Am nächsten Morgen fahren wir von Parikia aus an der Westküste in Richtung Süden. Heute wollen wir Paros gegen den Uhrzeigersinn umfahren. Unser erster Stopp gilt dem Agia Irini Beach. Dazu zweigen wir von der Hauptstraße Richtung Pounda ab, um kurz darauf gleich wieder rechts auf eine Staubpiste abzubiegen. Die Piste führt uns kurze Zeit später zu einem Parkplatz direkt neben dem Strand.
 
Beim Blick auf dem Agia Irini Beach reiben wir uns verwundert die Augen. Was soll denn das sein? Das Bild das sich uns bietet ist völlig unterschiedlich zu dem was wir vorher auf Fotos gesehen haben. Auf den Bildern gab es diese hässliche Mauer, die bis fast auf dem Strand geht, nicht. Hier hat wohl jemand versucht eine Beach Bar zu eröffnen. Es sieht aus, als ob es beim Versuch geblieben ist. Auf jeden gefällt es uns hier gar nicht und wir fahren weiter nach Pounda.
Dazu fahren wir wieder zurück zur Straße und biegen rechts ab und erreichen kurze Zeit später Pounda. Pounda besteht eigentlich nur aus ein paar Ferienhäusern und einem Anleger für die Fähre nach Antiparos, der kleinen Nachbarinsel von Paros. Die Fähre fährt alle 30 Minuten, in Stoßzeiten sogar in noch etwas kürzeren Abständen. Alles läuft sehr routiniert ab. Die Autos fahren direkt zur Fähre, werden eingewiesen und fahren rückwärts rauf.

Tickets gibt es dann an Bord und los geht die Fahrt, denn die nächste Fähre nähert sich bereits von Antiparos aus. Pounda ist auch von allen möglichen Orten auf Paros mit dem Bus gut zu erreichen und ein Ticketschalter für den Bus ist hier auch vorhanden, um Pounda auch mit dem Bus verlassen zu können.
Auch wir verlassen Pounda und fahren die Nebenstrecke weiter Richtung Süden. Zunächst entlang der Küste mit Blick auf einen Kite-Surfer Strand. Dann wendet sich die Straße von der Küste ab und führt südlich am Flughafen entlang. Unser nächstes Ziel ist der Voutakos Dünenstrand. Die Straße führt vorbei an ein paar Ferienhäuser und endet direkt am Meer. Von hier gehen wir ein Stück an der Küste entlang bevor wir zum Voutakos Beach kommen. Na ja die Dünen sind überschaubar, der Strand ebenfalls, dass einzige was uns gut gefällt ist der Blick hinüber nach Antiparos. Kurze Zeit später sind wir bereits wieder unterwegs nach Aliki. Aliki liegt ganz im Süden von Paros und ist ein ehemaliges Fischerdorf, dass inzwischen vom Tourismus lebt. Auf dem öffentlichen Parkplatz finden wir eine Lücke und gehen zu Fuß in den Ort. Der Weg führt uns in eine Fußgängerzone, wo auch der Dorfstrand beginnt.
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Um den Strand haben sich ein paar Fischtavernen angesiedelt. Besonders hübsch ist, kurz hinter dem Strand, die Taverne To Balcony tou Aki. Die Taverne hat einen Steg der ins Wasser hinausführt auf dem Tische stehen.
Eine sehr schöne Idee. Ein Blick auf die Speisekarte überrascht uns positiv. Die Preise sind überraschend zivil. Auch im weiteren Verlauf am Wasser entlang stehen schöne Tavernen und die Preise sind insgesamt überschaubar.
 
 
Im kleinen Bootshafen liegen ein paar Fischerboote und das eine oder andere Ausflugsboot. Auch ein Tauchanbieter hat hier seine Basis. Allerdings ist jetzt im September nicht mehr viel los. Weder bei den Ausflugsbooten, noch in den Tavernen.
 
Am Ende des Hafens kommen wir zur Südspitze von Aliki. Östlich davon befindet sich der Piso Aliki Beach. Ein hübscher Strand, der unter Tamarisken reichlich Sonnenschutz bietet. Am Ende der Bucht stehen einige Ferienhäuser und Appartements.
 
Aliki hat uns gut gefallen, aber wir wollen weiter zu den Stränden an der Ostküste. Die Straße steigt an der Südostecke von Paros zunächst steil an, um mit erreichen der Ostküste wieder nach unten zu führen. Somit bieten sich hier tolle Ausblicke auf die Ostküste.
 
Unter uns liegen die ersten Strände der Ostküste und einige Feriensiedlungen. Bald erreichen wir Drios das so etwas wie der Versorgungs- und Übernachtungsort für die Strände an der Ostküste ist. So groß wie erwartet ist der Ort allerdings nicht.
 
Nachdem wir Drios hinter uns gelassen haben müssen wir aufpassen die Zufahrt zum Golden Beach nicht zu verpassen. Aber kein größeres Problem, Google Maps hilft und ein kleines Schild an der Straße bestätigt das wir richtig abgebogen sind. Wir parken in der Nähe der Blue Beach Bar. Direkt neben der Bar suchen wir uns ein schönes Plätzchen und rollen unsere Handtücher aus.
Der Golden Beach ist, unserer Meinung nach, der schönste Strand auf Paros. Der Strand ist knapp einen Kilometer lang, schön breit und sehr feinsandig. Hier im nördlichen Bereich befinden sich keine Hotels, so das sehr wenig los ist. Essen, Trinken und Toiletten sind in der Blue Beach Bar vorhanden, wenn auch recht hochpreisig.

