Übernachtet haben wir in den Regensburg Marina Apartments, eine sehr neue und modern eingerichtete Apartmentanlage. Das große Apartment lag im obersten Stockwerk und verfügte über eine große Dachterrasse mit Blick über die Stadt und rüber zur nur 50 Meter entfernten Donau.
 

Das Osttor zur Altstadt von Regensburg ist nur 250 Meter entfernt. Die super moderne Ausstattung des Apartments hat uns sehr gut gefallen. Neben einer sehr leisen Klimaanlage, die sich in jedem Raum getrennt regeln lässt, verfügt das Apartment auch über elektrische Rollos und sogar einen Weinkühlschrank. Durch die Lage hatten wir hier komplett unsere Ruhe und den idealen Ausgangsort für unsere Erkundungen.
Nun wird es aber Zeit das wir in die Stadt kommen. Unsere Erkundung von Regensburg starten wir am Osttor. Das Osttor wurde kurz nach der Jahrhundertwende 1300 erbaut und gilt heute als eines der am besten erhaltenen gotischen Stadttoren Deutschlands. Außerdem ist es das einzige noch erhaltene Stadttor von Regensburg. Die Stadtmauer von Regensburg muss mächtig gewesen sein, denn das Osttor ist fünf Stockwerke hoch und wird von zwei kleineren acht eckigen Türmen eingerahmt. Als wir die Klinke anfassen, stellen wir fest, dass der Turm verschlossen ist. Nur an wenigen Tagen im Jahr ist ein Besuch möglich. Aber anstatt weiter an der Straße entlang zu gehen, biegen wir ab und gehen durch den Villapark, hinunter zur Donau. Dabei werfen wir einen Blick auf die Königliche Villa, die 1854-1856 von dem Münchner Architekten Ludwig Foltz erbaut wurde. Nein der gute Architekt baute die Villa nicht für sich selbst, sondern als Sommerresidenz für König Maximilian ll. dem damaligen König von Bayern. Heute befindet sich das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in der Königlichen Villa.

Auf der anderen Seite des Parks erreichen wir die Donau und gehen den schönen Fußweg entlang in Richtung Innenstadt. Dabei kommen wir an mehreren Flusskreuzfahrtschiffen vorbei und erreichen schließlich das Schifffahrtsmuseum Regensburg.
Das Museum an Bord zweier historischer Donauschiffe gibt einen Einblick in die Geschichte der Schifffahrt auf der Donau. Bei den Schiffen handelt es sich um den Radzugdampfer Ruthof (Baujahr 1922/23) und dem Motorzugschiff Freudenau (1943). Die Schiffe wurden vom Museum restauriert und bilden heute das Prunkstück des Museums.

Kurz darauf erreichen wir den historischen Wurstkuchl, der von sich behauptet die Bratwurst erfunden zu haben. Nein… nicht der aktuelle Besitzer, damit wäre die Lüge zu auffällig. :-) Angeblich soll die erste Bratwurst hier in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erfunden worden sein. Nun das behaupten natürlich auch 35 andere Standorte von sich, aber egal. Wir haben sie probiert, der Marketing Gag hat bei uns also funktioniert. Geschmacklich okay, aber jetzt nicht so das man was verpassen würde, wenn man sie nicht isst.
Nur einmal um die Ecke erreichen wir die berühmte Steinerne Brücke, deren Bau 1135 begann. Das bedeutet, die Steinerne Brücke in Regensburg gehört zu den ältesten erhaltenen Brücken Deutschlands. 
Auf der 308 Meter langen Brücke ist eigentlich immer was los. Die Steinerne Brücke gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Regensburg. Von der Brücke hat man einen tollen Blick auf die Donau und auf Regensburg. Besonders schön ist der vom Abendlicht angestrahlte Brückenturm. Im Turm befindet sich ein kleines Museum. Wenn man es besichtigt, kann man auch die Turmwohnung besichtigen, von der man einen super Blick auf die Donau und die Brücke haben soll. Das haben wir aber nicht geschafft. Wir haben uns aber auf der Brücke immer wieder die Zeit genommen den Blick zu genießen.
 |
 
Geht man die Brücke bis zum Ende kommt man automatisch zum kleinen Stadtteil Stadtamhof. Diese dicht aneinander gereihten bunten Häuschen erinnern uns eher an ein südeuropäisches Städtchen. Diese Häuserzeilen könnten auch gut in Italien oder Spanien stehen. Aber nein wir befinden uns nach wie vor in Regensburg. Der Stadtteil Stadtamhof zählt seit 2006 zusammen mit der Regensburger Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe.
 
So langsam bekommen wir aber Durst und Hunger. Auf dem Weg über die Brücke haben wir auf der linken Seite einen Biergarten gesehen. Es sieht so aus als wenn man von hier einen guten Blick auf die Steinerne Brücke, die Donau und die Altstadt haben würde. Das probieren wir direkt mal aus. Tatsächlich bietet der Biergarten des Restaurants „Alte Linde“ einen perfekten Ausblick. Da schmeckt das Bier und das Essen noch mal so gut. Wir sind hier einige Mal eingekehrt.

Nun wird es aber Zeit das wir uns in die Altstadt stürzen. Dabei kommen wir am Goliathhaus vorbei, auf dem der Kampf Davids gegen Goliath als Wandgemälde dargestellt ist.

Unser erstes Ziel ist das Alte Rathaus aus dem 13. Jahrhundert. Besonders schön ist der imposante Turm, der aus dem dreiteiligen Gebäudekomplex hervorsticht. In dem Alten Rathaus berief der Kaiser ab 1594 die Reichsversammlung. Zwischen 1663 und 1806 tagte im ehemaligen Tanzsaal der Reichstag. Heute befindet sich im Erdgeschoß die Touristen Information und viele weitere Teile des Rathauses können während einer Führung besichtigt werden.

