Nun wird es aber Zeit, dass wir die Insel mit unserem Mietwagen erkunden. Folegandros ist 13 Kilometer lang und zwischen 1,5 Kilometer und 6 Kilometer breit. Man sollte denken da reicht locker ein Tag, aber weit gefehlt. Außerdem haben wir die Tage nicht so vollgepackt und nachmittags immer wieder unseren Pool im Hotel genossen. Am ersten Autotag sind wir zunächst von der Chora zurück Richtung Hafenort Karavostasis gefahren.

Noch vor Erreichen des Ortes biegen wir rechts ab, um uns die Strände rings um den Ort anzusehen. Karavostasis schauen wir uns dann auf dem Rückweg an. Nachdem wir den Ort verlassen haben bietet sich uns ein toller Blick auf Karavostasis, aber den zeige ich euch erst auf der Rückfahrt.
Unser erster Stopp sind der Latinaki Beach, Vitsentzou Beach und der Puntaki Beach, die wir aber alle nur von oben betrachten haben. Die Strände sind schmal und bieten keinen Sonnenschutz. Genutzt werden sie gerne zum FKK baden.
 
Eine Bucht weiter kommen wir zum Lavadi Beach. Hier bietet sich uns ein völlig anderes Bild. Der Strand ist sehr lang und breit. Trotzdem ist er fast Menschenleer und das obwohl sich hier auch der Campingplatz von Folegandros anschließt.
Wir fahren noch ein Stück Richtung Campingplatz und haben einen sehr schönen Blick zurück auf den Lavadi Strand und die vorgelagerte Insel mit der kleinen Kirche drauf. Den letzten Strand im Süden von Folegandros, den Katergo Beach, lassen wir aus. Der Katergo Beach ist nur zu Fuß oder mit dem Badeboot zu erreichen und sieht auf den Bildern auch nicht so spektakulär aus.
 
Stattdessen machen wir uns auf den Rückweg zum Hafenort Karavostasis. Natürlich stoppen wir an der Stelle mit der grandiosen Aussicht auf die Hafenbucht von Folegandros und Karavostasis. Wir sehen die Fischerboote und Yachten im Hafen liegen und die Seajet 2 legt gerade ab. Schöner Blick von hier, na dann wollen wir uns das mal genauer ansehen.
 
Wir parken unser Auto am südlichen Ende des Karavostasis Beach und gehen den Strand entlang. Das macht durchaus Sinn, denn im Ort selber gibt es wenig Parkplätze und die sind meistens belegt. Der Karavostasis Beach sieht nur von weitem nach einem schönen weißen Strand aus. Bei näherer Betrachtung ist er mit sehr groben Kieseln bedeckt.

Wir schlendern die Hauptstraße entlang, an der sich einige Hotels / Pensionen, Restaurants, Autovermietungen und Tourenanbieter befinden. Insgesamt alles sehr überschaubar.
Nur wenige Meter entfernt, auf der anderen Seite der Landzunge nördlich von der Hafenmole befindet sich die Vardia Bay mit dem gleichnamigen Strand. Der Strand ist über eine Treppe zu erreichen und macht einen guten Eindruck. Sehr feiner Sand und kristallklares Wasser. Hier kann man es sicher eine Weile aushalten. Wobei man einen Sonnenschirm dabei haben sollte.
 
Als nächstes gehen wir eine Runde durch den Hafen, über den wir gestern Folegandros erreicht haben und schauen uns die Fischerboote und einen schicken Katamaran ganz in Ruhe an. Von hier startet auch ein Badeboot entlang der südlichen Strände.
 
So nun wird es für uns Zeit um etwas zu trinken. Wir gehen hinunter zu den Tavernen und wählen die DAL CAPO del porto mit seinen auffälligen bunten Stühlen unten den Strohbedeckten Schirmen.


Nach einer kurzen Erfrischung machen wir uns auf den Weg zurück in die Chora und direkt weiter in Richtung Eno Meria. Bereits kurz nachdem wir die Chora hinter uns gelassen haben, ergeben sich immer wieder grandiose Blicke auf die wunderschöne Küstenlandschaft.
 
Die Abfahrt zum Agkali Beach lassen wir für heute links liegen und kommen bald nach Ano Meria. Ano Meria ist der längste Ort auf Folegandros. Mit der mit den meisten Einwohnern, aber der längste. Besser gesagt eigentlich ein auf einem Bergrücken verstreutes Siedlungsgebiet, das sich über 2,5 Kilometer erstreckt.
 