Hochpreisig sind auch die Liegestühle, wenn man denn unbedingt welche braucht. Mit 60€ für 2 Liegen und einen Schirm die Nummer 1 am Golden Beach und die Nummer 2 auf unserer Reise. Nun die beiden Mädels die den ganzen Tag unter dem Schirm stehen und auf Kunden warten müssen natürlich auch bezahlt werden.
 
Im südlichen Bereich des Golden Beachs befindet sich eine weitere Beach Bar und ein Wassersportzentrum. Außerdem befinden sich hier auch Hotels und Pensionen am Strand. Alles nicht aufdringlich, aber uns gefällt es trotzdem im Bereich der Blue Beach Bar am besten, so dass wir hier mehrfach zum Baden hergekommen sind.
Um die Runde rings um Paros gegen den Uhrzeigersinn zu vollenden fahren wir bis Marpissa und biegen dort Richtung Berge ab, um die Nordspitze von Paros abzuschneiden. Wir fahren an Lefkes vorbei und erreichen wieder Parikia. Ihr wisst schon es folgt das Abendessen und der Sonnenuntergang.
 
Lefkes haben wir uns am nächsten Morgen angesehen und sind anschließend wieder zum Golden Beach gefahren. Aber wo ich gedanklich schon mal in Lefkes bin, will ich euch das gleich mal zeigen. Unser Auto parken wir auf dem gut ausgeschilderten Parkplatz oberhalb des Ortskerns. Auf dem Weg dorthin ist auch dieses Bild mit der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, der Hauptkirche von Lefkes, entstanden.
Nachdem wir das Auto abgestellt haben gehen wir hinunter in den Ort, der auf 250 Meter Höhe liegt. Als erstes kommen wir an der Grundschule vorbei, die optisch auch gut das Rathaus sein könnte. Gegenüber befindet sich ein kleiner Park mit Kriegsdenkmälern. Hier haben es sich ein paar junge Familien gemütlich gemacht.
 
Uns führt die Gasse weiter nach Lefkes hinein. Lefkes zählt zu den schönsten Dörfern der Kykladen. Nun das ließt man sehr oft und nach der Enttäuschung von Naoussa sind wir zunächst skeptisch. Allerdings können wir die Bedenken schnell ablegen, denn Lefkes ist wirklich hübsch. Immer wieder entdecken wir kleine Gassen mit sehr schöner Kykladen Architektur. Weiße Wände, schmiedeeiserne Balkone, lila- und rosafarbene Bougainvilleen, bunte Blumentöpfe, bemalte Fußwege, hübsche Cafés …
  
 
Die Gasse endet zunächst an einem Platz mit drei schönen Cafés. Na, wenn das nicht zum verweilen einlädt. Durst haben wir auch, also setzen wir uns und erfrischen uns mit einem frischgepressten Orangensaft.

Von hier ist die Frage wo geht es lang? Rechts? Links? Wir entscheiden uns für links und gehen grobe Richtung große Kirche.
  
Der Weg ist alles andere als eindeutig, aber das Ziel haben wir immer im Blick und somit kommen wir irgendwie zum Vorplatz der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit.
 
Auf dem großen schlichten Platz befindet sich eine Taverne und ein paar Häuser. Eine Treppe führt zu der Kirche hinauf. Die Kirche selber ist geschlossen, aber vom Vorplatz haben wir einen schönen Blick zurück auf Lefkes.
 
Das wars aus Paros. Die Insel hat uns gut gefallen und auch einiges zu bieten, ist aber ganz schön belebt. Und es wird an allen Ecken weiter gebaut. Vom Tourismus möchte natürlich auch auf den anderen Inseln jedermann etwas abhaben, aber ich finde auf Paros wird die Schraube bereits überdreht. Mit Mykonos ist das Negativbeispiel gar nicht so weit weg.

Von Paros aus geht es für uns mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland. Von unserem Hotel machen wir uns früh am Morgen auf den Weg zum Flughafen. Unser Vermieter Acropolis Rent A Car hat uns gesagt wir sollen das Auto bei Paros Airport Parking, etwa 400 m vor dem Flughafen, abstellen und ein Angestellter fährt uns dann zum Flughafen.
Auf dem Weg nach Aliki haben wir hier sogar einen Zwischenstopp eingelegt und gefragt ab wann denn jemand hier sein wird. Antwort ab 6:00 Uhr morgens. Als wir nun um 6:30 Uhr vor dem Tor standen war alles dunkel und das Tor zu. Prima! Also haben wir zunächst die Nummer vom „Paros Airport Parking“ angerufen… Natürlich nahm niemand ab. Danach haben wir unseren Vermieter angerufen… Natürlich nahm niemand ab. Was nun? So lange Zeit ist nicht mehr, denn um 7:45 Uhr ist take off. Als ich das Tor anfasse merke ich das es nur zugeschoben ist. Wir entscheiden zum Flughafen zu fahren, das Gepäck und Ela auszuladen und die Karre hier abzustellen. So machen wir das.

Als ich wieder hier bin ist immer noch keiner da. Ich stelle die Karre gut sichtbar vor das Büro, lasse den Schlüssel stecken und schiebe das Tor wieder zu. Zu Fuß gehe ich zum Terminal. Der Flughafen ist sehr übersichtlich. Es gibt zwei Schalter und einen kleinen Warteraum. Pro Tag fliegen ca. 10 Maschinen ab und es kommen genauso viele an. Für die ankommenden Flieger gibt es einen sehr kleinen Ankunftsraum mit einem 5 Meter langem Gepäckband und 6 Sitzplätzen. Echt süß. :-)
Unser Flug geht planmäßig und verläuft ruhig. Von Paros fliegen wir vorbei an Mykonos, über Syros hinweg, östlich an Athen vorbei nach Thessaloniki. Von hier geht es mit einem richtigen Flieger zurück nach Hamburg. :-)
  
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