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Victoria-Falls - Zimbabwe

Zimbabwe SignEingang zu den Victoria-FallsDen Tagesausflug zu den Victoria-Falls nach Zimbabwe haben wir bei dem Tourveranstalter African Odyssey in unserer Chobe Marina Lodge gebucht. Obwohl wir ja mit dem eigenen Mietwagen in Kasane sind, haben wir uns für eine geführte Tour mit Guide entschieden. Dafür sprechen aus meiner Sicht gleich mehrere Dinge. Der wichtigste ist aus meiner Sicht, dass man als Ausländer ohne Begleitung gerne mal ein paar Stunden an der Grenze warten kann. 1-2 Stunden sind normal. Hinzu kommt das man sich nie sicher sein kann, wer an der Grenze, zusätzlich zu den ganzen Gebühren, noch die Hand aufhält. Zusätzliche Bestechungsgelder sind leider an der Tagesordnung. Korruption ist im Staate von Robert Mugabe ein großes Problem. Aber auch die normale Prozedur mit Visagebühr, Zolldokument, zusätzliche Auto Haftpflichtversicherung und Straßenbenutzungsgebühr hält auf und geht an die Nerven.
Victoria-Falls - Zimbabwe

 

 

 

 

Wir haben alle Gebühren mit dem buchen des Tagesausflugs an den Tourveranstalter bezahlt und hatten an der Grenze damit nichts mehr zu tun. Unser Fahrer hat das für uns alles erledigt. Wir mussten nur ein Einreiseformular ausfüllen, welches wir noch vor der Abfahrt in der Chobe Marina Lodge von unserem Fahrer bekommen hatten.

Nicole, Peter, Ela und Holger vor den Victoria-Falls - Zimbabwe

 


Allerdings scheint die Einreise selbst für Tourveranstalter bzw. deren Reiseleitern nicht so einfach zu sein, denn unser Fahrer fährt uns zwar bis zur Grenze, klärt auch an der Grenze die Formalitäten für uns, reist aber selber nicht nach Zimbabwe, sondern übergibt uns an der Grenze an einen Fahrer aus Zimbabwe. Ein merkwürdiges und aufwändiges Prozedere, afrikanisch halt.

 


Rainbow Falls - Victoria-Falls - ZimbabweNachdem alle eingetroffen sind geht es endlich los. Der Bus dient auch noch als Shuttle für den Flughafen in Victoria Falls. Einige Reisende fliegen ab/bis Victoria Falls statt ab/bis Kasane. Je nach Verbindung und nach Heimatairline. Aber der Aufwand hier an der Grenze wäre mir dafür zu groß.
Der Fahrer ist auch noch immer nicht unser Guide für die Victoria Falls, es bleibt verwirrend. Wir fahren 60 km über gut ausgebauter Straße nach Victoria Falls. Die Kleinstadt Victoria Falls an den Victoria Wasserfällen lebt zu 100% vom Tourismus und hat mit dem eigentlichem Zimbabwe nicht viel zu tun. In Victoria Falls angekommen, setzt uns der Fahrer an einem Luxushotel ab, wo wir dann von unserem Guide in Empfang genommen werden. Er nennt sich Peace, netter Nickname, besonders in Zimbabwe.
Peace fährt uns nun endlich zu den Viktoriafällen. Nach Betreten der Anlage schauen wir uns zunächst mal die Schautafeln zu den Wasserfällen an. Hier stehen Informationen zur Höhe, Breite, Vergleiche mit anderen Wasserfällen… Alles sehr interessant ich gehe später darauf ein. Folgt mir erst mal zu den Fällen.
Gar nicht so einfach alles richtig aufs Bild zu bekommenPeace führt uns zunächst zu den 107 Meter hohen Rainbow Falls. Von hier hat man einen guten Blick entlang der 1708 m langen Abbruchkante. Das Wasser sammelt sich unten in der Schlucht und fließt dann wie in einem Kanal in Richtung Danger Point. Von hier fliest der Mittellauf des Sambesis wieder schmal durch eine Schlucht bis nach Mosambik. Leider ist die Wassermenge heute an den Rainbow Falls sehr gering. Das war allerdings klar, denn die Wassermenge von 170 m³/s ist zwischen Oktober und November eher bescheiden. Dafür kann man überall auf die Abbruchkante sehen. Im Februar und März, wenn der Sambesi viel Wasser führt, schießen 10000 m³/s über die Abbruchkante der Victoria Falls. Victoria-Falls - ZimbabweAllerdings ist das mit Sicherheit nicht der beste Zeitpunkt für einen Besuch der Victoria Falls, denn die Gischt erreicht dann eine Höhe von 500m und bildet einen Art Vorhang. Von den Wasserfällen sieht man dann leider auch nicht viel. Es sei denn man bucht einen Hubschrauberrundflug über die Victoria Falls. Von oben ist die Sicht auf die Wasserfälle sicher am beeindrucktesten. Vor allem die Breite der Wasserfälle kommt aus der Luft mit Sicherheit am deutlichsten rüber. Ich wollte eigentlich so einen Flug buchen, aber bei dem Wasserstand ist das nicht unbedingt notwendig. Die Sicht ist fast überall gut.
Die Victoria Falls sind mit 1708 m die breitesten durchgehenden Wasserfälle der Erde. Wobei wir wieder bei den Schautafeln von vorhin sind. Größer, breiter, tiefer…. gar nicht so einfach.
Der höchste Wasserfall der Welt ist der Salto Angel oder Angel Falls in Venezuela, das ist einfach und unstrittig. Wie gesagt die breitesten durchgehenden Wasserfälle sind die Victoria Falls. Die breitesten Wasserfälle der Welt  insgesamt sind die Iguaçu Wasserfälle. Die sind breiter als 2500m, aber immer wieder unterbrochen.
Und was ist mit den berühmten Niagara-Fällen? Die spielen in diesen Statistiken nur eine untergeordnete Rolle. Die Fallhöhe ist mit  59m eher lächerlich, die Wassermenge von 6000 m³/s kann sich da schon eher sehen lassen, ohne aber einen Spitzenplatz einzunehmen.
Wir gehen ein paare Schritte weiter zum Danger Point. Die Felsen auf den wir hier am Danger Point stehen sind sehr eben und bei Feuchtigkeit extrem glitschig. Zwischen März und Mai, wenn der Sambesi Hochwasser führt, kann man hier duschen. Man sieht nichts und durch die Absturzgefahr macht der Aussichtspunkt seinem Namen alle Ehre. Diese Gefahr besteht heute nicht. Uns bietet sich hier ein guter Blick nach Sambia, das auf der anderen Seite der Fälle liegt. Auch in den Mittellauf des Sambesi können wir schauen.

