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Sydney  - Harbour Bridge und The Rocks

 

Ela in SydneyNach der Ankunft am Airport Sydney fahren wir mit dem Bus in unser Hotel, erst mal die Strapazen des 22 Stunden Flugs verarbeiten. Aber lange halten wir es nicht aus, draußen wartet doch Sydney, die pulsierende, lebhafte und lebensfrohe Hauptstadt von New South Wales, die mit fast 4 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Kontinents ist.
Sydney ist nicht nur die größte, sondern auch die älteste und bekannteste Stadt Australiens, sie gilt zu Recht als eine der schönsten Städte der Welt und wird oft in einem Atemzug mit Rio de Janeiro, San Francisco oder Vancouver genannt. Zumindest ihr Alter, vermutlich aber auch die anderen Superlative verdankt die Stadt nicht zuletzt Arthur Phillip.
Der Marineoffizier wurde 1787 zum Kommandanten jener elf Schiffe der “First Fleet” ernannt, die Großbritanniens erste Kolonie in Australien gründete. Vorangegangen war eine entsprechende Empfehlung von James Cook. Am 29. April 1770 war der große Navigator erstmals in Australien an Land gegangen, in der Botany Bay. Er und sein wissenschaftlicher Begleiter, Joseph Banks, teilten in London mit, diese wegen ihrer Pflanzenvielfalt Botany Bay genannte Einfahrt sei für eine Besiedlung gut geeignet. Also erhielt Kapitän Phillip den Auftrag, die Gefangenenkolonie zu gründen. Als er Anfang 1788 in die Bucht einlief, merkte er bald, dass diese weniger geeignet war, als Cook und Banks geglaubt hatten. Er ließ Port Jackson, die benachbarte Bucht im Norden, erkunden und fand diese für seine Zwecke geeigneter. Cook hatte die Hafeneinfahrt schon auf seinen Karten eingetragen, aber aus Zeitmangel nicht erkundet.
The RocksPhillip war so begeistert von den Gegebenheiten, dass er in seinen Tagesnotizen festhielt, dies sei der “beste Hafen der Welt”. In der Bucht Sydney Cove, gingen am 26. Januar 1788, heute der Nationalfeiertag, die 212 Wachsoldaten und die 750 Strafgefangenen an Land. Phillip ließ den Union Jack hissen und die ersten Baracken bauen. Er wurde der erste Gouverneur in New South Wales.
Gouverneur Phillip ließ von den Gefangenen Straßen und Regierungsbauten errichten, er versuchte auch, freiwillige Siedler nach Sydney zu locken, vor allem mit dem Versprechen, freies Land und die billige Arbeitskraft der Sträflinge zur Verfügung zu stellen. Soldaten und entlassene Gefangene erhielten ebenfalls gratis Land, um die Kolonie zu stabilisieren. Als Phillip 1792 nach England zurückkehrte und sein Vertreter zum Gouverneur wurde, versorgte dieser vor allem die Offiziere mit fruchtbarem Land. Die Entwicklung Australiens nahm seinen Lauf....

