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Im Rheingau rechtsrheinisch von Rüdesheim nach Kaub

 

Mäuseturm auf der Mäuseinsel bei Bingen im RheingauDie heutige Tour beginnt in Rüdesheim und verläuft rechtsrheinisch bis nach Kaub. Kurz hinter Rüdesheim taucht im Rhein die Mäuseinsel mit dem Mäuseturm auf. Zum Mäuseturm habe ich ja auf der Mittelrhein-Seite alles gesagt, was noch fehlt ist ein vernünftiger Fotospot und das bleibt auch schwierig. Zwar sehen wir den Mäuseturm sehr schön im Rhein liegen, aber einen Parkplatz für diesen Spot gibt es nicht. Wir finden eine halbwegs legale Haltemöglichkeit auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Somit kann ich wenigstens schnell dieses Foto schießen.

Mäuseturm im Rhein bei Bingen im Rheingau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ruine Burg Ehrenfels im RheingauNicht ideal, weil das Wohnhaus als Hintergrund für den linken Turm doch suboptimal ist. Wenn ich etwas mehr Ruhe gehabt hätte wäre ich ein paar Schritte nach links gegangen um komplett die Bäume als Hintergrund zu haben. Am besten stellt man das Auto in Rüdesheim ab und geht die 2 Kilometer zu Fuß bis zum Mäuseturm. Oder man ist mit dem Fahrrad am Rhein unterwegs, dann kann man sich auch einen schönen Spot suchen um ein optimales Bild vom Mäuseturm zu bekommen.
Vom gleichen Spot werfen wir auch einen Blick auf die Ruine Burg Ehrenfels. Die Burg Ehrenfels war zunächst eine Wohnburg, bevor sie, wie alle anderen Burgen zu der Zeit, zu einer Zollburg umfunktioniert wurde. Den 30-jährigen Krieg überstand die Burg Ehrenfels noch unbeschadet. Erst der Krieg mit den Franzosen brachte 1689 die Zerstörung der Burg Ehrenfels. Als daraufhin die Zollstation nach Bingen verlegt wurde, gab es keinen Grund mehr die Unterwegs im Rheingau Burg wieder aufzubauen. Die Burg verfiel mehr und mehr, was sich auch nach dem zweiten Weltkrieg nicht änderte, obwohl die Burg Ehrenfels nun in den Besitz des Landes Hessen überging. Erst Anfang der 90er Jahre gab Hessen Gelder frei, um das die Bausubstanz der Burg zu sichern. Allerdings ist bisher nicht viel passiert, die Burg ist nach wie vor nicht zugänglich. Mit dem Auto ist die Ruine Burg Ehrenfels nicht zu erreichen. Wer auf dem sogenannten Rieslingpfad von Rüdesheim nach Assmannshausen oder anders herum durch die Weinberge wandert, kommt automatisch an der Burg Ehrenfels vorbei. Die Burg Ehrenfels ist etwa 2,5 Kilometer von Rüdesheim entfernt.
Wir fahren weiter und kommen kurze Zeit später nach Assmannshausen. Ela genießt den Ausblick Assmannshausen hat nur 1000 Einwohner aber verfügt mit 75 Hektar Rebfläche über die größte zusammenhängende Spätburgunderfläche Deutschlands. Na damit ist uns der Ort schon mal sehr sympathisch. Als erstes gehen wir mal an den Rhein und schauen hinüber zur Burg Rheinstein, die wir gestern ausführlich erkundet haben. Sehr schön liegt die Burg Rheinstein auf dem Felsen über dem Rhein.

Blick über den Rhein auf die Burg Rheinstein im Mittelrheintal

Weinschänke in AssmannshausenJede Pause geht einmal zu Ende und somit machen wir uns auf den Weg den Ort Assmannshausen zu besichtigen. Bereits nach wenigen Schritten in den Ort hinein sind wir begeistert. Die malerischen Fachwerkhäuser beherbergen in erster Linie Weinschänken, Restaurants und Hotels. Aber die Wohnhäuser sind teilweise sehr schön herausgeputzt.

