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 Vom Kap der Guten Hoffnung kommend fahren wir zunächst auf Meereshöhe ein Stück am Meer entlang und beobachten ein paar richtig gute Surfer. Wow wer hier im Wasser ist, der muss es richtig gut können. Der Wind bläst mächtig und die Jungs haben ganz schön Speed drauf.
Nach ca. 3km dreht die Straße landeinwärts. Wir passieren ein paar kleine Ortschaften, bevor wir nach Noordhoek, dem Beginn des Chapman's Peak Drive, kommen.
 Der Chapman's Peak Drive ist eine der schönsten Panoramastraßen der Welt. Als ich diesen Satz im Reiseführer gelesen habe dachte ich mir nur: Schon wieder die schönste Küstenstraße der Welt? Davon gibt es ja so viele, dass der Begriff ganz schön inflationär ist. Der Highway Nr. 1 in Kalifornien, die Great Ocean Road in Australien… ach ja, vor ein paar Tagen sind wir ja auch schon eine gefahren, der Clarence Drive bei Hermanus. Nun jeder für sich ist toll, wollen wir mal schauen ob der Chapman's Peak Drive da mithalten kann.
Der Chapman's Peak Drive ist knapp 11km lang wurde zwischen 1915 und 1922 gebaut. Sieben Jahre Bauzeit für so ein kurzes Stück? Tja, wenn man sieht wo die Straße entlangführt und wie sie in den Fels hinein gebaut wurde, dann kann man die lange Bauzeit nachvollziehen. Zum Bau des Drives wurden Häftlinge herangezogen, so konnten die Kosten so klein wie möglich gehalten werden. Unter schwierigsten Bedingungen wurde geschaufelt, gesprengt, gehämmert. Immer entlang der schwächeren Sandsteinschichten. Der darunterliegende Granit wäre viel zu hart gewesen. Auch so war es eine Knochenarbeit. Im Mai 1922 wurde der Chapman's Peak Drive mit einem Autocorso feierlich eröffnet.
 Kurz hinter Noordhoek erreichen wir wieder das Meer, die Straße dreht hier nach Norden und die Show beginnt. Direkt vor der Kurve halten wir und haben freien Blick in Richtung Süden über den menschenleeren Long Beach. Weit im Hintergrund befindet sich Kommetjie.
Danach steigt die Straße noch ein wenig an und führt 150m über dem Meer und bis zu 450m unterhalb der Gipfel spektakulär an der Steilküste entlang.
Bei ihrer Eröffnung war die Panoramastraße als wichtige Verbindung zwischen Kapstadt und den westlichen Ortschaften der Kaphalbinsel gebaut worden. Heute ist die Strecke in erster Linie eine Touristenattraktion.
Wir halten an fast jeder Parkbucht, denn an jeder Ecke bieten sich neue spektakuläre Blicke die Küste entlang und steil abwärts aufs Meer, wo die Wellen an die Klippen klatschen. Der Fotoapparat läuft mal wieder heiß. :-))
Am Chapman's Peak angekommen bietet sich uns ein kaum zu beschreibender Blick auf Hout Bay, die gleichnamige Bucht und den kleinen Fischerhafen Hout Bay Harbour. Aber beschreiben brauche ich euch den Blick ja auch nicht, genießt einfach die Bilder. Hier am Chapman’s Peak muss man aufpassen das man nicht wegweht. Es ist wirklich ein schöner warmer Tag, aber der Wind sorgt trotzdem dafür, dass es ganz schön frisch ist.
Der Chapman’s Peak Drive ist von der Lage her sehr schwer instand zu halten. Das Gestein über der Straße ist teilweise ganz schön brüchig, so dass der Chapman’s Peak Drive immer mal wieder geschlossen ist. Über den aktuellen Zustand des Chapman’s Peak Drive kann man sich vor Reisebeginn auf der Homepage des Betreibers erkundigen. Des Betreibers habe ich geschrieben. Ja der Chapman’s Peak Drive ist seit seiner Wiedereröffnung im Jahre 2003 eine Toll Route. Wiedereröffnung? Okay, also der Reihe nach…
Seit der Eröffnung im Jahre 1922 kam es durch Steinschlag immer wieder zu schweren Unfällen auf dem Chapman’s Peak Drive. Sturm und Regen haben das Gestein am Hang aufgeweicht und große Felsbrocken vielen immer wieder auf den Drive. Im Dezember 1999 war es mal wieder soweit und die Straße musste gesperrt werden.
 Als es dann im Januar 2000 auch noch zu Erdrutschen kam, die 30 Prozent der Strecke verschütteten, war an eine rasche Wiedereröffnung nicht zu denken. Weder die Western Cape Provinz, noch der Südafrikanische Staat hatte genügend Geld für die Renovierung des Chapman’s Peak Drives.
Um den Chapman's Peak Drive den Touristen wieder zugänglich zu machen, wurde die Straße privatisiert. Ein Investor pachtete die Straße für 30 Jahre und investierte 150 Millionen Rand. Gleich zu Beginn der Strecke, an einer besonders gefährlichen Stelle, wurde ein ca. 150m langer Lawinentunnel gebaut (siehe Foto oben).
Viele Felsen wurden mit Stahlnetzen und Überbauten gesichert. Im Dezember 2003 wurde der Chapman’s Peak Drive nach fast vier Jahren wiedereröffnet. Kurz vor der Ortschaft Hout Bay muss man als Benutzer der Straße nun seine Maut entrichten.
Chapman's Peak ist so etwas wie der "Gipfel" des Chapman’s Peak Drives. Von hier fahren wir bergab, ganz gemächlich um die Hout Bay herum und kommen zu einem größeren Parkplatz mit Picknickplätzen. Auch hier genießen wir die geniale Aussicht. Vor allem gibt es hier endlich mal eine Toilette. :-))
 
Direkt vor der Ortschaft Hout Bay halten wir noch mal an einem Aussichtspunkt, der einen herrlichen Blick auf die Bucht und den Strand von Hout Bay bietet.
Nun geht es ein Stück durchs "Festland" und der eigentliche Chapman’s Peak Drive ist zu Ende, aber hinter LLandudno gelangt die Straße wieder ans Meer und die Show geht weiter. Da wir ja nun zu unserem Guesthouse zurück fahren, folgen wir also der Straße bis nach Camps Bay. Schon bald tauchen die Zwölf Apostel auf und bieten erneut traumhafte Blicke und genauso schöne Fotomotive. Die Kamera muss richtig ackern. :-)
Auch oder sogar gerade auf dieser Seite wird deutlich, warum ich am Anfang der Rundtour um das Kap die Empfehlung ausgesprochen habe im Uhrzeigersinn zu fahren. Das weiche Abendlicht sorgt für die richtige Stimmung. Tja und ist der Chapman’s Peak Drive nun eine der schönsten Küstenstraßen der Welt? Für uns schon, mit dem Hwy Nr.1 kann er meiner Meinung nach auf jeden Fall locker mithalten.
Zum Schluss der Kaphalbinsel noch ein Video
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