Ein paar Schritte weiter kommen wir zum Haidplatz, einem der ältesten und traditionsreichsten Plätze von Regensburg. Um den Platz herum befinden sich einige historische Bauten. Da ist zum einen der Gasthof "Zum Goldenen Kreuz", wo schon der Kaiser Stammgast war. Aber auch König Ludwig I. von Bayern, der deutsche Kaiser Wilhelm I. von Preußen oder Kaiser Franz Josef I. von Österreich waren hier häufiger zu Gast.

Direkt nebenan befindet sich das klassizistische Thon-Dittmer-Palais, der gleichnamigen Kaufmannsfamilie. Heute befinden sich in dem Gebäude das Kulturreferat, die Volkshochschule, die Stadtbücherei und das Deutsch-Amerikanische Institut. Als wir in den Arkadenhof des Palais hineinschauen, kommen wir nicht weit, denn hier wird gerade ein klassisches Konzert vorbereitet. Im roten Gebäude am Kopf des Haidplatzes war früher die Stadtwaage untergebracht. Hier wurde offiziell gewogen und gemessen, denn solch Gerätschaften hatten die Normalbürger nicht zu Hause. Die neben dem Alten Rathaus bekanntesten Gebäude Regenburgs sind die Geschlechtertürme. Die Bauart der Geschlechtertürme stammt ursprünglich aus Italien. Dort bauten sich im Hochmittelalter reiche und einflussreiche Familien Geschlechtertürme, sowohl für Wohn- als auch für Verteidigungszwecke. Diese Bauweise wurde in einigen Städten von reichen Händlern die mit Norditalien Handel trieben übernommen. Allerdings dienten die Geschlechtertürme nördlich der Alpen ausschließlich als Statussymbol. Je bedeutender und reicher die Familie war, umso höher wurde der Turm erbaut.
  
Der bekannteste und höchste Geschlechterturm in der Altstadt von Regensburg ist der Goldene Turm aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Dieser neunstöckige Geschlechterturm ist 50 Meter hoch. Nicht alle neun Stockwerke waren Wohnräume. Teilweise standen die Räume leer oder wurden als Vorratskammern genutzt, Hauptsache der Turm war der höchste der Stadt. Vom Goldenen Turm kann man auch den beeindruckenden Innenhof besichtigen. Der Innenhof ist nicht verschlossen und von zwei verschiedenen Straßen zu betreten.

Als nächstes kommen wir zum Dom St. Peter, der nach dem heiligen Petrus benannt wurde. Der Dom von Regenburg ist die wichtigste Kirche der Stadt und hinter dem Kölner Dom die bedeutendste gotische Kathedrale in Deutschland. Gebaut wurde der Dom St. Peter ab 1275, seine Fertigstellung zog sich bis 1450 hin. Allerdings wurden die Domtürme erst 400 Jahre später ausgebaut. Normalerweise kann man den Dom von innen besichtigen, bei unserem Besuch war er allerdings verschlossen.
Wir gehen weiter über dem Neupfarrplatz mit der evangelischen Neupfarrkirche Richtung Westen zum Bismarckplatz. Der Platz wurde nach dem Ehrenbürger der Stadt Reichskanzler Otto von Bismarck benannt. Im Mittelalter lag der Platz am Stadtrand und die Gebäude um den Platz herum waren Lagerhäuser. Erst im 19. Jahrhundert wurden die beiden sehenswerten Gebäude errichtet, die heute den Platz dominieren und in denen heute das Theater und eine Musikschule untergebracht sind. Der Springbrunnen in der Mitte des Platzes rundet das Gesamtbild des Platzes ab. Im Sommer trifft sich hier Jung und Alt. Es wird etwas getrunken, gequatscht und das Leben genossen.
 
Weitere versteckte und unbekannte Sehenswürdigkeiten wurden uns im Rahmen einer „Eat the World“ Tour gezeigt. Diese Tour können wir für Regensburg sehr empfehlen, denn neben den interessanten Restaurants, Geschäften und Kneipen bekommen wir einem Blick hinter die Kulissen von Regensburg. Außerdem gibt es reichlich gut verpackte geschichtliche Hintergrund Informationen. Eine sehr kurzweilige Tour, die in vielen Städten angeboten wird.
 
  
Zu guter Letzt wollen wir noch einen Blick auf das fürstliche Thurn und Taxis Schloss St. Emmeram werfen. Das Schloss ist aus den Gebäuden des ehemaligen Benediktinerklosters St. Emmeram entstanden. Die Thurn und Taxis kauften große Teile des Klosters im Jahre 1810. Nach und nach wurde es zum Stammsitz der Thurn und Taxis ausgebaut.
 
Wenn man aber so wie wir keine Führung gebucht hat, dann bekommt man so gut wie nichts vom Inneren des Schlosses zu sehen. Na das ist ja auch verständlich, denn noch heute lebt die Familie Thurn und Taxis in Teilen des Schlosses und wer möchte schon das Besucher wild durchs eigene Wohnzimmer laufen. Einzig eine Kirche die zum Schloss gehört ist frei zugänglich.

Hier endet unser Regensburg Stadtrundgang, den wir über mehrere Tage verteilt haben, der aber so auch an einem Tag machbar ist. Allerdings bleibt dann wenig Zeit für Pausen und Hintergrundinformationen. Einen Abend haben wir noch an einer Beach Bar direkt an der Donau und nur 100 Meter von unserer Unterkunft entfernt verbracht. Hier haben wir in einem Strandkorb sitzend die Schifffahrt auf der Donau beobachtet.

|