Als nächstes wollen wir uns den landschaftlich sehr reizvollen Norden von Milos ansehen und beginnen ganz im Nordosten, in Apollonia. Apollonia ist nach Adamas die zweite Anlaufstelle für Touristen. Apollonia verfügt über eine geschützte hufeisenförmige Badebucht. Der Parkplatz befindet sich in der Mitte des Ortes, von hier lässt sich der Ort in beide Richtungen erkunden. Unser erstes Ziel ist die Hauptkirche des Ortes am Ende des rechten Hufeisenbogens. Zunächst kommen wir vorbei an ein paar Tavernen die alle um Kunden buhlen. Es ist Mittagszeit und somit ist in den Tavernen auch einiges los. Wir haben aber keinen Hunger und gehen weiter bis zum Ticketschalter für die Fähre nach Kimolos.

Kimolos liegt in Sichtweite gut einen Kilometer von Milos entfernt. Auf Kimolos leben nicht mal 1000 Einwohner und auch sonst gibt es dort nicht viel zu sehen. Für den ersten Milos Besuch lohnt sich der Abstecher meiner Meinung nach nicht, wenn man schon ein paar Mal hier war sieht das vielleicht an ders aus. Aber Vorsicht es sollte Windstill sein. Bei etwas Wind fällt die Fähre schon gerne mal aus und dann muss man auf Kimolos übernachten. Man kann sich vorstellen, dass es dort nicht viele gute Möglichkeiten dazu gibt.
Oberhalb des Ticketschalters ist ein kleines Plateau, auf dem die Kirche Agia Paraskevi steht. Von dem Plateau auf dem die Kirche steht haben wir einen tollen Blick auf die Bucht von Apollonia. Die Außenansicht der Kirche ist nicht unbedingt urgriechisch, zwar Blau-Weiß, aber die Form und der Vorbau erinnern nicht unbedingt an eine griechische Kirche. Im Inneren fällt vor allem der schöne aus Holz gearbeitete Altar und die hübsche Deckenbemalung auf. Der Glaskronenleuchter passt allerdings nicht so gut ins Bild, aber das sieht ja jeder anders. Insgesamt lohnt ein Blick in die Kirche.
 
Von hier machen wir uns auf den Weg zur anderen Seite der Bucht. Dazu gehen wir zunächst am Strand entlang und kommen wieder vorbei an den Tavernen, die ihre Tische bis zum Wasser hin aufgestellt haben. Weiter am Strand befinden sich ein paar kleine schattenspendende Bäume.
 
Dort wo der Strand aufhört stehen die Häuser direkt am Wasser, so dass man in zweiter Reihe die Straße entlang gehen müsste. Da wir nach Besichtigung der anderen Buchtseite sowieso mit dem Auto weiterwollen, holen wir direkt das Auto vom Parkplatz und fahren zum Ende der Bucht, wo sich die hübsche Kapelle Agios Nicholas befindet. Die Kapelle ist verschlossen, trotzdem lohnt sich ein Abstecher dorthin. Die Lage auf dem Felsen mit Blick nach Kimolos und zurück in die Bucht von Apollonia lohnt sich.

Anschließend wird es Zeit das wir uns auf den Weg zum nächsten Spot der Nordküste machen. Die nächsten Spots liegen aufgereiht nebeneinander und wir müssen aufpassen das wir alle erwischen, denn die Beschilderung ist teilweise doch recht spärlich. Die 4000 Jahre alte Siedlungsreste von Filakopi lassen wir aus, liest sich für uns nicht so spannend. Schon kurz dahinter kommen wir zum von Wind und Wetter ausgewaschenen Vulkangestein namens Papafrangas.


Der Parkplatz grenzt fast an die Abbruchkante des ersten von drei Kanälen die sich in Milos hinein gewaschen haben. Am Ende von zwei Kanälen befinden sich kleine Strände, zu denen man hinunter klettern kann. Gefährlich ist das auf jeden Fall und heute mit Sicherheit lebensgefährlich, denn die Brandung ist ganz schön heftig.

Uns genügt der Blick von oben. Einen richtigen Weg gibt es nicht, da wo man über die Felsen klettern kann machen wir es und schauen uns diese schroffe Küste von Papafrangas Caves in Ruhe an.

Eine Kurve weiter halten wir am Kapros Strand, der auch noch zu Papafrangas zählt, aber hier ist die Bucht flach und ungefährlich, aber trotzdem sehr schön. Vielleicht sogar noch schöner, weil der kleine Arch und die flache Bucht sehr lieblich wirken, ganz im Gegensatz zu den hohen Klippen zuvor.
 

