Arches National Park

 

Courthouse Towers - Three GossipsArches National Park
Von Moab zur Einfahrt in den Arches National Park sind es nur drei Meilen. Dieser Park bietet mit seinen Felsbögen selbst in dieser an Naturwundern so reichen Region des Colorado Plateaus ein wiederum anderes und ganz besonderes Landschaftserlebnis.
Sofort hinter dem Besucherzentrum windet sich die ca. 18 Meilen lange Parkstraße in einigen Serpentinen in das eigentliche, ca. 400 m höhere National Park Gelände hinauf.
Die Indianer nannten die Arches ehrfürchtig »Regenbögen, die zu Stein geworden sind«.

 


Three GossipsDie Indianer glaubten, hier versteinerte Regenbögen zu sehen, und die Arches und Bridges haben trotz wissenschaftlicher Entstehungstheorien nichts von ihrer magischen Anziehungskraft verloren. Obwohl die größte Ansammlung solcher Bögen auf der Erde nur 20 Kilometer vom Ortskern Moabs entfernt liegt, blieb sie lange Jahre unentdeckt. Selbst als 1929 das Gebiet zum National Monument erklärt wurde, blieben diese kuriosen Erscheinungen wegen der fehlenden Straßen weiterhin unzugänglich. Nur die Arch Hunter, besessene Entdeckernaturen, durchstreiften zu Fuß das Gebiet, ob in Winterskälte oder unter glühender Sommersonne, und suchten nach bisher unbekannten Bögen. Ihr Lohn war es, als Entdecker der Arches in die Annalen des Parks einzugehen. Während ein geologischer Report 1941 noch von 83 Bögen sprach, registrierte man 1982 bereits den zweihundertsten und 1984 den dreihundertsten Bogen. Doch seitdem begann die Suchleidenschaft erst richtig Früchte zu tragen. Heute geht man davon aus, dass es zwischen 1500 und 2000 Steinbögen im Park gibt und längst wurde aufgegeben, die kleineren Arches noch zu registrieren.
Was ist überhaupt ein Arch?
Als Arch bezeichnet man solche, die allein durch Erosion entstanden sind, also nicht durch Wasser eines Flusses herausgewaschen wurden. Solche Brücken, die durch derartigen Wassereinfluss entstanden, bezeichnet man als Naturbrücken wie sie im Natural Bridges National Monument vorkommen.
Entstehung eines Arch:
Die meisten Felsbildungen im Arches National Park sind aus weichem, rotem Sandstein, der vor 150 Millionen Jahren in einer weiten Wüste abgelagert wurde. Als sich darunter Salz löste entstanden Risse im Felsen. Die Risse vertieften sich schließlich zu Klüften nun mehr voneinander getrennt durch jene schmalen Lamellen (Fins), die den Anfang jedes Steinbogens darstellen. Regenwasser und Frost erledigten dann den Rest; sie fraßen kleine Fenster in den unteren Teil der Lamellen, weiteres mürbe gewordenes Gestein löste sich. Bögen entstanden. Dies geschieht auch heute noch.
Aber es sind nicht nur die Arches die den Besucher in seinen Bann ziehen, vielmehr sind hier alle möglichen, die Phantasie anregenden Formen zu beobachten: rotleuchtende Canyons, isolierte Steinsäulen, wüstenhafte Sandgebiete, versteinerte Dünen, eingestürzte Salzdome, zerfurchte Klippen und im Hintergrund schneebedeckte Gipfel.
Courthouse TowersNach erreichen des erhöhten Plateaus fahren wir den18 Meilen langen Arches Scenic Drive, eine der landschaftlich schönsten Panoramastraßen überhaupt. Alle Spots sind von dem Drive direkt oder über tolle Wanderungen zu erreichen.
Zur Optimierung der Fotoausbeute haben wir, die Straße bei wechselndem Sonnenstand befahren. Die Schönheit der Windows Section z.B. kann man bei einem Besuch gar nicht richtig erfahren. Da die Arches im Kreis angeordnet sind, hat man immer irgendwo Gegenlicht. Also muss man mindestens zwei Mal zur Windows Section, aber dazu später mehr.
Unser erster Stop gilt den Courthouse Towers, in diesem Gebiet finden sich heute keine Arches mehr, vermutlich gab es sie in früherer Zeit, wie sich am Sheep Rock noch erkennen lässt. Die gewaltigen Berge rechts und links der Straße tragen klangvolle Namen wie The Organ, Three Gossips oder Tower of Babel, die mit ihren senkrechten, wie geschliffen aussehenden Felswänden eine sehr eindrucksvolle Kulisse bilden. Sie sind ein Mekka für Fotografen wie mich. :-)
Unsere Phantasien erkennen in den Steinen Monster, Tiere, Menschen und Schiffe. Auf der Park Avenue, einem eine Meile langer Wanderweg, lässt sich der Natureindruck vertiefen. Hier wird an Felsbeispielen lehrreich demonstriert, wie Steinbögen entstehen und vergehen.

