Fuerteventura - Dunas de Corralejo

Fuerteventura - Dunas de Corralejo

 

Mapa de Fuerteventura
Fuerteventura ist das ganze Gegenteil von dem gestern auf La Palma gesehenem. La Palma war über und über Grün und auf Fuerteventura dominieren eher die Brauntöne das Bild. Es sind kaum mal Pflanzen oder Bäume zu sehen, Sand und Fels so weit das Auge reicht. Afrika ist in Sichtweise, man könnte denken Fuerteventura liegt mitten in der Sahara. Einzig die vulkanische Entstehung spricht dagegen, aber auch die ist nicht so auffällig wie auf den anderen Kanarischen Inseln.
Puerto del RosarioAls wir heute aufwachen liegen wir bereits im Hafen von Puerto del Rosario auf Fuerteventura. Der Blick aus dem Fenster zeigt strahlenden Sonnenschein, also schnell zum Frühstück. Puerto del Rosario ist der einzige Hafen auf unserer Kreuzfahrt, in dem CICAR kein Büro unterhält. Wir müssen den Mietwagen im 6km entfernten Flughafen abholen. Also fahren wir mit dem Taxi zum Aeropuerto del Rosario. In seiner neuen Halle befindet sich auch der CICAR Schalter. Die Übernahme ist so unkompliziert wie immer und schon 5 Minuten später sitzen wir im Mietwagen. Heute wollen wir es ruhiger angehen lassen. Wobei das eher sich fast von alleine ergibt. Schon beim lesen des Reiseführers musste ich mir sehr viel Mühe geben überhaupt etwas zum anstreichen zu finden. Wenn schon jede Mühle am Wegesrand ausführlich beschrieben wird kann es auf der Insel nicht viel zu sehen geben. So viel zu den Vorurteilen, jetzt aber los, mal sehen ob wir die Vorurteile widerlegen können.
Die Fahrt geht Richtung Norden, auf der neuen Umgehung an Puerto del Rosario vorbei. Die Stadt ist nicht gerade ein Schmuckstück und besteht zum größten Teil aus Hafen- und Industrieanlagen. Bevor sich die Stadt zu einem bedeutenden Hafenort mauserte, hieß sie  Puerto de Cabras („Ziegenhafen"). 1860 wurde sie zur Inselhauptstadt ernannt - als Nachfolgerin von Betancuria, Antigua und La Oliva, die geschützter im Hinterland lagen. Wie gesagt, alles nicht so toll, unser erstes Ziel ist der Parque Natural de las Dunas de Corralejo.
Parque Natural de las Dunas de CorralejoDiese spektakuläre Dünenlandschaft liegt südlich von Corralejo, dem bedeutenstem Urlaubszentrum im Norden Fuerteventuras. Mitten in dem Schutzgebiet stehen zwei Hotels, wie kann denn das sein? Ganz einfach, kurz bevor 1982 die spektakulären Dünen zum Parque Natural de las Dunas de Corralejo  erklärt wurden haben findige Geschäftsleute schnell noch die Hotels Tres Islas und Oliva Beach gebaut. Nun stehen sie da, verschandeln die Landschaft und dienen den Besuchern als Versorgungsstelle für Essen, Trinken, Sonnenschutz…

 

 

Parque Natural de las Dunas de Corralejo

 

 

 

Wir halten einen großzügigem Abstand zu den Bettenburgen und gehen zum Wasser.  Wow toller Strand und nichts los? Wie kann denn das sein? Ganz einfach, die Touris liegen alle dicht an dicht am Pool oder auf ihren gemieteten Liegen am Hotelstrand. Wer hier herkommt sollte halt die „lebensnotwendigen“ Dinge wie Essen, Trinken, Sonnenschutz mit sich führen.

 

 

Parque Natural de las Dunas de CorralejoScharfschütze bei der Arbeit in den Dünen von Corralejo

 

 

 

 

 

 

 

 

4 Spuren im sand, wem die wohl gehören...

 

 

Wir gehen über die Straße und stehen mitten in den Dünen. Hier könnten wir stundenlang spazieren gehen. Der Sand ist hart und man sackt kaum ein. Wir hatten eigentlich eher weichen Sand erwartet, aber weit gefehlt, die Muschelreste haben ihn zu einem festen Untergrund werden lassen.

 

 

 

Die Glorreichen Zwei in den Dünen von CorralejoWir in denLajares

 

 

 

 

 

 

 

 

Ela und Holger in den Dünen von Corralejo

 

 

 

 

 

Auf den Dünenkämmen kann man weit in die Landschaft hineinsehen. Sand, nichts als Sand. Beim rumtollen im Sand entstehen noch ein paar lustige Bilder…

 

Neckische Spielchen in den Dünen von Corralejo

 

Corralejo - Fuerteventura

 

Nach so viel Ruhe schauen wir mal kurz zum Tanken in Corralejo vorbei. Nun ja übernachten müsste ich hier nicht, wobei das Publikum sehr gemischt ist. Kleinere Strände liegen südlich des Hafens, der Stadtstrand Playa Galera ist ideal für Familien mit Kindern denn er verläuft flach ins Wasser. Gut uns zieht es weiter ins große Nichts von Fuerteventura. In Lajares suchen wir nach der Ermita de San Antonio de Padua am südlichen Ortsrand. Nein nicht das kleine hübsche Kirchlein ist unser Ziel, sondern die nebenan stehenden restaurierten Windmühlen.

