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Fahrradtour um den Uluru

 

Outback Cycling Pavillon neben dem Cultural CenterBei der Vorbereitung auf diese Australienreise ist mir ein Bericht über Outback Cycling in die Hände gefallen. Mit dem Fahrrad um den Uluru fahren, das ist jawohl etwas ganz Besonderes. Mit dem Auto um den Uluru fahren kann jeder. Der 10,6 Kilometer lange Base Walk um den Uluru ist zu Fuß etwas zäh, weil es einfach einige Stellen gibt an denen man nicht dicht genug an den Uluru heran kommt.     
Die Idee mit dem Fahrrad um den Uluru zu fahren lässt mich nicht mehr los. Schnell ist klar, dass machen wir dieses Mal. Auf der Homepage von Outback Cycling erkundige ich mich nach den Kosten und Rahmenbedingungen. Verliehen werden die Fahrräder neben dem Uluru Kata-Tjuta Nationalpark Cultural Center. Achtung: Nicht im Cultural Center, sondern links daneben.
Man kann im Internet buchen und bekommt dann 4 Zeiten vorgeschlagen. 6:00 Uhr, 6:30 Uhr, 7:45 Uhr und 9:00 Uhr.

Fahrräder Outback Cycling am Uluru

Die ersten drei Uhrzeiten waren uns zu früh, auch wenn man damit natürlich die Hitze umgeht. Mit 9:00 Uhr könnte ich mich anfreunden. Was mich aber bei der Online Buchung sehr stört sind die Stornierungsbedingungen. Kostenloses stornieren ist nur bis 14 Tage vorher möglich. Bei Stornierungen 14 Tage bis 48 Stunden vorher wird bereits 50% der Summe einbehalten und bei einer Stornierung von weniger als 48 Stunden vorher wird die gesamte Summe einbehalten. Das finde ich ziemlich unverschämt und somit haben wir uns entschieden vor Ort zu buchen.

Fahrrad Route rings um den UluruNachdem wir den Wetterbericht für den heutigen Tag gecheckt haben und alles prima aussieht fahren wir gestern vor der Kata Tjuta Valley of the Winds Wanderung hierher zum Cultural Center, um die Fahrräder für den heutigen Morgen um 9:00 Uhr zu buchen. Im Gegensatz zur Online Reservierung kann man direkt am Cultural Center auch jede andere Uhrzeit buchen. Aber 9:00 Uhr passt für uns, denn wir fliegen ja heute Nachmittag noch weiter nach Adelaide.
Die Bezahlung erfolgt bei der Buchung, was auch vor Ort über Kreditkarte problemlos möglich ist. Die Preise sind, sagen wir mal sportlich. Wir haben 2019 pro Fahrrad 50$ gezahlt. Die Mietdauer beträgt laut Homepage 3 Stunden und ein Helm ist in der Buchung enthalten. Die 3 Stunden werden allerdings nicht so genau genommen. Wir waren 3,5 Stunden unterwegs, ohne dass der Vermieter bei der Rückkehr etwas gesagt hat. Dazu buchen kann man Kindersitze oder Anhänger.
Kurz vor 9:00 Uhr sind wir am Cultural Center des Uluru Kata-Tjuta Nationalparks.

Ela dreht eine Proberunde...

 

 

 

Der Mitarbeiter von Outback Cycling schraubt unter einem Pavillon an einem Fahrrad herum. Er erkennt uns sofort und erklärt uns das wir uns ein Fahrrad aussuchen können. Vorher zeigt er uns noch eine Karte mit der Strecke und weißt uns auf zwei Stellen auf dem Weg zum Uluru hin, an denen wir die Straße kreuzen. Zur Sicherheit machen wir ein Foto von der Karte. Auf der Karte steht auch eine Notfallnummer, für den Fall das wir unterwegs einen Platten bekommen oder sonst irgendetwas passiert.


