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 Von der Tsitsikamma Section Stroms River Mouth des Garden Route National Parks fahren wir wieder auf die N2 Richtung Westen. Bereits nach 5km kommt die Kreuzung mit der R102, der alten Küstenstraße. Da die R102 landschaftlich deutlich schöner ist als die N2, wollten wir über diese Kurvenreiche Straße ins Nature’s Valley des Tsitsikamma Nationalparks fahren. Die R102 führt vorbei an dem kleinen Ort Coldstream und dann über viele Serpentinen hinab zum Bloukran River. Dann wollten wir über die alte Brücke, dem Bloukrans Pass, fahren und uns von hier unten einen Bungee-Jump von der Bloukrans Bridge ansehen. Ihr merkt schon beim Lesen, wir wollten…. Nicht weit hinter dem Ort Coldstream, in dem hauptsächlich Arbeiter des riesigen Sägewerks leben, ist die Straße plötzlich gesperrt.
 Na gut wird schon seinen Grund haben. Wir fahren also zurück zur N2 und dann parallel zur R102 Richtung Westen. Nach ein paar Kilometern kommt die Ausschilderung zum höchsten Bungee-Jump der Welt. Stimmt natürlich nicht, aber egal. Wir fahren auf den Parkplatz, hier kann man sogar übernachten. Es gibt eine einfache Lodge. Wer macht denn so etwas? Egal, wir fahren zum Parkplatz kurz vor der Brücke. Hier gibt es eine Ausstellung über den Bau der Brücke, einen Souvenirladen und eine Hütte in der man einen Sprung buchen kann.
 Da es immer noch regnet, gehen wir schnell auf die Aussichtsplattform, im sicheren Glauben, dass bei diesem Wetter eh keiner springt. Aber weit gefehlt, auf der Bungee-Jump Plattform der Bloukrans River Bridge ist richtig was los. Nun gut wer da runter springt hat sowieso die Hose voll, dann ist es auch egal ob man von außen auch noch nass wird. Na dann werden wir halt auch noch mal nass, dass Schauspiel, einen Bungee-Jump von der 216 Metern Bloukrans River Bridge zu sehen, lassen wir uns nicht entgehen.
 Der Bloukrans River Brigde Bungee-Jump steht mit seinem 216 Metern im Guiness Buch der Rekorde. Bungee Jumping oder Bungy jumping gilt als Extremsport. Ich würde es eher als crazy bezeichnen. Nie im Leben würde ich da runter springen. So viel Geld kann man gar nicht auf einen Haufen packen das ich zustimmen würde. Neee, wenn ich das so sehe schon dreimal nicht! Laut Musik dröhnt bis hier rüber zur Aussichtsplattform. Dann wird laut ein Countdown gezählt. Three, Two, One, JUMP…. Das muss ein irrer Adrenalin-Schock sein. Nach dem Sprung wird ein Angestellter nach unten gelassen, um den Springer so einzufangen, damit er nicht die ganze Zeit kopfüber am Seil hängt. Wer den Sprung überlebt bekommt am Ende ein Zertifikat. Man muss aber nicht zwingend alleine springen, es gibt Tandem, Triple, Abyss, Barrel roll, Pin drop Bungee-Jumping. Wer mehr darüber lesen möchte kann das hier tun: www.faceadrenalin.com
Wer sich einen Sprung ansehen möchte sollte das am besten von dieser Platzform hier machen. Von der Bloukrans River Brigde sieht man gar nichts, anhalten und aussteigen geht auch nicht, es ist noch nicht mal ein Fußweg auf der Brücke vorhanden.
 Wir sind wieder nass genug, um schnell ins Auto zu verschwinden. Warum man freiwillig hier runter springt hat sich mir immer noch nicht erschlossen. Zurück auf der N2 kommen wir zur Mautstation direkt vor der Abzweigung ins Natures Valley. An der Kreuzung steht auf dem Wegweiser links ins Natures Valley und rechts zum Bloukrans Pass. Wie bitte? Der ist doch gesperrt! Jetzt wollen wir es genau wissen und fahren nach rechts. Mal sehen ob wir den Bloukrans Pass erreichen. Also schlängeln wir uns von der Hochebene einen Seitenarm des Bloukrans River hinab. Kurve um Kurve und unterwegs gibt es keine Probleme. So kommen wir schließlich im dicht bewachsenen Flusstal des Bloukrans River an. Die Straße führt uns über eine alte Brücke mit einem mechanischen Wehr. Mit den vielen urwaldähnlichen Grünpflanzen rings herum ergibt sich ein sehr beschaulicher Blick auf den Bloukrans River. Der Bloukrans River ist die Grenze zwischen den Provinzen Eastern Cape und Western Cape.