Victoria-Falls vom Danger Point

Grenzbrücke Sambia - Zimbabwe

 

Als nächstes gehen wir zum Aussichtpunkt auf die Brücke über den Sambesi. Der Aussichtpunkt ist leider etwas zugewachsen, so dass wir die Brücke, die auch die Grenze zwischen Zimbabwe und Sambia bildet, nicht ungestört im Blickfeld haben. Hier gibt es auch die Möglichkeit eines Bungee-Sprungs von der Brücke. Aber wie gehabt ist das nichts für uns. Von hier aus führt ein Weg zurück zum Eingang, aber wir haben ja bis jetzt nur die östlichen Aussichtpunkte gesehen und machen uns auf dem Weg, die Abbruchkante entlang, vorbei am Danger Point und Rainbow Point zu den westlichen Aussichtspunkten.


In kurzen Abständen folgen einige Aussichtspunkte, die obwohl sie nicht weit auseinander liegen immer wieder verschiedene spektakuläre Ausblicke bieten. Während die Wassermenge am Danger Point und Rainbow Point noch sehr überschaubar war, fällt an  den westlichen Aussichtpunkten deutlich mehr Wasser die Victoria Falls hinab. Hier wird dann auch klar warum die einheimischen die Wasserfälle " Donnernder Rauch" genannt haben. Das Wasser stürzt über die Abbruchkante und kann nicht direkt geradeaus weiter fließen, dadurch wird die Gischt enorm verstärkt. Trotzdem der Sambesi relativ wenig Wasser führt, spüren wir hier an diesen Aussichtpunkten die Gischt und der Wasser-Sprühnebel sammelt sich auf den Brillengläsern. Bis zu 400 m hoch steigt die Gischt, wenn der Sambesi 10000 m³/s Wasser über die Abbruchkante jagt. Die Wasserfahne ist dann bis zu 40km weit sichtbar.

Victoria-Falls - Zimbabwe


Die Victoriafälle wurden bereits 1934 unter Schutz gestellt und das sogar länderübergreifend. Seit 1972 sind sie Teil des Mosi-oa-Tunya-Nationalparks. Der Donnernder-Rauch-Nationalpark auf Sambischer Seite ist ein nur 66 km² großes Schutzgebiet, das man mit dem eigenen Mietwagen erkunden kann. Auch existieren Bestrebungen, und sind auch teilweise schon umgesetzt, mit der Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area einen großen grenzübergreifenden Nationalpark zu installieren.

Victoria-Falls - Zimbabwe


Victoria-Falls - Zimbabwe

Peter, Nicole, Ela und Holger vor den Victoria-Falls - ZimbabweVerückte...

 

 

 

 

 

 

 

 

Victoria-Falls - Zimbabwe

 

Bei Niedrigwasser kann man auf Sambischer Seite ein großes Stück an der Abbruchkante entlang laufen. Mit dem Devil’s Pool gibt es einen natürlichen Pool in dem man zu dieser Jahreszeit angeblich ungefährlich baden kann. Der Pool liegt unmittelbar an der Abbruchkante und was die Jungs und Mädels da treiben sieht von hier alles andere als ungefährlich aus. Auf dem nassen Stein an der Abbruchkante stehen und in den Devil's Pool springen? Nun ja vielleicht sieht es auch nur von hier so aus, aber auf den ersten Blick würde ich sagen die sind lebensmüde.
 