 
Am Anfang des Ortes sind ein paar sehr schöne Häuser in den Hang gebaut. Hier könnte man es bestimmt eine Weile aushalten. Bei dem noch sehr ursprünglichen Irene‘s Shop und Restaurant legen wir einen Stopp ein und schauen uns im Landen um. Der Laden hat schon was, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
 
Als nächstes halten wir an den zwei alten Windmühlen mit der Stauros Kirche. Hier befindet sich so etwas wie der zentrale Platz von Ano Meria. Auch ein weiterer Mini Markt und die Schule befindet sich hier. Die Häuserdichte ist hier so groß wie sonst nirgends im Ort. ![]() ![]()
 
Ein Stück weiter ändert sich das sofort wieder. Die Häuser stehen einzeln mit großen Grundstücken drum herum. Fast am nördlichen Ortsende befindet sich die große, fast mächtige Kirche St. Georgios.
Ein paar Häuser weiter endet Ano Meria nun wirklich und die Landschaft wird sehr karg. Ab und zu zweigt ein Weg nach unten zu einem Bauernhaus oder einem der ruhigen, oft einsamen Stränden ab. Wir fahren weiter bis die Straße an der Kirche Chrysopigi endet und als Piste links und rechts nach unten führt. Links geht es zur Bucht Ampeli, die aber keinen richtigen Strand zu bieten hat.
 
Wir fahren rechts die anfangs betonierte Piste steil nach unten. Unser Ziel sind die beiden Strände Ligaria und Agios Georgios. Man kann die Strände direkt mit dem Auto erreichen, aber mit unserem schönen neuen Fiat 500 lassen wir das lieber. Nachdem das steilste Stück überwunden ist, erreichen wir einen Parkplatz. Die Betonpiste ist hier schon ein ganzes Stück zu Ende und wir gehen die letzten Serpentinen bis zum Ligaria Beach zu Fuß.
Der Ligaria Beach besteht weitestgehend aus Kieselsteinen und aus dem Gesichtspunkt nicht gerade eine Augenweide. Aber die Lage, eine kleine schmale Bucht mit Felsen eingerahmt und sehr wenigen Besuchern, diese Aspekte machen den Ligaria Strand dann doch sehr interessant.
 
Nach einem kurzen Stopp machen wir uns auf den Weg zum Agios Georgios Strand. Also wieder ein Stück bergauf und um die Bucht von Ligaria Beach herum. Schon oben an der Felsnase ist der Agios Georgios Beach zu erahnen. Hier soll sich übrigens einer der schönsten Sonnenuntergangsplätze befinden. Das würde ich aber bezweifeln, denn besser als oberhalb der Chora wird es sicher nicht werden. Aber ich schweife ab…
 
In der Bucht des Agios Georgios Beach liegt ein Ausflugsboot. Das Boot von Diaplous Travel fährt einmal um Folegandros herum und stoppt an diversen Stränden zum Baden. Die Dauer der Tour beträgt 6 Stunden. Die Tour hatten wir auch im Fokus, entschieden uns aber letzten Endes dagegen und für eine andere Bootstour. Aber dazu später mehr.

Wir gehen hinunter zum Strand, der ebenfalls aus Kieseln besteht, aber deutlich länger ist. Am anderen Ende der Bucht befinden sich ein paar alte Bootshäuser und Fischerhütten, in denen sich ein paar junge Leute aufhalten.
Hmm machen die da Urlaub? Grrr nein danke nicht geschenkt. Aber sei es drum, wir gehen zur Kapelle des Heiligen George, der Agios Georgios Kapelle, die dem Strand seinen Namen gab.
 
Nach einer kurzen Pause an der Kapelle machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto und dann zurück in Richtung Chora. Im seichten Abendlicht sieht das landschaftlich schönste Stück zwischen Eno Meria und der Chora noch lieblicher aus.
Einen letzten Stopp legen wir kurz vor Erreichen der Chora ein. Von hier haben wir einen wunderschönen Blick auf die, von der schon recht tief stehenden Sonne, beleuchtete Chora und der Panagia-Kirche. Wow an diesem Blick kann man sich gar nicht sattsehen. Ein schöner Abschluss des heutigen Tages.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Agkali Beach, dem berühmtesten Strand der Insel. An der Abzweigung zur steil nach unten führenden Straße zum Agkali Beach staunen wir nicht schlecht, die Straße ist mit einem Seil abgesperrt. Auf Nachfrage sagt uns der nette Herr neben dem Seil, dass gleich ein Bus hochkommt und die Straße bis dahin geschlossen ist.