 Streng genommen müsste ich vom Nature's Valley also bereits auf der Western Cape Seite berichten, aber natürlich reiße ich den Tsitsikamma Nationalpark nicht auseinander. Ein paar Kurven weiter kommen wir dann zu der Stelle, die den Blick auf die Bloukrans River Brigde und dem höchsten kommerziell betriebenen Bungee-Jumping Zentrum der Welt freigibt. Allerdings nur für große Leute die sich auf die Straßenbegrenzung stellen. Da die Straße ja keine Durchfahrtstraße mehr ist, oder zumindest zurzeit nicht ist, wird die Straße und somit auch die Aussichtsstelle nicht mehr gepflegt. Wenn ihr euch einen Bungee Sprung von der 216m hohen Bloukrans River Brücke ansehen wollt, dann kann ich euch unbedingt empfehlen die offizielle Aussichtsplattform oben an der N2 anzusteuern. Wir wiederum sind jetzt neugierig geworden und wollen wissen wo und warum die R102 denn nun gesperrt ist, also fahren wir weiter auf der anderen Seite die Serpentinen hinauf. Mal sehen wie weit wir kommen. Tja was soll ich sagen, wir fahren und fahren bis wir plötzlich von der anderen Seite gegen das Absperrschild schauen. Bei genauerem hinsehen sind rechts um das Schild herum schon reichlich Autospuren zu sehen. Und was soll das jetzt? Warum ist die R102 gesperrt? Das riecht doch schon wieder nach Abzocke. Da ist wohl jemanden auf den Zeiger gegangen,  dass ausgerechnet die Touristen die Toll-Plaza umfahren und somit die Toll-Gebühr sparen. Wenn das der Grund ist, finde ich es eine Frechheit, denn die R102 ist wirklich landschaftlich viel interessanter. Mehr zu Toll Straßen in Südafrika auf der AA of South Africa Seite. Wir ärgern uns über diesen Skandal und fahren zurück über den Bloukrans Pass durch das Tal und auf der anderen Seite wiederhinauf auf die Hochebene. Wer sich im Laufe der Fahrt Richtung Kapstadt ärgert, dass er sich nicht zum Bungee Jumping durchgerungen hat, der kann das an der Gouritz River Bridge, etwa 350km vor Kapstadt nachholen. Nicht ganz so hoch, aber dennoch sehr spektakulär.
 Auf der N2 ist der nächste erwähnenswerte Ort Plettenberg Bay, wo wir übernachten wollen. Auf dem Weg dorthin kommt man noch an dem bekannten, privaten Park Monkeyland, der zum Schutz der Küstenaffen eigerichtet wurde. Wir aber möchten gerne noch ins Nature's Valley des Tsitsikamma Nationalparks. Dazu kreuzen wir die N2 und fahren auf der R102 ins Nature's Valley oder wie es auf dem Nationalparkschild steht: Tsitsikamma Section De Vasselot Garden Route National Park.
 Diese Namen und ihre Änderungen machen mich noch wahnsinnig. Unterwegs ins Tal gibt es noch zwei Aussichtspunkte auf Nature's Valley, die aber heute, bei den tief hängenden Wolken den Blick ins Tal nicht freigeben. Unten angekommen führt die R102 ein Stück am westlichen Ufer der Groot River Lagune entlang, bevor wir ins Örtchen Nature's Valley abbiegen müssen, um zum Strand zu gelangen. Immer an der Lagune entlang, bis am Ende ein kleiner Parkplatz kommt.
Der Strand ist ein Traum, wenn das Wetter doch nur ein wenig besser wäre. Der Wind ist heftig, aber zum Glück ist es inzwischen trocken. Wir gehen ein Stück am Strand entlang und schauen den dick verpackten Angler über die Schulter. Viel gefangen haben sie noch nicht, dass Wetter scheint selbst den Fischen zu schlecht zu sein. :-))
 
 Bei gutem Wetter kann man den Groot River mit Paddelbooten befahren. Es gibt auch Mehrtagestouren mit einfachen Hütten unterwegs. Heute würde mich kein Mensch in so ein Boot bekommen. Im Gegenteil, wir flüchten schnell zurück ins Auto. Das Nature's Valley Restcamp bietet 15 einfache Cottages für 2 Personen und etwa genauso viele Camping- und Wohnwagenstellplätze. Zu guter Letzt drehen wir noch eine Runde durch den kleinen Ort Nature’s Valley, wo sehr viele Ferienhäuser stehen. Da sind ganz nette Hütten bei. Es gibt auch ein paar B&Bs, einen kleinen Einkaufsladen und ein Restaurant. Hier lebt es sich recht beschaulich. Nun gut, haben wir das auch gesehen.
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