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Moremi Wildlife Reserve

Frisör auf Afrikanisch...Nach unserem gestrigen Rundflug über das Okavangodelta, wollten wir heute in die Moremi Wildlife Reserve, die als Halbinsel in das Okavangodelta hineinragt und unter anderem die Chief's Island beinhaltet. Bei unserer Reiseplanung habe wir kurz überlegt die Tagestour in die Moremi Wildlife Reserve auf eigene Faust mit dem Mietwagen durchzuführen. Aber es stellte sich schnell heraus, dass so eine Tagestour nicht zu empfehlen ist. Die Anreise ist weit, die Pisten schlecht und vom Tracking haben wir auch nicht genug Ahnung.

Strohhütte, aber Solaranlage um das Handy zu laden!!!

 

 

Also haben wir die Tour bei Mosu Safari Tours in unserer Thamalakane River Lodge gebucht. Abfahrt an der Lodge war sehr früh am Morgen, schließlich haben wir von Maun bis zum South Gate der Moremi Wildlife Reserve 84 Kilometer zu überwinden. Die ersten 28 km bis Shorobe sind asphaltiert. So früh am Morgen kommen uns unzählige Kinder auf dem Weg in die Schule nach Shorobe entgegen. Teilweise haben die Kinder deutlich über 10 km Fußmarsch für eine Strecke vor sich. Einen Schulbus gibt es hier nicht.

 

Freundliche kinder in BotswanaKreuzung Moremi - Chobe NP

 

 

 

 

 

 

 

 

Moremi Sign_1Hinter Shorobe beginnt eine teilweise üble Piste. Die Piste hat tiefe Spurrillen, ist sehr staubig und wir werden hinten auf dem offenen Jeep ganz schön durchgeschüttelt. Zudem bekommen wir lecker Staub zu Essen, wenn uns Autos entgegen kommen.
19 km hinter Shorobe erreichen wir mit dem Mawana Vet Fence wieder ein Veterinärzaun, den wir in diese Richtung ohne aussteigen passieren dürfen. Kurz hinter dem Zaun gabelt sich die Strecke. Rechts geht es über die Ortschaften Sankuyo und Mababe in Richtung Savuti zum Mababe Gate des Chobe Nationalparks. Wir fahren links in Richtung Moremi Game Reserve. Weitere 36km später erreichen wir das South Gate der Moremi Wildlife Reserve. Moremi Sign

 

 

 

Hier herrscht ganz schön Betrieb am frühen Morgen. Unser Guide zahlt im Büro für uns den Eintritt und wir fahren ein paar 100 m weiter auf einen Picknickplatz. Nachdem wir bis hier bereits über zwei Stunden unterwegs sind, wird es Zeit für ein Frühstück und eine Toilettenpause. Eintritt, Essen und Trinken ist im Gesamtpreis enthalten.

Holger am South Gate der Moremi Wildlife Reserve.

 

 

Zum Frühstück gibt es ein leckeres Sandwich, ein Ei und Kaffee. Was will man mehr mitten in der Pampas.
Neben dem South Gate gibt es in der Moremi Wildlife Reserve noch das North Gate. Das erreicht man über den Savuti Teil des Chobe Nationalparks. Etwa 1,5 km südlich des Mababe Gate des Chobe Nationalparks zweigt die Piste in Richtung Westen ab. Die ca. 40 km lange Piste zum North Gate der Moremi WR ist teilweise tiefsandig, im späteren Verlauf oft schlammig.


Frühstück in der  Moremi Wildlife ReserveNach dem Frühstück geht es endlich richtig los, auf Pirschfahrt in die Moremi Wildlife Reserve. Zunächst fahren wir eine ganze Weile durch dichte Mopanewälder. Da stehen die Chancen auf Tierbeobachtungen nicht besonders gut. Zwar sehen wir immer wieder Wildtiere, aber die sind in den dichten Mopanewälder schneller wieder verschwunden als das wir sie komplett zu Gesicht bekommen haben. So erhaschen wir zwar kurze Blicke auf Elefanten, Giraffen, Kudus und Impalas, aber so richtiges Safarifeeling will noch nicht aufkommen. Dieses Stück hier durch den Wald kann man getrost als Anreise bezeichnen. Noch schlimmer sind diesbezüglich die Strecken South Gate bis North Gate, South Gate bis kurz vor Xakanaxa.
Hyäne in der Moremi Wildlife Reserve