Startpunkt zur Fahrradtour um den UluruDie Räder stehen aufgereiht vor einem langem Anhänger, davor der dazugehörige LKW. Wir suchen uns ein heißes Gefährt aus und stellen uns den Sattel richtig ein. Jetzt noch eine kleine Proberunde mit Bremsentest und los geht die Fahrt. Den Startpunkt hat uns der Mitarbeiter von Outback Cycling gezeigt und außerdem ist er gut ausgeschildert. Der Weg führt zunächst 2 Kilometer über den Liru Walk bis zum Uluru. Dabei kreuzen wir, wie schon gesagt, zweimal die Straße. Das zweite Mal direkt am Uluru, dort wo wir den Base Walk erreichen. Das ist sehr dicht bei „The Climp“ am Mala Carpark. Aber dazu müssten wir ein kurzes Stück links, im Uhrzeigersinn, fahren, aber der Weg für Radfahrer ist gegen den Uhrzeigersinn ausgeschildert. Okay, dann schauen wir uns diesen Bereich eben zum Schluss an.

Entgegen den Ulhrzeigersinn geht es um den Uluru


Los geht es, am Anfang durch tiefen Sand, immer rechts am Uluru entlang. Wir haben die tiefen Auswaschungen und Steinbrüche bereits bei der Umrundung aus dem Auto gesehen, aber hier so dich am Uluru wird uns die Dimension der Riefen und Löcher erst so richtig vor Augen geführt.

Uluru vom Base Walk

 

 

 

 

 

Das erste Stück der Fahrt ist das Licht nicht so toll. Das wird erst auf Höhe an der für die Aborigines heiligen Südostspitze Namens Pulari besser. Von diesen heiligen Stellen gibt es rings um den Uluru übrigens fünf Stück. Überall dort soll man nicht fotografieren. Ich muss ganz ehrlich sagen da hört der Spaß für mich auf. Auch hier steht ein Schild mit der Aufschrift aus Respekt soll man den Felsen an der Stelle nicht fotografieren. Hallo??? Das kann ich genauso wenig akzeptieren, wie die Schilder in den Kirche wo man auch ohne Blitz nicht fotografieren soll. Vor allem geht das hier am Uluru gar nicht. Dann darf man den Uluru gar nicht fotografieren, denn eine von den fünf Stellen ist bei einer Totalen immer im Bild.

Uluru vom Base walkEla bestaunt den Uluru auf der Biketour

 

 

 

 

 

 

 

 


Ein paar Meter weiter kommen wir mit dem Kuniya Walk zum ersten richtigen Stopp. Unsere Fahrräder stellen wir in hierfür vorgesehene Fahrradständer. Schlösser haben wir übrigens nicht erhalten. Na hoffentlich hat nicht einer der Wanderer die Idee seine Umrundung mit dem Fahrrad fortzusetzen. :-))

Kuniya Walk UluruFelsmalereien am Kuniya Walk Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mutitjulu Wasserloch - Mutitjulu Waterhole,  Kuniya Walk UluruDer 1 Kilometer lange Kuniya Walk belegt das der Uluru schon immer zu dem Stammesgebiet der Mutitjulu- und Uluritdjas-Aborigines gehörte. Hier vollzogen sie über 10.000 Jahre lang ihre Riten. Dies belegen die Höhlen- und Wandmalereien am Uluru. Am Ende des Kuniya Walks kommen wir zum Mutitjulu Waterhole. Dieses Wasserloch ist die Stelle am Uluru wo am häufigsten Wasser zu finden ist. Es fließt bei Regen in großen Mengen als Wasserfall den Uluru hinunter in das Mutitjulu Wasserloch und hält sich dort sehr lange. Heute ist das Wasserloch allerdings komplett ausgetrocknet.
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Holger auf der Fahrradtour um den Uluru

Der Kuniya Walk war recht interessant, wieder unterwegs kommen wir an einem Stück mit dunklen Rippen vorbei. Hier hat der Regen im Laufe der Millionen Jahren regelrechte Abläufe geschaffen.