Na das macht durchaus Sinn. Die Straße ist schon recht schmal und rückwärts berghoch muss nicht unbedingt sein. :-) Kurze Zeit später kommt der Bus und wir machen uns auf den Weg nach unten. Der Agkali Beach wird von zwei Buslinien angefahren. Da ist zum einen der normale Linienbus und ein privater Anbieter, der auf der kleinen Info zusätzlich sein Geschäft machen möchte. Na ob dafür genug Fahrgäste zusammen kommen?
Unten angekommen stellen wir unser Auto ab und gehen die letzten 100 Meter zum Agkali Beach zu Fuß. Dabei kommen wir an ein paar Pensionen und Tavernen vorbei. Der nicht einmal 100 Meter lange Agkali Beach gilt als der schönste Strand von Folegandros. Der Agkali Strand ist einer der wenigen reinen Sandstrände und wird links, sowie rechts von Felsen eingerahmt. Der Strand selber ist unserer Meinung nach nichts Besonderes, aber seine Lage ist schon recht hübsch.
 
Wir halten uns hier trotzdem nicht lange auf, sondern gehen rechts die Stufen hinauf. Der Weg auf das Plateau führt vorbei an ein paar hübschen Hotels und Tavernen.
Oben gehen wir bis zum Ende des ersten Plateaus und schauen von hier die Küste entlang. Der Weg geht hier wieder hinunter zum Galifos Beach, einer kleinen sandigen Bucht mit einem Bootshaus und einem einfachen Hotel. Dann folgt der Weg dem nächsten Plateau und führt weiter bis zum Agios Nikolaos Beach. Dort kann man hoch oben auf den Felsen sogar noch bis zum Livadaki Beach weiter gehen.
 
Wir gehen von hier aber zurück zum Agkali Beach, denn wir wollen die eben erwähnten Strände mit dem Boot anfahren. Alle 30 Minuten fährt von hier ein Boot zum Agios Nikolaos Beach und weiter zum Livadaki Beach. Also einsteigen und los geht die wilde Fahrt.
 
Erster Stopp ist der Agios Nikolaos Beach, den wir aber zunächst auslassen und erst auf dem Rückweg ansehen wollen. Also bleiben wir im Boot und fahren zunächst zum Livadaki Beach.
 
Die Fahrt entlang der hohen Felsen ist spektakulär und führt auch am Leuchtturm von Folegandros vorbei. Die Einfahrt in die eingeschnittene Bucht führt vorbei an bunten, von Wind und Wellen geformte Felsformationen. Wow das ist schon mal vielversprechend.


 

Der Livadaki Strand besteht aus einer Mischung von feinem und groben Kieselsteinen. Als Strand sicherlich nicht gerade traumhaft, aber in Verbindung mit der Landschaft ist das hier schon wirklich hübsch. Nach einer kurzen Pause im Schatten der umliegenden Bäume, machen wir uns auf den Weg die Felsen hinauf, um von oben einen Blick auf die Livadaki Bucht zu werfen. Der Weg führt über in den Felsen geschlagene Treppen auf einen Felsabsatz, der als Weg entlang der Bucht dient.
Wow von hier oben sieht die Bucht noch einmal schöner aus. Wirklich ein grandioser Blick der sich uns hier bietet. Wir genießen den Blick eine ganze Weile, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück zum Livadaki Beach machen.
In der Bucht liegt inzwischen das Tourboot, dass wir gestern am Agios Georgios Beach gesehen haben. Kurze Zeit später schiebt sich bereits unser Boot an den Badenden vorbei in den Livadaki Beach. Neben uns steigen viele nicht ein, also verlassen wir die Livadaki Bucht recht zügig und das Boot nimmt schnell wieder Fahrt auf.
 
 
Nun ist das Licht auf die spektakuläre Steilküste noch schöner als auf der Hinfahrt. Aber schaut doch selbst….
 