Hotel Krone in Assmannshausen

 

Dorfkirche in AssmannshausenHöllenberg in Assmannshasuen - Spätburgunder Assmannshausen nennt sich selber gerne „Rotweinort“ und ist stolz auf seinen einzigartigen Spätburgunder, der bis zur Gründung der Gemeinde im Jahre 1108 zurück geht.  Aber woran liegt das eigentlich?
Eine Rolle spielt die Ausrichtung des Hanges mit seinen sonnenverwöhnten Steillagen direkt über dem Rhein. Aber das alleine ist es natürlich nicht, denn davon gibt es in der Gegend ja einige Hänge.
Ein wichtiger Punkt ist die Bodenbeschaffenheit. Die Böden der Assmannshausener Hänge bestehen aus wärmespeicherndem Phylittschiefer, ideal für besonders rassigen Wein.
Die Gesamtfläche von etwa 75 ha für den Spätburgunder verteilen sich in Assmannshausen auf drei bekannte Einzellagen und zwar Hinterkirch, Höllenberg und Frankenthal. Von denen der Höllenberg mit 45 ha die größte und bekannteste Einzellage ist

 Alte Dorfschänke in AssmannshausenHoellengasse in Assmannshausen

 


 

Inzwischen haben wir die Dorfkirche passiert und sind am Hotel Alte Dorfschänke angekommen. Hier geht der Weg rechts durch die Höllengasse zur Sesselliftstation Assmannshausen. Der Sessellift fährt zum Jagdschloss Niederwald und zählt zu den touristischen Attraktionen in Assmannshausen. Oben angekommen kann man, wie schon auf der Rüdesheim Seite beschrieben, zum Niederwalddenkmal wandern. Es gibt auch die Möglichkeit mit einem Ringticket die beiden Seilbahnen in Rüdesheim und Assmannshausen, sowie eine Schiffstour auf dem Rhein zu kombinieren. Das Ringticket gibt es an der Seilbahnkasse Assmannshausen, an den Verkaufsstellen der Bingen-Rüdesheimer Rheinschifffahrt in Bingen und Rüdesheim am Rhein sowie an der Seilbahn in Rüdesheim. Man kann die Tour starten wo man will und es ist egal ob man im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn fährt. Startet man beispielsweise an der Seilbahn in Assmannshausen, fährt man zum Jagdschloss, spaziert zum Niederwalddenkmal, fährt mit der Niederwald Seilbahn nach Rüdesheim und von dort aus mit dem Schiff nach Assmannshausen zurück. Funktioniert wie gesagt in alle Richtungen und von jedem Startort aus.

 

Alte Bauernschänke in Assmannshausen

Assmannshausen gefällt uns ausgesprochen gut, aber irgendwann müssen wir ja weiter. Unser nächstes Ziel ist Lorch. Unterwegs stoppen wir einige Male um uns die tollen Burgen auf der gegenüberliegenden Rheinseite noch mal in Ruhe anzusehen. Von dieser Seite sind die Burgen in ihrer ganzen Schönheit zu bewundern.

Rhein und Burg ReichensteinBurg Reichenstein im Rheingau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rheinfähre Niederheimbach - LorchRuine Burg Fürstenberg im Mittelrhein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als wir viele Windungen und Kurven später Ort Lorch erreichen, parken wir auf einem gut ausgeschilderten Parkplatz direkt an der Straße. Lorch erlangte im Mittelalter vor allem als Umschlag- und Stapelplatz der Rheinschifffahrt an Bedeutung und Reichtum. Direkt hinter dem Parkplatz befindet sich der Turm Strunk, ein alter Stadt Befestigungsturm aus dem Jahre 1527. Zwischendurch diente der Turm als Gefängnis, heute kann man in ihm heiraten. Na jetzt nichts Falsches denken. :-)
Turm Strunk in Lorch im RheingauWir drehen eine Runde durch den Ort, aber durch Assmannshausen sind wir verwöhnt. Lorch gefällt uns nicht besonders. Interessieren würde mich noch die Ruine Nollig oberhalb von Lorch. Zugänglich ist die in Privatbesitz befindliche Ruine Nollig aber nicht. Zu Fuß kann man sie von Lorch aus gut erreichen. Eine weitere Möglichkeit ist der schöne Wanderweg Rheinsteig, der in vielen Etappen von Bonn über Koblenz und Wiesbaden führt und insgesamt 320 km lang ist. Eine Etappe ist der 14,9 Kilometer lange Abschnitt von Kaub nach Lorch.

