoni

 

 

Die Unterkünfte, der Poolbereich, der Campingplatz, die Tankstelle und das Büro der Parkverwaltung, all das befindet sich außerhalb des hübschesten weißen Forts. Von der Rezeption aus erreicht man das hübsche weiße Fort selber über einen Holzsteg. Nach durchschreiten der großen Tores sind wir zunächst überrascht wie klein der Innenhof ist. Rings um den Innenhof herum befinden sich zwei Restaurants, der Kiosk, ein Shop, die Bar und in einem Turm ein kleines Museum, das aber natürlich längst geschlossen hat. Über eine Treppe die man bei der Renovierung des Camps 2008 scheinbar vergessen hat erreicht man die Fortmauer, die als Aussichtsterrasse auf das abends beleuchtete Wasserloch King Nehale dient. Ein zweites Wasserloch ist über einen Holzsteg außerhalb der Fortmauern zu erreichen. Unsere Zimmer sind modern eingerichtet, eine Klimaanlage und ein Kühlschrank sind vorhanden. Beides wichtige Einrichtungsgegenstände und bei Nationalparkunterkünften nicht immer selbstverständlich. Durch die Renovierung des Camps weht hier für Nationalparkunterkünfte fast ein Hauch von Luxus. Das Essen in den Restaurants ist okay, aber nicht mit den vielen guten Unterkünften auf unserer Rundreise außerhalb der Nationalparks vergleichbar.
Auch wer im relativ neuem Camp Onkoshi übernachten möchte muss sich hier im Camp Namutoni anmelden und wird dann per Shuttle ins inmitten der Wildnis liegende Camp Onkoshi gebracht. Unser Zimmer im Camp NamutoniDas Camp verfügt über stilvolle Safari-Zelt Unterkünfte.

 


Hier noch einmal die Adresse zur Reservierung der Unterkünfte im Etosha Park:
Namibia Wildlife Resorts
Private Bag 13378, Windhoek 9000, Namibia
Tel ++264-(0)61 285 7200
Fax ++264-(0)61 224 900
eMail reservations@nwr.com.

 


Badezimmer Camp NamutoniWie in allen Camps kann man natürlich auch im Camp Namutoni eine geführte Tour buchen. Ich frage mich allerdings warum man das machen sollte. Außer man möchte einen Night Drive unternehmen, der ist ja nur geführt Möglich. Ansonsten sehe ich keinen Mehrwert in einer geführten Tour. Ganz im Gegenteil. Der Fahrer entscheidet dann wieder wie lange man an welchem Wasserloch bleibt. Genau das ist es was uns als Fotografen stört, wir sitzen gerne mal etwas länger an ein und dem gleichen Wasserloch und beobachten welche Tiere kommen und gehen. Da fällt mir doch glatt wieder unser Leopard ein. So lange hätte eine geführte Tour mit Sicherheit nicht am Wasserloch verweilt. Die Straßen im Park sind in der Trockenzeit alle gut befahrbar und solange man sich an die wichtigen drei Verkehrsregeln im Etosha Nationalpark hält ist das fahren mit dem eigenen Auto auch ungefährlich:
1: Das Fahrzeug nicht verlassen!
2: Tiere haben immer Vorfahrt!
3: Nie schneller als 60 km/h fahren – wobei man eigentlich nur zwischen 30 km/h und 40 km/h eine Chance hat Tiere zu entdecken.

So nun aber ab ins Bett morgen früh gibt es noch mal Tiere zu entdecken…

Pfeilegesamtrot