 

Als die Landschaft offener wird, klappt es auch mit den Tiersichtungen. Zunächst sehen wir eine Tüpfelhyäne unter einem Busch liegen, die sich von uns aufschrecken lässt. Entsprechend böse schaut sie uns an. Wenn sie so gucken wie hier, ist klar, warum man sie als hässlich betitelt. In der Makalali Privat Game Lodge, in Südafrika, haben wir Hyänenbabys gesehen, die waren richtig niedlich. Kein Vergleich mit dieser sabbernden ausgewachsenen Hyäne.

 

 

Wasserloch in der Moremi Wildlife Reserve

 


Kurz danach kommen wir zu einem der wenigen Wasserlöcher in dem Dauertrockengebiet der Moremi Wildlife Reserve. Hier herrscht reges Treiben. Zebras, Gnus, Warzenschweine, Impalas, Giraffen, Pferdeantilopen und Kudus halten sich hier in einem lockeren Verbund auf. Nur als ein Schakal am Wasserloch entlang läuft schauen alle etwas misstrauisch. Da er aber alleine ist, ist das kein Problem für die Tiere.

 

 

 

Schakal in der Moremi Wildlife ReserveSchöne im Schatten bleiben...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Afrikanischer Wildhund in der Moremi Wildlife ReservePlötzlich startet unser Guide den Motor und fährt quer durch den Busch. Er meint er habe einen Afrikanischen Wildhund gesehen. Im Moremi Wildschutzgebiet leben ca. 25% der sehr seltenen und besonders scheuen Afrikanischen Wildhunde. Wir werden mächtig durchgeschüttelt, aber es lohnt sich. Wir finden zwar nur einen einzelnen, mit einem Sender gekennzeichneten, Wildhund, aber dafür liegt er ruhig im Gras und lässt sich vom dröhnen unseres Jeeps nicht stören. Wo einer ist, müssen auch noch mehrere sein, denn Wildhunde leben und jagen im Rudel. Unser Guide glaubt auch zu wissen wo sie ungefähr sein müssten, aber wir finden sie trotzdem nicht. Egal, wir haben ja einen gesehen, was nicht so oft passiert.

 

Springende Impalas in drer Moremi Wildlife ReserveSteinbock in der Moremi Wildlife Reserve

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was guckst du...


Nachdem wir die Ausläufer des Okavangodeltas mit seinen Wasserläufen erreicht haben, ist die Landschaft deutlich grüner und der Tierbestand deutlich dichter geworden. Überall sehen wir verschiedene Antilopenarten, die sich das saftige Grün schmecken lassen.
Hier macht die Moremi WR ihrem Namen alle Ehre. Moremi bedeutet: „Wo Wasser und Land sich treffen" Das trifft auf diesen Bereich der Moremi Wildlife Reserve voll zu. Hier wechseln sich verschlungene Kanäle und trockene Inseln in rascher Folge ab.

 

 

Kudus in der Moremi Wildlife ReserveWachsame Impals in der Moremi Wildlife Reserve

 

 

 

 

 

 

 

 


Fusspferde in der Moremi Wildlife ReserveWir sehen Hippos im Wasser und dann auch außerhalb des Wassers. Was es im Delta öfters zu sehen gibt, mir aus Südafrika aber völlig unbekannt war. Dort erklärten uns die Ranger das Hippos sich tagsüber im Wasser aufhalten und nur nachts zum Fressen aus dem Wasser kämen. Also dieser dicke Kerl hier hat aber auch tagsüber Hunger. :-))

 

Hippos an Land in der Moremi Wildlife Reserve

 

 

 

 

Wir sind angekommen im Paradies für Wildtiere. 1963 wurde das Wildreservat gegründet, um die Großwildjagd und die Rinderzucht auf dem Gebiet zu unterbinden. Erst seit 1970 zählt Chief's Island zum Schutzgebiet, das 1991 noch einmal in Richtung Nordwesten erweitert wurde. Heute ist die  Moremi Wildlife Reserve 4871 km2  groß.