 

Victoria-Falls - Zimbabwe

 

Victoria-Falls - Zimbabwe

Wie gesagt findet das alles auf dem Staatsgebiet von Sambia statt, denn die Abbruchkante der Victoria Falls liegt in Sambia. Der Touristenort für Besucher der Victoriafälle in Sambia ist Livingstone. Livingstone erreicht man von Kasane aus mit der Kazungulafähre.  Mit der Fähre überwindet man zunächst den Sambesi, der hier die Grenze zwischen Sambia und Botswana bildet. Nach der Grenze sind es noch mal 60km über guter Asphaltstraße nach Livingstone. Wir haben uns trotz aller politischen Probleme für die Zimbabwe Seite der Victoriafälle entschieden, weil die sambischen Fälle bei Niedrigwasser, wie ihr am  Danger Point und Rainbow Point gesehen habt, fast komplett ausgetrocknet sind.

 

Victoria-Falls - Zimbabwe


Holger und Ela an den Victoria-Falls - ZimbabweWem ein Tagesbesuch nicht ausreicht oder wer von hier weiter reisen möchte, der kann sowohl in Livingstone, als auch im Ort Victoria Falls Hotels, Lodges und Campingplätze in jedem Preissegment finden.

Regenwald bei den Victoria-Falls - Zimbabwe

Blumen im Regenwald an den Victoria-Falls - Zimbabwe
Als nächstes stehen wir dann komplett im Regen. Nicht symbolisch gesprochen, sondern tatsächlich. Im Bereich des Main Falls der Victoria Falls hat sich durch die ständige Feuchtigkeit der aufsteigenden Gischt ein kleines Stück Regenwald gebildet. Regenwald mitten in einem so trockenen Gebiet. Durch "künstlichen" Regen wenn man so will. Auf dem Regen zum Main Fall Aussichtspunkt führt uns der Weg mitten durch dieses Stück Regenwald. Irre, hier ist plötzlich alles grün. Es wachsen Palmen, Farnen, Schlingpflanzen, es blühen Blumen in allen Farben und hier fliegen sogar Schmetterlinge. Aber wehe sie fliegen ein Stück zu weit aus dem kleinen Stück Regenwald hinaus.

 

Holger und Ela vor den Main Falls

 

Auch am Aussichtspunkt auf den 93 Meter hohen Main Fall wachsen noch Farne, denn auch hier ist der ständige Sprühnebel noch spürbar. Erst am Aussichtspunkt Devils Cataract ist man außerhalb der "wet zone" angekommen. Hier schauen wir auf den östlichsten Teil der Victoriafälle. Hier sieht man bei dem heutigen Wasserstand schön die Kaskaden, die der Sambesi herausgearbeitet hat. Wie über viele kleine Wasserfälle fließt das Wasser die Kaskaden hinab.

 

 

Victoria-Falls - Zimbabwe

Victoria-Falls - Zimbabwe

Victoria-Falls - ZimbabweVictoria-Falls - Zimbabwe

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier am östlichsten Aussichtspunkt auf die Victoria Wasserfälle steht auch die Statue von David Livingstone dem schottischen Missionar und Entdecker. David Livingstone ist auch der Namensgeber des Ortes Livingstone auf Sambischer Seite der Wasserfälle. David Livingstone war 1855 der erste Europäer, der die Victoriafälle zu Gesicht bekam. Livingstone zu Ehren wurde 1954, also 99 Jahre nach der Entdeckung der Victoriafälle, dieses Denkmal errichtet. Livingstone war es auch, der den Wasserfällen den Namen Victoria Falls verpasste. In Anlehnung an die damalige britische Königin Victoria.
Peace fährt uns noch in eine benachbarte Hotelanlage, wo wir uns mit einem Essen stärken und an einem einheimischen Bier erfrischen. Bier aus Zimbabwe?! Habe ich vorher zwar noch nie von gehört, aber es schmeckt gar nicht so schlecht.
David Livingstone Staue an den Victoria-Falls - ZimbabweVictoria-Falls - Zimbabwe

 

Der Tagesausflug neigt sich dem Ende zu. Peace fährt uns zurück zur Grenze. Obwohl die Schlange an der Grenze sehr lang ist, geht der Grenzübertritt nach Botswana mit der Hilfe von Peace sehr schnell und unkompliziert. Dafür gibt es ein ordentliches Trinkgeld. In Botswana wartet bereits unser Fahrer der uns zurück zur Chobe Marina Lodge bringt. Obwohl wir ja gerne alleine unterwegs sind, würde ich den Abstecher zu den Victoria Falls auf jeden Fall wieder über einen Tourveranstalter buchen.

 

 

Hier noch ein Video von unserem Victoria Falls Abstecher

 

 

Vier Tage Chobe NP und Umgebung neigen sich dem Ende entgegen, morgen geht es weiter in Richtung Okavango Delta…

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