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Südafrika - Victoria & Alfred Waterfront

Victoria & Alfred Mail an der WaterfrontDie Victoria & Alfred Waterfront ist die größte touristische Attraktion in Kapstadt, ach was sage ich, sie ist sogar die Hauptattraktion in Südafrika. Zumindest von den Besucherzahlen her. Über 30 Millionen Menschen besuchen die Waterfront jährlich. Das war nicht immer so, zwischendurch sah es für die Gegend gar nicht gut aus.
Nachdem heftige Winterstürme immer wieder vor Anker liegende Schiffe zerstört hatten, lies Königin Victorias  Sohn und englischer Thronfolger Prince Alfred zum Schutz gegen die Stürme ab 1860 die Waterfront bauen. Daher auch der Name Victoria & Alfred Waterfront. Bereits ab 1935 hatte die Waterfront so langsam ausgedient. Die Hafenbecken wurden zu klein für die immer größer werdenden Schiffe. Östlich der Waterfront wurde der neue Hafen mit den großen Duncan- und Ben Schoeman-Docks gebaut. Als dann ab 1960 fast nur noch die großen Tanker und Containerschiffe Kapstadt anliefen, ging es mit der V&A Waterfront immer weiter bergab. Prostitution und Verbrechen waren an der Tagesordnung.

Victoria & Alfred Waterfront - Kapstadt

 
Mitte der 1980er Jahre begann sich der trostlose Zustand langsam zu verbessern. Die Stadt Kapstadt und eine Handvoll Investoren bemühten sich hier wieder heimische Industrie anzusiedeln. Fischer, der Seenot-Rettungsdienst und zwei kleine Werften waren die ersten, die zurück kamen. Vom Tourismus war zu dem Zeitpunkt noch keine Spur zu entdecken.
V&A Waterfront - KapstadtErst mit der Ansiedlung des Maritime Museums und des Two Ocean Aquariums kamen Touristen an die Victoria & Alfred Waterfront. Mit den Touristen kamen die Einkaufszentren, Restaurants, Kneipen, Touranbieter… nun ging es rasend schnell. Die alten Gebäude wurden restauriert und platzten schon bald aus allen Nähten. Es mussten zusätzliche Gebäude geschaffen werden. Es entstanden Hotels und teure Apartments. Die Sicherheit wurde extrem verbessert und bereits Anfang der 1990er Jahre war die Victoria & Alfred Waterfront die größte Touristenattraktion Kapstadts.

Waterfront - KapsatdtDas war alles gut gemeint und niemand hat sich vorstellen können, dass durch diese perfekte Umsetzung der Pläne neue Probleme entstehen würden. Die Waterfront zog und zieht die Touristen wie ein Magnet aus der Innenstadt heraus. Somit auch das Geld. Die traditionellen Shopping-Arkaden um die St. George’s Mall, sowie viele Kneipen und Restaurants in der Innenstadt hatten weniger Umsatz und mussten schließen. Nach und nach verkam die Innenstadt und die Kriminalität hielt wieder Einzug. 
Zum Glück wurde hier sehr schnell gegengesteuert. Die Innenstadt wir langsam wiederbelebt und man versucht einen Anschluss an die Waterfront zu schaffen. Dazu wurde zum Beispiel das „Canale Grande“ Projekt geschaffen. Ein Kanal zwischen Innenstadt und Waterfront, der mit Wassertaxis bedient wird.

Victoria & Alfred WaterfrontWir sind mit dem Taxi von unserem Guesthouse zur Waterfront gefahren. Der Taxifahrer hat uns zum Haupteingang am Breakwater Blvd gefahren. Wenn ihr mit dem Auto die Waterfront ansteuert solltet ihr auch diesen Eingang ansteuern. Genau gegenüber von Eingang befindet sich ein großes Parkhaus, in dem ihr günstig parken könnt. Die Waterfront ist auch mit dem Linienbus perfekt zu erreichen. Dort wo uns der Taxifahrer raus gelassen hat, befinden sich auch Bushaltestellen auf denen unzählige Linien aufgelistet sind. Hier der Link zum Nahverkehrssystem von Kapstadt.
Victoria & Alfred WaterfrontWir betreten die Victoria & Alfred Shopping Mall der Victoria Wharf und schauen uns kurz um. Aber wir sind ja nicht zum shoppen hier, wir möchten uns die V&A Waterfront als Gesamtprojekt ansehen, deshalb gehen wir auf der anderen Seite der Mall wieder raus und stehen am Victoria Basin der Waterfront. Dieser Bereich hier ist die Market Plaza der Waterfront und kann als Mittelpunkt der Waterfront bezeichnet werden. Von der Plaza haben wir einen tollen Blick auf die gesamte Victoria & Alfred Waterfront. Uns zeigt sich ein tolles Panorama. Am Quay 5 liegen zahlreiche Boote von Touranbietern. Hier starten Hafenrundfahrten, Sunset-Cruises mit Champagner zum Sonnenuntergang und Robben Island-Touren. Rechts Quay 4 mit den markanten roten Dächern des Cape Union Marts. In dem Gebäude befinden sich Kneipen und Restaurants. Rechts von dem Cape Union Mart steht ein Riesenrad, direkt neben dem Amphitheater, in dem im Sommer Konzerte und kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Im Hintergrund sehen wir schon das Old Port Captains Building, über dem der Tafelberg thront. Der Tafelberg ist heute Abend vom Tischtuch bedeckt, wie man die Wolkenschicht nennt, die sich über den Berg geschoben hat. Zu allem Überfluss beleuchtet auch noch die tief stehende Sonne die gesamte Szenerie. Wow was für ein Blick!!!

