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 Für unseren zweiten Tag auf Naxos haben wir über unseren Vermieter ein Auto gemietet. Die Übergabe des Autos verläuft problemlos und wir verlassen Naxos-Stadt in Richtung Süden. Vor dem Flughafen biegen wir rechts ab und kommen nach 5,5 Kilometern zum Agios Prokopios Beach. Der Agios Prokopios Beach ist 2 Kilometer lang und wurde wiederholt mit der blauen Flagge für Sauberkeit ausgezeichnet. Der Agios Prokopios Beach ist einer der schönsten Strände von Naxos, was wir bei Anblick des azurblauen Wassers gerne unterstreichen. An einigen Strandabschnitten können Liegen gemietet werden, öffentliche Umkleiden und Toiletten gibt es am Agios Prokopios Beach keine.
Toiletten kann man in ein paar Strandbars und Tavernen am Strand nutzen.
Was uns gleich am ersten Strand auffällt, es gibt keine Hotelbebauung direkt am Strand. Da hat die Inselregierung sehr gut aufgepasst und versucht den unberührten Charme der Strände ein wenig zu erhalten.
Der Agios Prokopios Beach ist aus Naxos-Stadt auch mit dem Bus angebunden. Es gibt zwei Haltestellen, eine am Nord- und eine am Südende des Agios Prokopios Beaches.
Einen knappen Kilometer später kommen wir zum Agia Anna Beach und parken direkt am Bootsanleger für Fischerboote und Touranbieter. Der Agia Anna Beach gefällt uns nicht so gut. Der Strand ist sehr schmal und liegt entweder an der Straße oder dicht an Hotels.
 
Vom Steg des Bootsanlegers schauen wir auf die Boote, den Agia Anna Beach und die Runde Bucht auf der gegenüberliegenden Seite an deren Ende die kleine Kapelle Saint Nicholas steht.
 
Nur eine Ecke weiter kommen wir zum Plaka Beach. Der Plaka Beach ist 4 Kilometer lang, hier findet jeder ein ruhiges Plätzchen. Der Sand am Plaka Beach ist sehr fein und goldgelb. Das Wasser genauso Azurblau und Türkis wie am Agios Prokopios Beach. Das erste Mal stoppen wir gleich am nördlichsten Punkt des Plaka Beaches an der Paradiso Taverna. Die Taverne hat sich bis zum Strand ausgebreitet, so dass man direkt am Wasser sitzen kann. Aber heute Morgen ist sie noch geschlossen, ich denke mal abends sitzt man hier richtig schön.
 
Auch am Plaka Beach gibt es keine öffentlichen Toiletten, aber ein paar Umkleiden haben wir am Strand gesehen. Toiletten müssen auch an diesem Strand in den Tavernen, Strandbars und Cafés, die es entlang des Plaka Beach gibt, genutzt werden. Wir legen einen weiteren Stopp an der Caya Italian Cuisine Cocktail Bar ein. Eine offene, aber beschattete Bar mit Blick aufs Wasser. Die Preise sind gehoben, aber noch zu ertragen. Wir genießen die Atmosphäre und lassen uns die Limonade aus eigener Zubereitung schmecken.
 
Die Liegen vor der Caya Cocktail Bar gehören zur Bar und auch dort wird man bedient. Der Bereich des Plaka Beach gefällt uns sehr gut. Ein Stück weiter südlich wird der Plaka Beach dann wilder oder freundlich ausgedrückt: ursprünglicher. :-)
Der Mikri Vigla Beach liegt in der gleichnamigen Bucht und ist eines der Top Kite-Surf Reviere in Griechenland. Bei diesem hefigen Wind, der immer noch herrscht, ist hier im Kiterevier Mikri Vigla richtig was los. Unzählige Kiter schießen durchs Wasser und für uns ist es kaum vorstellbar, dass die sich mit ihren Leinen hier nicht in die Quere kommen.
 
Unten am Strand stehen wir vor dem Startplatz des Flisvos Kitecenters. Hier kann man sich Ausrüstung leihen und natürlich Kite-Surf Kurse belegen. Auch eine Revieraufsicht wird vom Team organisiert und ein Rettungsboot ist am Strand einsatzbereit. Wir schauen den Kite-Surfern lange zu und sind begeistert wie hoch die Surfer aus dem Wasser springen. Bei dem Tempo dann noch sicher landen und weiterfahren. Wir haben in der Zeit als wir zugeschaut haben nicht einen Sturz gesehen. Faszinierend zu beobachten.
 
