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 Dunkeld ist ein Ort den die meisten Reisenden einfach links liegen lassen oder vielleicht einen kurzen Stopp am Grampians Nationalpark Visitor Center einlegen. Uns war es wichtig einen ganzen Tag im Grampians Nationalpark zur Verfügung zu haben und somit haben wir nördlich vor dem Park in Horsham übernachtet und nach dem Grampians Besuch südlich in Dunkeld. Alternativ hätten wir bis zur Great Ocean Road fahren müssen um eine ansprechende Unterkunft zu finden. Das wiederum hätte bedeutet das die Zeit für die Grampians deutlich kürzer gewesen wäre.
Somit haben wir uns für das sehr schön, wenn auch recht teure, Royal Mail Hotel in Dunkeld entschieden. Nun ist es nicht so, dass ich diese Seite wegen des Hotels erstellt habe, vielmehr ist es das Gesamtpaket an Natur und Idylle das wir hier in Dunkeld erleben durften.
Das Royal Mail Hotel liegt direkt an der Hauptstraße, wobei die Zimmer aber weiter hinten auf dem Grundstück zu finden sind, somit gibt es keine Lärmbelästigung durch die Straße. Das Hotel liegt landschaftlich sehr schön am Fuße des Bergs Mount Sturgeon. Alle Zimmer sind mit einem WLAN, Flachbild-TV, einer iPod-Dockingstation sowie Kaffee- und Teezubehör ausgestattet.
Jedes Zimmer verfügt über ein Kingsize-Bett, raumhohe Fenster sowie ein geräumiges Bad mit einer ebenerdigen Dusche und Fußbodenheizung. Haartrockner und Bademäntel sind auch vorhanden. Unser Zimmer bietet Aussicht durch die raumhohen Fenster auf die Berge, den Hotelpool und den Garten.
Ein echtes Highlight in der gesamten Region ist das Gourmetrestaurant Wickens im Royal Mail Hotel. Das Essen ist zwar etwas teuer, aber wirklich hervorragend. Der Weinkeller ist preisgekrönt und verfügt über 28000 Flaschen Wein. Nach unserem Aufenthalt war es eine weniger. :-)
 Zu den weiteren Einrichtungen im Royal Mail Hotel gehören ein Tourenschalter und eine Gepäckaufbewahrung.
Bereits beim Einchecken legt uns die Dame an der Rezeption eine Wanderung auf den hoteleignen Wanderwegen ans Herz. Wir waren uns zunächst nicht ganz sicher, haben uns den Weg aber mal erklären lassen. Hier sollen morgens fast immer Kängurus zu sehen sein. Zur Sicherheit hat uns die nette Dame auch gleich eine Karte mit auf den Weg gegeben.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten und der Himmel uns Blau entgegen lachte waren wir voller Tatendrang und somit bot sich eine kurze Wanderung mit der Aussicht Kängurus sehen zu können geradezu an.
Mit der Karte in der Hand machten wir uns auf den Weg. Bereits nach Verlassen des Zimmers zwitscherten überall Vögel um uns herum. Der eine oder andere ließ sich auch ganz in unserer Nähe sehen. Auch ein Hase lief uns direkt hinter dem Hotel auf dem Weg. Toll und das war nur der Anfang. Nach ca. 200m überqueren wir einen kleinen Bach und kurz danach sehen wir unsere ersten zwei Kängurus auf einem Hügel. Noch recht weit entfernt, also gehen wir weiter und sehen in kurzer Zeit etwa 70 Kängurus.
In den Wiesen neben dem Weg, direkt neben dem Weg und sogar auf dem Weg kurz vor uns. Allerdings sind die Kängurus hier recht scheu, also nicht so sehr an Menschen gewöhnt. Das ist ja auch gut so. Sobald wir näher kommen hüpfen sie weiter und wir versuchen uns erneut Schritt für Schritt heranzutasten. Der gesamte Weg soll nur 45 Minuten lang sein. Mag sein, aber nur, wenn man ihn ohne zu stoppen geht. Wir sind bereits eine Stunde unterwegs und haben nur etwa ein Drittel des Weges geschafft. Deshalb entschließen wir uns umzudrehen, denn wir wollen heute ja noch zur Great Ocean Road weiter.
 
 Wieder am Hotel angekommen checken wir aus, aber nicht ohne an der Rezeption nach einem guten Ort zu fragen um Emus zu beobachten, denn davon hatten wir in der Infozeitung des Hotels gelesen. Tatsächlich gibt uns die nette Dame einen Tipp wo die Chancen am Morgen gut sein sollen um Emus zu beobachten. Gar nicht weit von hier an der Ortsausfahrt in Richtung Grampians Nationalpark. Also da wo wir gestern in den Ort hineingefahren sind. Stimmt da haben wir gestern Abend in der Ferne auch ein paar Emus erahnen können.
Wie ihr schon gesehen habt, haben wir tatsächlich Glück und können vier Emus beim Grasen auf der wunderschönen Blumenwiese am Fuße des Mount Sturgeons beobachten. Emus sind verspielte und vor allem sehr neugierige Vögel, deshalb komme ich auch dicht genug heran um sie zu fotografieren. Man weiß von zahmen Emus, dass sie schlafende Hunde in den Schwanz zwicken und dann so schnell wie möglich das Weite suchen.
 Wilde Emus wurden auch schon bei einer Art Fangspiel untereinander beobachtet. Emus sind, obwohl sie mehr Ähnlichkeit mit dem afrikanischen Strauß haben, näher mit den Kasuaren im tropischen Australien verwandt. Anders als diese jedoch besiedelt der bis zu 2 m hohe und 55 kg schwere Emu die trockenen Landstriche. Hier kann er bei drohender Gefahr über die offenen Flächen flüchten und ist bei einer Spitzengeschwindigkeit von 50 km/h nur schwer einzuholen. Emus zeigen wenig partnerschaftliches Brutverhalten. Nach der Begattung legt das Weibchen ihre Eier in das vom Männchen gebaute, unauffällige Nest und sucht dann das Weite.
Das Weibchen hat keinerlei Interesse an der Brutpflege und schließt sich einer anderen umherziehenden Gruppe an. Das verlassene Männchen hat dann ganz allein die Arbeit und muss 8 bis 10 Wochen lang die riesigen Eier (ca. 650 g) ausbrüten. Auch nach dem Schlüpfen möchte das Weibchen nichts mit dem Nachwuchs zu tun haben. Aufzucht und Pflege ist ganz allein Männersache. Da Emus ungefähr zwei Jahre brauchen, bis sie erwachsen sind, hat das Männchen die Brut ganz schön lange am „Hosenzipfel“.
Nach dieser schönen Beobachtung wird es nun aber wirklich Zeit das wir uns auf den Weg in Richtung Great Ocean Road machen. Ein paar typische Bilder der Südaustralischen Weidelandschaft habe ich euch noch angefügt.
 
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