Unser nächster Spot auf Milos liegt ganz im Osten an der Schwefelküste bei Paliorema. Hier gibt es einen spektakulären Strand bei einer alten Schwefelmine. Der Weg führt uns von Adamas zunächst Richtung Süden an der inneren Bucht von Milos entlang und biegen kurz vor dem Flughafen in Richtung Zefiria ab. Dort fahren wir weiter Richtung Osten, die „Old Sulfur Mine“ ist hier bereits ausgeschildert. Nachdem wir Zefiria verlassen haben wird es einsamer. Die Landschaft wird kahler und hügeliger. Wir kommen noch an einer Kreuzung Richtung Nordosten vorbei, die wir ignorieren.

Bis dahin war alles ganz einfach und in einer Kurve ist die „Old Sulfur Mine“ wieder ausgeschildert. Die Beschilderung führt uns nun auf eine unbefestigte Piste. Kurz danach kommen wir zu einer Kreuzung an der keine Beschilderung zu finden ist. Google Maps hat hier leider keinen Empfang und somit haben wir eine 50:50 Chance. Wir entscheiden uns für links und kommen zu einem Parkplatz auf dem wir das Auto abstellen und zu Fuß weiter gehen. Nach kurzer Zeit sehen wir eine aktive Mine. Hmm das waren dann wohl die falschen 50 Prozent. Aber so haben wir eine aktive Mine auf Milos gesehen, auch nicht schlecht. :-)
Also gehen wir zurück zum Auto und fahren den anderen Abzweig entlang bis wir zu einem Schild „Durchfahrt verboten“ kommen. Ich habe vorher gelesen, dass man das Auto hier besser abstellen sollte, ggf. aber auch weiter fahren kann. Normalerweise bin ich an solch Stellen mutig und probiere es, aber da es vor ein paar Tagen heftig geregnet hat, vermute ich, dass die Piste auch schlechter ist als sonst und wir stellen unser Auto ab und gehen lieber zu Fuß weiter. Die Piste ist schmal aber an den meisten Stellen befahrbar. Allerdings treffen wir unterwegs auf zwei Stellen an denen der erwähnte Regen seine Spuren hinterlassen hat. Da sind wir froh das wir gegangen sind. Davon mal abgesehen, dass man diese schöne Landschaft zu Fuß viel besser begreifen kann. Nach etwa der Hälfte der Strecke kommen wir an eine Stelle an der man über die Steine hinweg die Küste Richtung Süden schauen kann, leider ist etwas Gegenlicht, aber trotzdem sehr schön.
 
Hier beginnen die Serpentinen hinunter zur alten Schwefelmine und dem Thiorichia Beach daneben. Von hier bieten sich uns bereits wunderschöne Ausblicke hinunter zur Mine und aufs Meer.
Auf geht es die letzten Kurven hinab ins Tal. Dabei kommen wir an Felsen in allen möglichen Farben vorbei. Unten angekommen stehen wir vor der alten Schwefelmine. Uns bietet sich ein bizarrer Anblick. Die Anlage sieht einerseits aus als wenn sie gerade verlassen worden ist. Alles liegt noch umher, Werkzeuge, Kessel, Lohren…
 

Andererseits ist alles verfallen und man sieht das die Mine schon ewig nicht mehr betrieben wird. Genau gesagt seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts. Warum ist gar nicht ganz eindeutig, man munkelt das es zu viele tödliche Unfälle gab und die Mine zwanghaft geschlossen wurde. Auch bei einem Blick in die Gebäude der Mine sieht es aus als wenn gerade noch jemand hier war. Matratzen in den Wohnräumen, Motoren und Werkzeug in den Hallen, sogar Zementsäcke liegen noch umher. An der Küste auf der rechten Seite gucken wir in einen Stollen und sehen die bunten Färbungen des Gesteins an den Wänden und der Decke.
 
So nun aber genug von den alten Gemäuern, es wird Zeit das wir uns den Strand anschauen. Der Strand wird als Schwefelminen Strand, Old Sulfur Mine Beach, Paliorema Beach oder auch Thiorichia Beach bezeichnet. Thiorichia Beach, weil Thiorichia im griechischen Schwefelmine heißt. Paliorema weil die Mine auch Paliorema Mine heißt. Alles klar oder komplett verwirrt? :-)
So oder so bietet der Strand und die alte Industrieanlage einen sehr spektakulären Anblick. Wir gehen runter an den Strand und genießen die Szenerie eine Weile. Inzwischen ist auch eine Gruppe mit Kanus angekommen. Man kann auf Milos bei einem Spezialisten Kanutouren rund um Milos buchen. Die Touren variieren nach Wetter und dem Wunsch der Gäste.
 