Als nächstes kommen wir zu dem kleinen Ort Pachena, um dort hinzugelangen müssen wir von der Hauptstraße abbiegen. Wir fahren durch den kleinen Ort zum Strand und schauen uns kurz den fast leeren Strand mit seiner heute heftigen Brandung an. Der Strand ist feinsandig und am Ende befinden sich ein paar pittoreske Felsen. Gar nicht schlecht hier, vor allem sehr ruhig.
 
Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstraße biegen wir schon wieder ab, auf eine sehr schmale, aber asphaltierte Straße nach Ag. Konstantinos. Ag. Konstantinos ist in erster Linie eine kleine Ansammlung von Bootshäusern, die auf Felsen rings um einen kleinen Kanal erbaut worden sind. Ein paar davon sind scheinbar zu mieten, wie man an der Einrichtung gut erkennen kann. Das Örtchen hat seinen Namen nach der kleinen Kapelle, die auf einem Felsen über den Bootshäusern steht.

Um ein kleines Kap herum führt uns der Weg zum Alogomantra Strand. Einen mittelmäßigen Strand aus einer Sand und Kiesel Mischung, wobei der Sand schon deutlich dominiert. Ganz okay hier, aber mehr auch nicht. Hier halten wir uns nicht lange auf.
Die Straße führt uns nun einen Hügel hinauf. Hier stoppen wir in einer Parkbucht. Von hier haben wir einen tollen Blick zurück in Richtung Nordosten und auch in Richtung Nordwesten, wo Sarakiniko, unser nächstes Ziel, bereits gut zu erkennen ist. Auch Plaka ist zu sehen.
 

Zurück auf der Straße rückt Sarakiniko näher. Um dorthin zu gelangen müssen wir wieder von der Hauptstraße abbiegen und der Straße nach unten folgen bis wir zu einem Parkplatz gelangen. Wir fahren bis zum Ende durch und haben Glück, es ist ein Parkplatz frei. Hier unten befindet sich auch eine Bushaltestelle. Man kann Sarakiniko also auch von Plaka mit dem Bus erreichen. Vom Parkplatz aus können wir Sarakiniko bereits erkennen. Nach etwa 200 Metern erreichen wir den Kanal von Sarakiniko.
Der Kanal ist so etwas wie der Mittelpunkt von Sarakiniko. In beide Richtungen erstreckt sich die spektakuläre Mondlandschaft, die Sarakiniko so berühmt gemacht hat. Bei dem weißen, sehr weichen Stein von Sarakiniko handelt es sich um Bimsstein, der von Wind und Wellen geformt wird.
 
Zunächst gehen wir oberhalb des Kanals entlang und sind begeistert von der Szenerie. Am Ende des Kanals liegt auch der kleine Strand von Sarakiniko. Da der Strand viel zu klein ist, werden die Handtücher auch rings um die Felsen herum ausgebreitet. Zum Baden sind wir nicht hier, da gibt es viel schönere Strände auf Milos. Wir genießen die spektakuläre Landschaft von Sarakiniko.


Viele von euch kennen bestimmt die Mondlandschaft von Sarakiniko, auch wenn ihr noch nicht hier wart. Werbeprospekte über Milos, aber auch Modelabels, Uhrenhersteller … nutzen Sarakiniko immer wieder für Werbefilme und Fotoshootings.
Am Ende des Kanals angekommen bleiben wir zunächst auf dieser Seite des Kanals und klettern in die Felsen hinein. Wie weich der Stein ist merken wir, als wir uns beim Klettern mit der Hand abstützen, die Hände sind komplett mit feinem Sand überzogen. Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben suchen wir uns einen schönen Platz, setzen uns hin und genießen die Landschaft.
Nach der kurzen Pause machen wir uns auf den Weg zum Kanal und gehen auf der Innenseite entlang bis wir zum Strand kommen. Von hier haben wir einen tollen Blick den ganzen Kanal entlang bis zur Mündung. Links und rechts spektakuläre Felsen.
 
Was hier aber auch klar wird, Sarakiniko ist eine der größten Attraktionen von Milos. Egal wo wir vorher waren, es waren immer wenig Touristen um uns herum, dass ist hier komplett anders. Hier ist immer viel los, klar Sarakiniko will jeder sehen der auf Milos Urlaub macht.
 
