Als wir am Morgen aufwachen liegen wir bereits fest am Kai von Piräus. Nun aber los, denn wir wollen auf eigene Faust mit der S-Bahn nach Athen. Raus aus den Federn und ran an den Frühstückstisch. Der Hafenbereich von Piräus ist riesig groß, aber in verschiedene Hafenbecken unterteilt und somit doch sehr übersichtlicht. Kreuzfahrtschiffe und große Autofähren liegen im Kantharos-Hafen. In der Zea Marina geben sich Luxusyachten aus aller Herren Länder ein Stelldichein, im winzigen Mikrolimano-Hafen sind zwischen kleinen Yachten sogar noch ein paar Fischerboote zu finden.
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Nach dem Frühstück gehen wir erstmal an Deck und schauen uns zur Orientierung den Hafenbereich von oben an. Da ich mich vorher im AIDA-Forum schlau gelesen habe, erscheint der Weg zur S-Bahn Station nicht mehr besonders schwierig zu sein. Laut Beschreibung müssen wir einfach einmal ums Hafenbecken herum, an dem hässlichen großen, grünen Gebäude und an MC Donald vorbei. Dann ca. 100m dahinter rechts in die nächste Straße einbiegen. Soweit lässt sich das ganze vom Deck ganz gut nachvollziehen. Na dann mal los. Wir gehen etwa 20 Minuten um das Hafenbecken herum. Den MC Donald kann man auch nicht übersehen und die nächste Straße biegen wir dann rechts ab. Dieser Straße folgen wir bis zu einer modernen Fußgängerüberführung.
Das Gebäude hinter der Fußgängerüberführung auf der rechten Seite ist die S-Bahn Station, auch wenn es überhaupt nicht danach aussieht. Wir kaufen Fahrkarten und fahren sechs Stationen mit der Linie 1 bis nach Thiseio. Ihr könnt auch eine Station weiter fahren, denn als wir in Thiseio aussteigen müssen wir doch eine ganze Weile schauen bis wir den Eingang zur Agora finden. Thiseio liegt doch etwas außerhalb und wir haben zunächst das Gefühl wir sind falsch ausgestiegen. Nachdem wir die Agora über den Westeingang betreten haben kaufen wir gleich das All Round Ticket. Mit diesem Ticket hat man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Athens inklusive. Nach einigen Schritten durch Schatten spendende Bäume hindurch, erreichen wir den Hephaistos-Tempel, Griechenlands besterhaltener Tempel überhaupt.
Der Tempel zu Ehren Hephaistos, dem griechischen Gott des Feuers, ist rings herum mit 34 dorischen Säulen verziert. Oben am Dach des Tempels befinden sich Skulpturen die den Tempel verzieren. Der Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist so gut erhalten, weil er, im Gegensatz zu den meisten anderen antiken Gebäuden, noch lange genutzt wurde. Er diente bis 1834 als Kirche. Von der Ostseite des Tempels kann man bereits direkt auf die 120m x 120m große Agora schauen. Die Agora war das Herz der antiken Stadt Athen. So was wie Marktplatz und Versammlungsplatz gleichzeitig. Hier standen Tempel und Statuen.
Was heute hier zu sehen ist stammt aus vielen verschiedenen Jahrhunderten. Den Hephaistos-Tempel habe ich als markantes Bauwerk ja schon beschrieben. Als zweites Gebäude befindet sich auf der Agora noch die Stoa des Attalos. Eine Stoa ist ein philosophisches Lehrgebäude. Die Stoa des Attalos ist eine 116m lange, zweigeschossige Säulenhalle, in der heute das Museum untergebracht ist. Bei diesem Bau handelt es sich um eine Rekonstruktion des Originals.
Die Fläche zwischen dem Tempel und der Stoa ist überseht mit Ausgrabungsstücken, die Teile von weiteren Bauten sein sollen. Erkennen lassen sich diese aber nicht mehr. Da helfen auch die Schautafeln nur bedingt weiter. Von der Agora haben wir auch zum ersten Mal einen Blick auf die Akropolis.
Die lassen wir allerdings zunächst links liegen und stürzen uns in die Altstadt von Athen. Athen hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Die Vergabe der Sommerolympiade 2004 hat der Stadt sichtlich gut getan. Vorher war die Stadt bekannt für ihren Smog, heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. Es wurden sogar vierspurige Hauptverkehrsachsen stillgelegt und durch die Altstadt, der Plaka, fahren fast gar keine Autos mehr. Athen hat sich zu einer der urlauberfreundlichsten südeuropäischen Metropolen entwickelt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen im Stadtkern und sind alle gut zu Fuß zu erreichen. Wir durchqueren zunächst die Altstadt und setzen unsere Runde durch Athen am Zeus Tempel fort. Auf dem Weg zum Zeus Tempel durchqueren wir den Hadrian-Bogen. Dieser 18m hohe und 1900 Jahre alte Bogen steht einsam und verlassen direkt vor dem Zeus Tempel. Der römische Kaiser Hadrian errichtet sich selbst dieses Denkmal, nachdem er Athen zwischen 124 und 129 n. Chr. Athen um ein komplettes Stadtviertel erweitert hat.
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