So langsam machen wir uns wieder auf den Weg nach oben. Nochmal zum runterfahren oder gehen. Wenn ihr ein Allrad oder Quad habt könnt ihr auch runterfahren. Als wir unten waren kam ein Jeep und zwei Quads runtergefahren. Aber wie gesagt uns hat auch der Weg nach unten und wieder hinauf sehr gut gefallen. So hat man aus vielen Perspektiven einen Blick auf die alte Schwefelmine und den Strand.
 
Zurück am Auto fahren wir zunächst zurück nach Zefiria, um hier dann Richtung der Strände von Paliochori und dem Agia Kyriaki abzubiegen. Die Straße führt uns Richtung Süden und ist gut ausgeschildert. In Paliochori angekommen sind die Parkplätze gut besucht, also stellen wir uns auf den Parkplatz des Sirocco Restaurants.

Passt ganz gut wir haben etwas Hunger und Durst, also gehen wir ins Sirocco und schauen nach einem Platz. Aber die Dame am Empfang erklärt uns das noch etwa fünf Paare vor uns dran sind, wir können ja gerne so lange schon mal in die Speisenkarte schauen. Das machen wir und stellen fest das der Laden nicht das richtige für uns ist. Wie der Name schon sagt es ist ein Restaurant mit entsprechender Karte und Preisen. Dann gehen wir doch lieber an den Strand. Hier am Eingangsbereich ist er schmal und nicht besonders schön, aber davon lassen wir uns nicht abhalten und gehen einfach weiter bis wir zur Taverne Palagos kommen. Die Taverne steht ja im Grund auf dem Strand und mitten im Weg. Okay dann schauen wir mal hoch und finden einen schönen Platz mit Blick über den ganzen Strand. Prima mit diesem schönen Blick schmeckt der leckere Dakos noch mal etwas besser.
Nach dieser Stärkung schauen wir uns den Strand mal etwas genauer an. Dafür das so viele Autos auf den Parkplätzen stehen ist der Strand doch erstaunlich leer. Das liegt sicherlich an der Länge des Paliochori Beach. Hinter der Taverne Palagos wird der Strand feinsandig und breit. Es gibt die Möglichkeit Wassersport zu betreiben, an einer Station kann man Equipment dazu ausleihen. Außerdem sind auch Rettungsschwimmer vor Ort. Der Kontrast mit den bunten Felsen, die den Strand gegen Wind aus dem Norden schützen, ist sehr schön. Als Nachteil haben wir empfunden, dass es sehr schnell tief ins Wasser geht. Das ist erstens nicht so schön zum Planschen, aber vor allem sorgt es dafür, dass das Wasser recht kühl ist. Wir waren trotzdem zweimal hier, alleine wegen der Taverne. :-)
Der nächste Strand liegt Luftlinie 1,5 Kilometer entfernt, aber wir müssen ein Stück die Straße Richtung Zefiria zurückfahren, um dann Richtung Agia Kyriaki abzubiegen. Das liegt natürlich an den schroffen Felsen, dass man an der Küste keine Straße bauen kann. Die Zufahrt zum Agia Kyriaki Beach führt dann auch über eine Kuppe hinab zum Strand. Vom Agia Kyriaki Beach starten einige Bootstouren zur Erkundung der Südküste. Außerdem gibt es auch einen Bootsverleih.

Der Strand ist im westlichen Bereich sehr steinig, im östlichen feinsandig. Oberhalb des Strands befinden sich ein paar Ferienhäuser in den Hang gebaut. Bestimmt nicht schlecht da oben eine Bude zu haben. Etwas zurückgesetzt liegt die gutaussehende Thalassopetra Taverne, aber so richtig springt der Funke bei uns nicht über. Der Agia Kyriaki Beach hat uns nicht umgehauen und wir machen uns wieder auf den Weg nach Adamas.
Nun wollen wir mal einen kurzen Blick in den Westen von Milos werfen. Dazu fahren wir von unserem Hotel in Adamas Richtung Süden und fahren an großen Teilen der inneren Bucht entlang. Dabei kommen wir zunächst am Flughafen und später dann am Achivadolimni Beach vorbei. Der Achivadolimni Beach liegt unterhalb der Straße und ist gar nicht schlecht.
Wir kommen zu einer Kreuzung an der wir Richtung Westen abbiegen. Die Straße steigt sofort an und schlängelt sich schnell nach oben. Im Westen liegt auch der 751 Meter hohe Profitis Ilias, deren Gipfel man über eine 1,5 stündige Wanderung erreichen kann. Die Wanderung heben wir uns für den nächsten Milos Besuch auf.
 
