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 Die Burg Eltz ist eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert und befindet sich auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Wierschem. Die Burg Eltz liegt auf einem 70 Meter hohem Felsen im Tal der Elz, einem Nebenfluss der Mosel und ist vollständig umschlossen von 300 Hektar des Eltzer Forstes. Warum wurde die Burg hier mitten im Wald und nicht an der Mosel gebaut? Ganz Einfach hier verlief ein wichtiger Handelsweg, der natürlich beschützt werden musste.
Bereits auf der Bundesstraße B416 an der Mosel ist die Burg Eltz gut ausgeschildert. Nach der Fahrt durch den Wald erreichen wir den Parkplatz der Burg Eltz. Es stehen wenig Autos davor, was nicht verwundert, denn die Burg konnte an dem Tage unseres Besuchs wegen Covid-19 nur von außen besichtigt werden. Normalerweise ist der Parkplatz kostenpflichtig, heute ist das Kassenhäuschen genauso geschlossen wie die Burg selber.
 Vom Parkplatz führen zwei Wanderwege zur Burg. Der Weg am Ende des Parkplatzes ist gut zu erkennen. Man läuft eigentlich automatisch auf diesen asphaltierten Weg zu. Der Weg ist 800 Meter lang aber recht steil. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann für kleines Geld mit einem Shuttlebus fahren. Der andere Weg ist etwa 500 Meter länger, nicht asphaltiert und nicht ganz so steil. Der Beginn des Weges liegt etwas versteckt und beginnt auf dem vorderen Parkplatz rechts von der Straße. Wir gehen den asphaltierten Weg und kommen nach kurzer Zeit an einem Aussichtspunkt vorbei von dem wir einen ersten schönen Blick auf die Burg Eltz haben. Hinter diesem Aussichtspunkt wird der Weg dann richtig steil.
Nach 2-3 Kurven haben wir die Burg Eltz dann bereits vor Augen. Wenige Minuten später stehen wir am Fuß der Burg Eltz. Wir gehen ein paar Meter den Weg nach rechts um einen noch schöneren Blick auf die Burg zu haben. Bei diesem Anblick wird uns klar warum die Burg Eltz als Inbegriff der deutschen Ritterburgen und eine der schönen Burgen Deutschland gilt. Die Burg ist gespickt mit Türmen, Erkern, schrägen Dächern, verschiedenem Fachwerk und Spitzen. Viele in unterschiedlichen Baustilen, was die Architektur zur größten Attraktion der Burg Eltz macht.
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 Aber wo rühren diese unterschiedlichen Baustile her? Dazu muss man einen kurzen Blick in die Geschichte werfen.
Die Burg befindet sich heute seit mehr als 800 Jahren im Besitz der Familie Eltz. Nach dem Tod des damaligen Besitzers kam es im Jahr 1268 zu einer Ganerbschaft. Es entstand eine Ganerbenburg, dass bedeutete die Ganerben konnten über die Burg nur gemeinsam verfügen. Die Ganerben waren die Brüder Elias, Wilhelm und Theoderich Eltz. Die Burg wurde also in drei Teile aufgeteilt und von den Familien Eltz-Kempenich, Eltz-Rübenach und Eltz-Rodendorf bewohnt. Die Namenszusätze dieser Hauptlinien leiteten sich jeweils von den Gattinnen der drei Brüder ab. Alle drei Linien errichteten in der Burg eigene Wohntürme und bauten ihre Teilburg nach ihrem Geschmack und Bedürfnissen aus. Genau das macht die Architektur der Burg Eltz heute so einzigartig.
Nachdem die Linie Eltz-Rodendorf ausgestorben war übernahm die Linie Eltz-Kempenich diesen Teil der Burg. Im Jahre 1815 kauft die Linie Eltz-Kempenich auch noch den Teil der Linie Eltz-Rübenach und war nun alleiniger Besitzer der Burg Eltz und ist es auch heute noch. Heutige Eigentümer ist Karl Graf und Edler Herr von und zu Eltz-Kempenich in 34. Generationen der Eltz Dynastie.
 Die Geschichte der Burg ist außergewöhnlich friedlich. Es gibt nur von einer kriegerischen Auseinandersetzung zu berichten. In den Jahren 1331–1336 kam es zum Konflikt mit Balduin von Trier. In dieser Zeit wurde die Burg zwei Jahre lang belagert, konnte aber nicht eingenommen werden und die Belagerung wurde schließlich zerschlagen. Die Burg blieb weitestgehend unbeschädigt. Überhaupt zählt die Burg Eltz zu den wenigen Burgen Deutschlands, die nie gewaltsam erobert werden konnten und in Kriegen nie zerstört wurden. Das ist in erster Linie der geschickten Politik und klugen Diplomatie der Eltz Dynastie zu verdanken.
So eine mächtige Burg muss natürlich regelmäßig in Stand gesetzt werden. In der Zeit von 1845 bis 1888 wurde die Summe von 184.000 Mark in die umfangreichen Bauarbeiten investiert. Dies entspricht nach heutiger Kaufkraft rund 15 Millionen Euro. Die letzte umfangreiche Restaurierung fand in den Jahren 2009 bis 2012 statt, hierzu wurden 4,4 Millionen Euro in die Hand genommen. Also ich muss schon sagen das Geld ist gut angelegt. Die Burg Eltz ist wirklich ein Traum. Das die Burg wegen Covid-19 geschlossen ist, ist natürlich schade, aber dadurch können wir ungestört diese wunderschönen Außenaufnahmen machen.
 Von den 80 Innenräumen können normalerweise 12 Räume während einer Führung besichtigt werden. Dabei handelt es sich um Räume des Rübenacher und Rodendorfer Burgteils. In den Räumen der Kempenicher befindet sich die Burgverwaltung und private Räume der heutigen Besitzer. Die Burgführung beinhaltet folgende Räume Burgführung zu sehen: Waffenkammer, Rübenacher Untersaal, Rübenacher Obersaal, Ankleidezimmer, Schreibzimmer, Kurfürstenzimmer, Rittersaal, Engelszimmer, Wamboltzimmer, Comtessenzimmer, Fahnensaal und die Rodendorfer Küche. In der Waffen- und Schatzkammer findet man Gold- und Silberschmiedearbeiten, wertvolles Porzellan und Glas, Elfenbein, Münzen, Schmuck, Kriegswaffen. Mit über 500 Ausstellungsstücken aus acht Jahrhunderten gilt die Ausstellung als eine der bedeutendsten privaten Sammlungen der Welt. Nun gut das bleibt uns alles vorenthalten, aber der Besuch der Burg Eltz hat sich trotzdem voll und ganz gelohnt.
Übrigens wer noch nicht hier war, aber denkt die Burg kenne ich doch, der ist wahrscheinlich etwas älter und nicht gerade verarmt. Die Burg Eltz war auf der Rückseite des Deutschen 500 DM Scheins, der von 1965 bis 1990 ausgegeben wurde, zu sehen. :-))
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