V&A Waterfront Kapstadt

Werft an der Waterfront in KapstadtWir gehen weiter durch die V&A Waterfront, am Quay 4 entlang. Unser Blick fällt von hier aus zurück auf die Victoria & Alfred Shopping Mall und die Docks in denen noch immer Schiffe gebaut und repariert werden. Das macht die V&A Waterfront so authentisch. Es handelt sich nicht um eine reine Touristenattraktion, hier wird noch wirklich gearbeitet. An der Kaimauer liegen auch Fischerboote und Schlepper. Auch eine 3D Kino hat sich in dem Bereich schon breit gemacht. Im Hintergrund zwischen den Docks und der Shopping Mall sieht man das 5-Sterne Luxushotel Table Bay. Hinter dem Hotel befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz. Da kann man einen Hubschrauberflug über die Kaphalbinsel, die False Bay oder / und Kapstadt buchen. Es werden verschieden lange Flugvarianten angeboten. Bestimmt auch ein schönes Erlebnis.

Victoria & Alfred Shopping Mall - Waterfront - Kapstadt

 

Victoria & Alfred WaterfrontWir kommen zum nächsten offenen Platz direkt vor dem hübschen, hellblauen Old Port Captains Building. In dem Gebäude, in dem sich heute ein großer Souvenirladen befindet, war früher das Büro des Hafenkapitäns.

 

Büro der Hafenkapitäns an der Waterfront in Kapstadt

 

 

 


Es war das wichtigste Gebäude im Hafen, denn alle einlaufenden Schiffe mussten sich hier im Büro anmelden. Von seinem Fenster aus, hatte der Hafenkapitän den Clock Tower immer im Blick.  Mit Hilfe des Clock Towers wurden die offiziellen Ein- und Auslaufzeiten notiert. Der Clock Tower der V&A Waterfront steht auf der anderen Seite der schmalen Fahrrinne, die das Victoria Basin von dem Alfred Basin trennt.

Clock Tower und Nelson Mandela Gateway Gebäude an der Waterfront

 

Holger auf der Drehbrücke hinten der Clock TowerDie Fahrrinne wird heute mit einer modernen, schwebenden Drehbrücke überspannt. Als wir ins Wasser unterhalb der Brücke schauen, sehen wir ein paar Seehunde, die sich im Wasser tummeln. Ein Stück weiter, an Berties Landing, liegen auch immer einige Seehunde auf zusammengebundenen Autoreifen.
Dreh brücke,  Clock Tower und Nelson Mandela Gateway Gebäude an der WaterfrontNeben dem Uhrenturm steht das Nelson Mandela Gateway Gebäude. Hier starten die Bootstouren zur ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island.
Das Gebäude ist an genau dem Ort errichtet worden, von dem aus auch Nelson Mandela 1964 seine Haftstrafe auf Robben Island antrat. Im Gebäude befindet sich auch eine ausführliche Ausstellung zur Geschichte von Robben Island und seinem berühmtesten "Bewohner" Nelson Mandela. Mandelas Buch über die 25 Jahre Gefangenschaft auf Robben Island heißt "Der lange Weg zur Freiheit".
Tafelberg von der Waterfront - mit Tischtuch

Kapstadt Waterfront bei DunkelheitHier im hinteren Bereich der Waterfront befindet sich auch noch das bekannte Two Oceans Aquarium. Zugänglich auch von der Dock Road. Wie der Name schon sagt, können hier Bewohner des Indischen- und Atlantischen Ozeans bewundert werden. Insgesamt gibt es hier über 4000 Meeresbewohner zu betrachten.

 Wir beim Abendessen...

 

 

 

Wir bekommen langsam Hunger. Zu den besten Restaurants der V&A Waterfront zählt "Den Anker" in der Nähe des Old Port Captains Building. Aber es liegt etwas abseits und man bekommt vom Leben das sich an der Waterfront abspielt nicht viel mit. Somit gehen wir zurück zum Quay 4, wo wir in einer rustikalen Kneipe zu Abend essen. Kulinarisch sicher kein Highlight, aber um noch ein wenig Waterfront Atmosphäre aufzunehmen ideal. Uns wird sogar noch "heiße" Live Musik geboten. :-))
Es weihnachtet sehr....

Afrikanische Klänge...

Nach dem Essen schauen wir uns noch die Waterfront bei Dunkelheit an. Hier kann man bei Dunkelheit ohne Gefahr herumlaufen, das ist ja in Kapstadt längst auch nicht überall der Fall. Nur der Weihnachtsbaum bei 30 Grad am Tag ist schon etwas merkwürdig. Aber ob 30 Grad oder nicht, wir sind nun mal in der Adventszeit in Kapstadt. Jetzt aber ab ins Bett.

Am nächsten Tag fahren wir zum Bloubergstrand. Der bietet einen tollen Blick auf Kapstadt…

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