Lorch im Rheingau

Für unseren letzten Spot verlassen wir den Rheingau, der bei Lorchhausen endet und kommen noch an dem Ort Bacharach mit seinen hübschen Türmen vorbei, bevor wir die Stadt Kaub im Mittelrheintal erreichen.

Bacharach im Mittelrhein

 

Burg Gutenfels in KaubKaub ist mit ca. 850 Einwohnern die kleinste Stadt in Rheinland-Pfalz, hat aber mit der Burg Gutenfels und Burg Pfalzgrafenstein gleich zwei bedeutende Burgen zu bieten.
Der Burg Gutenfels, die in 200 Metern Höhe auf einem Felsvorsprung über der Stadt liegt, schenken wir nur einen kurzen Blick. Obwohl sie eigentlich ganz hübsch ist. Ihren Namen bekam die Burg, weil sie während einiger Belagerungen im 16. Jahrhundert sehr standhaft blieb. Zuvor war die Burg unter dem Namen Cube, abgeleitet von der Stadt Kaub bekannt. Bis 2006 wurde die Burg als Schlosshotel betrieben, den Schriftzug Hotel kann man heute nach am Gemäuer lesen. Seit 2006 ist die Burg Gutenfels im Privatbesitz und kann nicht mehr besichtigt werden.

 

Burg Pfalzgrafenstein in Kaub

Wir wenden uns unserem eigentlichen Ziel zu und das ist die weltbekannte Burg Pfalzgrafenstein. Die Burg bekam ihre heutige Optik nicht von Beginn an. Zunächst baute Ludwig IV. 1326, zur Sicherung der Zollstätte, nur den fünfeckigen Turm auf der Insel im Rhein. Erst zwischen 1339 und 1342 entstand die zwölf Meter hohe und bis zu 2,60 Meter dicke Ringmauer mit dem überdachten Wehrgang. Über hundert Jahre später wurde mit einem Fachwerkbau, Ecktürmen und Satteldach versehen. Anfang des 17. Jahrhunderts bekam die Burg Pfalzgrafenstein noch eine Spitze die mit Eisenkammern verstärkt wurde, um das Bauwerk gegen Eisgang auf dem Rhein zu schützen. Seitdem wird die Burg als "Das steinerne Schiff" bezeichnet, weil sie vom Wasser aus betrachtet aussieht als würde ein Schiff stromaufwärts fahren. Seit 1714 kann man die Burg so bewundern wie sie hier auf den Fotos zu sehen ist, denn als letztes bekam die Burg Pfalzgrafenstein noch den barocken Turmhelm verpasst. Bis 1866 wurde die Burg Pfalzgrafenstein als Zollstation genutzt, danach bis in der 1960er Jahre als Signalstation für die Schifffahrt auf dem Rhein.
Als keine Signalstationen mehr benötigt wurden, begann das Land Rheinland-Pfalz die Burg touristisch zu nutzen. Man kann sie über eine regelmäßig verkehrende Personenfähre von Kaub aus besichtigen. Nach einer Renovierung 2007 zeigt sie sich wieder in ihrer ganzen Schönheit. Uns zumindest hat der Anblick sehr gefallen. Wir gehen ein Stück am Rhein entlang, um die Burg aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren. Und siehe da, hundert Meter Unterschied ergeben ein völlig anders Bild.

Burg Pfalzgrafenstein in Kaub im Mittelrhein

So langsam neigt sich der Tag dem Ende zu und unser erster Kurzurlaub im Rheingau auch. Uns hat es hier sehr gut gefallen, es könnte gut sein das wir bald mal wieder kommen. Sind wir schon, siehe nächste Seite...

Nun schauen wir von oben auf den Rhein, auf zur Loreley …

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