Unsere erste Fahrradtour von Kühlungsborn aus, führt uns zum Leuchtturm von Bastorf. Von unserem Hotel fahren wir zunächst die Ostseeallee Richtung Westen und dann über den Baltic-Platz. Nach einem kurzem Stopp fahren wir weiter zum Campingplatz, den wir links liegen lassen um den Radweg zwischen Campingplatz und Ostsee weiter zu folgen. Dort wo der Campingplatz endet, führt der Radweg im 90 Grad Bogen weg von der Ostsee auf die parallel verlaufende Waldstraße. Ein paar hundert Meter weiter endet die Waldstraße an einem Kreisel und wir folgen dem Radweg zum Riedensee. Der Riedensee liegt in einem etwa 90 Hektar großem Naturschutzgebiet das unmittelbar an die Ostsee grenzt. Das Schutzgebiet wurde 1993 ausgewiesen um einen der letzten verbliebenen Strandseen zu schützen. Das Schutzgebiet darf von der Landseite nicht betreten werden. Einzig der vorgelagerte Strand ist zugänglich. Deshalb hatte ich mir im Vorfeld der Tour bei Google Maps einen Aussichtspunkt auf den Riedensee herausgesucht. Allerdings ist der Aussichtspunkt inzwischen auch nicht mehr zugänglich. Okay dann wird das von hier nichts. Aber wo wir schon mal hier sind, gehen wir ein Stück außerhalb des Naturschutzgebiets an den Strand, den man im Reiseprospekt wohl als naturbelassenen Strand bezeichnen würde. :-)

Nicht falsch verstehen, der Strand ist nicht schlecht, aber er wird halt nicht so regelmäßig gereinigt und es steht auch keine Schwimmaufsicht (DLRG) zur Verfügung. Aber klar, hier ist noch mal deutlich weniger los als in Kühlungsborn. Der Blick nach links geht an dem Rand des Naturschutzgebiet Riedensee entlang, während wir rechts Kühlungsborn und darüber hinaus sehen.
Unser Stopp hier ist kurz, wir fahren weiter am Riedensee entlang Richtung Süden und folgen von hier dem Radweg Richtung Bastorfer Leuchtturm, den wir am Ende des Riedensees bereits in Sicht haben. Der Radweg geht quer durch die Felder, kreuzt zweimal eine Straße und geht die letzten 500 Meter relativ steil bergauf.
 
Oben angekommen stellen wir unsere Fahrräder neben dem Cafe am Bastorfer Leuchtturm ab. Da man von der Terrasse des Cafes aber keinen guten Blick hat und wir auch keinen Hunger verspüren gehen wir zum Leuchtturm. Der Leuchtturm von Bastorf wurde 1878 fertig gestellt und ist nur 20,8 Meter hoch. Als ich zum ersten Mal von dem Leuchtturm im Landesinneren gehört habe, war ich schon mal erstaunt, als ich dann noch hörte das er nur gut 20 Meter hoch ist, war ich noch mehr erstaunt. Als ich nun aber die 78,8 Meter ü. NHN nach oben gestrampelt bin, wundert mich das nicht mehr. Sozusagen learning by doing. :-)

Der Leuchturm ist also gar nicht so klein, genaugenommen ist sogar das Gegenteil der Fall. Mit einer Feuerhöhe von 95,3 m hat der Leuchtturm von Bastorf das höchste Leuchtfeuer eines deutschen Leuchtturms. Knapp noch vor dem Leuchtturm Dornbusch auf der Insel Hiddensee der 95m Feuerhöhe vorweisen kann. Der Leuchtturm ist noch immer in Betrieb. Kein Wunder, er hat ja auch gleich zwei Aufgaben. Zum einen als Orientierungsfeuer auf der westlichen Ostsee, zum anderen aber vor allem als Warnung vor „Hannibal“, einer Sandbank in der Einfahrt zur Wismarer Bucht. Der Leuchtturm wird auch BUK genannt, weil er zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze steht. Man kann den Leuchtturm auch besichtigen. 55 Stufen führen nach oben. Von dort hat man einen tollen Panorama Blick, der an klaren Tagen bis nach Rostock und zum Salzhaff, bei besonders klarer Sicht angeblich sogar bis zur Insel Fehmarn reicht. Leider war der Andrang so groß, dass wir keine Lust hatten uns so lange in die Schlange zu stellen. Somit genossen wir den Blick nach Kühlungsborn mit seinem Riesenrad auf der Promenade, über den Riedensee und entlang der Küste vom knapp 80 Meter hohen Hügel auf dem der Leuchtturm steht. Dieser Hügel gehört übrigens zum westlichen Ausläufer der Kühlung, ein dicht bewaldeter Höhenzug zwischen Kühlungsborn und Kröpelin. Die Kühlung ist ein Landschaftsschutzgebiet und mit seinen Bächen, Tümpeln, Tälern und Schluchten bildet die Kühlung ein einzigartiges Landschaftsbild in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kühlung ist selbstredend auch Namensgeber von Kühlungsborn.
Nach einem ausgiebigen Stopp am Bastorfer Leuchtturm fahren wir weiter. Wir wollen nicht den gleichen Weg zurück fahren, aber auch nicht auf einer der vielbefahrenen Straßen unterwegs sein. Aber das ist hier in der Gegend kein Problem. Es gibt hier sehr viele Radwege und zwar ausgesprochen schöne, aber das wird während der folgenden Touren auf den nächsten Seiten noch deutlich. Uns führt der Rückweg nach Kühlungsborn zunächst hinunter nach Bastorf. Hier müssen wir einmal kurz die Straße nach Kühlungsborn kreuzen und sind danach sofort wieder auf einem Radweg. In Bastorf biegen wir rechts ab und fahren den Bastorfer Landweg durch Unterbastorf. Dieser Weg trifft an der Ortseinfahrt Kühlungsborn auf die Schlossstraße, die später zur Strandstraße wird und uns direkt zur Seebrücke von Kühlungsborn führt. Von hier sind es nur noch ein paar Pedalumdrehungen bis zu unserem Hotel. Die Tour ist ca. 18 Kilometer lang und ein guter Auftakt unserer Radtouren rund um Kühlungsborn.
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