Der nächste Strand den wir uns ansehen, ist der Hawaii Beach, der ein ganzes Stück weiter im Süden am Kap Alyko
liegt. Einen richtigen Parkplatz gibt es nicht, wir parken unser Auto am Straßenrand, bei einem Hawaiianischen Food Truck. Von hier gehen wir noch ein Stück die Straße hinauf und dann rechts ein kurzes Stück durch den Busch. Am besten schaut ihr vorher noch mal bei Google-Maps.
Der Hawaii Beach bietet eine paradiesische Badekulisse aus hellem Sandstrand, einer Steilküste aus Sand und türkisblauem Wasser. Die Steilküste bietet je nach Uhrzeit teilweise etwas Schatten, ansonsten gibt es am Hawaii Beach keine Infrastruktur. Wir begnügen uns mit dem Blick von oben auf den Hawaii Beach.
 Eigentlich wollten wir uns nach dem Hawaii Beach auf den Weg ins Inselinnere machen, aber einen Strand nehmen wir dann doch noch mit. Nur wenige Meter weiter befindet sich der Alyko Beach, an dem sich eine Hotelruine aus den 1970er Jahren befindet. Das Hotel wurde ohne Baugenehmigung errichtet und die somit wurde der Bau gestoppt.
Das wäre keine Erwähnung wert, wenn sich in der Ruine nicht Graffiti Künstler angesiedelt hätten, die hier unzählige Kunstwerke geschaffen haben. Wir haben auf die Graffitis allerdings verzichtet, der Alyko Beach hat uns auch nicht umgehauen, denn er ist sehr steinig und auch im Wasser befinden sich Felsplatten, die das reingehen unangenehm gestalten.
Jetzt aber los, ab ins Inselinnere von Naxos. Unser erstes Ziel ist das kleine Dorf Halki im gebirgigen Tragea Valley. Um dorthin zu gelangen führt uns die Straße langsam aber beständig bergauf. Die Gegend wird ländlicher und ländlicher, von Tourismus ist hier nicht viel zu spüren.
 
In Halki parken wir auf einem öffentlichen Parkplatz hinter der Schule. Unser erster Weg führt uns zur byzantinischen Kirche Agios Georgios Diassoritis. Der Weg ist etwas verworren und wir waren uns zunächst nicht sicher ob wir auf dem richtigen Weg unterwegs sind, aber als unsere Zweifel immer größer wurden kamen wir zu einer Kreuzung mit einem Hinweisschild.
 
