
Da das Wetter heute noch etwas gemischt ist, machen wir uns zunächst auf den Weg ins Hinterland von Usedom. Dazu fahren wir zunächst über die Grenze nach Bansin, vorbei an Ahlbeck und Heringsdorf. In Basin biegen wir südlich ins Hinterland ab. Unser erstes Ziel ist die Holländermühle in Benz. Die Mühle ist im kleinen Ort Benz sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Nachdem wir das Auto abgestellt haben gehen wir einen kurzen Treppenweg zur Holländermühle in Benz hinauf. Die Mühle steht auf einem Plateau, von dem man einen tollen Blick hinüber zum Schmollensee hat.
Die Mühle wurde bereits 1823 von einem ortsansässigen Bauer errichtet und über verschiedene Besitzer bis nach dem Zweiten Weltkrieg betrieben. Danach wurde die Mühle an einen Maler verkauft, der die Mühle sanierte und unter Denkmalschutz stellen lassen hat. Inzwischen wird die Mühle vom Verein Kulturmühle Benz e. V. betrieben und unterhalten. An der Mühle wird in einem separaten Hause von dem Verein auch selbst gebackenes Brot und Kuchen verkauft, um den Erhalt der Mühle zu fördern. Wir genießen das Plätzchen eine Weile, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.
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Unser nächstes Ziel ist schon wieder eine Mühle, die Bockwindmühle Pudagla, südlich von dem Ort Pudagla an der B111 gelegen. Die Bockwindmühle Pudagla ist noch ein ganzes Stück älter als die Holländermühle in Benz. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1752 zurück. Die Mühle war unter wechselnden Besitzern bis 1937 in Betrieb. Anschließend war die Mühle bis 1996 in privatem Besitz, bevor sie der Gemeinde Pudagla übertragen wurde. Die Mühle wurde saniert und im Jahre 2001 voll funktionsfähig per Nutzungsvertrag dem Verein „Freunde der Bockwindmühle Pudagla“ überschrieben. Heute war die Mühle erst ab 14:00 Uhr zu besichtigen und wir waren bereits um 13:00 Uhr dort, aber nicht so schlimm die Mühle sieht aus wie eine 1:1 Kopie der Mühle in Suhlendorf, ganz bei uns in der Nähe. :-) Auf dem Mühlengelände finden regelmäßige Veranstaltungen wie Mühlenfeste und historische Veranstaltungen statt.

Nicht weit entfernt, im Ort Pudagla steht das Schloss Pudagla dem wir einen kurzen Besuch abstatten. Bereits 1574 wurde das Schloss Pudagla als Witwensitz für Marie von Sachsen gebaut. Eines der letzten Original-Pommernwappen ist noch heute über der Eingangstür zu sehen. Zwischendurch wurde Pommern im Westfälischen Frieden unter Schweden und Brandenburg aufgeteilt. Das Amt Pudagla wurde Schweden zugesprochen und blieb es bis 1668. Mit der Besitznahme der Insel Usedom durch die Preußen wurde auch das Schloss Pudagla Eigentum der preußischen Krone. In der DDR Zeit wurde das Schloss zu einem Restaurant umgebaut, heute beherbergt es ein Café und Wohneinheiten. Hier reicht ein kurzer Stopp, denn nach einem Kaffee ist uns noch nicht.
Es zieht uns weiter die B111 in südlich Richtung, bis zum Abzweig zum Wasserschloss Mellenthin im gleichnamigen Ort. Der Beschilderung folgend kommen wir zum Parkplatz vor dem Wasserschloss. Achtung der Parkplatz rechts vom Schloss gehört der Gemeinde und ist kostenpflichtig. Der Parkplatz links vom Schloss gehört zum Wasserschloss Mellenthin und ist für Besucher des Schlosses kostenlos.
 
Wir kommen zur Brücke die über den Graben führt und dort wird ein Brückenzoll, genannter Eintritt in das Wasserschloss, von 2€ fällig. Diese 2€ bekommt man beim Verzehr von Speisen oder Getränken allerdings wieder gutgeschrieben. Darauf kommen wir gerne zurück, denn Durst haben wir inzwischen mächtig, allerdings schauen wir uns erstmal in Ruhe das Wasserschloss und seinen tollen Garten an.
Das Wasserschloss Mellenthin steht fast genau in der Mitte von Usedom und hier ist der Name Programm, denn Mellenthin heißt im slawischen "Mittelpunkt". Rüdiger von Nienkerken ließ das Schloss um 1575 erbauen. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ging der Besitz wie alles auf Usedom nach Schweden und später übernahmen auch hier die Preußen das Schloss. Von da an wechselten die Besitzer ständig und oft schon nach wenigen Jahren. Zu DDR-Zeiten kam auch erstmals eine Gaststätte ins Schloss.

Seit der Wiedervereinigung wurde das Schloss nach und nach ausgebaut und erweitert. Zunächst nur als Hotel, seit Oktober 2011 wird im rechten Flügel eine Gasthausbrauerei betrieben. In der ehemaligen Schlosskapelle befindet sich ein Laden mit einer Kaffeerösterei. Das Wasserschloss Mellenthin liegt auf einer etwa 100x80 Meter großen künstlichen Insel, die von einem 20 Meter breiten Wassergraben umschlossen wird.

Nach ausgiebiger Betrachtung des Innenhofs und den Hauptgebäuden gehen wir um das Schloss herum und schauen uns noch den Garten mit dem alten Baumbestand und den Schlossgraben mit seinem Wassergraben an.

Jetzt haben wir uns aber eine Stärkung verdient. Wir bestellen eine Waffel und zwei Kaltgetränke und genießen beides unter einem Sonnenschirm. Das Wasserschloss Mellenthin hat uns wirklich sehr gut gefallen. Nach knapp 2 Stunden machen wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Weg hinaus aus Mellenthin kommen wir noch an der alten Dorfkirche vorbei, die mit einer Feldsteinmauer umschlossen ist.
 
Unser letztes Ziel im Südosten von Usedom ist der Fischereihafen Rankwitz. Der Fischereihafen liegt etwas südlich von Rankwitz zwischen Achterwasser und dem Peenestrom. Der Hafen wurde 1951 erbaut und zu DDR Zeiten wirklich ein reiner Fischereihafen. Heute stehen hier einige schöne Ferienhäuser und zwei Fischgaststätten.
Im Hafen liegen ein paar private Boote und 2 Hausboote die man mieten kann. Links von den schönen kleinen gemütlich aussehenden Ferienhäusern wird gerade im großen Stil gebaut. Neue große Ferienhäuser und Hafengebäude. So richtig viel können wir dem Fischereihafen Rankwitz nicht abgewinnen.
 
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