Hippos an Land in der Moremi Wildlife ReserveDie beste Reisezeit für die Moremi Game Reserve ist mit Sicherheit am Ende der Trockenzeit, also Oktober / November. Auf dem Land, also in Dauertrockengebiet ist das Wasser nun knapp und die Tiere sammeln sich um die Wasserlöcher. Das Moremi Wildreservat ist ganzjährig geöffnet, wobei die Fahrt im Park in der Regenzeit sehr mühsam wird. Die Wege sind überflutet oder schlammig, so das oft kein vorwärtskommen möglich ist.
Die Zeit ist schnell vergangen unser Guide sucht einen Platz fürs Mittagessen und findet ein nettes Fleckchen mit Blick auf ein Wasserlauf. Alle fassen mit an und ruckzuck stehen zwei Klapptische mit entsprechenden Stühlen bereit. Es gibt Hühnchen mit Reis, dazu ein kühles Bier. Was will man mehr?

 

Mittagspause in  der Moremi Game ReserveNach der Pause fahren wir an verschiedenen Wasserläufen entlang, aber außer ein paar Antilopen bekommen wir nicht viele Tiere zu Gesicht. Aber das ist ja normal, es ist 13:30 Uhr, es gibt kaum einen schlechteren Zeitpunkt für eine Pirschfahrt. Die meisten Tiere halten sich im Schatten auf und schlafen. Nur Antilopen und Zebras kommen zum Trinken an die Lagunen. Die besten Chancen, Raubkatzen zu entdecken hat man früh morgens. Nachts haben sie gejagt und morgens wird gefrühstückt. Zur Mittagszeit müssen Löwen, Geparden, Leoparden sich von den Hetzjagten der Nacht erholen und sind im hohen Gras nur schwer zu entdecken. Abends wiederum ist die Chance auf Elefanten und auch wieder Raubkatzen am größten. Hinzu kommen die wunderbaren Lichtverhältnisse am frühen Morgen und späten Abend. Weiches Licht und lange Schatten sorgen für einen tollen Kontrast.
Elefant in der Moremi Game ReserveLeider ist es aber einem Tagesausflug von Maun in die Moremi Game Reserve, bedingt durch die recht große Entfernung, unmöglich früh am Morgen oder spät am Abend auf Pirsch zu sein. Unsere Pirschfahrt begann eigentlich erst um 10:00 Uhr, nachdem wir den Mopanewald passiert hatten. Da ist die Zeit für einen Morning Drive bereits vorüber. Nachmittags das Gleiche. Wir haben uns gegen 15:00 Uhr auf den Rückweg nach Maun machen müssen, aber nachmittags Pirschfahrten beginnen normalerweise erst wieder gegen 16:00 Uhr. Wir haben zwar auf dem Rückweg noch einen einzelnen Elefantenbullen und ein paar Giraffen gesehen, aber insgesamt waren wir von der Ausbeute doch etwas enttäuscht. Nun gut das ist jammern auf hohem Niveau, aber wir sind vom Chobe Nationalpark natürlich auch etwas verwöhnt worden.
Griaffe in der Moremi Game ReserveUrsprünglich hatten wir vor 1-2 Nächte in einem der Luxuscamps im Okavangodelta zu verbringen. Das würde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall machen. Wir hatten ein paar Möglichkeiten ins Auge gefasst. Unser Favorit war das Pom Pom Camp. Ein Luxuszeltcamp mit acht komfortablen Zelten. Außerdem hatten wir noch Gunn's Bush Camp ins Auge gefasst. Beide befinden sich in der saisonalen Flutzone, die sich für Wild Beobachtungen eher eignet. In allen Luxuscamps gehört neben der Übernachtung, Vollpension inkl. Tischgetränke und alle Aktivitäten zum Package Preis. Die meisten Camps sind so abgeschieden, dass die Gäste mit kleine Flugzeugen eingeflogen werden, was den Preis natürlich zusätzlich in die Höhe treibt. Mit 350-600€ pP/DZ muss man da schon rechnen.
Letzten Endes haben wir die Geldausgabe gescheut, weil wir uns nicht sicher waren ob diese Luxuscamps den Mehrpreis wert sind. Nach der Tagestour in die Moremi bin ich mir sicher, dass man die Moremi WR ohne Übernachtung im Schutzgebiet nicht richtig entdecken und erschließen kann.