Sydney nennt sich gerne „First City“, aber nicht wegen ihrer Größe, sondern weil hier eben die erste Siedlung des Erdteils entstand, zum anderen, weil Sydney mit diesem Slogan seinen Führungsanspruch gegenüber den anderen australischen Millionenstädten unterstreichen will.
Sydney - The RocksUnser erstes Ziel sind die Rocks, am Westufer von Sydney Cove. Unübersehbar ist, woher der Name für dieses Viertels stammt, ein massiger Fels ragt hier hinaus in die Hafenbucht, auf ihm ruhen die südlichen Pylone der Harbour Bridge. Zuerst besorgen wir uns im Rocks Heritage und Information Centre (106 George St.) eine Straßenkarte für die Rocks. Genau hier in den Rocks war es, wo die ersten Siedler auf dem Felsen zwischen Sydney Cove und Walsh Bay ihre Häuser bauten. Später folgten Lager- und Verwaltungsgebäude. Von hier zogen die Siedler weiter und erkundeten den Kontinent. Wie für eine Hafengegend typisch, entwickelten sich die Rocks in den folgenden Jahrzehnten zu einem Viertel, in dem Gangsterbanden das Sagen hatten. Dies war auch der Grund, warum die alten Häuser nach und nach zerfielen. Niemand kümmerte sich um deren Erhaltung. Erst in den siebziger Jahren besann man sich auf die Einzigartigkeit der "Urzelle" Australiens und begann mit der Restauration des gesamten Viertels. Intensiv wurde für die 200-Jahrfeier gearbeitet, zu der man den Stadtteil herausputzte. Pubs, Boutiquen, Galerien und Restaurants sind heute stilvoll in den alten Gebäuden untergebracht, so dass uns dieses Viertel bei unserem Streifzug sehr gut gefällt.
Sydney - Observatory HillWir lassen uns zur Erkundung der Rocks viel Zeit und machen in einem der gemütliche Pubs auch mal eine Pause. Wir schlendern vorbei an Cadman's Collage (1816), es ist das älteste Haus der Stadt. Heute ist darin das Stadtbüro des National Parks & Wildlife Service untergebracht. Ein kurzer Abstecher gilt auch Pier  One, ein Spiel- und  Vergnügungszentrum, dass in den alten Lagerhäusern und dem ehemaligen Overseas Shipping Terminal eingerichtet wurde.
Wir gehen bis zum grünen Argyle Place zu Füßen des Observatory Hill. Es lohnt sich, den Hügel  hinaufzusteigen, denn auf seiner Kuppe steht das alte Observatory mit einem kleinen Wettermuseum und seinen Sternbeobachtungsgeräten. Nach Anmeldung kann man die Geräte nachts benutzen. Vom Hügel hat man einen guten Blick über die Piers im Schatten der Hafenbrücke. Für den Rückweg zum trubeligen Teil der Rocks gehen wir den Argyle Cut, ein Tunnel, der einst von Häftlingen mit Hacken durch den schieren Fels geschlagen wurde.

Sydney Harbour Bridge

 

 

Nun sind wir aber lange genug um die Brücke herumgeschlichen, es wird Zeit, dass wir sie uns mal genauer ansehen. Von den Rocks aus gelangen wir über eine Treppe auf die Brücke. Vom Ausguck des stadtnächsten Pylonen hat man einen tollen Blick auf die City und den Hafen. In derselben Pylone ist auch ein interessantes Museum mit Sehenswertem über die Entstehung der Brücke untergebracht.

 

 

 
Sydney Harbour BridgeDie Sydney Harbour Bridge nennen die "Sydney-Sider" gerne The Old Coathanger (der alte Kleiderbügel). Die 61.000 Tonnen schwere und 20 Millionen Dollar teure Brücke wurde 1932 fertiggestellt. Die 1.150m lange Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Stadtteilen hat eine Bogenweite von 503 m und sie ist nur wenige Meter kürzer als die Golden Gate Bridge in San Francisco. Gebühr zahlt man nur für die Fahrt in Richtung Süden. Über 200.000 Fahrzeuge passieren täglich die Brücke, auf der es acht Straßenspuren, zwei Eisenbahnspuren und einen Fußweg gibt. Zur Erhaltung der Brücke gibt die Stadt jährlich drei Millionen Dollar aus.

 


BridgeclimbEin ganz besonderer Spaß ist Bridgeclimb. Seit dem 1.10. 1998 kann man die Brücke besteigen. Die Tour dauert 3,5 Stunden und kostet so um die 200 Australische Dollar. Man bekommt einen Overall, den  man  über  seine  Kleidung  anziehen muss, damit wird sichergestellt, dass keine Gegenstände auf die Fahrbahn fallen, außerdem wird man über den Overall mit einer Sicherheitsleine verbunden. Auf dem Foto sind die Climber gut zu erkennen. Bridgeclimb hat seinen Sitz in 5 Cumberland St. Wir wollten es unbedingt machen, aber leider waren die Touren alle ausgebucht. Somit bleibt uns nichts anderes übrig, als die Brücke auf der Fußgängerspur zu erkunden und das tolle Panorama des Hafens von hier zu genießen.

 

Sydney Harbour Panorama

Sydney Harbour Bridge At Night

Sydney Harbour Bridge At Night

 

Danach zieht es uns natürlich zum Hafen....