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Südafrika - Geschichte und Apartheid

 

Südafrika ist eine junge Nation. Natürlich kommt es immer darauf an, wann man mit der Zählung beginnt, aber ich denke der 6. April 1652 ist der "Gründungstag" Südafrikas. Der Niederländer Jan van Riebeeck errichtete am Kap der Guten Hoffnung eine Versorgungsstation für niederländische Handelsschiffe, die zwischen Europa und Südostasien hin und her pendelten. Nach und nach wurde aus der Versorgungsstation richtige Siedlungen und bei der Ausweitung in Richtung Osten kamen die Niederländer mit den Einheimischen Stämmen der Khoisan, Bantu und Xhosa zu nahe, so dass es zu ersten Auseinandersetzungen kam. Um 1797 kamen dann die Truppen des Königreichs Großbritannien in die Kapregion. In den folgenden Jahren ging es zwischen den Niederländern und den Briten wild hin und her. 1802 gab es den Frieden von Amiens, dann errichteten die Briten 1806 dauerhaft eine Kronkolonie.

 


14000 Buren, wie die Niederländer inzwischen hießen, verzogen sich im Großen Treck von 1835-1841 in den Bereich nördlich von dem Oranje-Fluss. Die Buren riefen die Buren-Republik aus und lebten eine Weile in Ruhe, bis Mitte des 19. Jahrhunderts Diamanten und Gold gefunden wurden. Das lockte die Briten in die Region, was zum Ersten Burenkrieg  1880-1881 führte. Die zahlenmäßig unterlegenen Buren vertrieben die Briten, was diese sich allerdings nicht allzu lange gefallen ließen. Zwischen 1899–1902 waren die Briten noch zahlreicher zurück und siegten im Zweiten Burenkrieg. Somit hatten die Briten Kontrolle über das Goldvorkommen. Die Buren-Republik wurde 1910 ins Britische Empire eingegliedert und selbstständiges Mitglied im britischen Commonwealth. 1931 erhielt Südafrika die absolute Unabhängigkeit von Großbritannien. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt das System der Apartheid so langsam Einzug.

 

Die weiße Minderheit führte mit der National Party Partei nach und nach Gesetzte ein, die das alltägliche Leben systematisch in ein Zweiklassenrecht zergliederte. Der schwarzen Bevölkerung wurde die Bürgerrechte stark eingeschränkt. Die schwarzen Arbeitskräfte wurden ausgebeutet und die Siedlungen wurden klar nach Schwarz und Weiß getrennt. Die schwarze Bevölkerung sollte in formell unabhängige Homelands und Townships ein kaserniert werden. Natürlich war nichts an diesen "Staaten" unabhängig. Sowohl finanziell, als auch militärisch waren diese Ghettos vollständig von Südafrikas Gnade abhängig. Das bekannteste Township ist sicher Soweto, South West Townships, heute ein Stadtteil von Johannesburg. In den 1960er Jahren erlebte Südafrika einen enormen wirtschaftlichen Aufstieg und wurde das mit Abstand reichste Land auf dem Afrikanischen Kontinent. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg rückte auch die Apartheid in den Fokus der Weltöffentlichkeit und Südafrika flog 1961 aus dem Commonwealth. Durch die Apartheid ging die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander und der Unmut der schwarzen Bevölkerung wuchs immer mehr. Die schwarze Bevölkerung wurde langsam mutiger und die Demonstrationen nahmen zu. Als dann aber 176 schwarze Schüler und Studenten bei einer Demonstration in Soweto von der Polizei ermordet wurden, begann die wirtschaftliche Isolierung Südafrikas. In den 1980ern kamen dann verstärkt politische und wirtschaftliche Sanktionen hinzu. Die Streiks, Protestmärsche, Sabotage und auch Terrorangriffe verschiedener Anti-Apartheid-Bewegungen nahm immer mehr zu.

 

Nachdem die National Party politisch isoliert war, begann Präsident Frederik Willem de Klerk nach und nach die Apartheid zu lockern. Am 11. Februar 1990 wurde Nelson Mandela nach 27 Jahren aus der Haft entlassen und das Verbot des African National Congress (ANC) aufgehoben. Damit war der Weg für die ersten freien Wahlen aller Bewohner Südafrikas im Jahre 1994 frei. Der ANC errang einen überwältigenden Wahlsieg und Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten von Südafrika gewählt. Unter Mandela und seinen Nachfolger (1999) Thabo Mbeki bildete sich eine wohlhabende schwarze Mittelschicht heraus. Aber wie so oft konnten auch in Südafrika die ärmsten der Armen ihre Lage kaum verbessern. 2008 trat Präsident Mbeki zurück, weil er ein Gerichtsverfahren beeinflusst haben soll. Das tat aber dem Erfolg des ANC bei den Neuwahlen keinen Abbruch. Parteikollege Jacob Zuma trat am 9. Mai 2009 die Nachfolge von Thabo Mbeki an.

So nun aber genug der Vorrede, los geht es mit unserem Reisebericht...

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