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  Wir haben eine Weile überlegt wo wir unsere Zelte an der Mosel aufschlagen. Etwa mittig, um sowohl Richtung Süden, als auch Richtung Norden eine gute Ausgangsbasis zu haben? Eigentlich der richtige Ansatz, aber auf der anderen Seite befinden sich zwischen Koblenz und dem ca. 100 Kilometer entfernten Bernkastel-Kues so viele Highlights, dass man alleine hier zwei Wochen verbringen könnte. Letzten Endes ist unsere Wahl auf den 10 Kilometer südlich von Koblenz gelegenen Weinort Winningen gefallen. Als Ferienwohnung haben wir uns den Petershof ausgesucht, eine schöne Wohnung in ruhiger Lage und einer sehr netten Vermieterin. Im Preis für die Wohnung war sogar eine Fahrkarte für die Regionalbahn enthalten, so dass wir kostenlos nach Koblenz fahren konnten. Aber der Reihe nach….
Bereits die Stadttore, durch die man Winningen betritt, lassen einiges erwarten. Beim Bummel durch die engen verwinkelten Gässchen stoßen wir immer wieder auf liebevoll renovierte Fachwerkhäuser. Einige Gässchen sind mit Bögen überspannt und Blumen- und Rebenschmuck verziert.
 
Im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" errang die Gemeinde Winningen auf Bundesebene 1985 eine Goldplakette und 1995 eine Silberplakette, außerdem 1995 neben dem Staatsehrenpreis der Landesregierung Rheinland-Pfalz auch den Sonderpreis für vorbildliche ökologische Leistungen.
 
  Der berühmteste Bürger Winningens ist Dr. August Horch. Der Automobilpionier und Gründer von Audi wurde in Winningen geboren und lebte dort lange Zeit. Im Winninger Museum sind zahlreiche Fotos aus August Horchs „Winninger Zeit“ zu sehen. Außerdem sind dort auch AUDI-Motoren und vieles mehr aus dem Leben von August Horch.
Es gibt in Winningen einige gute Restaurants und Lokale, unser klarer Favorit ist die Gutsschänke Schaaf. Bereits beim Betreten des Hofs durch den alten Torbogen haben wir uns sehr wohl gefühlt. Die zwei historischen, liebevoll restaurierten Gebäude und der teilweise überdachte Innenhof, geschmückt mit alten Weinpressen und Winzerwerkzeugen setzen diesen Eindruck fort. Das Essen in der Gutsschänke hat uns ausgezeichnet geschmeckt. Die Auswahl und Qualität der Weine ortsansässiger Winzer hat uns ebenfalls überzeugt. Hinzu kommen noch die freundlichen Bedienungen und der nicht minder freundliche Inhaber. Nachdem wir zum ersten Mal hier gegessen haben, sind wir jeden Abend wieder gekommen.
  Die Weinberge rings um Winningen sind besonders steil und deshalb als besonders aufwändig zu bewirtschaften. Aber auf den steilen Weinbergterrassen mit schieferbedeckten Böden wächst die edle Rieslingrebe und findet hier optimale Voraussetzungen. Die beste Lage ist der "Winninger Uhlen", mit einer Neigung von fast 65% gehört er zu den steilsten Weinbergen Deutschlands.
Wir schauen uns die Weinberge rings um Winningen jetzt mal ein wenig genauer an. Winningen verfügt über 30 km Wanderwege durch Weinberge, Wälder und über Felder. Einer davon ist der Weinlehrpfad Winningen, den wir uns für heute vorgenommen haben. Dazu gehen wir die Wilhelmstraße bis zum Ende und kommen zum Rosenberg. Ein Bogen aus Rosen, die den Anfang des Weinlehrpfads markieren. Die Weinlehrpfad Strecke führt über einen gut ausgebauten Wirtschaftsweg durch die Weinberge der Lage Winninger Domgarten.
 
Alle paar Meter stehen Schilder auf denen alles rings um den Wein und das Handwerk der Winzer erklärt wird. Es macht uns viel Spaß durch die Weinberge zu spazieren und nebenbei noch etwas über Weine zu lernen. Der Weinlehrpfad endet an einem Aussichtspunkt in der Nähe der Autobahnhochbrücke der A 61 über die Mosel. Dort genießen wir den Blick auf die Brücke, die Mosel und den Campingplatz von Winningen, der sich auf einer Moselinsel befindet. Dabei stärken wir uns mit einem Gläschen Riesling. :-)
 Der Domgartenrundwanderweg, der Hexenpfad und der Steillagenwanderweg lassen sich alle mit dem Weinlehrpfad Winningen verbinden. Wir sind wohl von jedem dieser Wege ein Stück gegangen und in einen großen Bogen durch die Weinberge zurück nach Winningen gelangt. Wie der Zufall das so will, ist das erste was uns in Winningen begegnet eine geöffnete Winzerwirtschaft. Da wandern bekanntlich hungrig macht, können wir natürlich nicht vorbeigehen und legen einen Stopp zur Stärkung ein.
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