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 Unsere zweite Fahrradtour von Kühlungsborn aus, führt uns ins Ostseebad Rerik. Von unserem Hotel fahren wir zunächst wieder die Ostseeallee Richtung Westen und dann über den Baltic-Platz. Dieses Mal aber nicht Richtung Campingplatz, sondern direkt in die Waldstraße. Diese wieder bis zum Kreisel, wo wir wie gestern den Radweg Richtung Riedensee folgen. Allerdings biegen wir nicht Richtung Naturschutzgebiet Riedensee ab, sondern bleiben auf den asphaltierten Radweg. Der Radweg endet an der schmalen und sehr wenig befahrenen Straße „Zum Rieden“ die uns nach Kägsdorf führt. In Kägsdorf beginnt wieder die Steigung, die wir gestern bereits zum Leuchtturm hoch bewältigt haben. Danach fahren wir in Sichtweite am Leuchtturm von Bastorf vorbei und kommen schließlich zu einer T-Kreuzung. Hier verlassen wir die Straße und fahren geradeaus den Radweg, der uns sehr idyllisch durch Felder bis kurz vor Rerik führt. In Rerik angekommen fahren wir die Dünenstraße bis zum Haffplatz. Dort stellen wir unsere Räder ab und gehen den Aufgang zum Strand hinauf.
Zuerst zieht es uns den Schmiedeberg hinauf. Dabei handelt es sich um die Überreste eines slawischen Burgwalls aus der Zeit zwischen 900 und 1200. Der Schmiedeberg hat seinen Namen übrigens von der Dorfschmiede die sich früher am Fuß des Bergs befand. Irgendwie einleuchtend. :-) Oben angekommen haben wir einen schönen Blick die Küste hinauf.
Aber viel besser gefällt mir der Blick zurück in Richtung Rerik. Hier schauen wir links auf den Haffplatz und den Hafen. Dahinter sehen wir das Salzhaff, auf das ich gleich nochmal zurück komme. Geradeaus liegt die Halbinsel Wustrow und rechts die Seebrücke und der Strand von Rerik. Ein toller Blick, leider etwas im Gegenlicht, aber trotzdem sehr schön.
 Die Halbinsel Wustrow war bis 1993 sowjetischer Militärstützpunkt. Danach sollte die Halbinsel in eine Ferienanlage umgebaut werden. Allerdings ist der Boden verseucht und alte Munition liegt überall unkontrolliert umher. Die alten Militär-Baracken verfallen immer mehr und wurden zu einem weiteren Risiko. Somit ist das Betreten der Halbinsel Wustrow untersagt.
 Die Dünenstraße führt vom Haffplatz noch etwa 300 Meter weiter und endet dann an einem verschlossenem Tor. Dort wird die Sperrung der Halbinsel noch mal deutlich erklärt und auf die Gefahren hingewiesen.
Zurück unten am Strand zieht es uns noch kurz zur Seebrücke von Rerik. Allerdings ist die Seebrücke verschlossen, denn obwohl sie erst 1992 fertig gestellt wurde ist sie bereits wieder so baufällig, dass entschieden wurde die Seebrücke abzureißen und durch eine neue zu ersetzen.
Unser nächstes Ziel ist der Haffplatz. Der Haffplatz ist so etwas wie der Veranstaltungsplatz in Rerik. Hier finden Konzerte, Märkte und vieles mehr statt. Außerdem befinden sich rings um den Haffplatz Cafes und Restaurants mit Blick auf das Salzhaff.
 
 Salzhaff? Was ist das denn? Bei dem Salzhaff handelt es sich um ein Stück von der Ostsee, dass fast vollständig von ihr abgetrennt ist. Nur eine gut 100 Meter breite Zufahrt zwischen den beiden vorgelagerten Halbinseln Wustrow und Boiensdorfer Werder sichert die Verbindung zur Ostsee. Das Salzhaff ist durchschnittlich nur etwa 4 Meter tief und endet nach etwa 5 Kilometer am Haffanleger in Rerik. Das Salzhaff entstand vor etwa 8.000 Jahren, als nach der letzten Eiszeit der Meeresspiegel anstieg und das Tal mit der Ostsee überflutet wurde. Dadurch das es einen hohen Salzgehalt hat, aber es sich im Prinzip um ein stehendes Gewässer handelt, hat sich das Salzhaff zu einem ganz besonderen Biotop mit einer reichen Unterwassertier- und pflanzenwelt entwickelt. In Rerik werden auch diverse Touren angeboten, um das Salzhaff und die umliegenden Naturschutzgebiete zu erkunden. Auch Schifftouren zu der nicht weit entfernten Insel Poel werden angeboten.
 Die Promenade von Rerik führt uns am Salzhaff entlang und wir folgen ihr ein ganzes Stück. Dabei kommen wir zunächst am Hafen vorbei. Hinter dem Hafen wird es schnell sehr ruhig. Hier ist wenig los, nur ein Schwimmer, ein paar Tretboote und zwei Kajakfahrer sind auf dem Salzhaff auszumachen. Ein Stück weiter kommen wir zu einen Surfbrettverleih. Surfen und segeln ist im Salzhaff einfacher zu erlernen, da es Wellen nur von den wenigen Botten im Salzhaff gibt.
Von hier haben wir einen sehr schönen Blick über das Salzhaff und zurück nach Rerik. Jetzt haben wir aber mächtig Durst. Den Ortskern Rerik lassen wir aus, denn der Ort Rerik selber hat nicht viel zu bieten. Es gibt die Johanniskirche aus dem 13. Jahrhundert und ein kleines Heimatmuseum an dem wir vorhin schon vorbei geradelt sind. Wir gehen zurück zum Haffplatz und suchen uns ein Restaurant mit Blick auf Salzhaff. Nach zwei kühlen Getränken machen wir uns auf den Rückweg nach Kühlungsborn.
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