Griaffe in der Moremi Game Reserve

 

 

 

Der Tagesablauf in den Camps ähnelt dem, den wir im letzten Jahr in der Makalali Privat Game Lodge, in Südafrika, erleben dürften. Kurz vor Sonnenaufgang ist wecken. Bei einer Tasse Kaffee wird man langsam wach. Wer noch nicht wach ist, wird dies durch die morgendliche Frische im offenen Safari-Fahrzeug auf dem Morning-Drive oder der Mokoro Tour. Gegen 9:30 Uhr ist man zurück im Camp, dann erst gibt es ein leckeres Frühstück. Nach einem entspannten Tag im Camp geht es gegen 16:00 Uhr auf den Afternoon Drive, der mit einem leckeren Sundowner endet. Nach einer Dusche gibt es ein gemeinsames Abendessen, dann noch 2-3 gemeinsame Getränke und ab ins Bett, denn der nächste Tag beginnt wieder vor dem Sonnenaufgang.
Holger und Ela auf Safari in der Moremi Game ReserveAlternativ kann man die Moremi WR natürlich auch auf eigene Faust entdecken. Innerhalb der Moremi Game Reserve existieren mit dem South Gate Campingplatz, dem Third Bridge Campingplatz, dem Xakanaxa Campingplatz und dem North Gate Campingplatz auch deutlich günstigere Übernachtungsmöglichkeiten. Dazu muss man natürlich bereit sein selbst durch den Park zu fahren, sich selbst zu versorgen und Lust auf Camping im Allgemeinen zu haben. Das alles trifft auf uns nicht zu. Wenn das was für euch ist, könnt ihr euch auf der Seite der SKL Group of Camps schlau machen und per Mail mailto:reservations@sklcamps.com und bei Kwalate Safaris mailto:kwalatesafaris@gmail.com reservieren.
Bei einem Blick auf die Karte der Moremi Game Reserve fällt mir auf, dass wir den richtig wildreichen Bereich der Moremi nur angerissen haben. Obwohl wir von unserer Lodge aus 12 Stunden unterwegs waren hatten wir keine Chance in den wildreichen Bereich zwischen Third Bridge und Xakanaxa vorzudringen. Oder der Bogen First-, Second Bridge zur Mboma Island und zur Third Bridge Campsite zu schlagen . Auch die Strecke zwischen dem North Gate und Xakanaxa soll grandios sein. Nützt aber alles nichts, mit einer Tagestour ab Maun wird das alles nichts.

Moremi Game ReserveAdler in der Moremi Game Reserve

 

 

 

 

 

 

 

 


Veterinärzaun in der Moremi Game ReserveWer sich entschließt selber zu fahren, dem kann ich, wie schon auf der Chobe Nationalpark Seite, nur raten sich gut vorzubereiten. Die Pisten sind, wie schon erwähnt, sehr tiefsandig oder schlammig. Auch muss man alles was man die Tage im Park benötigt mitnehmen. Versorgungsmöglichkeiten gibt es in der Moremi Game Reserve nicht. Essen, Trinken und vor allem auch Treibstoff muss man im Überfluss mit sich führen. Es ist unglaublich wie viel Treibstoff ein Fahrzeug durchbläst, wenn man den ganzen Tag im Allradmodus unterwegs ist. Für eine Mehrtagestour benötigt man zusätzlich zum vollen Tank zwingend einige Reservekanister.
Wir haben die Moremi Wildlife Reserve inzwischen verlassen und müssen bei der Ausfahrt am Mawana Vet Fence, dem Veterinärzaun, unsere Schuhe reinigen.

Hier noch ein Video von unserer Moremi Pirschfahrt

 

Es fehlt noch die dritte Variante sich dem Okavangodelta zu nähern, auf dem Wasser. Rein ins Mokoro und los….
 

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