Heute fahren wir nur bis zur Kirche Agia Marina. Von hier haben wir einen guten Blick auf den tief unten liegenden Fatourena Beach und über die Bucht von Milos hinweg nach Plaka. Kurz überlegen wir ob wir nach Embourios hinunterfahren sollen, entscheiden uns dann aber dagegen. Dieser kleine Ort ist der einzige an der Südküste der inneren Bucht von Milos, hat aber bis auf ein paar Fischerhäuschen und eine Taverne nicht viel zu bieten. Hier an der Kirche Agia Marina beginnt eine unbefestigte Straße die den Westen umrundet. Nach den Regen der letzten Woche soll sie sich in einem schlechten Zustand befinden, so dass die Erkundung des Westens für uns an dieser Stelle endet. Viele Highlights bietet diese Strecke sowieso nicht. Einzig das Kloster des heiligen Ioannis wäre mit Sicherheit sehenswert gewesen. Alle anderen tollen Spots im Süden und Westen sind am besten oder fast ausschließlich mit einem Boot zu erkunden.
Da ist an erster Stelle der bizarre Küstenabschnitt von Kleftiko zu erwähnen. Solch eine Tour mit einem Katamaran mit der Firma Polco-Sailing hatten wir gebucht, aber die wurde aufgrund zu starken Windes leider vom Veranstalter abgesagt. Schade eigentlich, aber ein Grund mehr nochmal nach Milos zu kommen. Inzwischen sind wir wieder auf dem Rückweg die Ausläufer des Profitis Ilias hinunter. An einer Stelle müssen wir nochmal stoppen, denn von hier bietet sich uns ein Blick hinunter nach Embourio.
 
Unten auf Meereshöhe angekommen, kommen wir am ausgetrockneten Salzsee von Milos vorbei. Hier befindet sich die schmalste Stelle von Milos, wir stoppen kurz und schauen uns den oben schon erwähnten Achivadolimni Beach an, der hier beginnt und sich etwa einen Kilometer an der inneren Bucht entlang zieht.
 
Wie oben schon geschrieben, eigentlich ein schöner Strand, aber mit den „echten“ Stränden im Norden oder Süden von Milos kann er doch nicht mithalten.
 
Wir kommen zurück zur Kreuzung die uns in den Westen geführt hat und biegen dieses Mal Richtung Süden ab, um zu den Stränden im Süden zu gelangen. Als erstes fahren wir zum Firiplaka Beach. Die Anfahrt zieht sich ganz schön hin und wir haben das Gefühl immer höher in die Berge des Südens hinaufzufahren, anstatt runter an die Küste. Der Schein trügt nicht, denn als wir über eine Kuppe kommen sehen wir, dass sich die Straße ein langes Stück nach unten windet. Links und rechts parken bereits überall Autos.

Das liegt daran, dass der Firiplaka Beach eigentlich gar keinen richtigen Parkplatz zu bieten hat. Man kann den Firiplaka Beach aber auch mit dem Linienbus erreichen. Wir sind optimistisch und fahren an den parkenden Autos vorbei, irgendwo wird sich schon eine Lücke auftun. So ist es auch, erst als uns die Abfahrt zum Wenden zu schmal wird schauen wir nach einer Lücke und haben Glück. Das letzte Stück gehen wir dann zu Fuß und haben bereits an mehreren Stellen einen wunderschönen Blick auf den Firiplaka Beach. Wow was für eine schöne Bucht!
Unten angekommen stehen wir zunächst auf einem freien Stück, von dem man den gesamten Strand noch einmal überblicken kann. Hier ist es uns aber zu wuselig und wir gehen weiter. Wir gehen vorbei an dem schmalen Stück mit den Sunbeds, die man an dem dahinterliegenden Kiosk mieten kann. Hier kann man sich auch mit Getränken versorgen. Uns zieht es weiter den Strand entlang bis wir an eine Stelle kommen, die ruhiger ist. Hier breiten wir unsere Handtücher aus und genießen den tollen Strand, dass schöne Wetter und den Urlaub im Allgemeinen. :-)
 
Nun wird es aber Zeit das ich mir die sich anschließenden idyllische Buchten des Firiplaka Beaches etwas genauer ansehe. Ela bleibt lieber liegen und genießt den Strand. :-) Von oben sah es aus als wenn der Firiplaka Beach eine durchgängige Bucht ist, aber die Buchten sind immer wieder mit kleinen Felsen von einander getrennt. Einige sind gar nicht so leicht zu überwinden. Das geht bei der ersten Bucht schon los. Nichtsdestotrotz lohnt sich der Weg, denn das Farbenspiel der Felsen ist einfach grandios.
 