Regen Ausspülungen am UluruRegen Ausspülungen am Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch zwei tiefe Höhlen sind hier durch die Ausspülungen entstanden. In diesen Höhlen haben sich an dem roten Stein Salzkristalle abgelagert. Diese Spots befinden sich auf dem Stück zwischen dem Kuniya Walk und der östlichen Ecke mit dem Kuniya Piti.

Höhle am UluruHöhle mit Satzkristallen am Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ela an Kuniya Piti - Uluru

 

Kuniya Piti - Uluru - Fotovorbot

 

 

Kuniya Piti ist wieder eine dieser heiligen Stellen. Hier gibt es auch eine von zwei Trinkwasserstellen am Uluru. Die zweite Trinkwasserstelle ist am Mala Carpark. Am Kuniya Piti trifft der Base Walk zum ersten Mal seit dem Mala Carpark wieder auf die Straße. 

 

 

 

 

Cycling Uluru - Kuniya Piti - Uluru


Nach dem Kuniya Piti an der östlichen Ecke führt der Base Walk ein Stück vom Uluru weg, um Taputji, einen heiligen Steinhaufen herum. Den fotografiere ich nun wirklich nicht. :-))
Danach kommen wir zu meiner Lieblingsstelle, “The Brain”, eine Felsauswaschung in der charakteristischen Form eines menschlichen Gehirns. Einer der markantesten und fotogensten Spots auf unserer Fahrradtour um den Uluru. Hier halten wir uns lange auf und machen viele Fotos. Wirklich faszinierend. Sieht aus wie ein Kunstwerk.

Uluru Panorama vor “The Brain”

 

Holger vor “The Brain” am Uluru“The Brain” am Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 


Nach einem längerem Stück geradeaus kommen wir zu dem langen dünnen Arch, den wir am ersten Tag vom Auto aus schon beobachtet haben. Danach zu einer Stelle die aussieht als wenn hier Bomben eingeschlagen hätten. Sehr tiefe Rinnen inklusive tiefer Löcher in den sich bei Regen das Wasser sammelt.

Arch am Uluru - Ayers RockAuswaschungen am Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Natur siegt... Baum wächst aus dem Uluru

 

 

 

Dabei sind dunkle Ablagerungen entstanden, die wiederum die Basis für den Bewuchs von Moos und anderem Geflecht bildet. Das führt soweit das ganze Büsche und sogar Bäume auf dem Uluru wachsen. Hier ein Beispiel …

 

 

 

 

Uluru Walking Tracks - Uluru Wanderwege


Mala Walk Uluru - Ayser RockDer nächste Halt ist am Mala Walk. Der Mala Walk beträgt als Rundweg nur zwei Kilometer. Uns egal, wir fahren mit dem Fahrrad bis zur ersten Höhle. Die sieht aus wie eine halbe Höhle. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man sagen es handelt sich um eine versteinerte Welle. Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit Felsmalereien zu sehen. Allerdings sind die nicht so gut erhalten. Da gibt es in anderen Höhlen auf dem Mala Walk besser erhaltene Felsmalereien zu betrachten.

Wasser loch am Mala Walk Uluru

 

 

 

 

 


Auf dem Mala Walk wird auch die Geschichte der Mala Aborigines erklärt. Am Ende des Mala Walk kommen wir zur Kantju Gorge. Hier stellen wir unsere Fahrräder wieder in einen Fahrradständer und gehen die letzten Meter in die Kantju Gorge hinein. Die Kantju Gorge endet an einem zweitem Wasserloch, das aber längst nicht so oft Wasser führt wie das Mutitjulu Waterhole. Heute natürlich auch nicht. Außerdem ist das fotografieren sehr schwer. Gegenlicht, kein Platz… Aber ich denke man kann den Wasserlauf am Uluru ganz gut erkennen. Das trockene Wasserloch brache ich euch ja nicht zu zeigen :-)

 

 


Lange halten wir uns hier nicht auf und nehmen nun das letzte Stück der Uluru Umrundung in Angriff. Der Weg führt hier nun wieder direkt am Uluru entlang. Da macht der Base Walk seinem Namen noch mal alle Ehre. Wir kommen noch an der heiligen Höhle Mala Puta vorbei und stoppen kurz an einem total durchlöcherten Felsen.