 

 

Ermita de San Antonio de PaduaMolino - Lajares - Fuerteventura

 

 

 

 

 


 

 

Iglesia de Nuestra Senora de Candelaria - La Oliva

 

Als nächstes kommen wir durch La Oliva. Die Kleinstadt war vom Beginn des 18. bis Mitte des 19. Jh. das politische Zentrum Fuerteventuras. Kaum zu glauben, viel zu klein wirkt das Städtchen. Aber bei genauerem Hinsehen fallen doch ein paar Gebäude auf, die nicht in jeder X-beliebigen Stadt zu finden wären. An erster Stelle die dreischiffige Iglesia de Nuestra Senora de Candelaria in der Ortsmitte. Sie besitzt einen quadratischen Glockenturm aus dunklem Basaltstein. Das Tor müsste aus dem Renaissancezeitalter sein und hat schöne Schnitzereien zu bieten.

 

Mirador Morro Velosa - FuerteventuraInsgesamt ist Fuerteventura sehr flach, kein Vergleich mit den anderen Inseln, aber einen vielversprechenden Mirador haben wir auf der Karte dann doch entdeckt.Um zu ihm zu gelangen fahren wir Richtung Betancuria, der anderen ehemaligen Hauptstadt. Bei Llanos de la Concepcion biegen wir ab hoch ins zentrale Bergland, wenn man das auf Fuerteventura so nennen kann. Doch die Steigungen sind auf einmal beachtlich. Wo kommen denn die Berge her?
Bis jetzt war alles flach und platt, und jetzt geht es doch recht steil bergauf. Der Mirador Morro Velosa liegt auf dem 645m hohen Tegu. Das Gebäude wurde erst vor kurzen renoviert und erstrahlt im neuen Glanz. Gebaut wurde der Mirador von Cesar Manriques Nichte Bianca Cabrera. Hier oben hat man einen tollen Rundumblick auf das Tal von Betancuria und die direkt zu Füßen liegenden Lavaterrassen.

Mirador Morro Velosa - Panorama

Aber trotz der 23°C ist es hier oben saukalt. Der Wind pfeift so dermaßen um die Ecken, dass sich die Frauen gar nicht nach vorne auf den Balkon trauen. Peter und ich tunen unsere Dokumentationspflicht und schießen auf die schnelle gefühlte 1000 Fotos und verziehen uns dann ganz schnell in den Mirador. Der ist schlicht eingerichtet, aber bietet durch die großen Panoramascheiben den gleichen grandiosen Blick. Außerdem befindet sich im Mirador noch eine kleine Ausstellung zu den umliegenden Vulkanen. So, wir haben genug Wind um die Ohren bekommen und fahren weiter, aber das war der Spot, der sich zusammen mit den Dünen am meisten gelohnt hat.


Centro de Artesania Molino de AntiguaEs ist schon recht spät geworden und wir haben endgültig kapiert, dass die Befürchtung, die ich schon nach dem Lesen des Reiseführers hatte, stimmt. Viel gibt es hier auf Fuerteventura nicht zu sehen. Wir entschließen uns so langsam den Rückweg zur AIDA anzutreten, denn wir wollen noch einen Abstecher zu einem der Küstenorte zu machen. Wir fahren vom Westen quer über die Insel und kommen dabei wieder durch eine ehemalige Hauptstadt, Antigua. Die Stadt liegt in einem fruchtbaren Tal und war nur im Jahr 1835 Hauptstadt. Der Ort hat eigentlich nicht viel zu bieten, bis auf das Centro de Artesania Molino de Antigua. Cesar Manrique hat auch hier seine Hand im Spiel gehabt. Rings um die hübsche restaurierte Mühle hat er dafür gesorgt, dass es hier Ausstellungen zur Kunst, Archäologie und Geschichte gibt. Der Eintrittspreis ist nicht besonders hoch, aber unser Interesse auch nicht. Also weiter zum Wasser.


El Castillo - FuerteventuraFür unseren Besuch am Wasser haben wir uns die weit geschwungene Bucht Costa Caleta oder auch Caleta de Fuste oder El Castillo ausgesucht. Es handelt sich um eine 7km südlich des Flughafen gelegene Feriensiedlung mit kleinen Hotels oder Bungalowanlagen. Der Sandstrand ist ideal für Kinder und Familien, denn die Playa del Castillo ist eine ruhige Bucht in der das Wasser sehr flach ist.

El Castillo - Fuerteventura

 

 

 

Wir setzen uns auf die Terrasse des Restaurant El Castillo am Puerto del Castillo. Das Restaurant ist im Wahrzeichen der Stadt, dem Turm des Hafengebäudes untergebracht. Wir genießen bei einem Kaffee die sich langsam senkende Sonne und versuchen Fuerteventura zu beurteilen. Tja wie soll man diese Insel einordnen?

 

Holger, Ela und Nicole, Peter macht das Bild. :-))

 

 

Fuerteventura hat schöne Strände und sicher sehr gute Hotels. Die Bedingungen sind ideal zum surfen und baden, aber viel mehr habe ich nicht entdecken können. Wem das reicht um nur mal auszuspannen, dem wird es hier gefallen, aber unser Urlaub sieht bekanntlich anders aus. Der Reiseführer sagt, dass man Fuerteventura entweder ins Herz schließt oder nie mit ihr warm wird. Ich fürchte auf uns trifft das Zweite zu.

 

 

El Castillo - Fuerteventura

 


Zurück an Bord der AIDA gibt es eine schlechte Nachricht, heute Nacht soll es einen Sturm vor Lanzarote geben und wir können deshalb die Insel nicht anlaufen. Stattdessen werden wir direkt nach Gran Canaria fahren und dort dann zwei volle Tage liegen. Hmm schade um Lanzarote, den Timanfaya Nationalpark hätten wir wirklich gerne gesehen, aber was solls, auf Gran Canaria gibt es sicher genug Höhepunkte um locker zwei Tage zu füllen.

 

 

 

Sonnenuntergang auf Fuerteventura

 

Na dann auf zum Großen Karnickel...