Von Bucht zu Bucht ändern sich die Farben und auch der Untergrund. Von feinsandig dort wo unsere Handtücher liegen, über kieselig, bis hin zu steinig am Ende des Firiplaka Beaches. Als zusätzlichen Kontrast stehen noch ein paar Felsen im Wasser umher.
 

Nachdem ich wieder zurück bei Ela bin, gehen wir ins Wasser und sind sehr positiv überrascht wie warm das Wasser hier ist. Als wir weiter reingehen wissen wir auch warum. Die Bucht vor dem Firiplaka Beach ist sehr flach und wir können sehr lange stehen. Dementsprechend ist das Wasser natürlich sehr viel wärmer als zum Beispiel am Paliochori Beach. Ihr merkt schon an meiner Beschreibung, der Firiplaka Beach ist unser Lieblingsstrand auf Milos. Wir haben den Firiplaka Beach sehr genossen und waren zweimal hier.
Wieder am Auto angekommen schlängeln wir uns wieder nach oben. Fast oben angekommen, dort wo die Bushaltestelle ist und der Asphalt wieder beginnt, zweigt eine kurze Piste zum Tsigrado Beach ab. Das ist ein ganz besonderer Strand. Der Tsigrado Beach ist nur mit klettern über Leitern zu erreichen. Oben vom Parkplatz führt der Weg auf ein Plateau, von dem man auf die Bucht des Tsigrado Beach schauen kann.
 
Auch einen Blick auf den Tsigrado Beach kann man von hier oben werfen. Der winzige Strand ist gut besucht. Es reiht sich Handtuch an Handtuch. Die Bucht und der Tsigrado Beach sehen schon witzig aus, aber schön ist anders.
Der Einstieg über die Leiter ist jetzt nicht hochkompliziert, man muss nur schauen, dass man die Badesachen gut verstaut, um die Hände freizuhaben, damit man sich an der Leiter festhalten kann. Hmm was wollen wir da unten? Nur um einmal kurz zu schauen? Hinlegen möchte ich mich dort nach dem Aufenthalt am traumhaften Firiplaka Beach sicher nicht. Uns reicht der Blick von oben und wir fahren weiter.
Um zu unserem nächsten Ziel, der Provates Bucht, zu gelangen müssen wir wider ein ganzes Stück der Anfahrt zurückfahren bevor die Straße Richtung Westen abbiegt. Die Provatas Bucht ist über verschiedene Zufahrten zu erreichen. Wir suchen uns die einfachste aus und schauen kurz runter zum Strand.

Der feinsandige Strand besteht aus mehreren Buchten und gefällt uns ganz gut, kommt aber mit dem Firiplaka Beach nicht mit. In der Bucht gibt es ein Hotel und einige Ferienwohnungen. In dem Bereich wo das Hotel steht, gibt es auch ein paar Tavernen und am Strand stehen dort auch Liegen und Sonnenschirme. Der Rest der Bucht ist leer und ruhig.
Uns zieht es weiter und am Ende der Provatas Bucht führt die Straße einen Hügel hinauf, von dem wir einen tollen Blick zurück auf die Provatas Bucht haben. Das ganze bei tief stehender Sonne, sehr schön wie ich finde.

Ein letzter Spot bleibt uns hier an der Südküste noch, wir fahren von der Hochstraße wieder hinunter zum Kipos Beach. Der Strand ist nicht wirklich seinen Weg wert. Hier in der Bucht starten ebenfalls Bootstouren an der Südküste entlang und es gibt das Kipos Café und Restaurant.
Nun wird es aber Zeit das wir uns auf den Rückweg in unser Hotel machen. An der inneren Bucht von Milos, die eigentlich Ormos Milou heißt und gerne mal hochtrabend Golf von Milos genannt wird stoppen wir noch einmal, weil das Abendlicht Adamas und Plaka gerade so schön beleuchtet.
 
Am nächsten Morgen verlassen wir Milos mit dem Superjet und fahren nach Folegandros. Das ganze zwar einen Tag später als geplant, weil gestern die Fähre wegen zu starken Windes nicht fuhr. Zum Glück kamen ja auch keine neuen Touristen nach Milos, so dass wir in unserem Hotel bleiben und auch den Mietwagen einen Tag länger behalten konnten.
 
Milos hat uns so gut gefallen, dass wir bestimmt nochmal wiederkommen. Die Insel bietet wirklich sehr viel. Tolle Landschaft, eine schöne Plaka, tolle Strände und auch ein paar außergewöhnliche Highlights. Hier sind vor allem Sarakiniko und der Thiorichia Beach an der alten Schwefelmine hervorzuheben. Der schönste Strand von Milos ist meiner Meinung nach der Firiplaka Beach.
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