Cycling UluruLöcher im Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz danach erreichen wir auch schon den Mala Carpark mit dem Aufstieg zum Uluru – „The Climp“. Oder besser gesagt dem ehemaligen Aufstieg, denn inzwischen ist der Aufstieg zum Uluru ja geschlossen und somit verboten.

The Climp Ulrua closed

 

Ela vor "The Climp" Ulrua Aber wie hat sich der Hype um den Aufstieg überhaupt entwickelt? Ganz einfach mit der Entwicklung des Tourismus und das kam so. Zwischen 1931 und 1946 bestiegen den Uluru 22 Besucher, soviel wie bis zu seiner Schießung durchschnittlich in 30 Minuten. Die erste organisierte Tour brachte Schüler aus Sydney, die noch in Zelten schliefen, denn erst 1959 wurden die ersten Motels und Hotels gebaut. Zwischen 1982 und 1983 legte man das Yulara Resort an.
1976 entschlossen sich die Anangu Aborigines zum Kampf um ihr Land, der nicht zuletzt ihr Überleben und das Wissen um ihren Ursprung sichern sollte. Ganze zehn Jahre brauchte die Regierung, bis sie den Besitzanspruch der Aborigines anerkannte. Am 26.10.1985 gab man den Ureinwohnern ihr Land zurück, schloss aber mit ihnen gleichzeitig einen Pachtvertrag auf 99 Jahre.
The Climp Ulrua closed

Der ANPWS (Australian National Park and Wildlife Service) zahlt eine jährliche Summe von AU$ 75000 plus ein Viertel der Eintrittsgelder an die Aborigines. Etwa 150 Anangu sind heute im Parkgebiet beheimatet. Im Kampf um den Uluru gaben die Anangu Aborigines aber noch nicht auf. Sie kämpften weiter um die Besteigung des Ulurus zu verhindern. Mit Erfolg, am 26.10.19 wurde der Aufstieg auf den Uluru für immer geschlossen.
So menschenleer wie heute sieht der Aufstieg jetzt immer aus. Zwar wäre heute der Aufstieg auf den Uluru heute noch möglich gewesen, aber da die Temperatur über 36 Grad lag, ist der Zugang geschlossen. So steht es auch auf dem Schild vor dem Aufstieg erklärt: „CLIMB CLOSED DUE TO FORECAST 36°C OR ABOVE“.

 

Aufstieg zum Uluru geschlosssen - Panorama

An dieser Stelle haben wir den Uluru mit dem Fahrrad komplett umrundet. Wir sind nun wieder am Liru Walk angekommen, der uns zum Cultural Center zurück führt. Die Uluru Radtour hat uns super gefallen. Es hat uns irre Spaß gemacht die Details des Ulurus ganz genau und zwar in unserem Tempo zu erkunden.

Cycling Uluru - Ayser RockFahrrad Reparatur am Uluru

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Bikes Outback Cycling UluruAm Cultural Center angekommen repariert der Mitarbeiter von Outback Cycling immer noch oder schon wieder ein Fahrrad. Er erkundigt sich wie uns die Tour gefallen und ob alles in Ordnung ist. Wir berichten kurz wie gut uns die Tour gefallen hat und stellen die Räder dann vor dem Hänger ab. Noch ein Hinweis, wenn man kein eigenen Mietwagen hat, kann man die Fahrräder auch mit Bus Service von Yulara aus buchen. Den Zuschlag finde ich allerdings heftig. Das Fahrrad kostet dann das doppelte.

Danke für den Nationapark Besuch... wir sagen DANKE!

 

 

 

 

Jetzt schnell unter die Dusche und dann ab nach Adelaide…

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