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 Das kleine Städtchen St. Lucia erreicht man, wenn man von der N2 auf die R618 Richtung Osten abbiegt, nach ca. 30km. St Lucia liegt auf einer Halbinsel. Im Osten von St. Lucia liegt der Indische Ozean und im Westen wird St. Lucia von der Lake St. Lucia Lagune umschlossen. Kurz vor dem Ort überqueren wir die Lake St. Lucia Lagune, einem der Anziehungspunkte St. Lucias. Dazu später mehr.
St. Lucia ist ein idealer Ausgangspunkt für einige der größten Höhepunkte KwaZulu-Natals. Der iSimangaliso Wetland Park liegt direkt vor der Haustür, zum ältesten Nationalpark Afrikas, dem Hluhluwe-Umfolozi-Park, sind es etwa 60km. Außerdem zählen die Strände von St. Lucia zu den schönsten Stränden Südafrikas. An den Stränden von St. Lucia kann man durchaus auch ein paar Tage Pause während einer Rundreise einlegen.
Für so viele Attraktionen ist das schachbrettartig angelegte St. Lucia erstaunlich klein. Die McKenzie St. ist die Lebensader in St. Lucia. Hier befinden sich die wenigen vorhandenen Restaurants, Supermärkte, Tourenveranstalter, Bars und Souvenirshops. Nur die Post haben wir 3 Tage lang im Ort vergeblich gesucht. Aber das ist eine andere Geschichte.
 In Foren und auch in Reiseberichten hört man immer wieder, dass man im "Ocean Basket" Restaurant besonders gut und auch günstig Fisch essen kann. Ich esse sehr gerne Fisch und habe mich sehr über diesen Tipp gefreut. Also sind wir voller Vorfreude zum "Ocean Basket" marschiert. Aber die Enttäuschung war groß. Das Lokal war völlig ungemütlich. Eher wie ein Imbiss oder ein Restaurant "zum Goldenen M". Das Essen muss tatsächlich am Tresen bestellt werden und die Möbel sehen aus wie von Ikea. Keine Sichttrennung. Nein wir wollten gemütlich essen gehen, also kommt das "Ocean Basket" leider nicht in Frage.
 Da die Auswahl nicht so groß ist und wir gemütlich sitzen wollten haben wir uns nach einem Blick in die Karte für Alfonso's Restaurant entschieden. Das Ambiente ist ganz nett, wir sitzen gemütlich bei Kerzenschein und die Bedienung ist sehr zuvorkommend. Das ist ja schon mal was. Die Speisekarte ist sehr übersichtlich und die Preise für Südafrika eher teuer. Vor allem die Weine, die im Norden von Südafrika normal spotbillig sind, sind auffällig hochpreisiger. Nicht überzogen, aber auffällig. Als dann die Qualität auch nicht so ganz dem Preis entspricht, sind wir zum ersten Mal in Südafrika etwas enttäuscht von einem Restaurant. Nun gut die Auswahl ist in St. Lucia nicht groß, somit kann der gute Alfonso sich das wohl leisten. Uns hat er nicht wiedergesehen.
 Am nächsten Abend waren wir stattdessen lieber im Ozean Sizzler. Ist zwar vom Ambiente wieder eher stillos, wir sitzen an einem Art Biertisch ohne Rückenlehne aber es gibt gute Livemusik, die Kellner sind witzig und sehr zuvorkommt. Die Auswahl auf der Karte ist groß und es gibt sehr leckeren, günstigen Hauswein. Vom Essen sind wir sehr positiv überrascht. Es schmeckt sehr gut und die Portionen sind riesen groß. Da uns die Musik gefällt bleiben wir sitzen und trinken noch das eine oder andere Glas Wein. Bei 1,25€ können wir uns das gerade noch leisten. :-))
Als wir da so sitzen kommen zwei Touristen ganz aufgeregt ins Restaurant gelaufen und erzählen ihnen sei gerade ein Hippo begegnet. Einige Besucher lächeln nur mitleidig, andere gucken erschrocken. Nein, es liegt nicht daran das man zu viel Alkohol getrunken hat wenn man abends in den Straßen von St. Lucia Hippos sieht.