Auch die Einfahrt in die Bucht des Agios Nikolaos Beach sieht sehr vielversprechend aus. Geradeaus der Strand, rechts die Kapelle Agios Nikolaos, die dem Strand auch dem Namen geben hat. Darüber rundet eine Taverne oben am Hang den lieblichen Blick ab.
Na die Bucht wollen wir uns doch mal genauer ansehen. Zunächst gehen wir zur Kapelle und der Taverne und verschaffen uns von hier einen Überblick über den Strand. Der Agios Nikolaos Beach besteht größtenteils aus feinem Sand und die zahlreichen Büsche bieten ausreichend Schatten.
Auch unten am Strand befinden sich noch eine Taverne und eine Beachbar. Wir gehen zunächst bis zum anderen Ende der Bucht und schauen uns den Strand von hier an. Der Agios Nikolaos Beach gefällt uns gut, hier breiten wir unsere Handtücher aus und legen eine längere Pause im Schatten ein.
 
Nachdem wir den Agios Nikolaos Beach lange genug genossen haben, überlegen wir kurz zum Agkali Beach zurück zu Wandern, entscheiden uns dann aber doch für das Boot. :-)
 
 
Zurück am Agkali Beach gehen wir zu unserem Auto und machen uns auf dem Weg zurück zum Hotel. Wir genießen den letzten Abend in der Chora von Folegandros und freuen uns diese Insel zum Start unseres Inselhüpfens ausgewählt zu haben. Folegandros bietet wirklich viel von dem was wir mit Urlaub verbinden. Die wunderschöne Chora, die grandiose Landschaft, die kulinarische Vielfalt und auch die Auswahl unseres Hotels, alles hat dazu beigetragen, dass wir unseren Aufenthalt auf Folegandros so genossen haben. Am nächsten Tag gingen wir noch einmal zu Fuß in die Chora und genossen noch einmal die engen Gassen und die schönen Plätze.

Danach machten wir uns auf den Weg in den Hafen, denn heute sollte es nach Koufonissi weiter gehen. Wir gaben den Mietwagen ab und hatten noch genug Zeit für ein Getränk in der Taverne DAL CAPO del porto.

Der Wind wehte uns ganz schön um die Ohren, aber nicht so sehr, dass wir uns darüber Gedanken machten. Auf dem Handy verfolgten wir bei Vesselfinder die Seajet 2 und stellten fest, dass sie mit ca. 30 Minuten Verspätung unterwegs ist. Nun das ist ja bei Fähren in Griechenland auch nichts Außergewöhnliches.
Als die Fähre um die Ecke kommt sehen wir wie sie mit den Wellen an der Hafeneinfahrt zu kämpfen hat. Aber kein Problem, kurze Zeit später kommen der Kapitän und ein weiteres Mitglied der Crew zur Kontrolle an das überdachte Wartehäuschen. Los geht’s, die erste Passagiere werden abgefertigt. Plötzlich wird es an der Kontrolle etwas unruhig. Ich denke mir, da muss wohl etwas mit dem Ticket nicht stimmen.
Als wir dichter kommen hören wir den Kapitän rufen: „Only Santorini or Naxos, NO Amorgos or Koufonissi. WAAAAASSSS? Vorne angekommen schickt uns der Kapitän zur Seite. Uns wird erklärt das der Wind zu stark sei. Böen bis 75 km/h Stunde und da sei es zu gefährlich Amorgos und Koufonissi anzufahren. Wir können uns nun überlegen hier auf Folegandros zu bleiben, nach Santorini oder Naxos zu fahren. Oh prima, das passt natürlich gar nicht, unser Bett für heute Abend steht doch auf Amorgos. Wir haben ca. 3 Minuten Zeit uns zu entscheiden, denn die Schlange an der Ticketkontrolle wird kürzer und der Kapitän drängelt mit der Abfahrt. Meine erste Überlegung ist, wir fahren nach Santorini, da kennen wir uns aus. Ein Hotel für eine Nacht werden wir finden und morgen geht’s dann weiter nach Amorgos. Der freundlich Angestellte, der uns die Lage erklärt hat, empfiehlt aber Naxos zu wählen, weil von Naxos morgen die große Blue Star Naxos nach Amorgos fährt und die großen Fähren fahren bei dem Wetter eher als die Seajet 2. Somit sind die Chancen von Naxos aus größer morgen Amorgos zu erreichen. Das klingt logisch und wir haben noch etwa 30 Sekunden Zeit uns zu entscheiden, denn inzwischen haben alle Passagiere die Ticketkontrolle passiert und der Kapitän ist auch auf dem Weg zur Seajet 2. Klar ist das wir auf jeden Fall mitfahren, also machen wir uns strammen Schrittes auf zur Fähre. Aber wohin fahren wir nun?
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