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Südafrika - Whale Watching aus der Luft

Evan von African Wings mit seiner  Mooney M201Am nächsten Morgen ärgern wir uns zunächst, der Himmel ist bewölkt. Alle Bilder auf der Homepage waren natürlich bei strahlendem Sonnenschein und türkisfarbenem Wasser gemacht. Aber bereits beim Frühstück zerstreut Ardi unsere Befürchtungen. Die Wolken sind dünn, es kommt genug Licht durch, so dass der Blick auf die Wale nicht getrübt sein wird. Bei zu direktem Licht sind die Spiegelungen so stark, dass gute Fotos oft nicht möglich sind. Na da hat Ardi sicher Recht. Ich kenne das von unseren Urlaubsrundflügen. Bei Sonne spiegelt die Scheibe sehr oft ins Objektiv und das eigentlich geniale Bild ist plötzlich unbrauchbar. Hinzu kommen beim Whale Watching Flug auch noch die Spiegelungen vom Wasser. Also abregen und auf den Flug freuen. :-))
Evan und Peter an Bord der Mooney M201Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es los. Aber wohin eigentlich? Einen Flughafen haben wir hier weit und breit nicht gesehen. Ardi beschreibt uns den Weg zum Stanfort Airstrip. Wir sind sehr gespannt was uns da für eine Piste erwartet. Von De Kelders kommen wir über die R43 nach Stanford.

Cockpit der Mooney M201

 

 

 

 

An der Kreuzung mit der R326 fahren vorbei, überqueren die Brücke über den kleinen Fluss und biegen kurz danach rechts ab. Der Weg sieht aus wie die Zufahrt zu einer Farm und nichts anderes ist der Weg auch. Ardis Beschreibung ist sehr präzise und das ist auch gut so, denn Schilder die auf African Wings hinweisen gibt es keine. Nichts desto trotz finden wir den Hangar und direkt davor steht auch eine Mooney M201.

Holger und Ela wärend des Whale Watching FlugesAls wir aussteigen werden wir von Evan Austin, dem Mitbegründer von African Wings überaus freundlich begrüßt. Kurz noch einen Vertrag ausfüllen und dann bekommen wir ein Ticket in die Hand gedrückt. Das ist kein Witz, laut Bestimmung muss Evan uns ein Ticket aushändigen. Wie ihr seht hat Peter sich entschieden mitzukommen. Nicole verzichtet, da die Maschine mit Evan und drei Passagieren "ausgebucht" ist. :-))

Stanford Airstrip

 

 

Ela und ich sitzen hinten, Peter neben Evan. Jeder hat ein ausreichend großes Fenster, es könnte losgehen. Aber wo ist eigentlich die Startbahn? Der Hangar war ja gut zu erkennen, aber eine Startbahn ist weit und breit nicht zu sehen. Egal, Evan erklärt uns die Gurte, kontrolliert ob alle richtig angeschnallt sind und rollt los. Na da bin ich ja gespannt von wo es losgehen soll. Nach wenigen Metern haben wir den sehr welligen, unbefestigten und auch recht kurz erscheinenden Airstrip erreicht.

Stanford Farm aus der LuftHier wollen wir starten? Na ich hoffe Evan weiß was er macht. :-)) Evan gibt Gas, der Probeller dreht sich schneller und schneller und wir sind in der Luft. Gefühlt mit 60km/h haben wir abgehoben. Evan revidiert uns, es seien 120km/h gewesen. Unglaublich das kam mir viel langsamer vor. Auf dem Weg vom Airstrip in Stanford zur Walker Bay redet Evan so schnell wie der Propeller seiner Maschine sich dreht. Evan Austin hat African Wings zusammen mit seinem Bruder Dave Austin gegründet und mit ihm zusammen Jahrelang Safaris und Rundflüge über Südafrika, Mosambik, Namibia, Botswana und Sambia angeboten. Seit Dave aus einem Urlaub einfach nicht zurückkam führt Evan Austin das Unternehmen alleine. Evan hat seine Mooney M201 voll im Griff, alles sieht so spielerisch aus. Er dreht sich während des Flugs zu uns um und unterhält sich mit uns, ohne das wir in irgendeiner Form Bedenken bekommen.

Walker Bay und Hermanus aus der Luft

 

 

 

Nach dem Start in Stanford sehen wir zunächst ein paar Farmen und eine Wellblechsiedlung unter uns liegen, dann fliegen wir über die Walker Bay Nature Reserve und die Randgebiete von Hermanus, bevor wir nach 5 Minuten die Bay erreichen. Eine Minute später hat Evan bereits die ersten Wale gesichtet.

 

 

Whale Watching Flug

 

Es handelt sich um Southern Right Whales, die am häufigsten an der südafrikanischen Küste vorkommenden Wale. Der Name Southern Right Whale stammt aus der Zeit als die Wale noch gejagt wurden. Right steht für die Richtigen zum jagen. Richtig, weil die Wale viel Tran und Barten enthielten. Die Southern Right Whales waren besonders leicht zu jagen, sie sind sehr neugierig und zutraulich und kamen ja direkt zu den Jägern in die Bucht.

 

Springender Wal - WOW!!!

 

 

Nachdem die Wale erlegt waren blieben sie an der Wasseroberfläche und ließen sich sehr leicht weiterverarbeiten. Das alles sorgte dafür, dass nur 200 Tiere das Massaker überlebten, bevor der Schwachsinn endlich gestoppt wurde. Heute hat sich ihr Bestand wieder auf etwa 7000 Tiere erholt.