Tatsächlich kommt es regelmäßig vor, das die Hippos, die Nachts zum grasen das Wasser verlassen, bei der Suche nach Futter durch St. Lucia wandeln. Was sich sehr lustig anhört ist gar nicht so witzig, denn Hippos sind sehr gefährlich. Durch Hippos kommen in Afrika mehr Menschen zu Tode als durch Löwen. Uns bleibt auf dem Rückweg zu unserem Guesthouse ein Wettrennen mit einem Hippo erspart. Wobei man da auch keine guten Karten hat, die Kolosse erreichen eine erstaunliche Geschwindigkeit.
Guesthouse ist ein gutes Stichwort. In St. Lucia gibt es eine Reihe guter Guesthouses. Wir haben uns für die Lodge Afrique entschieden und das war eine sehr gute Wahl. Dieses neu gebaute 4 Sterne Guesthouse besteht aus 8 freistehenden strohgedeckten Rundhütten.
Die Hütten sind nett ausgestattet und haben Satelliten-TV, Klimaanlage und eine Outdoor-Dusche. Die Hütten sind über einen erhöhten Holzsteg mit dem Haupthaus verbunden. Zwischen Holzsteg und den Hütten rankt ein subtropischer Garten. Neben dem Haupthaus gibt es einen kleinen Pool. Das reichhaltige Frühstückbuffet wird von den netten Gastgeberinnen auf der Terrasse  des Haupthauses serviert. Auch das Haupthaus ist sehr geschmackvoll im afrikanischen Stil eingerichtet. Dort gibt es auch eine kleine Bar an der man sich bedienen kann. Die Getränke trägt man in eine Liste ein und bezahlt sie bei der Abreise. Wir können dieses Guesthouse uneingeschränkt empfehlen. Es gehörte zu den fünf Besten auf der gesamten Reise.
Die Strände von St. Lucia habe ich ja bereits in der Einleitung lobend erwähnt. Man kann St. Lucia mit einem schönen Spaziergang einmal komplett umrunden. In St Lucia geht man dazu auf die nördlichste Straße St. Lucia, die Beachroad und die führt, wie der Name schon sagt, direkt zu den kilometerlangen Stränden von St. Lucia.
 Hier gehen wir durch die hohen Sanddünen und stehen am sehr breiten Strand. Wir sehen Angler die vom Strand aus auf einen großen Fang hoffen.
 Nach ca. 30 Minuten gelangen wir zur Mündung der St. Lucia Lagune am Estuary Beach Abschnitt. Auf den Karten ist verzeichnet, dass die St. Lucia Lagune des Lake St. Lucia wie ein Fluss ins Meer mündet. Der Lake St. Lucia ist eigentlich kein reiner Binnensee, sondern eine Meereslagune. Bei Hochwasser in der Regenzeit vermischte sich hier bis 2004 das Süßwasser aus dem See mit dem Meerwasser des Indischen Ozeans. Eine relativ hohe Düne trennt inzwischen den Lake St. Lucia vom Meer. Die Düne wurde 2004 aufgeschüttet, weil eine Ölpest nach der Havarie des Frachters Jolly Rubino die Küstenlandschaft des Lake St. Lucia bedrohte.
Am Estuary Beach beginnt ein Weg der als erhöhten Holzsteg dicht an der Lagune vorbeiführt. Erhöht ist wichtig, denn direkt unter dem Steg liegt schon mal ein Krokodil faul in der Sonne. Warnschilder an beiden Seiten des Weges weisen uns deutlich auf diese Gefahr hin.
Der Weg führt ein kurzes Stück durch dichten Busch, um dann wieder den Blick auf die Lagune freizugeben. Vom Steg aus sehen wir Hippos und viele verschiedene Vögel. Ein wirklicher schöner Weg, der am Sugarloaf Campingplatz endet. Von hier aus führt die Albacore Street zurück nach St. Lucia.
Die Straße führt vorbei am Ski Boat Club. Hier lohnt sich ein kleiner Zwischenstopp. Im Restaurant des Ski Boat Clubs kann man eine Kleinigkeit Essen oder sich zumindest mit einem Getränk auf die Terrasse setzen und ein Blick auf die Lagune genießen. Mit ein wenig Glück sieht man von hier aus Hippos und Krokodile.
Der Rückweg von hier nach St. Lucia zieht sich dann ganz schön in die Länge. Mindestens drei Stunden muss man für den Rundweg einrechnen. Wem das zu viel ist, der kann auch mit dem Auto zum Estuary Beach fahren, ein Stück am Strand spazieren gehen und dann den Boardwalk an der Lagune hin und zurück gehen.
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