Als der Champion Jet 2 Sifnos verlässt, haben wir unseren Platz noch gar nicht erreicht. Wir stellen unsere Taschen ab und gehen raus aufs Außendeck, um die Anfahrt und das Einlaufen in Milos zu verfolgen. Wie ihr seht kann man bei der Champion Jet 2 auch auf ein Außendeck und kann seitlich nach vorne schauen. Nach hinten sowieso, dass habe ich euch ja schon auf dem Weg nach Serifos gezeigt. Alles ganz nett, aber wir bleiben bei unserer Meinung, sich hinten hinzusetzen und in Ruhe das An- und Ablegen verfolgen ist auf eine der großen langsameren Fähren einfach schöner. Die Fahrt mit dem Champion Jet 2 von Sifnos nach Milos dauert nur 45 Minuten und somit haben wir gar nicht viel Zeit den Ausblick auf dem Außendeck zu genießen und machen uns schon bald auf den Weg zu unseren Koffern auf dem unteren Deck der Fähre.
 
Hier ist schon ganz gut was los. Wie nicht anders zu erwarten war verlassen in Milos viele Passagiere den Champion Jet 2. Milos ist aktuell sehr angesagt und im Vergleich zu den anderen beiden Inseln mit 161 km² und einer Ausdehnung von 20km mal max. 12 km auch riesengroß. :-)
 
Nach Verlassen der Fähre gehen wir direkt zu unseren Mietwagen. Den Mietwagen haben wir vorher bei der Firma „Happy Ride“ gebucht. Happy Ride wird von Katherina, einer deutschen Inhaberin, geführt. Der Kontakt war sehr nett und unkompliziert. Das Auto stand unverschlossen auf dem Hafenparkplatz links vom Anleger. In der Windschutzscheibe klebte ein Zettel mit unserem Namen und der Schlüssel lag unter der Fußmatte. Die Autonummer hat uns Katerina vorher per Mail mitgeteilt. Alles sehr unkompliziert. Nachdem wir das Gepäck eingeladen haben sind wir zu Katerina ins 150 Meter entfernte Büro gegangen um die Formalitäten zu erledigen. Katerina hat uns noch mit jeder Menge Infos versorgt und uns jederzeit Hilfe angeboten.
 
Nachdem wir alles erledigt hatten haben wir uns auf den kurzen Weg zu unserem Hotel für die nächsten Tage gemacht. Wir haben uns für das Konstantinos Bed and Breakfast, knapp 1 Kilometer außerhalb von Adamas, entschieden. Wir sind etwas früh dran, aber wir werden vom Besitzer sehr freundlich empfangen und haben das Glück, dass unser Zimmer bereits bezugsfertig ist.
 

Der Besitzer des Hotels versorgt uns noch mit vielen nützlichen Tipps und erklärt uns das Hotel. Unser Zimmer ist das einfachste in diesem Jahr, aber trotzdem modern und sauber. Vom Balkon haben wir einen schönen Blick auf die innere Bucht von Milos. Sogar für den Sonnenuntergang reicht es gerade noch. Das Frühstück ist sehr lecker und verfügt über eine große Auswahl. Dazu ist alles noch sehr liebevoll gestaltet.
Als erstes werfen wir zusammen mal einen Blick nach Adamas. In dem kleinen Ort ist immer etwas los.
Vor allem wenn die Fähren kommen. Der Fähranleger ist für Milos eigentlich zu klein und endet im Grunde direkt auf der Straße. Wenn also eine Fähre kommt ist sofort Stau auf der Hauptstraße. Dazu kommt, dass dann viele Shuttle warten um Gäste abzuholen und die angekommenen Passagiere ihre Autos entgegennehmen.
 
Entsprechend haben sich um den Fähranleger herum diverse Mietwagenanbieter, Cafés, Restaurants und Souvenirshops angesiedelt. Alle Läden sind zu den Fährzeiten immer gut besucht. Ansonsten hat der Ort nicht viel zu bieten. Zwei Kirchen und ein paar schöne Gassen den Hang hinauf. Einen schönen Blick haben wir vom Bootshafen auf den Ort mit der am Hang gelegenen Kirche des heiligen Haralambos Adamantas.