 

 


Whale Watching aus der Luft in der Walker Bay Der deutsche Name für diese Wale ist Südlicher Glattwal oder Südkaper. Wie der Name schon sagt zählt der Wal zu der Familie der Glattwale. Der Southern Right Wal lebt während des Sommers und des Herbstes in den südlichen Polarmeeren. Dort frisst er täglich 1000 bis 1600 kg Krill, um sich eine dicke Fettschicht anzufressen. Von dieser Fettschicht muss er zwischen Juni und Dezember zehren, wenn er an den südlichen Küsten Südamerikas, Südafrikas, Australiens und Neuseelands lebt.

Whale Watching aus der Luft in der Walker BayWhale Watching Boot von oben

 

 

 

 

 

 

 

 

Southern Right Whale auf dem  Rücken liegend

 

Der Southern Right Whale kommt zur Fortpflanzung, Geburt und Aufzucht in die warmen, schützenden Buchten der genannten Länder. So eben auch in die Walkers Bay, über der wir nun kreisen und uns die sanften Riesen aus der Luft ansehen. Kreisen ist genau richtig beschrieben, denn Evan kreist so über den Walen, das jeder von uns einen tollen Blick auf die Wale bekommt.

 

 

Southern Right Whale während des Whalw Watching Flugs

 

Whale Watching aus der Luft bei Hermanus

Laut Evan ist die Mooney M201 das ideale Flugzeug zur Walbeobachtung aus der Luft. Die Mooney M201 kann sehr langsam fliegen und ist dabei so leise, dass die Wale nicht gestört werden. Wir sehen immer einen großen Wal und ein Baby zusammen schwimmen. Evan erklärt uns, dass nur die Mütter und die Kälber in der Bucht zu sehen sind, die Väter kreuzen draußen vor der Bucht. Die "Babys" sind bei ihrer Geburt bereits 6m lang und wachsen jeden Tag um 3cm.

 

Whale Watching aus der Luft bei De Kelders

 

Dafür müssen die größten Säugetiere der Welt täglich 600 Liter Mich trinken. Schließlich wollen sie mal groß und stark werden. Sehr groß, nämlich bis zu 18 Meter lang und bis zu 80 Tonnen schwer. Trotz ihrer Größe und dem unvorstellbaren Gewicht sehen ihre Bewegungen im Wasser unglaublich geschmeidig aus. Wir haben das Glück und sehen aus dem Flugzeug einen springenden Wal und bekommen ihn sogar noch auf Foto. :-)) Siehe oben.

 

Whale Watching aus der Luft in der Walker Bay Auch das typische Blasen, ausatmen von Spray ist hier toll zu beobachten.
Außerdem sehen wir aus dem Flugzeug genau bei welchen Bewegungen der Wale Flossen zu sehen sind. Wenn die Fluke zu sehen ist, ist klar wie der Wale im Wasser liegt, aber oftmals sieht man von Land oder vom Boot aus kleinere Flossen. Was passiert da im Wasser? Das können wir von hier oben super nachvollziehen. Wenn kleinere Flossen zu sehen sind, liegt die Mutter oftmals auf dem Rücken und das Kalb kuschelt sich an Muttis Bauch. Wirklich sehr imposant zu sehen.

Weißer Southern Right Whale in der Walkers bei bei HermanusUnsere Flugzeit neigt sich langsam dem Ende zu, aber ein Highlight möchte uns Evan noch zeigen. Die meisten Southern Right Whales haben eine blauschwarze Hautfarbe, aber etwa 4% der Kälber werden mit weißer Haut geboren. In diesem Jahr ist auch ein weißer Southern Right Whales geboren worden und den möchte Evan uns gerne zeigen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, da Evan eine Anschlussbuchung hat, aber tatsächlich gelingt es ihm den weißen Wal aufzustöbern. Er freut sich wie ein Schneekönig und auch wir sind happy über diesen ungewöhnlichen Anblick. Diese weißen Southern Right Whales sind übrigens keine Albinos.
Walkers Bay - Hermanus - De KeldersNun wird es aber leider wirklich Zeit für den Rückflug zum Stanford Airstrip. Nun die Piste erschien uns ja bereits für den Start recht kurz, aber im Anflug sieht sie doch sehr mickrig aus.

Landeanflug auf dem Airstrip Standford

Landeanflug auf dem Airstrip StandfordIst sie aber nicht. Evan hat alles locker im Griff und wir landen wohlbehalten in Stanford. WOW!!! Wir sind restlos begeistert! Ein Whale Watching Flug ist wirklich das ultimative Wal Erlebnis.

Airstrip Standford - African Wings

Klar ist es nicht gerade günstig, aber man zahlt einen Festpreis pro Maschine. Da wir die Maschine komplett gechartert haben, (hört sich gewaltig an :-)) ) kostet uns der Flug pro Person genauso viel wie eine Whale Watching Bootstour. Zum Schluss noch ein paar Abschiedsfotos mit Evan und weiter geht es.
Holger, Ela und Peter nach einem tollen Whale Watching Flug

Bei unserer Guest Lodge sammeln wir Nicole wieder ein und komplettieren die Hardcore Whale Watching Runde mit einer Bootstour….

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