RSABanner2

Südafrika - Townships

Township - SüdafrikaFür viele Besucher Kapstadts gehört zur vollständigen Besichtigung ein Ausflug in die Townships unbedingt dazu. Viele der Townships befinden sich südöstlich des Flughafens. Dieses Gebiet wird auch "Cape Flats" genannt und zieht sich bis an die False Bay. Auch wenn sich die Situation langsam bessert, ist Kriminalität von Raub über Drogenhandel bis Mord an der Tagesordnung.
Wenn man bedenckt wie es zu der Entstehung der Townships kam, ist diese Entwicklung auch kein Wunder. Die in Südafrika lebenden Schwarzen, Farbigen und Coloureds wurden 1950 durch das Gesetz "Group Area Act" weggesperrt, entmachtet und ausgegrenzt. Dazu habe ich ja auf der Seite Geschichte Südafrikas schon einiges geschrieben.
Township - Kapstadt - Südafrika

Trotz dieser, aus europäischer Sicht, fast hoffnungslosen Situation haben die Bewohner der Townships einen tollen Lebensmut. Das bringen sie auch durch die Namen ihrer Townships zum Ausdruck. Namen wie Bishop Lavis, Steenberg, Hanoverpark, Bonteheuwel, Manenberg, Elsies River, Langa, Nyanga, Gugulethu und Khayelitsha heißen übersetzt: "Unser neues Haus", "Unser Stolz" "Sonne", "Mond"… Alles Lebensbejahende, hoffnungsvolle Namen.


Township - south africa

 

Nachdem lange Zeit die Townships immer mehr verfielen und sich niemand um die Instandhaltung der Gebäude und der Straßen kümmerte, ist in den letzten Jahren durch Eigeninitiative vieles aufgehübscht worden. Häuser wurden bunt angemalt, Straßen wurden asphaltiert und teilweise wurden sogar schon Spielplätze angelegt. Gerade das Schaffen von Spielplätzen ist in meinen Augen ein sehr positives Signal, es zeigt, dass es den Kindern besser gehen soll und das ihnen Hoffnung gegeben wird.


Township - cape townInzwischen tut auch die Regierung einiges, um die Lebensbedingungen zu verbessern. Die Siedlungen wurden mit Strom und Wasser versorgt, der Müll wird abgeholt und was besonders wichtig ist, es wurden Busverbindungen in die Innenstadt geschaffen. Somit sind die Townships nicht mehr ganz so extrem von der Stadt abgeschnitten. Wobei natürlich die Frage ist wer sich den Bus leisten kann?
Trotz der Entwicklung wird es noch sehr lange dauern, um einen vernünftigen Lebensstandard in den Townships zu erreichen. So schnell lassen sich die Missstände der Apartheid Jahrzehnte nicht aufholen.
Unterwegs nach Hause...Wie schon eingangs erwähnt, kommt es bei Touristen immer mehr in "Mode" die Townships zu besichtigen.
Auf keinen Fall sollte man ohne Führer eine Tour in die Townships wagen. Ohne Ortskundige ist man sehr schnell in Ecken wo man nicht wirklich sein möchte. Es gibt überall in Kapstadt, oder auch schon von Deutschland aus, die Möglichkeit Touren mit einheimischen Guides zu buchen. Wenn man die Townships unbedingt besuchen möchte, dann nur auf diesem Weg. Für uns ist das nichts, ich wäre mir vorgekommen wie in einem Zoo. Ich schaue mir an, wie die "Armen" Menschen leben? Nein danke.
Um diesen "Zoo-Besuch" noch zu steigern bieten einige Veranstalter inzwischen sogar Übernachtungsmöglichkeiten in den Townships an. Ein Bed & Breakfast in einem Township. Das wäre mein (Alb)Traum. Aber wer es braucht…

Wir suchen uns lieber ein Bett mit Blick aufs Meer…

Pfeilegesamtrot