 
Die kreuzförmige Kuppelkirche aus dem 10.-11. Jahrhundert gefällt uns von außen sehr gut. Die Form und die Steine bilden ein harmonisches Bild. Was wir ja kaum zu hoffen gewagt haben, sie ist sogar geöffnet. Im Inneren ist die Kirche Agios Georgios Diassoritis komplett leer, aber die Wände sind voller seltener Fresken. Ihr Zustand ist sehr unterschiedlich. Fotografiert werden darf natürlich ausschließlich ohne Blitz. In dem Vorraum, wo es reichlich Licht gibt darf gar nicht fotografiert werden. Warum konnte uns der Aufpasser leider auch nicht erklären. Sei es drum, der Abstecher hat sich gelohnt und nun schauen wir uns den kleinen Ortskern von Halki etwas genauer an.
 Oder soll ich Chalki sagen. Das ist wie mit Chora und Hora. Beides ist richtig. Ich bleibe mal bei Halki. Der Name kommt übrigens von dem griechischem Wort Chalkos, das Bronze heißt. Und zwar, weil in dem Dorf eine Schmiede-Familie Bronze verarbeitete und damit zu großer Bekanntheit und Reichtum kam.
  Halki wirbt mit einer authentisch kykladischen Atmosphäre. Nun das ist immer so eine Sache, in meinen Augen ist der Ort inzwischen voll auf den Tourismus eingestellt. Hier halten auch große Busse und somit ist es in meinen Augen mit authentischer kykladischer Atmosphäre vorbei. Zumindest in der Hauptgasse. Allerdings ist das gar keine Kritik.
 Die Gasse ist trotzdem sehr schön und die Tavernen sollen super sein. Die Angestellten in den Shops sind sehr freundlich und lassen sich sehr gerne fotografieren. Nur der Begriff authentisch passt meiner Meinung nach nicht mehr. Aber egal… Auffällig ist der Hauptplatz mit seiner riesigen Platane, hier befindet sich auch Giannis Taverna. Hier wird der Fisch vor allen Augen in einem großen eingemauerten Grill zubereitet. Auch wenn man keinen Hunger hat, da könnte man glatt schwach werden. :-) Auch der weitere Weg durch die mit Bougainvillea Blumen überrankten Gassen führt an einigen Tavernen vorbei. Wie schauen aber lieber in das eine oder andere Geschäft. Da ist zum einen ein Laden, der von einem alten Webstuhl überragt wird. Hier webt Maria seit Jahrzehnten traditionelle Textilien, wie Taschen und Tischdecken. An Vallindras Destillerie gehen wir lieber vorbei, wir sind ja mit dem Auto hier. Sehr schön ist auch der Laden Naxia gi, wo es sehr viel traditionelle Speisen und Getränke zu kaufen gibt.
So langsam müssen wir weiter, wir wollen ja heute noch weiter in die Berglandschaft von Naxos vordringen. Auf dem Rückweg zum Auto kommen wir noch an dem Barozzi-Tower vorbei. Dieser mächtige Wohnturm wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von der Familie Barozzi erbaut. Zahlreiche Angriffe überstand der Turm unbeschadet und auch heute schaut er noch richtig gut aus. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen welchem Zweck er heute dient.
 Unser nächstes Ziel ist die Ortschaft Filoti. Filoti liegt ebenfalls im Tragea Tal, auf 400 Meter Höhe, direkt unterhalb des 1004 Meter hohem Zas Berges. Filoti ist mit 1500 Einwohnern das größte Dorf auf Naxos. Der Parkplatz ist gut ausgeschildert am Ortseingang auf der linken Seite. Von hier müssen wir ein Stück an der Hauptstraße entlang, bevor wir zum Platia Gefira, dem Hauptplatz von Filoti gelangen.
Am Platia Gefira befinden sich unter schattigen Bäumen zahlreiche Tavernen und Cafés, die zum Verzehr einladen. Na darauf kommen wir bestimmt noch mal zurück, aber zunächst stürzen wir uns ins das Gassengewimmel von Filoti. Das Café und Restaurant „The Old Cinema“ mit seinen auffälligen bunten Stühlen unter Bäumen und auch auf der Treppe bildet ein schönes Fotomotiv.
Überhaupt bietet die gesamte Gasse tolle Fotomotive. Mir gefällt besonders diese Eingangstür mit der Vase und den Blumen. Griechischer geht es wohl nicht.
Der Höhepunkt von Filoti ist die hübsche Kirche Panagia Filotitissa und deren Vorplatz. Die Kirche ist weiß getüncht und mit viel Marmor verziert. Der dreifache Glockenturm und der beeindruckende Uhrenturm machen die Kirche zur schönsten Kirche auf Naxos. Leider ist die Kirche verschlossen, wir hätten sehr gerne mal einen Blick reingeworfen.
 Der Weg führt uns weiter die Treppen hinauf und wir kommen zu einem unglaublich großen Baum. Wow das dieser riesige Baum hier zwischen den Häusern genug Wasser und Nährstoffe erhält.
Der Weg wird nun offener und wir müssen ein wenig schauen damit wir uns nicht verlaufen.
Wir halten uns leicht bergab und kommen zum Pyrgos Barozzi, einem Wehrturm aus dem 18. Jahrhundert. Schon wieder ein Barozzi Turm. Die Barozzi Familie war zu der Zeit sehr mächtig auf Naxos.
 Nun ist es aber Zeit für eine Pause, wir gehen zurück zum Platia Gefira und setzen uns unter Bäumen in ein nettes Restaurant. Wir bestellen einen sensationellen selbstgemachten Obstsaft und beobachten das Treiben auf dem Platia Gefira.
Nach der Pause machen wir uns auf den Weg ins Zas Gebirge. Die Straße schlängelt sich den Berg hinauf und bietet immer wieder tolle Blicke auf die Landschaft. Wir halten an einem Aussichtspunkt mit Blick zurück auf Filoti und die Berge drum herum.
Auch die weitere Fahrt durch die Berge von Naxos ist sehr kurzweilig. Wir fahren über die Ortschaften Moni, Kinidaros und Myli zurück nach Naxos-Stadt und kommen dabei vorbei an den Marmor-Steinbrüchen von Naxos.
 
 
Die Steinbrüche sind nach wie vor in Betrieb, es werden immer noch bis zu 5000 Tonnen jährlich abgebaut. In der sich langsam senkenden Sonne bietet sich uns ein toller Anblick.
Das war unser letzter Stopp, von hieraus machen wir uns auf direktem Weg zurück zur Inselhauptstadt. Auf dem Rückweg entdecken wir noch eine kleine Kapelle in einem Felsen. Es handelt sich um die Felsenkapelle Agios Theologos, die direkt an einem Felsen auf dem Xilokastro-Hügel klebt. Die Kapelle ist zum Abend sehr schön beleuchtet,
aber die Stadt ist somit logischerweise komplett im Gegenlicht.
 
Deshalb sind wir am nächsten Morgen noch einmal hier hochgefahren, um die schönste Aussicht auf Naxos-Stadt genießen zu können. Allerdings sind wir nicht direkt zur Kapelle gefahren, sondern zum daneben liegenden Chrysostomos Kloster, dass nur gut 100 Meter die Straße hinauf liegt. Am Kloster wenden wir und fahren ein Stück zurück, bis wir einen guten Blick auf Naxos-Stadt, Naxos Chora, die Portara, den Salzsee mit dem angrenzenden Flughafen haben.
 
Na wenn das man kein grandioser Abschluss unseres Naxos Aufenthalt ist.
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