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Erstes Highlight südlich von Winningen ist die 170 Meter über dem Ort Alken gelegene Burg Thurant. Die Doppelburg hatte ich bei meiner Planung gar nicht auf dem Zettel. Aber als wir das erste Mal an der Burg Thurant vorbei gefahren sind, war klar das wir sie uns genauer ansehen werden.
 Um 1200 ließ Pfalzgraf Heinrich teile der Burg erbauen, um seine Interessen an der Mosel zu sichern. Nachdem die Erzbischöfe von Trier und Köln die Burg gemeinsam eingenommen hatten, entbrannten Streitereien um die Burg. In Folge dessen, wurde die Burg Thurant 1248 in einen "Kölner Teil" und den "Trierer Teil“ getrennt. Jede Hälfte besaß einen eigenen Bergfried (den Kölner Turm und den Trierer Turm), eigene Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie einen separaten Eingang. Die Burghälften wurden durch dicke Mauern voneinander getrennt und durch einen eigenen Burggrafen verwaltet.
Seit Beginn des 16. Jahrhunderts verfiel die Burg Thurant langsam aber sicher. Auch nachfolgende Kriege taten ihr Übriges. Zwar wurde die Burg im 18. Jahrhundert bereits einmal privat verkauft, aber erst nach einem erneuten Verkauf im Jahre 1911 begannen die Restaurierungsarbeiten. Robert Allmers, Mitbegründer der Hansa-Automobil Gesellschaft und Direktor der Bremer Hansa-Lloyd-Werke, investierte sehr viel in den Wiederaufbau. Seit 1973 ist Burg Thurant gemeinschaftlicher Privatbesitz der Familien Allmers und Wulf und wie ihr seht haben die Besitzer die Burg zur Besichtigung freigegeben. Die Gesamtanlage der Doppelburg Thurant ist als Denkmalzone ausgewiesen.
 Wir betreten die Burg Thurant über die ehemalige Trierer Burghälfte. Eine Holzbrücke überspannt den Halsgraben und führt uns zunächst zum Kassenhäuschen. Nachdem wir für kleines Geld Einlass erhalten haben kommen wir zum Burgkiosk, den wir aber links liegen lassen und stattdessen im Innenhof stehenbleiben und uns umsehen. Der Innenhof ist wirklich schön angelegt. Überall blüht und grünt es. Der Trierer Turm dient heute als Wasserreservoir und kann nicht besichtigt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite, zur Mosel hin, befindet sich das heute noch als Wohngebäude genutzte Herrenhaus.
Durch einen mit Efeu bewachsenen Torbogen gelangen wir in den nordwestlich gelegenen Ehrenhof. In dem dreistöckigen Gebäude auf der rechten Seite befindet sich im Erdgeschoss die Burgkapelle. Die Burgkapelle verfügt über Wand- und Deckenfresken, ein Barockaltar von 1779 und ein Taufstein aus dem Jahr 1515. In den oberen Stockwerken befindet sich eine Ferienwohnung. Man kann hier also in einer echten Burg übernachten.
An der rechten Seite des Ehrenhofs schließt sich jetzt noch das erhaltene Erdgeschoss des Trierer Palais an, bevor die Trierer Burg an einer nur noch teilweise erhaltenen dicken Mauer endet.
 
An der Moselseite endet die Trierer Burg an einem auf der westlichen Ringmauer Wehrgang, der sich bis in den Kölner Teil der Burg fortsetzt. Über den Wehrgang gelangen wir in den südlichen Rundturm, der bereits zur Kölner Burg gehört.
In dem Rundturm sind die Wappen aller Besitzer und Lehnsherren der Burg an die Wand gemalt worden. Wir verlassen den Rundturm und stehen im Innenhof der Kölner Burg. Hier steht ein Holzgestell, dass wir zunächst gar nicht zuordnen können. Es handelt sich um einen Flaschenzug, der die Ritter in voller Montur auf ihre Pferde hievte.
 
Vom ehemaligen Rittersaal ist nichts mehr über, hier stehen nur noch die Kellerräume in denen sich die Pferdeställe und der Weinkeller befindet. Der unterste Stock des Kölner Turms diente damals als Kerker, heute können dort Folterwerkzeuge besichtigt werden. Der Turm ist wegen Covid-19 leider geschlossen, von oben hat man mit Sicherheit einen grandiosen Ausblick über die Innenhöfe und die Mosellandschaft. Oben am Turm hängt ein Eisenkorb, der diente damals als Signalkorb. Dort wurden mit Hilfe von Feuer Signale an die Bewohner der Burg und des Umlandes übermittelt.
Jetzt kommen wir zum nördlichen Ende der Burg wo sich das Jagdhaus befindet. Zu betreten ist das Haus zurzeit nicht, aber durch die geöffnete Tür können wir in den Raum mit seiner dunklen Holztäfelung und Balkendecke hineinblicken. Im Raum sind Jagdtrophäen, Rüstungen, alte Waffen und Fundstücke von Ausgrabungen ausgestellt.
 
Zu guter Letzt gehen wir zum zweiten, dem nördlichen, Rundturm, wo sicher früher der Zugang zu Kölner Burg befand. Vom Platz vor dem Rundturm haben wir einen schönen Blick auf das Moseltal.
 
Wir verlassen die Kölner Burg über den Wehrgang der zum südlichen Rundturm und weiter in die Trierer Burg führt.
Durch die Innenhöfe der Trierer Burg und entlang von einigen schön platzierten Bänken zum Ausruhen verlassen wir die Burg Thurant. Die Burg Thurant hat uns sehr gut gefallen und ist sicher ein Tipp wenn die Mosel gut besucht ist, denn hier war nicht viel los. Man kann sagen die Burg Thurant ist noch ein Geheimtipp.
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