Spires and Pinnacles


Spires and Pinnacles

 

 

Die recht unspektakulären Aussichtspunkte Courthouse Wash und Petrified Dunes lassen wir aus und halten lieber an den Spires and Pinnacles, diese Form der Landschaft mit ihren dünnen, bizarren Türmchen und nadelgleichen Felsen stellt die letzte Stufe einer Erosionslandschaft dar. Es handelt sich hier um längst zerfallene Arches. Schön im Morgenlicht.
 

 

 

Balanced Rock

Balanced RockUnser nächster Stop ist der Balanced Rock. Wie schon seine Farben verraten besteht er aus zwei verschiedenen Gesteinsarten. Seine enormen Proportionen sind aus der Bodenperspektive kaum erfassbar. Allein der obere Felsblock ist 17 m hoch und wiegt über 3500 Tonnen! Er besteht aus relativ hartem Entrada-Sandstein, der einer weicheren, stärker verwitterten Schicht derselben Formation aufsitzt. Die Basis des insgesamt 39 m hohen ungewöhnlichen Standbildes gehört dagegen zu der älteren Formation des Navajo-Sandsteins. Über einen Weg lässt sich der Rock umrunden.
Der Balanced Rock ist das Überbleibsel eines eingestürzten Arch. Im Prinzip wie die Spires and Pinnacles, aber noch schöner. Seine besondere Schönheit hat aber mit den im Hintergrund thronenden, 4000m hohen, La Sal Mountains zu tun. Die beste Besuchszeit ist der späte Nachmittag.

Nach diesem Highlight kommt der Abzweig zur Windows Section. Aber da geht es für uns erst später hin. Wir fahren Richtung Devils Garden. Den Panorama Point lassen wir aus und auch an der Straße zum Delicate Arch fahren wir zunächst vorbei. Dann passieren wir die Salt Valley Overlook und Fiery Furnace. Fiery Furnace ist hochinteressant, ein wahres Labyrinth von schmalen Steinlamellen und tiefen Spalten, liegt direkt über der eingesunkenen Kuppe eines Salzhügels, dem Salt Valley. Die von Parkrangern geführten Touren dauern etwa zwei Stunden, erfordern guten Tritt Skyline Archund sicher ein spannendes Erlebnis. Anmeldung zu der Wanderung ist im Visitor Center. Leider haben wir das bis jetzt ebenso wenig geschafft, wie die Salt Valley Road, ein rauher Kiesweg, über den man nach neun Meilen zum Beginn eines Trails gelangt, auf dem man zum Tower Arch kommt. Eine 4WD Piste, deren Zustand vom Regen der letzten Wochen abhängt. Kurz vor Devils Garden stoppen wir noch am Skyline Arch. Der Skyline Arch, gehört zu den bekanntesten Bögen des Parks. 1940 brach aus dem Arch ein gewaltiger Felsblock heraus und so wurde der Durchbruch erheblich vergrößert. Der Arch ist von der Straße aus zu sehen. Ein kurzer Weg führt zu ihm. Er ist zu Fuß auch vom Campground leicht zu erreichen.
Da campen nicht unser Ding ist, erwähne ich Campgrounds eigentlich nicht, aber dieser zählt zu den schönsten Campingplätzen Amerikas. Entsprechend gefragt ist er natürlich. Zwischen Mai und Oktober wird die Vergabe bereits an der Einfahrt geregelt. Gute Chancen auf einen Platz der prinzipiell nach first-come-first-served vergeben wird hat nur wer morgens um 7.30 Uhr am Gate steht.
Tatsächlich ist nicht nur die Lage des Platzes insgesamt wie auch der meisten Stellplätze absolut traumhaft, sondern auch das vor dem Skyline Arch gelegene Amphitheater für die abendlichen Campfire-Programme.

Weiter geht es zum Devils Garden und zur Windows Section....