Ansonsten ist eigentlich nur der 600 Meter lange Papikinou Beach zu erwähnen. Der Strand zieht sich entlang der Ausfallstraße und ist gerade am Wochenende von Einheimischen gut besucht. Milos hat so schöne Strände das wir gerne auf diesen verzichtet haben.

 
Wir sind von unserem Hotel abends immer zum Essen nach Adamas gegangen. Adamas hat ein paar wirklich gute Tavernen. Da ist die Zygos Taverne besonders hervorzuheben. Das hat sich scheinbar auch schon herumgesprochen, denn hier war es immer voll. Zweimal waren wir hier und mussten jedes Mal auf einen Tisch warten. Allerdings hielten sich die Wartezeiten in Grenzen und wurden mit kostenlosem Snack und Wein versüßt. Die Qualität der Speisen ist hervorragend und der Service ist nett. Zygos Taverne ist eine klare Empfehlung.
 Außerdem waren wir noch in der Taverna Barko am Ortausgang Richtung Plaka gelegen. Auch hier haben wir sehr gut gegessen und man sitzt gemütlich auf einer überdachten Terrasse.
 Als Fisch Restaurant wurde uns das Mikros Apoplous empfohlen. Hier müssen wir einen Tag vorher reservieren um einen Tisch zu bekommen. Die Qualität ist dann auch wirklich gut und preislich noch angemessen. Hier fehlt uns aber komplett die Gemütlichkeit und der nette Service. Alles war zu deutlich auf Geld verdienen ausgerichtet.
Das hochgelobte O! Hamos! Konnten wir nicht ausprobieren. Reservierungen werden nicht angenommen und der Laden ist immer brechend voll. Als wir um 19:00 Uhr nach einem Tisch gefragt haben wurde uns eine Wartezeit von 2,5 Stunden angekündigt. Als Empfehlung bekamen wir mit es morgen um 16:00 Uhr oder 16:30 Uhr zu probieren. Natürlich … So gut kann es dort gar nicht sein, dass ich mir meinen Urlaubstag nach einem Tisch im O! Hamos! einteile oder mitten in der Nacht essen gehe.
Unser nächstes Ziel ist Plaka, der Hauptort von Milos. Wie die meisten Hauptorte der Kykladeninseln liegt auch Plaka auf einem Berg. Das wurde aus Gründen der besseren Verteidigung so gemacht. Auf dem Weg nach oben müssen wir genau schauen wo Plaka beginnt, denn die Vororte sind schon recht dicht an Plaka herangerückt. Die Verkehrsführung in Plaka ist aber gut geregelt. Vor der Altstadt befindet sich ein richtig großer Parkplatz, vom dem wir die Erkundung von Plaka starten.
 
Um uns einen guten Überblick zu verschaffen zieht es uns direkt auf den Kastro Hügel. Dazu folgen wir einfach einer Gasse den Hügel hinauf. Irgendwann treffen wir dann auf das erste Schild mit dem Hinweis Kastro.
 
Es geht immer weiter hinauf ohne das die Gassen einen Blick freigeben würden, bis wir zu einem Treppenaufgang kommen. Bereits nach den ersten Stufen haben wir einen guten Blick auf die innere Bucht von Milos. Wir folgen den Treppen immer weiter nach oben bis wir zur Kirche Panagia Thalassitra kommen. Hier legen wir einen ersten Stopp ein und schauen vom Balkon auf Plaka und die Bucht von Milos.
 
Der Blick ist schon ganz nett, aber noch besser sieht es ein paar Meter weiter nach oben aus, dort wo die Panagia Thalassitra mit im Bild ist. Leider ist das Licht nicht ideal.