Vom Strand gehen wir auf der anderen Seite des Kanals den Weg die Felsen hinauf und kommen zu einem Arch mit einem Wasserloch. Wenn das Wasser hineinfließt gibt es eine große Wasserfontäne, ähnlich wie bei einem Geysir.
Im weiteren Verlauf der Küste werden die spektakulären Felsformationen weniger, aber die Felsen werden zu einer Steilküste. Von den hohen Felsen springen Mutige gerne ins Meer.
 
Na darauf können wir gut verzichten und gehen lieber auf den oberen Felsen, der einen Blick von dieser Seite auf den Kanal und den Rest der Mondlandschaft von Sarakiniko bietet.
Sarakiniko ist wirklich einer der eindrucksvollsten Spots auf Milos. Einziges Manko, es gibt hier keine sanitären Anlagen. Nach ausgiebiger Besichtigung machen wir aus auf den Weg zurück zum Auto.
Zurück auf der Hauptstraße ist unser nächstes Ziel Mantrakia nicht mehr weit. Mantrakia ist eine kleine Sommersiedlung, die wegen ihrer bunten Bootsgaragen bekannt geworden ist. Der kleine Ort hat einen recht großen Parkplatz und der auch ganz gut besucht ist. Unser erster Blick gilt dem Ort oberhalb der Bootsgaragen.

Dabei kommen wir vorbei an der Taverne Medusa und jetzt wissen wir auch warum der Parkplatz so voll ist. Vor der Taverne hat sich eine lange Schlange gebildet. Die Besucher warten geduldig bis ihnen ein Platz zugewiesen wird. Die Bewertungen im Internet sind wirklich gut, scheint ein guter Laden zu sein. Gute Speisen mit Blick aufs Meer, ist ja auch nicht so schlecht. :-) Wir wollen uns aber lieber die pittoreske Felsbucht mit den bunten Häusern und dazugehörigen Bootsgaragen ansehen. Aber von wo hat man denn nun den schönsten Blick auf die Bucht? Nun von der gegenüberliegenden Seite, dass ist schon mal klar. Aber wir müssen tatsächlich über die Absperrung eines Parkplatzes klettern um diesen Blick zu bekommen.
Nun dann wollen wir uns die Bucht mal von dichtem ansehen, dazu gehen wir einmal um die Bucht herum und die Treppen hinunter zu den bunten Bootsgaragen. Hier unten sieht das alles zwar auch sehr gut aus, aber am besten wirkt auf uns der Blick von oben.
 
Der nächste Spot, Firopotamos, hat einen ganz ähnlichen Charakter. Auch hier ist der Blick von oben, und diesmal meine ich von ganz oben von der Hauptstraße, der Beste.
Firopotamos besteht aus ein paar Bootshäusern und einer Kirche auf der einen Seite, von einem kleinen Strand abgetrennt, ein Stück weiter unter einem Felsmassiv, befinden sich dann noch ein paar Ferienhäuser im gleichen Stil errichtet oder vielleicht waren es auch mal Bootshäuser die umgebaut worden sind.
 
In Richtung Meer ist hinter der Kirche noch eine Ruine zu erkennen, es handelt sich dabei um eine ehemalige Kaolin-Verladestelle. Firopotamos ist ganz nett, kann aber mit Mantrakia nicht mithalten, auch wenn die bunten Felsen neben den Ferienhäusern sehr schön aussehen. Morgens sind sie bestimmt noch schöner, wenn die flach stehende Sonne sie beleuchtet.
 

Nach so viel Besichtigung wird es Zeit mal an den Strand zu gehen. Dazu haben wir uns den Plathiena Beach ausgesucht, den wir ja bereits oben vom Kastro in Plaka gesehen haben. Dazu fahren wir zurück nach Plaka und haben etwas Mühe die schmale Straße, die zum Plathiena Beach hinab führt zu finden. Aber einmal auf der Piste, ist der Weg selbsterklärend. Der Strecke ist an einigen Stellen recht schmal, so dass teilweise nur ein Fahrzeug durch die schmalen Kurven passt. Zum Schluss bietet eine steile Abfahrt bereits einen Blick auf den Plathiena Strand. Vom Parkplatz haben wir nochmal einen schönen Blick auf das Kastro und Plaka.
 
Der ca. 150 Meter lange Strand wird von hübschen Felsen eingerahmt. Plathiena Beach hat wunderbaren feinen weichen Sand und verfügt über Liegestühle. Diese werden von der kleinen Taverne vermietet, die auch eine stattliche Speise- und Getränkekarte vorzuweisen hat. Auch die Sanitären Anlagen sind für einen Strand hervorragend. Hier lassen wir die Seele baumeln bevor wir uns auf den Rückweg zu unserem Hotel machen.
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