Oben angekommen stehen wir vor der Gipfelkirche Messa Panagia, die oben auf dem Plateau thront. Von hier haben wir einen phantastischen Blick zurück über Plaka, die innere Bucht von Milos und der Hügel mit der heiligen Kapelle des Propheten Elias oder auch Hügel des kleinen Profitis Ilias.
Auf der anderen Seite der Gipfelkirche wandert unser Blick die gesamte Nordküste von Milos entlang. Gut zu erkennen auch der schöne Plathiena Strand, den wir die Tage auf jeden Fall auch noch besuchen möchten.
 
Nun wird es aber Zeit das wir uns in die Gassen von Plaka stürzen. Der Ortskern ist kleiner als wir zunächst angenommen haben, aber es gibt doch eine ganze Menge schöner traditioneller Bauten.

Der Höhepunkt von Plaka ist die Hauptkirche Panagia Korfiatissa mit ihrem wunderschönen Vorplatz. Der Vorplatz ist über und über mit Mosaiken bedeckt und mit griechischen Fahnen geschmückt. Hier setzten wir uns eine Weile hin und genießen den Blick auf die Kirche und in die andere Richtung auf den Golf von Milos. Eigentlich wollten wir zum Sonnenuntergang noch mal hierherkommen, der Blickwinkel muss ideal sein. Aber irgendwie hat das zeitlich nicht gepasst.

Für unser nächstes Ziel benötigen wir wieder unser Auto, also gehen wir zurück zum Parkplatz und suchen uns dann die Abfahrt hinunter nach Klima. Suchen ist gut, wir sind froh das es Google Maps gibt. Die Beschilderung ist zwar vorhanden, aber doch sehr leicht zu übersehen. Die schmale Straße windet sich hinunter ans Meer, denn Klima liegt ganz unten direkt am Felshang gepresst. Wenn man der Straße bis nach unten folgt kommt man nach dem Parken direkt zu einem Restaurant mit Tischen direkt am Meer.

Von hier erstrecken sich die hübschen bunten Fischerhäuser in beiden Richtungen. Das Wasser ist aktuell sehr hoch und wir haben Schwierigkeiten trockenen Fußes einen der Stege zu erreichen, von denen man die farbenfrohen Fischerhäuser am Besten betrachten kann.
Klima haben wir ganz bewusst zum späten Nachmittag besucht, da ist das Licht am schönsten. Die Bunten Häuser werden von der tiefstehenden Sonne angestrahlt und wirken nochmal farbenfroher als sonst.
 
Am nächsten Morgen sind wir wieder Richtung Plaka unterwegs, jedoch nicht ganz nach oben, sondern kurz darunter haben wir uns einen Parkplatz gesucht. Hier beginnt die kurze Wanderung zum Hügel des kleinen Profitis Ilias. Die Wanderung beginnt in einer Wohnsiedlung und führt schnell nach unten. Wir kommen vorbei an Feldern und der kleinen Kapelle Agios Fanourios und kommen dem Hügel mit der heiligen Kapelle des Propheten Elias langsam näher.

Den Zugang zur Treppe hinauf zum Hügel müssen wir etwas suchen, der Weg liegt versteckt hinter einem Mäuerchen. Aber das suchen lohnt sich, denn als wir den Hügel erklommen haben, bietet sich uns ein toller Blick auf die Nordspitze von Milos, zurück nach Plaka und Tripiti rechts von Plaka.
Auch der Blick auf den Golf von Milos ist sehr schön, vor allem weil auch der kleine Ort Klima von hier gut zu sehen ist. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt. Auch hier muss es schön sein den Sonnenuntergang zu erleben.
 
Von hier oben haben wir auch unser nächstes Ziel, das antike Theater schon gesehen. Es sind vom Fuß des Hügels nur wenige Meter dorthin. Nicht besonders spektakulär, aber lässt sich auf den Weg zurück zum Auto genauso gut einbauen wie die Statue „Venus von Milos“ die vor dem Eingang zur „Antiken Stadt“ steht. Die „Antiken Stadt“ haben wir uns verkniffen. Wir wollen stattdessen lieber die schöne Landschaft von Milos erkunden und machen uns auf den Rückweg zum Auto.

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